Heuersdorf, Ausradierung eines Dorfes

  • Also mir kommen bei solchen Bildern auch eher die Tränen. Für Strom Dörfer wegzumachen, hat etwas von Kannibalismus. Oder nein! eigentlich ist es vielmehr, als würde man seinen eigenen Arm essen, damit man satt wird. Naja, durch solche Maßnahmen wird auf jeden Fall von Tag zu Tag die Vielfalt unseres Landes zerstört und durch den üblichen Einheitsbrei ersetzt. Natürlich kann man woanders auch wohnen, aber es ist eben nicht die Heimat, der Ort also, wo mitunter jeder Stein Bedeutung trägt. Aber das ist eben die Bedeutung, die Technokraten nicht nachvollziehen können. Die sogenannte "kunsthistorische Bedeutung" dagegen, ist schließlich nur die ständig wechselnde Definitionsentscheidung einer Elite.

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Man müsste die Thematik auch aufweiten, denn das Verschwinden der Dörfer geschieht ja nicht nur im Tagebau. Auch bei dem Errichten von Talsperren werden Ortschaften ausradiert. So erst geschehen mit Leibis wegen der Lichtetalsperre in Thüringen.


    Den Demographischen Wandel nicht vergessen! Ich hab vor einiger Zeit mal gelesen, das Experten vorgeschlagen haben, der Staat solle den Menschen in einigen Gebieten eine Prämie zahlen, wenn diese ihre Siedlungen verlassen. Der Grund ist eigentlich recht plausibel - vielen kleineren Dörfer fehlt es an jungen Menschen, weil diese wegziehen bzw. weggezogen sind fehlt dann auch deren Nachwuchs. Dadurch bestehen manche Orte eigentlich nur noch aus Rentnern, deren medizinische Versorgung aber wegen der Kosten und dem Ärztemangel auf dem Land nicht so einfach sichergestellt werden kann. Auch die Kosten für den Unterhalt der Infrastruktur seien für so wenig Leute nicht tragbar, d.h. entweder es werden gezielt Siedlungen aufgegeben oder die Bevölkerung von den kleinen Orten müssten sich damit abfinden, das sie in Zukunft nicht mehr über die bisher gewohnte Infrastruktur verfügen werden - kurz der Unterschied zwischen Stadt und Dorf wird drastisch größer, was den Lebensstandart betrifft.
    ---------------------------

    Zitat

    Fehlende Rohstoffe könnten jedoch einfach teuer importiert werden


    Was ist das denn für ein Blödsinn - das verlagert doch bloß das Problem auf ein anderes Land, dann werden dort halt die Ortschaften weggebaggert. Aber stimmt ja, DAS geht UNS dann ja nichts mehr an - aus den Augen, aus dem Sinn. Mal ganz abgesehen davon, das wir dann noch abhängiger von Rohstofflieferungen aus z.T. "schwierigen" Ländern würden.
    Und Atomenergie ist auch keine Lösung. Uran soll noch eher alle sein als Erdöl (so ca. 40 Jahre reichen die Vorräte, deren Umfang ist besser bekannt, als die vom Öl). Zusätzlich bleibt das Problem der sicheren Endlagerung und das allgemeine Sicherheitsproblem - es gab ja allein dieses Jahr schon mehrere Zwischenfälle in den verschiedenstet AKW's. Denn da arbeiten Menschen drin und Menschen machen Fehler! Und wenn dort etwas passiert, dann sind die Folgen nicht reparabel - im Gegensatz zu einem Tagebau.
    Auch ist so ein Kraftwerk oder ein Atommülltransport für verrückte Terroristen ein lohnendes Ziel.
    Fakt ist doch, daß uns die Energieversorgung vor ein Dilemma stellt. Es wird in Zukunft immer schwieriger den steigenden Energiebedarf zu decken, wenn nicht bald neue Lösungen gefunden werden, oder das Zeitalter der hohen Mobilität und der elektronischen Geräte geht in ca. 50 Jahren zu ende.
    Alle derzeit genutzten Energiequellen bringen uns Probleme! Ich hoffe eigentlich immer noch auf die Kernfusion oder dem Solarkraftwerk im Weltall.

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.

    Oscar Wilde (1854-1900)

  • Georg Friedrich

    Das die Art der Formulierung dieser Umfrage so nicht gut ist, kann wohl jeder nachvollziehen, der in seinem Studium (oder sonstwo) auch nur eine Doppelstunde zum Thema Erhebung von Daten oder zum Thema wie man Meinungsumfragen gestaltet, besucht hat. Oder mit dem Thema- wie verfälsche ich Umfragen um ein Ergebnis zu bekommen, was mir paßt. Aber ja -derartige Umfragen kann man durchaus auch finden - in diversen Zeitschriften oder bei web.de usw. - Und der Kern der Aussage ist eben nicht dergleiche, weil es durchaus mehr als schwarz und weiß gibt.

    Eine sicher jetzt auf die schnelle auch nicht perfekte aber deutlich bessere Umfrage wäre:

    Darstellung des Sachverhaltes aus sicht der Energiewirtschaft und der Bürger...

    a. Dörfer sollten für den Braunkohletagebau (grundsätzlich) nicht aufgegeben/abgerissen werden
    b. Dörfer können für den Braunkohletagebau (grundsätzlich) aufgegeben werden
    c. über den Abriss eines Dörfes müssen die konkreten Gegebenheiten des Falls geprüft werden und unter Abwägung von ... ...(Bedeutung für die nationale Energieversorgung, Anzahl der betroffenen Menschen, kultureller Wert der Bausubstanz ...) im Einzelfall entschieden werden.
    d. Enthaltung oder interessiert mich nicht /habe mich noch nicht ausführlich mit dem Thema auseinandergesetzt.

    man kann auch noch ander Punkte anfügen: z.B.
    e. der Abriss von Dörfers sollte nur ein Ausnahmefall sein. Die Belange der Anwohner sind besonder zu berücksichtigen.

    Ich z.B. würde definitiv nicht für a und b stimmen, sondern für e und falls dies nicht zur verfügung steht eben für c.

