Dresden, Neumarkt - Quartier III/2

  • @ rakete

    da liegt gewiss ein Missverständnis vor, aber vielleicht habe ich mich auch nicht klar ausgedrückt. Mir geht es nur um das Konzept, das heißt um die Kuppel und die Konstruktion. Die Architektur an sich, die Fresken, der überbordende Stuck etc. wird bei einem Projekt dieser Art nie kommen. Die Sachsenbau hatte dieses Projekt mal klassisch elegant, ohne Schnick-Schnack interpretiert, leider sind die Bilder nicht mehr online.
    Also keine Angst, niemand will die Mailänder hier kopieren, es ging mir nur um das Konzept dahinter, nicht unbedingt die Architektur, von der Gestaltung der Kuppel einmal abgesehen!

    Ich habe die Bilder doch noch gefunden, in den Weiten der GHND Homepage:

    Das sollte selbst Rakete überzeugen! Jetzt noch die Kuppel aus Mailand drauf und fertig ist das QIII. Und alle wären zufrieden, nur die Gestaltungskommission wohl nicht!

    Für alle, denen das Projekt nicht mehr gegenwärtig ist, hier noch mal die Zusammenfassung der GHND. Genau so etwas braucht der Neumarkt. Klassisch-elegant, ohne es zu übertreiben. Dieses Projekt wäre wegweisend.

    Bauprojekt zum Umbau des Kulturpalastes

    APH - am Puls der Zeit

  • Ahh wie genial! Ich liebe Kollhoff.
    Wie kann man nur so mürbe im Hirn sein und mit allen Mitteln gerade diese Passage verhindern - während man alle anderen unsinnigen und noch dazu unlogisch platzierten Passagen forciert: Altmarktgalerie, Centrumgalerie, Prisco-Galerie, VVK-Galerie,... ???

    Man sollte diesen Vorschlag mit Stefans Grafik auf jeden Fall mal Herrn Füßlein unterbreiten - aber ob der noch Lust hat nach den ganzen Betonklötzen, die ihm auf die Füße geschmettert wurden? Und selbst dann werden es unsere Sängerknaben auf dem CDU-Parkett ein weiteres Mal zu verhindern wissen: Wahrscheinlich werden sie sich dafür einsetzen, dass Köllmann das gesamte Quartier erhält, um dort sein Hotel zu erweitern - mit verglastem Verbindungsgang über die Rampische :zwinkern:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich sehe es genauso wie rakete. Gerade hier am Neumarkt wäre solch ein Mailänder Modell mehr als unpassend. Bei meinem letzten Dresdenbesuch ist mir wieder aufgefallen, dass Dresden einst die Stadt der schnuckeligen Hinterhöfe war und heute in Teilen der Neustadt auch noch ist. Diese wiederherzustellen wäre die Hauptaufgabe und würde den Stadtcharakter stückweise wiederbringen. Zur Urbanität: Weimar beispielsweise hatte lange Zeit überhaubt kein Kaufhaus, und trotzdem waren die Straßen belebt. Vielleicht kommt die Zeit, da sich der einkaufsgestresste Dresdener dann doch mal auf den Neumarkt verläuft, um in Ruhe ein Käffchen zu trinken.

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Dresden einst die Stadt der schnuckeligen Hinterhöfe war und heute in Teilen der Neustadt auch noch ist. Diese wiederherzustellen wäre die Hauptaufgabe

    Hmm, und wer übernimmt diese Aufgabe? :P
    Die Kollhoffpassage hätte natürlich am besten an die Stelle gepasst, für die sie auch geplant war. Aber die Hinterhofstrukturen werden genau so wenig kommen wie der Kulturpalast umbaut wird. Und mir ist eine Mailänder Passage lieber (gerade, da Dresden ja genügend Bauten im Stil der italienischen Renaissance - verwirklicht durch italienische Architekten - besitzt), mit allen Vorteilen der Durchwegung dieses Quartiers, als das, was anstelle dessen kommen wird - die Fortsetzung des ersten Teiles vom Q3, mit ein paar kitschigen Restaurants und einer unlogisch-unharmonischen Aufteilung und Gestaltung im Innenhof.

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  • @ Kindvon2dresdnern

    die Hinterhofvariante würde mir auch gefallen, sie wird aber nicht kommen, weil die Stadt und die Investoren das nicht wollen bzw. es wird nicht so aussehen, wie wir uns Hinterhöfe vorstellen, zumindest deutet nichts darauf hin. Am Ende wird eine Art zweites Baywobau-Projekt mit einem großen, vermutlich überdachten Innenhof kommen, wo sich oh Wunder eine gastronomische Einrichtung drin verbirgt.
    Das Sachsenbau-Projekt war meiner Meinung nach die durchdachtetste Planung von allen Neumarkt-Projekten. Es würde im Q III genau so passen wie im Q VII, würde eine Verbindung von Landhausstraße und Rampischen schaffen und die Geschäfte würden sich sicher gut vermieten lassen, weil es einen Zugang direkt an der Frauenkirche gibt. Ich gebe nochmals zu bedenken, wie riesig die Fläche ist. Alles, was nicht direkt an den Straßen liegt, muss auch vermietet werden, außer man möchte im Hof ein Fußballfeld anlegen :zwinkern:

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat von "Wissen.de"

    die Hinterhofvariante würde mir auch gefallen, sie wird aber nicht kommen, weil die Stadt und die Investoren das nicht wollen bzw. es wird nicht so aussehen, wie wir uns Hinterhöfe vorstellen, zumindest deutet nichts darauf hin. Am Ende wird eine Art zweites Baywobau-Projekt mit einem großen, vermutlich überdachten Innenhof kommen, wo sich oh Wunder eine gastronomische Einrichtung drin verbirgt.

