Potsdam (Galerie)

  • Gereiztheit DarkVison?! Potsdam ist ja auch eine schöne Stadt das sieht man ja auf den Bildern.Aber sie ist eben kein vollkommen städtebaulich architektonisches Gesamtkunstwerk mehr wie es bis 1945 der Fall war. Dazu gibt es heute einfach zu viele Brüche aus verschieden Jahrzehnten nach dem Krieg im Stadtzentrum. Die sozialistische Stadtplanung hat gründliche Arbeit in Potsdams Mitte geleistet was für die nachfolgende Generation nur schwer und begrenzt wieder gut zu machen ist.Und wo ist jetzt für Sie jetzt da Gereiztheit??!

    DarkVision ,damit wir hier Meinungen austauschen,könnten Sie vielleicht mit zwei,drei oder mehr Sätzen darauf Antworten .:)

  • Herr Herrmann. Alle deutsche Städte sind heute keine vollkommen städtebaulich architektonische Gesamtkunstwerken mehr.......während sie dass vor dem Krieg fast allen waren. Nur einge haben dieser Krieg und Abbruchwut danach einigermassen überlebt......eine triste Bilanz.

    Für Potsdam wird es noch einige Zeit dauern ehe man wieder von Gesamtkunstwerk reden könnte, aber kontrair zu alle andere Deutsche Städten hat Potsdam doch die (einzige) Chance das zu realisieren.

  • Klassiker,oh doch es gibt noch einige deutsche Städte die man zurecht als Gesamtkunstwerk bezeichnen kann (zumindest deren Kernstadt)wie schon in meinem Beitrag 218 erwähnt-Heidelberg,Görlitz, Rotenburg o Tauber,Nördlingen.......Hingegen große Teile der histor.Kernstadt von Potsdam weitestgehend unvollständig und zerrissen sind.Klassiker so Optimistisch wie sie bin ich nicht .Ich glaube das Potsdam zumindest nicht zu unseren Lebzeiten die Chance hat zum Gesamtkunstwerk wieder zu werden.Was die Potsdamer Mitte betrifft,da gibt's auch zur Zeit zu viele Linke Bremser,Gegenspieler und Opportunisten im Rathaus(siehe OB zum RZ) um das man aus der Potsdamer Mitte wirklich wieder eine architektonische Perle machen kann.Aber es wurde in den vergangenen Jahren in der Potsdamer Mitte sehr viel erreicht wenn auch vieles wie auch gegenwärtig mit viel Wiederstand begleitet wurde und wird.Visionäre müssen wissen, Potsdam ist eher Links da ist vieles nicht so leicht umzusetzen.

  • Neu-Fahrland, 'Villa Adlon'(1925).

    Vielen Dank für die Fotos dieser mit so viel Liebe wieder sanierten Adlon-Villa!

    Vor einiger Zeit sah ich eine Doku über diese Villa, wie eine Ehepaar mit viel Sinn für die Historie dieses Kleinod in unsere Welt zurückholte und dabei die Tradition der Adlons wunderbarerweise mit dem Gästehaus reaktivierte! Auch die Nachfahren der Familie Adlon, die heute irgendwo glaublich in Westdeutschland leben, wohin Hedda Adlon nach dem Krieg fliehen musste.

    Hier auch ein bisserl Hintergrund vom Erbauer dieses Schmuckstücks:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Adlon_(Hotelier)

    Auch ein Link zum vor ein paar Jahren produzierten Film über die Familie Adlon findet man in diesem Beitrag, der leider wirklich schwach war und zum Teil viel dazu gedichtet wurde bzw noch schlimmer, dass Tatsachen auch noch bewußt falsch dargestellt wurden, vor allem was das hollywoodmäßige Ende des Films angeht. Politisch - dem Zeitgeist gerecht gemacht - korrekt, historisch leider stark verfälscht dargestellt. Das hat die Familie Adlon nicht verdient.

  • Ein Blick in den Neuendorfer Anger heute in Babelsberg zu finden.