    Übrigens sind andere Aspekte wie der demographische Wandel tatsächlich auch zu berücksichtigen. Die Bevölkerung schrumpft gewaltig und für die nächsten 50 Jahre auch unumkehrbar (sicher man könnte menschen aus anderen Teilen der Welt ansiedeln). Es gibt viele die sowieso die Stilllegung einzelner Dörfer fordern - sehr traurig ja. Aber Fakt ist - während große Mengen sich am Wiederaufbau der Fraunkriche erfreuen - verfallen (und werden dann teilweise auch vernichtet) zig originale Dorfkirchen in Brandenburg. Wenn man die Dörfer erhalten will sollte man vielleicht zuerst von der Leuchturmpolitik abrücken (trotz schrumpfender Gesamtbevölkerung wächst Dresden jährlich um 6000 Einwohner = 3 Dörfer - die Dresdener freuen sich - aber sicher freuen sich auch die Bornaer über eine neue Atraktion in ihrer Stadt - eine Kirche mehr). Denn es wäre ja sinnlos, wenn man den Braunkohleabbau verhindert - oder stark verteuert, um ein Dorf zu retten, dass 50 Jahre später zum Wolfsrevier erklärt wird (Anmerkung: diese Aussage ist etwas mit vorsicht zu genießen, weil die Erwähnung der Wölfe durchaus auch als Polemik aufgefaßt werden könnte.)

    Übrigens wenn hier das Argument des Bürgerwillens angefügt wird. Ich bin mir sehr sicher, dass bestimmte Personen die hier jetzt laut aufheulen schon oft in diesem Forum geäußert haben "reißt doch endlich die Plattenbauten ab" (dort wollen die Bürger genauswenig weg wie aus Heuersdorf) - diese Personen sollten also nicht gerade wie es ihnen paßt mal auf die Bürger wert legen und anderemale darauf pfeifen (mal - fragt die Bürger - mal man darf den dummen Bürger nicht entscheiden lassen) - sonder - was ihnen wirklich wert ist - Braunkohlewirtschaft vs. historische Bausubstanz

  • @ Frank-W
    Sehr gut geschrieben!

    Aber:

    Zitat

    Wenn man die Dörfer erhalten will sollte man vielleicht zuerst von der Leuchturmpolitik abrücken


    Dies wird nichts bringen. Das Problem der sterbenden Dörfer und der steigenden Verstädterung besteht schon seit dem Beginn der industriellen Revolution. Nur wurde es früher teilweise durch das Bevölkerungswachstum kompensiert. Es ist doch so, die Industrie siedelt sich dort an, wo die Infrastruktur geeignet ist und Bahnhöfe + Autobahnen + Flugplatz + Fachkräfte + usw. findet sich nun mal am ehesten in der Stadt. Dazu kommt, daß die Landwirtschaft auch immer technischer wird, d.h. es werden weniger Bauern benötigt um mehr Nahrung zu produzieren. Da ich nun mal auf einem kleinen Dorf weniger Chancen auf einen Arbeitsplatz habe als in einer Stadt und obendrein auch die Mobilität von Jahr zu Jahr immer teurer wird, bin ich also auf lange Sicht dazu gezwungen in die Stadt zu ziehen. Dazu kommt auch der bessere Lebensstandart in der Stadt, der die Entscheidung noch vereinfacht - kürzere Wege zum Einkaufen, in die Schule, zum Arzt etc., besserer ÖPNV, bessere Bildungsmöglichkeiten, leichtere Lebensbedingungen im Alter, usw.
    Natürlich gibt es Menschen, die die Ruhe und ländliche Idylle bevorzugen, aber diese werden nicht ausreichen, um alle Dörfer mit ein paar hundert Einwohnern zu retten. Am ehesten überleben den strukturellen Wandel die Dörfer in der Nähe zu einer Großstadt. So sind nun mal die Tatsachen. Die Welt um uns herum ändert sich ständig und wir uns mit ihr, heute eben nur schneller als damals.

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.

    Oscar Wilde (1854-1900)

  • Zitat von "Frank-W"

    ...Darstellung des Sachverhaltes aus sicht der Energiewirtschaft und der Bürger...

    a. Dörfer sollten für den Braunkohletagebau (grundsätzlich) nicht aufgegeben/abgerissen werden
    b. Dörfer können für den Braunkohletagebau (grundsätzlich) aufgegeben werden
    c. über den Abriss eines Dörfes müssen die konkreten Gegebenheiten des Falls geprüft werden und unter Abwägung von ... ...(Bedeutung für die nationale Energieversorgung, Anzahl der betroffenen Menschen, kultureller Wert der Bausubstanz ...) im Einzelfall entschieden werden.
    d. Enthaltung oder interessiert mich nicht /habe mich noch nicht ausführlich mit dem Thema auseinandergesetzt.

    man kann auch noch ander Punkte anfügen: z.B.
    e. der Abriss von Dörfers sollte nur ein Ausnahmefall sein. Die Belange der Anwohner sind besonder zu berücksichtigen.

    Ich z.B. würde definitiv nicht für a und b stimmen, sondern für e und falls dies nicht zur verfügung steht eben für c....

    Die Bewohner scheinen Dir dann offensichtlich egal zu sein, wenn Du nur die Belange der Anwohner "besonders berücksichtigen" möchtest. Ich frage Dich:

    Der Staat hat die Würde des Menschen zu schützen. Das ist das wichtigste und dann kommt irgendwann die Stromversorgung. Was hast Du für ein Menschenbild, wenn Du Menschen wie Sachen einfach wegschaffen möchtest, um Bodenschätze auszubeuten ?

  • Man kann aus diversen Meinungsäußerungen seitens Borna entnehmen, daß einige Bürger mit der Aufstellung der Kirche auf dem Lutherplatz keineswegs zufrieden sind. Interessant wäre es zu erfahren, ob die Bürger von Heuersdorf alle nach Borna ziehen bzw. im Umfeld der Kirche angesiedelt werden oder ob die Kirche nur noch die Funktion "Freilichtmuseum" erfüllt.
    Die authentische Bachstätte Kirche zu Stöntzsch hatte dieses Glück nicht.