    Zitat von "youngwoerth"

    Aber die Hinterhofstrukturen werden genau so wenig kommen wie der Kulturpalast umbaut wird. Und mir ist eine Mailänder Passage lieber (gerade, da Dresden ja genügend Bauten im Stil der italienischen Renaissance - verwirklicht durch italienische Architekten - besitzt), mit allen Vorteilen der Durchwegung dieses Quartiers, als das, was anstelle dessen kommen wird - die Fortsetzung des ersten Teiles vom Q3, mit ein paar kitschigen Restaurants und einer unlogisch-unharmonischen Aufteilung und Gestaltung im Innenhof.


    Wie haben uns nicht abgesprochen! :D

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  • Zwei Köpfe, eine Meinung.

    Wir sollten Wahrsager werden, denn genau so wird es kommen. Es sei denn, der neue Baubürgermeister wirft die gesamte Verwaltung raus und stellt Herr Hertzig als zuständigen Chefplaner ein, da dies aber nicht passieren wird, wird es auch die Hinterhöfe nicht geben. Selbst die GHND fordert dies nicht und die wissen schon, warum.
    Es gibt entweder von der Art her eine Passage oder die Baywobau-Variante mit Fußballfeld in der Mitte. Auch wenn ich sonst ein riesiger Fußballfan bin, kann ich in diesem Fall darauf verzichten :lachen:

    APH - am Puls der Zeit

  • Vielleicht noch eine Ergänzung. Viele, die die Dresdner Situation nicht so kennen, und immer von den vielen Rekos hören, denken vielleicht, es liegt nur an den Investoren. Es ist die Stadt, die sich mit allen Mitteln gegen die Rekonstruktion wehrt. Selbst bei den Leitbauten ist bislang nur im QV und beim Projekt der GHND ein Grundriss mit kleinen Innenhöfen annähernd wiederhergestellt. Da glaubt doch nicht ernsthaft jemand, dass man auf der Fläche von 4 VVK Quartieren die historischen (oder eine idealisiert historische) Innenhofsituation bekommen wird, wenn es nicht mal gelingt, die wenigen echten Leitbauten adäquat wiederaufzubauen. Ich bin schon froh, wenn das Palais Hoym mit Hof kommt. Selbst der Gartentrakt mit seinem Hof ist wegen den Nutzungsproblemen umstritten und nicht zur Reko ausgewiesen.
    Selbst das Sachsenbau Projekt ist - neben der Tatsache, dass man sich am Kulturpalast zu schaffen gemacht hätte - wohl auch daran gescheitert, weil selbst das noch zu historisch war und man es nicht wollte. Am Ende hätte die Stadt den Kulturpalastumbau umsonst bekommen, aber selbst das wollte man nicht.


    Ein Modell wie die Hacheschen Höfe wird es in Dresden zu 98% nicht geben. Dies wäre natürlich perfekt. Aber soetwas wurde glaube ich seit Jahren nirgends mehr gebaut und in Dresden schon gar nicht! In der Neustadt hätte das vielleicht eine Chance. Ich bin ja immernoch verwundert, dass man hier einen traditionellen Neubau an der Königstraße zugelassen hat. Das wäre am Neumarkt nicht passiert!

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat von "Wissen.de"

    Am Ende hätte die Stadt den Kulturpalastumbau umsonst bekommen, aber selbst das wollte man nicht.

    Inzwischen sind es ja 60 Millionen, die die Stadt (bzw. die Bürger der Stadt mit ihren Steuern) selbst bezahlt. Eigentlich sollte man die Herrschaften anzeigen.
    Nicht zu vergessen die Leitbauten der Sporergasse, Schloßstraße, und am Jüdenhof, die inzwischen längst fertig gestellt wären. Und dazu die Schaffung eines rundum von Arkaden gerahmten Altmarktes in humanen Dimensionen und hoher Urbanität. Und natürlich der verschwundene Kulturpalast!!! Und ein neuer Saal für die Philharmonie! Und eine Passage von Weltniveau! Es gibt echt kein Projekt in Dresden, über das ich mich mehr aufregen könnte.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Aber das zeigt, wie sich die Stadt gegen die Rekonstruktionen wehrt. Viele glauben ja immernoch, Dresden wäre eine Oase für Traditionalisten und es wäre nur eine Frage der Zeit, bis 3000 Arbeiter, die schon bereit stehen, mit dem Wiederaufbau des Restes der Altstadt beginnen. Pustekuchen. Wir können froh sein, wenn in 20 Jahren der Neustädter Markt mit der großen Meißner Straße noch dazukommt. Die Illusion, in Dresden würde man nur darauf warten, dass der Neumakt fertig wird, um die DDR Platten endlich abzureißen und das Zentrum historisch zu rekonstruieren, das ist nicht mal ein Mythos, sondern ein Wunschtraum.