    Lage maps

    Das Rundlingsdorf Neuendorf wurde erstmals 1375 erwähnt im Landbuch der Mark Brandenburg Kaiser Karls IV. und behielt bis heute seine ursprüngliche Form.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Neuendorf_bei_Potsdam

    Neuendorf_und_Nowawes_Urmesstischblatt_3644_Potsdam_1835.jpg

    Eingangssituation von Norden kommend.

    Die Alte Neuendorfer Kirche war Jahrzehnte eine Ruine und wurde erst in den Frühen 2000er Jahren wiederhergestellt.

    "Auf dem Oval des Neuendorfer Angers hatte seit 1585 ein erstes Fachwerk-Kirchlein gestanden. Als es baufällig wurde, begann man südlich davon den Bau der heutigen „Alten Neuendorfer Kirche“, die zu den eigenwilligsten Schöpfungen Friedrich Wilhelm IV. (1795 – 1861) gehört. Dessen Skizze eines oktogonalen Zentralbaus mit Motiven der Kirche St. Gereon in Köln ließ sein Hofbaurat Ludwig Ferdinand Hesse (1795 – 1876) in den Entwurf einfließen. Ein anderer Baumeister der Schinkel-Schule, der Bauinspektor Christian Heinrich Ziller (1791-1868), leitete die Ausführung des unverputzten gelben Backsteinbaus in den Jahren 1850 bis 1852. August Stüler (1800-1865) war an der Revision des Entwurfs beteiligt. Nach der Einweihung am 30. Januar 1853 folgte der Abriss der alten / ersten Fachwerkkirche."

    https://alteneuendorferkirche.de/

    Sehr brandenburgische Ansichten, seit Jahrhunderten fast unverändert.

    Hier stand mal die zweite Kirche namens Betlehemkirche (neugotisch), welche aber vollständig beseitigt wurde, nur Fundamentstreifen sind noch sichtbar.

    https://www.potsdam-wiki.de/index.php/Bethlehemkirche

    Die städtische Abfallentsorgung ist hier.

  • Etwas weiter nördlich befindet sich der Weberplatz mitten im alten Weberviertel, ehemals bekannt als Colonie Nowawes. Der Platz ist nicht zu verwechseln mit dem naheliegenden Plantagenplatz der ebenfalls dreieckig ist und ebenfalls eine Plantage für Maulbeerbäume war zur Fütterung von Seidenraupen.

    Lage maps

    Urprünglich war der Platz rechteckig, heute aber fast dreieckig.

    Nowawes_1750.jpg

    Nutzbäume werden hier aber nicht mehr angepflanzt

    Blick zur Südseite mit Weberhäusern und Gründerzeitlern

    Die Friedrichskirche benannt nach... Friedrich II.

    https://www.potsdamwiki.de/index.php/Friedrichskirche

    Fast wie im Herbst wie Bäume hier "Laub" abwerfen

    Ich konnte nur noch "1870 gefallen" entziffern, also wohl für Soldaten aus Babelsberg. Ob da mal was auf der Säule stand und jetzt fehlt?

    Neues Denkmal für den Kirchengelehrten Johann Amos Comenius (1592–1670)

    „Wenn es keine Bücher gäbe, wären wir alle völlig roh und ungebildet, denn wir besäßen keinerlei Kenntnisse über das Vergangene, keine von göttlichen oder menschlichen Dingen. Selbst wenn wir irgendein Wissen hätten, so gliche es den Sagen, die durch die fließende Unbeständigkeit mündlicher Überlieferung tausendmal verändert wurden. Welch göttliches Geschenk sind also die Bücher für den Menschengeist! Kein größeres könnte man sich für ein Leben des Gedächtnisses und des Urteils wünschen. Sie nicht lieben heißt die Weisheit nicht lieben. Die Weisheit aber nicht lieben bedeutet, ein Dummkopf zu sein. Das ist eine Beleidigung für den göttlichen Schöpfer, welcher will, dass wir sein Abbild werden.“

    Der letzte Maulbeerbaum (?) wenn ein Baumologe dies bestätigen kann.