  • Grundsätzlich bin ich dagegen, daß, wie es hier schon mit verschiedenen Argumenten gefasst wurde, ein Dorf für einen Braunkohleabbau, der die Versorgung für vier, oder seien es auch fünf Jahre eines Kraftwerkes befördert.
    Interessant wäre m. M. n. eine Gegenrechnung, ob die Summe der Investitionen für den Abbau, gegengerechnet mit den Einnahmen aus den Gebühren, sich nicht Gegenrechnen lässt in eine Ertragsrechnung einer mit derselben Investitionssumme erstellten Photovoltaikanlage.

    Zweiter Aspekt wäre dann auch die Prüfung einer Zurückversetzung und Wiederherstellung des Ortes nach dem Abbau (Vielleicht 50 m tiefer als ursprünglich, aber das Gelände muß ja dann auch wieder renaturiert werden.)

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert...wenn das Schwert sehr stumpf ist und die Feder sehr spitz!

    -Terry Pratchett

  • Zitat von "Oliver"


    Die Bewohner scheinen Dir dann offensichtlich egal zu sein, wenn Du nur die Belange der Anwohner "besonders berücksichtigen" möchtest. Ich frage Dich:

    Der Staat hat die Würde des Menschen zu schützen. Das ist das wichtigste und dann kommt irgendwann die Stromversorgung. Was hast Du für ein Menschenbild, wenn Du Menschen wie Sachen einfach wegschaffen möchtest, um Bodenschätze auszubeuten ?

    Du bist ein richtiger Besserwisser, oder? Ständig reagierst Du mit dem aus dem Zusammenhangreißen von Argumentationsketten, ohne wirklich aus sie einzugehen. Ich glaube es ist eindeutlich klar, dass mit Anwohner, die Bewohner eines betroffenen Ortes gemeint waren. Außerdem habe ich nie behauptet ich möchte Menschen wie Sachen wegschaffen und habe auch ausgedrückt, dass man den Abriss eines Dorfes möglichst vermeiden sollte und die Interessen der An-/Bewohner ganz besonders schwer wiegen bei Entscheidungsfindungen. Deine willkürliche Art zu argumentieren, ist gelinde gesagt unsachlich. - Wenn man sich durchliest, was du hier schon im Forum geschrieben hast, würde ich behaupten, dass mein Menschbild sicher nicht schlechter oder negativer ist als Deins. Nur weil man sich nicht auf (radikale) Absolutmeinungen festlegen will, muss man sich glaube nicht von einseitig auf eine feste Meinung festgelegten und keien andere Meinung gelten lassenden Personen ein schlimmes Menschbild vorhalten lassen!

  • Zitat

    Die Bewohner scheinen Dir dann offensichtlich egal zu sein, wenn Du nur die Belange der Anwohner "besonders berücksichtigen" möchtest.


    Was soll jetzt diese polemische Krümelkackerei?

    Zitat

    Der Staat hat die Würde des Menschen zu schützen.


    Das tut er doch. Die Bewohner hatten genügend Zeit sich darauf vorzubereiten und es wurde eine Entschädigung gezahlt- niemand hat diese Menschen einfach in einer Nacht- und Nebelaktion vor die Tür gesetzt und mit einem LKW weggebracht. So wurde nämlich zu DDR-Zeiten die Menschen aus dem Mauergebiet entfernt, insbesondere die Unzuverlässigen. Das ist in meinen Augen eine Verletzung der Menschenwürde.
    Durch die Sicherstellung der Stromversorgung wird aber auch die Menschenwürde der anderen geschützt, das Gemeinwohl zählt nun mal mehr als das Wohl des Einzelnen - ob man das nun gut findet oder nicht ist egal, es ist einfach eine Tatsache. Oder glaubst Du die Masse der Bevölkerung, einschließlich Dir, würde es so ohne weiteres hinnehmen, wenn der Strom nur noch an 2 Stunden am Tag fließen würde, weil wir die Kohlekraftwerke mangels Kohle abschalten und die Atomkraftwerke aus Sicherheitsbedenken?
    Auch wenn ich es sehr bedauerlich finde, das Menschen aus ihrer Heimat vertrieben werden und obendrein Geschichte vernichtet wird, so muß man doch auch einmal realistisch bleiben. Eine Umstellung der Energiegewinnung geht nun mal nicht so einfach von heute auf morgen.

    Zitat

    Interessant wäre m. M. n. eine Gegenrechnung, ob die Summe der Investitionen für den Abbau, gegengerechnet mit den Einnahmen aus den Gebühren, sich nicht Gegenrechnen lässt in eine Ertragsrechnung einer mit derselben Investitionssumme erstellten Photovoltaikanlage.


    Wozu? Eine Solaranlage kann in den hiesigen Regionen ein kontinuierlich produzierendes Kohlekraftwerk nicht ersetzen. Heute ist z.B. wieder mal so ein Tag, da liefert so eine Anlage so ziemlich genau 0kWh. Außerdem wachsen Solarzellen auch nicht auf Bäumen - für deren Herstellung braucht man große Mengen Energie. Der Wirkungsgrad ist z.Z. auch nicht wirklich berauschend, deshalb bräuchte man eine geradezu rießige Fläche um die Leistung eines Kohlekraftwerkes zu ersetzen - und was ist dann Nachts? Es wird zwar verstärkt auf dem Sektor der Energiegewinnung geforscht, aber es wird noch geraume Zeit vergehen bis es echte Alternativen gibt.

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.

    Oscar Wilde (1854-1900)

  • Zitat von "Mjölnir"

    @ Frank-W
    Sehr gut geschrieben!

