Potsdamer Stadtschloss

  • Ich denke schon, dass man die relativ kleinen Lochteile auf dem vorletzten Foto zumindest zu zweit wegschaffen könnte. Der Rest wird sicher zu schwer sein, aber ein Umstoßen und damit Beschädigen wird sicher auch bei den größeren möglich sein, die sich ohnehin schon in einem schlechten Zustand befinden. Aber wir wollen den Teufel mal nicht an die Wand malen.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Heute schreiben die PNN online über die weiteren Arbeiten an der Ringerkolonnade.

    "Die Ringerkolonnade soll bis zum Frühjahr 2016 wieder am Stadtschloss stehen – allerdings ohne Ringer"

    Interessant ist auch, dass weitere Details zur Ringerkolonnade, zur Promenade am Ott-Braun-Platz und auch zur Fachhochschule erwähnt werden.

    Schade: Den und seine "Freunde" werden wir vorläufig nicht wiedersehen...

    Foto: Autor

  • Zitat

    Für einige sicher ein Wermutstropfen: Der historische Figurenschmuck kehrt – jedenfalls vorerst – nicht auf die Kolonnade zurück. Die erhaltenen Ringer, Putten und Vasen lagern bei der Schlösserstiftung. Geld für ihre Restaurierung ist derzeit nicht da. Auch ohne den Figurenschmuck kosten die Bauarbeiten an der Kolonnade laut Sanierungsträger rund eine halbe Million Euro. Allein die Restaurierung eines einzelnen Ringers würde nach Angaben von Rabbe zwischen 11 000 und 19 000 Euro kosten.

    Gibt es denn von Seiten der Sanierungsträger einen Plan, wie man den Figurenschmuck zukünftig finanzieren will? Sucht man Mäzene für einzelne Skulpturen? Sammelt man Spendengelder von Bürgern? Setzt man auf Gespräche mit der Stadt, dem Land, den Denkmalbehörden, um Geld zu akquirieren? Oder hat man sich darüber noch gar keine Gedanken gemacht?

  • Guten Morgen,

    auch die Märkische Allgemeine Zeitung vom 27.07.2015 hat sich mit den Ringer-Kolonnaden aus dem Lustgarten beschäftigt und kritisiert die Aufstellung der Ringerkolonnaden, weil es kein Kontakt zu den Nachbargebäuden gibt.

    "Jetzt wird es ernst für die Ringerkolonnade. Die frühere Platzbegrenzung des Lustgartens zwischen Marstall und Schloss wird an ihrem provisorischen Standplatz neben dem Neptunbecken abgebaut und am historischen Ort wieder aufgestellt, allerdings ohne Kontakt zu den Nachbargebäuden."

    Für Leser der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ), die keine Abonnenten sind ist dieser Bericht leider noch gesperrt!

    Viele Grüße :cool:

  • Dass die Kolonnade derzeit nur in der Version kommt, wie sie im Lustgarten stand, ist doch allgemein bekannt gewesen. Dass die Ringer aufwändig restauriert werden müssen, war bzw. ist auch bekannt. Ob sich jemand über die Finanzierung der Restaurierung der "Kämpfer" Gedanken gemacht hat, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Vielleicht helfen wieder die Spenden diverser "Sympathisanten"....?


    Fotos: Autor, 29.07.2015

  • Bilder vom 11.08.2015

    Gut Ding will Weile haben (Kolonnaden-Fundament):

    Wirklich beindruckend ist der Blick aus dem Schlosshof mit Fortunaportal, Nikolaikirche und Altem Rathaus (diesen Raumeindruck kann das Foto leider nicht vermitteln):

    Mehr als überflüssig sind die bekannten Sanssouci-Pavillons:

    Geduld braucht man, wenn man die Südfassade ohne Verkehr fotografieren will (bei mir hat die Geduld immerhin für nur 1 Auto gereicht):

    Zum Abschluss noch ein Foto, das den unbefriedigenden Zustand südlich des Schlosses zeigt. Zu viel Verkehr, zu viel Beton und das "große M":

  • Bei den Ringerkolonnaden sind die ersten Ergänzungsteile aus Sandstein angeliefert worden. Da Fundament wird demnächst gegossen - leider nicht bis zum Schloß (das wären nur 2 Meter länger) sondern nur soweit es jetzt nötig ist. Wenn man wirklich bis zum Schloß weiterbauen wollte - wie es war - wäre das Fundament jetzt preislich überschaubar mitzuerledigen. Aber Weitsicht ist ja nicht die erste Pro-Potsdam-Pflicht.

    Warum das Fundament nach unten gedämmt wird - who knows.

  • Warum das Fundament nach unten gedämmt wird - who knows.

    Ist doch klar - damit die Ringer keine kalten Füße kriegen, wenn sie irgendwann wieder aufgestellt werden! :biggrin:


    Mir macht das letzte Foto etwas Sorgen - ebenfalls Thema "vorausschauend". Was sind denn das für Leitungen? Werden die einfach so mit überbetoniert? Halten die das Gewicht aus? Das scheinen hauptsächlich leicht Plastikrohre zu sein. Wenn man da mal wieder dran muss, kann man die Kolonnaden zum Teil wieder abbauen. Hätte man die nicht in den freien Bereich/die Durchfahrt vor dem Schloss umlegen können oder sogar müssen? :wie:

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Aha, waren die früher auch aus Beton? REKONSTRUKTION - ein schwieriges Wort und noch schwieriger zu vollziehen.

