Potsdam - Wiederherstellung des Stadtkanals

  • Ja, nett, die Presse. Die Stadt will erst das eigene Rathaus sanieren und die Mitte weiter vorantreiben - da ist wenig Platz für ein paar hunderttaused Euro für den Stadtkanal.

  • Also es gibt nun zwei Vereine die sich für den Wiederaufbau des Stadtkanals engagieren. Diese beiden Vereine sehen sich aber nicht als Konkurrenz.

    Herr Appel hat in seinem Interview klar gemacht, wie er sich vorstellt Geld für den Stadtkanal Geld zu bekommen. Ein wenig mehr Engagenment von seiten der Stadt wäre wünschenswert.

  • Der Fokus liegt in Potsdam leider viel zu wenig auf dem Stadtkanal. Eine vollkommene Rekonstruktion würde auch für Immobilieninvestoren erhebliche Investitionsmöglichkeiten bieten, da durch die erhöhte Attraktivität der Viertel begehrte Lagen entstehen.

  • Wer weiß,vielleicht wird auch gegen den Stadtkanal ein Bürgerbegehren initiiert.Da werden doch schließlich dann alte Rohre aus DDR Zeiten entfernt,die sich noch teilweise im Kanalbett befinden. Geübt im eifrig Unterschreiben,ist ja ein großteil der Potsdamer mittlerweile schon. :zwinkern:
    Ich finde es Toll das sich eine andere Gruppe von Potsdamer in ihrem Engagement für die Potsdamer Mitte nicht von diesen Dauerquerulanten und dem nur zu ihrem eigenen Nutzen selbst initiierten Bürgerbegehren,Entmutigen lassen.Weiter so.

  • In dem Abschnitt von der Heilig-Geist-Straße bis zur Berliner Brücke ist nix mehr im Kanal drin. Da muss man "nur" freilegen und reparieren.
    Die Anrainer, die die höchste Wertsteigerung erfahren, ist die Stadt selbst mit ihrer Immobilienholding. Deshalb wird da auch kein Sanierungsgebiet mit Wertausgleich eingerichtet - die Stadt müsste an sich selbst zahlen.
    Hier bekäme die Stadt für wenig Geld (3 bis 500.000 Euro) gut 200 Meter neuen Stadtkanal - das ist ein Schnäppchen, vergleicht man andere Projekte. Aber im Rausch der Mitte-Garnisonkirche-Mercure-Themen verkiert die Stadt das Thema aus den Augen.

  • Da muss man "nur" freilegen

    Also ich würde ja glatt mal ein Wochenende mit ´ner Schaufel vorbeikommen... :D

    Aber sind nicht auch Proteste der Anwohner zu erwarten? Immerhin würde eine größere Anzahl an Parkplätzen wegfallen, die immer gut genutzt waren, wenn ich mal vor Ort war. Wenn in der Lübecker Altstadt mal ein paar Parkplätze wegfallen sollen, ist das Gejammer immer riesengroß. Oder reicht hier der Platz an den Straßenrändern für den Anliegerbedarf?

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Könnte man da nicht eigentlich ein paar "Aktionstage" veranstalten, an dem Freiwillige helfen, den Kanal frei zu buddeln? Je nach Beteiligung könnte man da auch einsparen und zugleich die Potsdamer mit einbinden.

    EDIT:

    Also ich würde ja glatt mal ein Wochenende mit ´ner Schaufel vorbeikommen... :D

    Ah! Da haben wir schon unseren 1.Freiwilligen :D

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Das war gerade auch meine Idee. "Massenbuddeln" mit Volksfestcharakter. Da könnte man bestimmt was draus machen. :)

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Und wer kümmert sich um die fachgerechte Sanierung, Erneuerung oder den Ersatz der Ufermauern?

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • In Tauberbischofsheim hatte um 1973 die damals dort stationierte Bundeswehr mit ihren Soldaten eine Fußgängerbrücke aus Holz errichtet. Den sog. Taubersteg, der über 30 Jahre lang Bestand hatte. Der Stadt hat der Bau des sehr beliebten Tauberstegs letztlich nur das Holz aus dem der Stadt gehörenden Wald gekostet. Die Soldaten hatten den Bau der Brücke mit Freude und Begeisterung vollzogen.