    Aber:


    Dies wird nichts bringen. Das Problem der sterbenden Dörfer und der steigenden Verstädterung besteht schon seit dem Beginn der industriellen Revolution. Nur wurde es früher teilweise durch das Bevölkerungswachstum kompensiert. Es ist doch so, die Industrie siedelt sich dort an, wo die Infrastruktur geeignet ist und Bahnhöfe + Autobahnen + Flugplatz + Fachkräfte + usw. findet sich nun mal am ehesten in der Stadt. Dazu kommt, daß die Landwirtschaft auch immer technischer wird, d.h. es werden weniger Bauern benötigt um mehr Nahrung zu produzieren. Da ich nun mal auf einem kleinen Dorf weniger Chancen auf einen Arbeitsplatz habe als in einer Stadt und obendrein auch die Mobilität von Jahr zu Jahr immer teurer wird, bin ich also auf lange Sicht dazu gezwungen in die Stadt zu ziehen. Dazu kommt auch der bessere Lebensstandart in der Stadt, der die Entscheidung noch vereinfacht - kürzere Wege zum Einkaufen, in die Schule, zum Arzt etc., besserer ÖPNV, bessere Bildungsmöglichkeiten, leichtere Lebensbedingungen im Alter, usw.
    Natürlich gibt es Menschen, die die Ruhe und ländliche Idylle bevorzugen, aber diese werden nicht ausreichen, um alle Dörfer mit ein paar hundert Einwohnern zu retten. Am ehesten überleben den strukturellen Wandel die Dörfer in der Nähe zu einer Großstadt. So sind nun mal die Tatsachen. Die Welt um uns herum ändert sich ständig und wir uns mit ihr, heute eben nur schneller als damals.


    Das ist ja wie Selbstmord aus Angst vor dem Tod!
    Die Entleerung des ländlichen Raumes ist keineswegs eine unabänderliche Tatsache die man schicksalsergeben hinnehmen muß. Andere Länder haben da durchaus Antworten gefunden, und zwar in Regionen die weit weniger besiedelt sind als die betreffenden Regionen Deutschlands. Die Ironie will es das ich sogar einen Kumpel aus der Schulzeit habe der aus der angeblich unrettbaren Oberlausitz in die Einöde Nordschwedens ausgewandert ist, und er in dieser menschenleeren Region all das findet was hier angeblich nicht möglich ist.
    Das ist doch alles keine Frage das Könnens sondern eine des Wollens. Nehmen wir das Schulsystem. Die Tochter meines Kumpels geht dort in Schweden in eine Dorfschule, in der mehrere Altersklassen gleichzeitig unterrichtet werden. Die Klasse hat 13 Kinder und jedes davon bekommt die persönliche Zuwendung der Lehrerin. Im Ergebnis ist diese Bildungsform jeder deutschen Schule weit überlegen. Wir dagegen, besonders auch hier in Sachsen, leisten uns mehrere Schulformen mit riesigen Klassengrößen und schicken unsere Kinder lieber auf stundenlange Schulwege. Es wird doch überhaupt nicht nach passenden Strukturen gesucht, die bestehenden werden aus ideologischen und finanziellen Gründen einfach unter Denkmalschutz gestellt und die Entleerung des Raumes quasi zur Naturkatastrophe erklärt für die es keine Lösung gibt.
    Der Hinweis auf die sächsische Leuchtturmpolitik ist insofern dann doppelt zynisch, weil es bedeutet das der Staat nicht mal pro Person gleich viel Geld ausgibt sondern die strukturell bevorzugte Stadt dann auch noch einmal finanziell bevorzugt.

  • Zitat

    Die Entleerung des ländlichen Raumes ist keineswegs eine unabänderliche Tatsache die man schicksalsergeben hinnehmen muß.


    Das wollte ich so auch nicht sagen, aber z.Z. sieht es einfach danach aus. Außerdem heißt das doch nicht, das alle kleinen Dörfer verschwinden sollen und werden. Aber wenn in einem Dorf mit 200 Einwohnern 175 Rentner wohnen und 15 zum arbeiten 60km in die nächste Stadt pendeln und nur 5 tatsächlich vor Ort arbeiten, dann bedeutet das eben auf lange Sicht das Aus. Vor allem, von welchen Steuereinnahmen will ein Ort ohne Gewerbe sich denn auf Dauer finanzieren.

    Zitat

    Die Ironie will es das ich sogar einen Kumpel aus der Schulzeit habe der aus der angeblich unrettbaren Oberlausitz in die Einöde Nordschwedens ausgewandert ist, und er in dieser menschenleeren Region all das findet was hier angeblich nicht möglich ist.


    Dann gehört er zu den Menschen, die ich in meinem Beitrag erwähnte.
    Wir haben aber hier auch quantitativ mehr kleine Siedlungen als Norwegen. Auch weiß ich nicht wie sehr Norwegen von einem demographischen Wandel betroffen ist. Und das die Oberlausitz unrettbar verloren ist habe ich nie behauptet! Andererseits hat Dein Freund durch seine Auswanderung mit zum Sterben einer Region beigetragen - ein Regentropfen ist nichts, aber viele füllen einen Fluß!

    Zitat

    Das ist doch alles keine Frage das Könnens sondern eine des Wollens.


    Ich weiß nicht, in wie weit die Politik wirklich will. Die Konzentration auf einige Ballungsgebiete spart dem Staat eine Menge Geld!

    Zitat

    Der Hinweis auf die sächsische Leuchtturmpolitik ist insofern dann doppelt zynisch, weil es bedeutet das der Staat nicht mal pro Person gleich viel Geld ausgibt sondern die strukturell bevorzugte Stadt dann auch noch einmal finanziell bevorzugt.