    Weberhäuser an der Westseite

  • Zitat von unify

    Ich konnte nur noch "1870 gefallen" entziffern, also wohl für Soldaten aus Babelsberg. Ob da mal was auf der Säule stand und jetzt fehlt?

    Eine historische Ansichtskarte mit vollständiger Ansicht des Denkmals: Klick

    Am 22. Februar 2012 (!) meldete die Lokalzeitung (pnn):

    Zitat

    Babelsberg - Für das verfallene Soldatendenkmal auf dem Weberplatz ist Rettung in Sicht. Der Babelsberger Sanierungsträger Stadtkontor will die Stele gemeinsam mit dem städtischen Denkmalamt bis August restaurieren lassen. Entsprechende Fördermittel aus dem Denkmalschutzprogramm seien beim Land beantragt, sagte Stadtkontorchef Rainer Baatz den PNN.

    [...]

    Über das Denkmal selbst ist nicht allzu viel bekannt. So war vom Denkmalamt weder zu erfahren, wann es aufgestellt wurde, noch welcher Künstler es geschaffen hat. Es erinnert an die gefallenen Babelsberger Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Es besteht aus einer quaderförmigen Stele aus Sandstein. Ursprünglich war das Kapitell der Säule von einem Bronzeadler gekrönt, der allerdings seit langem verschwunden ist. Dem Potsdamer Historiker Ulrich Schmelz gelang es, drei der stark verwitterten Texte zu entziffern: „Ihren im Kriege 1870 Gefallenen Rud. Ehrlich, Ernst Erler, Alb. Gebauer, Carl Hanicke, Carl Thelitz, Alb. Johl, Fried. Josua, Fried. Martzahn, Wilh. Schröder. Die Handwerker-Vereine zu Nowawes.“

    Quelle: https://www.pnn.de/potsdam/stadtk…e/21866492.html

    Ergänzende Info zum Adler:

    Zitat

    Das Kapitell der Stele war ursprünglich von einem vergoldeten Adler aus Gusseisen mit ausgebreiteten Schwingen gekrönt.

    Quelle: http://www.denkmalprojekt.org/2014/potsdam-b…l_1870_brb.html

  • Wenn das das Ergebnis der Restaurierung ist, war diese zumindest keine Rekonstruktion. Auf letztere kann man in Zeiten, in denen nach dem Willen einer radikalen Minderheit vielerorts Denkmäler abgeräumt werden sollen, wohl kaum hoffen. In Potsdam erst Recht nicht. Warten wir also auf andere Machtverhältnisse.

  • Wie in der Lokalzeitung im Februar 2012 angekündigt, erfolgte dann im Sommer des gleichen Jahres tatsächlich eine Restaurierung. Die fehlenden Teile wurden dabei nicht ergänzt. Insbesondere das Kapitell war in einem sehr schlechten Zustand. Hier zwei Fotos von 2010:

    Bild 1

    Bild 2

    Es gibt eine sehr informative Seite im Netz, in der die Wartung der Potsdamer Denkmale akribisch dokumentiert wird (mit jeweils kleinen Fotogalerien).

    Hier ist der Link zum Kriegerdenkmal: Klick

    Für die genannten Restaurierungsarbeiten (Sommer 2012) etwas nach unten scrollen.

    Und noch der Link, um die anderen Potsdamer Denkmale aufzurufen: Klick

  • Ein gutes Übersichtsvideo im Netz gefunden mit zahlreichen Blicken auf aktuelle Schauplätze

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  • Sie haben recht potsdam-fan.Die Aufnahme stammt kurz nach der Zerstörung 1945.Volltreffer, und Totalverlust,da war wirklich nichts mehr zu retten (Wiederherstellung).Der Turm geriet durch die Detonationen auch noch 5m aus dem Lot.

  • Schöne Impressionen, danke! :)

    Hach, Potsdam könnte so schön sein (oder noch schöner), wenn die Stadt nicht von so vielen hässlichen Plattenhochbauten umringt wäre, die so viele Blicke verschandeln...