Mir geht es genauso, wenn ich mir alte Bilder ansehe, obschon ich gar nicht anders kann, als stundenlang durch solche Galerien zu stöbern.
Das eine sind die substanziellen Zerstörungen durch die Luftangriffe und Stadtkämpfe des Zweiten Weltkriegs. Da war oft nichts mehr zu machen und es blieb nur der Abriss. Ich hätte damals wohl nicht anders gedacht. Die Fachwerkhäuser des alten Frankfurts waren nun einmal praktisch ausradiert. Zum Glück kommt man nach 70 Jahren jedoch zu der Erkenntnis, dass auch eine moderne Weltstadt eine altstädtische Identität benötigt und sich Geschichte nicht auf wenige Jahrzehnte komprimieren lässt. Ein [lexicon='Römerberg'][/lexicon], ein Dom und eine Paulskirche reichen nicht aus, um eine im Laufe der Jahrhunderte gewachsene Stadt erlebbar zu machen. Zum Glück kehrt ein kleiner Eindruck dessen, was einmal war, bald zurück.
Etwas vollkommen anderes aber ist die Abrisswut der Nachkriegsgeneration, um Platz für Neues (heute weiß man es besser: Temporäres bzw. Passageres) zu schaffen. Gerade in Frankfurt hat sich durch die Vielzahl der Abrisse das großstädtische Bild, das es um die vorletzte Jahrhundertwende erhielt, zu einer oftmals bloßen Aneinanderreihung von austauschbaren Gebäuden reduziert. Die Hochhausbebauung sei an dieser Stelle einmal ausgeklammert, da durch sie Frankfurt lange Zeit nahezu ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb Deutschlands innehatte und sich unter den Hochhäusern meiner Meinung nach auch der ein oder andere architektonische Lichtblick befindet.
Das ganze hat jetzt aber nichts mehr mit dem Goetheplatz zu tun und kann daher gerne verschoben werden. Sorry.