    Ich finde das gar nicht zynisch, denn das Gießkannenprinzip ist doch in Meck-Pomm bereits gescheitert. Es ist besser gezielt Gebiete zu fördern und somit im harten globalen Wettbewerb zu stärken, als wahllos das Geld zu verteilen. Immerhin führt die Strahlkraft der Leuchttürme auch zum Erhalt der kleineren Orte (zumindest in deren Nähe). Langfristig wird nach einer Studie hier in Sachsen ein wirtschaftlich starker Ballungsraum zwischen [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Dresden entstehen. Davon sollen auch die kleineren Städte wie Freiberg, Meißen und Bautzen profitieren und somit auch Dörfer in deren Nähe.
    Aber durch das Schrumpfen der Bevölkerung als Ganzes und die gleichzeitige Abwanderung in die Städte (oder in den Westen, oder nach Norwegen) wird es für manche Dörfer eben keine Einwohner mehr geben. Das ist nunmal nach der derzeitigen Sachlage ein Fakt. Deshalb ist es durchaus überlegenswert das Problem rechtzeitig anzusprechen und den Wandel gezielt zu steuern. Es ist ja auch nicht nur ein ostdeutsches Problem - hier tritt es nur eher auf, aber auch der Westen wird davon noch betroffen werden. Nach Schätzungen der Demographen soll ja die deutsche Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten um ca. 20 Millionen Menschen abnehmen.

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.

    Oscar Wilde (1854-1900)

  • Zitat von "Mjölnir"


    Das wollte ich so auch nicht sagen, aber z.Z. sieht es einfach danach aus. Außerdem heißt das doch nicht, das alle kleinen Dörfer verschwinden sollen und werden. Aber wenn in einem Dorf mit 200 Einwohnern 175 Rentner wohnen und 15 zum arbeiten 60km in die nächste Stadt pendeln und nur 5 tatsächlich vor Ort arbeiten, dann bedeutet das eben auf lange Sicht das Aus. Vor allem, von welchen Steuereinnahmen will ein Ort ohne Gewerbe sich denn auf Dauer finanzieren.

    Durch jene Einnahmen die die Landstriche erwirtschaften die von der Zuwanderung des Humankapitals aus diesen ländlichen Räumen profitieren. Sprich Zuwendungen des Landes und des Staates. Anders läuft das in Skandinavien auch nicht.


    Zitat von "Mjölnir"


    Auch weiß ich nicht wie sehr Norwegen von einem demographischen Wandel betroffen ist.


    Über sowas könnte ich mich auch immer aufregen. Der demografische Wandel ist keine Naturkatastrophe die über uns gekommen ist sondern die Reaktion von Menschen auf die von uns geschaffene Gesellschaft.


    Zitat von "Mjölnir"


    Ich weiß nicht, in wie weit die Politik wirklich will. Die Konzentration auf einige Ballungsgebiete spart dem Staat eine Menge Geld!

    Die Frage ist ob der politische Preis nicht am Ende viel höher sein könnte, wenn die NPD in ein paar Jahren die ersten Provinzstädte regiert. Das ist nämlich eine ebenso einfache Rechnung: wenn sich die Gesellschaft nicht mehr für eine Region interessiert und sie abschreibt, wieso soll die Region nicht dann auch diese Gesellschaft abschreiben dürfen?


    Zitat von "Mjölnir"


    Ich finde das gar nicht zynisch, denn das Gießkannenprinzip ist doch in Meck-Pomm bereits gescheitert. Es ist besser gezielt Gebiete zu fördern und somit im harten globalen Wettbewerb zu stärken, als wahllos das Geld zu verteilen. Immerhin führt die Strahlkraft der Leuchttürme auch zum Erhalt der kleineren Orte (zumindest in deren Nähe). Langfristig wird nach einer Studie hier in Sachsen ein wirtschaftlich starker Ballungsraum zwischen [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Dresden entstehen. Davon sollen auch die kleineren Städte wie Freiberg, Meißen und Bautzen profitieren und somit auch Dörfer in deren Nähe.

    Das die Gießkannenpolitik in McPomm scheiterte ist nicht die Schuld der Gießkanne sondern die der früheren Wirtschaftsstruktur des Landes. Das war ein Agrarland das im Sozialismus mit Schwerindustrie industrialisiert wurde. Diese Schwerindustrie war in keiner Weise vernetzt, weder gab es dort Industrieforschung noch einen breitgefächerten "Unterbau".
    Sachsen dagegen war das Kerngebiet der deutschen Industrialisierung mit einer breitgefächerten, vernetzten Industrielandschaft und Industrieforschung. Das galt auch zu DDR- Zeiten. Während der Zusammenbruch der Schwerindustrie in McPomm das Ende einer ganzen Industrielandschaft bedeutete war es eben diese Vernetzung die einige traditionsreiche Betriebe in Sachsen rettete. VW allein trägt übrigens zu 3-4% des sächsischen Wachstums bei... nur um mal die Relation darzustellen.
    Für den Rest Sachsen, der nicht das Glück hat Leuchtturm sein zu dürfen, sind die Kennzahlen was Gehälter, Kaufkraft, Abwanderung usw. angeht übrigens auf dem Niveau McPomms. Der Landkreis Löbau- Zittau etwa, dicht besiedelt und einstmals mit einer stolzen und langen Industrietradition, ist der drittärmste Landkreis Deutschland, die Zahl der Unternehmen sank bspw. von 1998 bis 2004 von 16.000 auf 12.000.


    Zitat von "Mjölnir"


    Aber durch das Schrumpfen der Bevölkerung als Ganzes und die gleichzeitige Abwanderung in die Städte (oder in den Westen, oder nach Norwegen) wird es für manche Dörfer eben keine Einwohner mehr geben. Das ist nunmal nach der derzeitigen Sachlage ein Fakt. Deshalb ist es durchaus überlegenswert das Problem rechtzeitig anzusprechen und den Wandel gezielt zu steuern. Es ist ja auch nicht nur ein ostdeutsches Problem - hier tritt es nur eher auf, aber auch der Westen wird davon noch betroffen werden. Nach Schätzungen der Demographen soll ja die deutsche Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten um ca. 20 Millionen Menschen abnehmen.

    Eine Lage auf 50 Jahre vorherzuberechnen, auf Grundlage dessen das alles so bleibt wie es ist, ist unseriös (wie hätte wohl die Vorhersage im Jahr 1900 für die nächsten 50 Jahre ausgesehen?). Und außerdem ist es eine Kapitulationserklärung der Gesellschaft, weil sie keinen Gestaltungswillen erkennen lässt. Und nein, Gestaltungswille heißt nicht die Dorfstraße nicht mehr zu erneuern weil da nur noch drei alte Omas wohnen sondern das Leben dort für Menschen attraktiv zu machen.