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Beton ist zwar schon von den Römern verwendet worden, hier aber sieht es nach einem Betonsockel aus, der mit Sandsteinplatten verkleidet wird. Die Säulen werden mit langen Edelstahlankern gehalten. Mach alles den Eindruck als seit ein sehr ängstlicher Statiker dran gewesen. Man fragt sich ja immer wie die Bauten in den letzten 2000 Jahren überhaupt nur mehrere Monate gehalten haben sollen...

  • Das Fundament für die Ringerkolonnaden steht. Sieht aus, als könnte man auch ein Hochhaus drauf bauen.
    Schade, dass man das Fundament nicht gleich die letzten 4 Meter bis zum Schloß gelegt hat. Das macht die Aussagen der Stadt die Kolonnade später verlängern zu wollen etwas unglaubwürdig.

    An der Humboldtstraße wird das Pflanzloch für die Bittschriftenlinde ausgehoben:

  • Danke für die Fotos - ich könnte jetzt nahezu die gleichen zeigen. Da war ich einen Tick früher da als Du (die Arbeiter waren gerade mit dem Ausschalen fertig und der Beton noch feucht), war aber erst gestern Abend wieder zu Hause.
    Als Ergänzung und damit ich nicht ganz umsonst fotografiert habe, sei vielleicht noch dieses Foto gezeigt, auf dem man mit genauem Hingucken in etwa die Abstände des Fundaments bzw. der zukünftigen Kolonnaden zu den beiden Gebäuden abschätzen kann:

    Wie ich finde, ist der Abstand zum Schloss aus dieser Perspektive verschmerzbar, da das Hervorspringen des Hauptflügels eine Durchsicht zum Lustgarten versperrt und den Platzabschluss herstellt. Die Lücke zum Filmmuseum hingegen ist doch sehr beachtlich und störend. :sad:

    Foto von mir vom 24.8.2015

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich die Umsetzung der Kolonnaden in ihrer fragmentarischen Gestalt unsinnig finde. Sie werden nachher wie bestellt und nicht abgeholt wirken. Entweder man hätte sie umsetzen und komplettieren müssen, oder ohne Komplettierung zumindest direkt in die Mitte zwischen den beiden Gebäuden platzieren müssen oder man hätte sie einfach da stehen lassen sollen, wo sie waren. Aber so wie jetzt, hrmm... :augenrollengruen:

  • ^ Dem kann ich nicht ganz zustimmen. Sicher ist die jetzige "halbe" Lösung nicht optimal, aber dennoch deutlich besser als den Platz komplett offen und ins Leere laufen zu lassen.

    Wenn man wirklich wollen würde, könnte man natürlich eine deutlich bessere Lösung finden. Dazu möchte ich noch einmal das Bild aus meinem Beitrag 2720 vom 15.5. bemühen:


    Quelle: Faltblatt Potsdamer Mitte 2015

    Alles, was hier weiß eingezeichnet ist, ließe sich problemlos rekonstruieren. Für den Teil am Schloss wird als Gegenargument immer angeführt, dass die Feuerwehr um das Gebäude herumfahren können muss. Dazu sei gesagt: Durch die Durchfahrt würde jedes noch so große Feuerwehrfahrzeug passen!

    Lediglich die Durchfahrten für die Straßenbahn wären wohl etwas schmal. Hier könnte man aber aus den historischen drei "Jochen" unter Weglassung eines Säulenpaares zwei breitere (ähnlich der breiten Durchfahrt auf der Schlossseite) machen, so dass das Problem gelöst wäre. In der Höhe passt es sowieso.

    Man sieht: "Geht nicht gibt´s nicht". Lediglich wollen muss man...

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Das ist wohl so.

    Die Straßenbahn (und die Feuerwehr) passt im übrigen auch unter der Attika in historischer Höhe durch - dann läßt man einfach ein paar Säulen weg.

    Am Schloß finde ich es noch schmerzlicher, da hier die historische Situation problemlos wieder hätte geschaffen werden können. Auch wenn man ggf. jetzt das Geld noch nicht hat wäre es sinnvoll gewesen das Fundament bis an die Schloßmauer schon mit herzustellen.
    Im Brandschutzkonzept für das Stadtschloß ist eine enge Umfahrung des Hauses dargestellt (damals war Platz) und eine Halte- und Anleitermöglichkeit an jedem Punkt. Dieses Konzept müßte man nun ändern, mit den FW-Fahrzeugen über die Bahntrasse fahren (wo sich ja auch die Busse bewegen) und jeweils vor- bzw. rückwärts an die Ecken der geschlossenen Kolonnade heranstoßen. Kostet aber etwas Aufwand, einen Auftrag für einen Brandschutzprüfer und Bearbeitungszeit im Amt.