    Selbst am Q III wird es noch genug Ärger geben, da bin ich mir sicher!

    APH - am Puls der Zeit

  • Amtliche Bekanntmachung
    Satzung der Landeshauptstadt Dresden über die
    Gestaltungssatzung G-11, Palais Hoym (Landhausstraße 11)

    http://www.dresdner-amtsblatt.de/files/issue123…3kw2009_web.pdf

    Interessante Details auf den Seiten 7 bis 9 :!:

    "Wenn es zutreffen sollte, daß ich nicht nur weiß, was schlimm und häßlich, sondern auch, was schön ist, so verdanke ich diese Gabe dem Glück, in Dresden aufgewachsen zu sein."

    Erich Kästner (1899 - 1974)

  • Klingt generell sehr vernünftig. Es ist jedoch die Rede von nur einer zu rekonstruierenden Straßenfassade. Die Grundrisspläne scheinen eine Rekonstruktion der Fassade zur Landhausstraße vorzusehen, aber was wird mit der Fassade zur Rampischen Straße?

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Zitat von "Armin"

    Klingt generell sehr vernünftig. Es ist jedoch die Rede von nur einer zu rekonstruierenden Straßenfassade. Die Grundrisspläne scheinen eine Rekonstruktion der Fassade zur Landhausstraße vorzusehen, aber was wird mit der Fassade zur Rampischen Straße?

    Na schön modern und ja nicht historisierend, damit es auch zum vis-a-vis des Köllmann-Hotels passt...

    Selbst wenn sich ein Investor findet, der nicht zu erwartender Weise die Rampische Fassade rekonstruieren würde, wir die mitt lerweile gesettelte sowie erfolgreiche Gestaltungskommission alles tun, um eine weitere Reko zu verhindern. Die Weichen sind ja, wie man lesen kann, bereits gestellt!

  • Aber auf der einen Skizze erkenne ich ein R im Bereich der Rampischen; das wird sich doch wohl nicht alleine auf das gerettete Ziergitter, welches wieder zu integrieren ist, beziehen?

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Das mit den Leitbauten kannste mittlereweile vergessen. Ist alles für den A..... - Verzeihung, aber so sieht es aus. Leitbauten gibt nur noch auf dem Papier und sind nicht verbindlich.

    Die Gestaltungskommission sieht ihren Auftrag auch darin, Investoren davon zu überzeugen, dass rekonstruierte Fassaden zu teuer und auch nicht gewünscht sind! Wer mehr als ein städtisches Grundstück entwickeln möchte, der sollte sich auch an den "Rat" halten.

    Widerlich. Nicht?

  • Das ist mir schon klar. Nur handelt es sich bei den Vorgaben für das Palais Hoym ja um ein Novum, insofern diesmal z. B. explizit Baumaterialien, zu rekonstruierende Hofbereiche, zu rekonstruierende Gewölbedecken und sogar Raumfolgen vorgeschrieben werden. Daher weiterhin die Frage: Was ist mit dem R zur Rampischen :?: .

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Ich weiß nicht, wo Ihr in den Plänen eine Fassade an der Rampischen Straße seht, die Planungen betreffen nur das Grundstück Landhausstraße.

    "Wer das Weinen verlernt hat,
    der lernt es wieder beim Untergang Dresdens."

    Gerhart Hauptmann (1862-1946)

  • Armin

    Das R bedeutet nur, dass nach der seinerzeitigen Satzung das Palais Hoym in der Rampischen Straße als Leitbau vorgesehen wurde.

    Genau genommen steht ja Rc. c bedeutet nach gegebenenfalls nach Beschlussfassung...

    Da diese Satzung nicht verbindlich ist, aber es leider eine Gestaltungskommission gibt sowie eine Stadtplanung, die auch möglichst wenig Rekos haben möchte...wird, so wie es aussieht wohl ganz schlecht aussehen mit einer Reko.

    Also vergiss die R! Kannst Du ausradieren. Vergleich die R mit den Planungen fürs Q VIII. R ist für A und O.

  • Hatte gedacht es handelt sich bei den gezeigten Plänen um den aktuellen Stand nach dem Beschluß zum Wiederaufbau; daher meine Zweifel.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Wer mal ein bißchen träumen will, dem empfehle ich einen Besuch der Seite http://www.arte4d.de">http://www.arte4d.de von Herrn Hummel. In der Galerie hat er einige Visualisierungen des Palaiskomplexes eingestellt, hervorragend gemacht und wunderschön anzusehen.
    Hoffen wir mal, dass die Bilder zumindest teilweise verwirklicht werden können (mir gefällt ganz besonders das kleine 2stöckige Gartenhaus, gerade weil es so "eingequetscht" dasteht, hat es einen besonderen Charme... :)