  • Zitat von "RMA"

    Gerade in den ZDF-Nachrichten: die Kirche ist einen Tag früher eingetroffen und offenbar bereits am endgültigen Standort plaziert.

    Nachrichtenmeldung von ddp:

    http://de.news.yahoo.com/ddp/20071030/tbs-heuersdorfer-kirche-wird-feierlich-i-8dee613.html\r
    de.news.yahoo.com/ddp/20071030/t ... ee613.html

    Ich war heute Mittag in Borna und habe mir das Spektakel mal angesehen. Ergänzend zur Meldung von RMA folgendes:

    Zitat

    Quelle: http://www.lvz-online.de">http://www.lvz-online.de
    Die Kirche hat nach sechstägiger Reise ihr Ziel erreicht. „Wir haben bei der Einfahrt auf den Markt nochmal die Luft angehalten, weil an der engsten Stelle kein Daumen mehr zwischen Kirche und Häuser passte“, sagte Projektleiterin Regina Meßinger. Der Kirchenumzug sei reibungslos verlaufen, so dass das Ziel einen Tag früher erreicht wurde.

    Fotos zur letzten Engstelle und zur Einfahrt auf den Martin-Luther-Platz (Ziel):
    http://www.mdr.de/I/4963790.jpg
    http://www.lvz-online.de/slideshow/img/kircheda_069.jpg
    http://www.lvz-online.de/slideshow/img/kircheda_072.jpg
    http://www.lvz-online.de/slideshow/img/kircheda_076.jpg
    http://www.lvz-online.de/slideshow/img/kircheda_079.jpg
    http://www.lvz-online.de/slideshow/img/kircheda_083.jpg

    Fahrt durch Borna:
    http://www.lvz-online.de/slideshow/img/kircheda_021.jpg
    http://www.lvz-online.de/slideshow/img/kircheda_032.jpg
    http://www.lvz-online.de/slideshow/img/kircheda_051.jpg
    http://www.lvz-online.de/slideshow/img/kircheda_058.jpg

    Ein Artikel zu den technischen Details der Transportstabilisierung der Kirche (geschrieben vor Transportbeginn). Besonders beachtenswert die rot markierte Passage zum Alter des Dachstuhles.
    Quelle: Spektrum, MIBRAG-Zeitung


    Es sind heute im Verlauf des Tages sehr interessante Beitrage zum Thema geschrieben worden. Da möchte ich unbedingt auch meinen Senf dazu geben. Bin aber gerade erst nach Hause gekommen und brauche noch etwas Zeit.

  • Danke für die wirklich lesenswerten Informationen, BautzenFan. Derart alte Kirchendachstühle gibt es allerdings noch vergleichsweise häufig (weitaus häufiger als im Profanbau), doch beeindruckend ist das Alter schon. Mit der dendrochronologischen Analyse dürfte wohl auch die Frage nach dem Gesamtalter beantwortet sein, ich meinte gelesen zu haben, dass man da noch zwischen 12. und 13. Jahrhundert hin und her gerissen war, oder?

    Meinen höchsten Respekt auch an die beteiligten Firmen und Techniker, dass das alles so funktioniert hat - ich wünschte, auch nur für 1 % unseres immer noch reichen Kulturerbes würde so viel Herzblut investiert wie es hier geschehen ist.

    Da verkrafte ich es sogar seelisch, dass der Schaummörtel vom Feindbild in Form der Bauhaus-Universität Weimar stammt. :lachen:

  • Karasek
    Wir schweifen jetzt zwar vom Thema ab, aber trotzdem wil ich Dir antworten.

    Zitat

    Durch jene Einnahmen die die Landstriche erwirtschaften die von der Zuwanderung des Humankapitals aus diesen ländlichen Räumen profitieren. Sprich Zuwendungen des Landes und des Staates. Anders läuft das in Skandinavien auch nicht.


    Ja natürlich wird das Geld innerhalb des Landes verteilt, nur sind leider auch größere Gemeinden chronisch unterfinanziert, über die diversen Gründe will ich mich hier aber nicht auslassen, die kennt ja jeder. Fakt ist nun mal der Kuchen ist meist klein und muß auf viele verteilt werden, also bekommt jeder nur kleine Krümel. Skandinavien, insbesondere Norwegen, kann einen großen Kuchen verteilen und ist obendrein auch nicht so dicht besiedelt - es sind also weniger Orte und somit gibts da auch größere Stückchen. Ich geb Dir insofern Recht, daß das Finanzmanagment in diesem Land mehr als bescheiden ist.
    Es ist nun mal so, wenn jedes kleine Dörfchen eine perfekte Infrastruktur will, dann wird das auf Grund der Menge eben teurer, als wenn es ein Ort mit mehr Einwohnern ist. Also warum nicht kleinere Dörfchen mit ca. 100 Einwohnern gezielt aufgeben und dafür in einem anderen Dorf die Lücken die durch Abwanderung entstanden sind wieder auffüllen? Zumal etliche Orte eine Infrastruktur für mehr Menschen haben, als inzwischen noch da sind.
    Ich sag ja nicht, das man die Menschen gewaltsam vertreiben soll.

    Zitat

    Der demografische Wandel ist keine Naturkatastrophe die über uns gekommen ist sondern die Reaktion von Menschen auf die von uns geschaffene Gesellschaft.


    Da hast Du natürlich Recht. Aber das ändert nun mal nicht die Tatsache - die Menschen werden immer älter, bekommen aber dafür auch viel weniger Kinder. In welche Richtung sich die Gesellschaft verändern muß um die Geburtenrate zu steigern, weiß ich nicht. Andererseits hat Deutschland über 80 Mio. Einwohner und ist sehr dicht besiedelt, vielleicht ist eine Abnahme der Bevölkerung durchaus positiv - nur wird der Weg sehr schmerzhaft. Und wenn wir uns das Problem global anschauen, dann haben wir ein anderes Bild, die Bevölkerung wächst (z.Z. sind wir ca. 6,5 Milliarden). Das bringt viele Probleme, vor allem wenn immer mehr Länder den Sprung ins Industriezeitalter schaffen - aber das ist nun wiederrum ein ganz anderes Thema.