    Wäre es nicht denkbar, dass die in oder um Potsdam stationierten Soldaten den Stadtkanal ausheben konnten? Es müssten ja auch nicht immer dieselben ran. Körperliche Betätigung ist ja letzten Endes auch Sport, der ohnehin auf dem Stundenplan steht. Das wäre dann auch etwas, was diese Soldaten dann später Kindern und Enkeln stolz vorzeigen könnten: "Seht mal, da habe ich seinerzeit mit ausgebuddelt." Die für die Stadt anfallenden Kosten würden sich bei so einer Aktion jedenfalls sehr in Grenzen halten. was haltet Ihr von der Idee?

  • Also wenn die Stadt zur Wiedergewinnung des Stadtkanals aufrufen würde, würde ich auch meine Latzhose anziehen und einen Spaten mitbringen. Zu DDR Zeiten nannte man so etwas Arbeitstrupp :D .

  • Ganu so denken wir ja auch. Aber kurz:

    1) Die Anwohner sind nicht dagegen. die Parkplätze werde zu ca. 90 % von der edis und dem Krankenhaus genutzt, da sie kostenfrei sind. Mit 1,50 die Stunde - wie sonst in Potsdam - stünden die leer.

    2) 1973 war für die Bundeswehr eine lustige Zeit. Ich war zu Beginn der 80er bei der Marine. Bzgl. des Aushubes des Stadtkanals hatte ich mal bei eienm befreundeten General gefragt. Mir schwebte eine Bergepanzer Büffel vor, der die Sache erledigt. Hierzu muss - wenn der Befehlshaber einverstanden ist - dieser an übergeordneter Dienststelle nachweisen, dass kein lokales Unternehmen dazu in der Lage ist, diese Arbeit auszuführen, oder der Ausnahmezustand verhängt ist. Vom Denkmalschutz (der Kanal ist ein technisches Denkmal) mal ganz abgesehen.

    3) Das mit Menschenkraft im Rahmen eines Camps zu machen (ein paar Baufirmen, die mit Gerät hülfen gibt es) ist in der Tat eine Idee.

    In jedem Fall muss es die Stadt wollen. Das scheint mir bislang Lippenbekenntnis.

  • Gerade "Die Andere" könnte da ihr ehrenamtliches, soziales Engagement zeigen! Genug Energie scheinen sie ja zu haben. :biggrin:

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • @ Konstantindegeer: gibt es die Möglichkeit mit den Mitgliedern, beider Vereine die sich mit der Rekonstruktion des Stadtkanals beschäftigen, zusammenzusetzen und mal auszukundschaften in wie weit man bereit wäre, den Stadtkanal mit Spaten und Hacke wieder freizulegen?

    Hier müsste man natürlich auch die Stadt Potsdam mit einbinden die ggf. die Werkzeuge bereitstellt. Danach müsste man Werbung, Werbung, Werbung machen und hoffen das es schönes Wetter wird.

  • Den Stadtkanal also mit Spaten und Hacke freilegen(sind einige hundert Meter).Meinen Sie das Ernst,Meister Lampe?Arbeitstechnisch lebt Potsdam nun nicht mehr im 18./19.Jh.
    Für mich hätte diese Hacke,Spaten Aktion dann doch eher einen Symbolischen Charakter und das nur für einen Tag.

  • @ Herr Herrmann: ich sehe das nicht ganz so pessimistisch. Natürlich kann man sich hinsetzen und sagen, "das wird nie etwas" aber man kann auch die Ärmel hochkrempeln und anpacken. Wenn zwischen 20 - 80 Mann zusammenkommen, die mit Hacke und Sparten versuchen den Stadtkanal freizulegen dann ist doch schon viel geschafft und hat mehr als Symbolcharakter.

    Wie würde Potsdam heute aussehen, wenn es nicht die vielen Freiwilligen geben würde (siehe Verein zur Wiederherstellung des Weinbergs).