    Zitat

    Die Frage ist ob der politische Preis nicht am Ende viel höher sein könnte, wenn die NPD in ein paar Jahren die ersten Provinzstädte regiert. Das ist nämlich eine ebenso einfache Rechnung: wenn sich die Gesellschaft nicht mehr für eine Region interessiert und sie abschreibt, wieso soll die Region nicht dann auch diese Gesellschaft abschreiben dürfen?


    Stimmt, das können wir ja bereits sehen. Bisher lief es doch dann folgendermaßen: Wahlergebnis - NPD ca. 10% -> wildes Geschrei in der Politik -> Geld für Vereine gegen Rechts -> Thema erledigt! Ob das auf Dauer gut geht? Wohl eher nicht.

    Zitat

    Das die Gießkannenpolitik in McPomm scheiterte ist nicht die Schuld der Gießkanne sondern die der früheren Wirtschaftsstruktur des Landes. Das war ein Agrarland das im Sozialismus mit Schwerindustrie industrialisiert wurde. Diese Schwerindustrie war in keiner Weise vernetzt, weder gab es dort Industrieforschung noch einen breitgefächerten "Unterbau".


    Stimmt, es schrumpfte auf das Vorkriegsniveau zurück. Das trifft aber auch auf Teile Sachsens zu. Das Ganze ist auch das Ergebnis von Fehlern bei der Wiedervereinigung und auch der Folgen der Planwirtschaft. Möglicherweise hätte aber eine Leuchtturmpolitik das Schlimmste verhindern können.

    Zitat

    Für den Rest Sachsen, der nicht das Glück hat Leuchtturm sein zu dürfen, sind die Kennzahlen was Gehälter, Kaufkraft, Abwanderung usw. angeht übrigens auf dem Niveau McPomms. Der Landkreis Löbau- Zittau etwa, dicht besiedelt und einstmals mit einer stolzen und langen Industrietradition, ist der drittärmste Landkreis Deutschland, die Zahl der Unternehmen sank bspw. von 1998 bis 2004 von 16.000 auf 12.000.


    In ganz Sachsen ist die Industrie nach der Wende kolabiert und auch in den Leuchtturmregionen gab es nicht mehr viel. Es wurde versucht gezielt die Regionen zu fördern, die nach Meinung der Experten das beste Potential hatten. Experten sind auch nur Menschen und nicht unfehlbar. Vielleicht war es ein Fehler die Region Löbau-Zittau nicht zu fördern, vielleicht auch nicht. Ich will mir da kein Urteil erlauben, dafür weiß ich zu wenig darüber. Sicher aber ist, das es nicht die einzigste Region in Deutschland ist, die in den Jahren 1998 bis 2004 verloren hat - in Ost und West. Fakt ist auch, das es in Ost und West eine Abwanderung vom Land in die Stadt gibt.

    Zitat

    Eine Lage auf 50 Jahre vorherzuberechnen, auf Grundlage dessen das alles so bleibt wie es ist, ist unseriös (wie hätte wohl die Vorhersage im Jahr 1900 für die nächsten 50 Jahre ausgesehen?).


    Es ist schwierig, aber beim Klimamodell wird es doch auch geglaubt! Außerdem gab es damals keine Verhütung oder glaubst Du, das alle Familien 10 oder mehr Kinder haben wollten? Wenn nicht auf deutschem Boden in den nächsten Jahren ein katholischer Gottesstaat ausgerufen werden sollte, dann wird fleißig weiter verhütet.

    Zitat

    Und außerdem ist es eine Kapitulationserklärung der Gesellschaft, weil sie keinen Gestaltungswillen erkennen lässt. Und nein, Gestaltungswille heißt nicht die Dorfstraße nicht mehr zu erneuern weil da nur noch drei alte Omas wohnen sondern das Leben dort für Menschen attraktiv zu machen.


    Warum soll für viel Geld etwas gemacht werden, was keiner mehr braucht. Wenn die 3 Omas gestorben sind, dann ist Ende. Die Menschen gehen dort hin, wo es attraktiv ist und das ist es nun mal für viele Menschen in den Städten (egal ob Groß- oder Kleinstadt). Und so wird es vorläufig bleiben, weil es einfach zu teuer ist in jedem kleinen Nest ein Theater, ein Kino, eine Bibliothek, einen Bahnhof, einen Kindergarten, eine Schule zu unterhalten, weil es der Telekom zu teuer ist überall DSL-Kabel zu verlegen, weil es sich für eine Supermarktkette nicht lohnt ein Geschäft dort zu eröffnen, weil kein Arzt aufs Land will, weil die Mobilität immer teurer wird und weil die Menschen dahin gehen wo die Arbeit ist und wenn möglich gut bezahlt wird. Deshalb gehen viele in die Stadt, in den Westen, nach Norwegen, Kanada oder Australien. So ist das nun mal und ich sehe im Augenblick nicht, was das im großen Maßstab ändern würde, da ja selbst die Einwanderer lieber in den Städten bleiben.
    Es gibt durchaus Gemeinden wo man gestaltet und gezielt junge Familien anlockt, aber das sind eben Einzelfälle, schon allein deshalb, weil es an jungen Familien mangelt. Auch hat nicht jede Gemeinde Geld für solche Projekte und nicht überall siedelt sich Industrie an. Aber das ganze Thema ist einfach zu komplex um zu verallgemeinern. Nach der bisherigen Sachlage sieht es jedenfalls so aus - es wird Orte geben die aussterben und es wird Orte geben die schaffen die Wende, einige Großstädte werden weiter wachsen, Kleinstädte stagnieren oder schrumpfen. Aber vielleicht gibt es ja auch wieder eine große Völkerwanderung von Afrika oder Asien nach Europa, dann würde alles anders.
    ------------------------
    Zurück zum Thema: Die Umsetzung der Kirche ist eine tolle Sache und obendrein eine technische Meisterleistung. Ich freu mich jedenfalls das ein Stück Geschichte gerettet wurde. Man könnte doch in der Kirche eine kleine Austellung über das Dorf und seine Bewohner machen, dann würde es wenigsten nicht völlig vergessen, auch wenn bald nichts mehr davon da sein wird und sogar die Landschaft nicht mehr die gleiche ist.

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.

    Oscar Wilde (1854-1900)

  • Zitat

    Zitat Weingeist:

    Man kann aus diversen Meinungsäußerungen seitens Borna entnehmen, daß einige Bürger mit der Aufstellung der Kirche auf dem Lutherplatz keineswegs zufrieden sind. Interessant wäre es zu erfahren, ob die Bürger von Heuersdorf alle nach Borna ziehen bzw. im Umfeld der Kirche angesiedelt werden oder ob die Kirche nur noch die Funktion "Freilichtmuseum" erfüllt.


    Die Umzugsaktion zog sich über mehrere Jahre hin und dabei ist unter den Dorfbewohnern so mancher Zoff entstanden (untereinander). Das ging schon damit los, dass die Dorfgemeinschaft verständlicherweise ziemlich sauer über die war, die zuerst „eingeknickt“ sind. Weil der Wert des Eigentums natürlich sehr unterschiedlich ist (Grundstücksgröße, Hauswert etc.) sind logischerweise auch die Entschädigungsleistungen sehr unterschiedlich. Das wurde mit jedem Haushalt separat verhandelt. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie viel Missgunst aufkommt, wenn es um Zahlungen/materielle Leistungen in beträchtlicher Höhe geht, die sehr unterschiedlich ausfallen, wo aber keiner weiß, was kriegt denn mein Nachbar?
    Die anfängliche Solidarität unter den Heuersdorfern war jedenfalls sukzessive dahin. Ein hier im Forum überhaupt noch nicht zur Sprache gekommener Aspekt, der zusätzlich verdeutlicht, mit welchen seelischen Zumutungen dieser Heimatverlust für die Betroffenen verbunden war und ist. (Einschub in Richtung Oliver und Georg Friedrich: Eure diesbezügliche Bewertung teile ich ohne Abstriche.)
    Die MIBRAG hatte ihrerseits favorisiert, dass möglichst alle Heuersdorfer an den ausgewiesenen Umzugsort Regis ziehen. Dort sollte eigentlich auch die Kirche hin. Sehr viele sind aber an einen weiteren Siedlungspunkt gezogen, nämlich nach Frohburg. Ob überhaupt jemand nach Borna umgesiedelt ist, kann ich nicht sagen, aber falls ja, dann sehr wenige. Folge dieser Aufsplittung war nicht zuletzt, dass sich die Kirchgemeinde der Heuersdorfer nicht über den Aufstellungsort der Emmauskirche einigen konnte. Nach langem Hin und Her kam es dann im Frühjahr schließlich zu einem „Machtwort“ der Landeskirche dergestalt, dass die Umsetzung der Kirche nach Borna beschlossen wurde.
    Die Emmauskirche wird zwar als „religiös genutztes“ Gebäude weiter bestehen, aber eben nicht in der Funktion als „Hauskirche“ ihrer ehemaligen Gemeinde.

    Zitat

    Zitat Kardinal

    Zweiter Aspekt wäre dann auch die Prüfung einer Zurückversetzung und Wiederherstellung des Ortes nach dem Abbau (Vielleicht 50 m tiefer als ursprünglich, aber das Gelände muß ja dann auch wieder renaturiert werden.)


    Nach Beendigung der bergbaulichen Arbeiten hast Du auf dem devastierten Territorium entweder eine „Geländetieflage“ (das so genannte Restloch, quasi das Volumendefizit der ausgeräumten Kohle) oder ein annähernd flurgleich wieder aufgeschüttetes Gelände mit 50..60 m Kippenboden. Ich bin jetzt überfragt, was für die Ortslage Heuersdorf zutrifft. Im ersten Fall (Geländetieflage) wird sich dann im Bereich des ehemaligen Ortes ein See bilden. Man kann nicht auf ewig das Grundwasser abpumpen – nach Beendigung der bergbaulichen Entwässerungsmaßnahmen steigt der Grundwasserspiegel wieder an; im Bereich des Restloches entsteht ein See. (Einschub: Im Cospudener See hat man die Stelle der abgebaggerten Ortschaft Cuspuden mit einer Boje markiert.)
    Im zweiten Fall (Bereich wieder überkippt) wäre Dein Vorschlag – nach rein technischen Prämissen – möglich. Allerdings auch sehr, sehr teuer. 50 m Kippenmischboden - das ist so ziemlich der mieseste Baugrund, denn man sich vorstellen kann. In der Regel werden solche Kippenflächen aufgeforstet oder zum Teil auch einer landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt. Im Verkippungsregime folgt übrigens zuoberst (als letzte Kippscheibe) immer eine so genannte Kulturbodenschüttung (ca. 3 m), bestehend aus besonders kulturfreundlichem Boden, der auf der Gewinnungsseite selektiv abgebaggert wird.
    Eine zweimalige Umsiedlung – erst wegziehen, dann zurück – ist meines Wissens in Deutschland (incl. Westdeutschland) noch nie gemacht worden. Zwischen dem Zeitpunkt des Wegzugs und der Zeit, wo die Fläche wieder zur „Verfügung“ steht, liegen viele Jahre, in der sich natürlich auch viele Veränderungen in den Lebensumständen der betroffenen Einwohner vollziehen (neue soziale Bindungen / Nachbarschaften – das Leben geht ja weiter; und dann nach vielen Jahren wieder umziehen?). Ob dann überhaupt noch eine kompakte Gemeinschaft da wäre, die wieder zurück will, erscheint mir doch fraglich. Außerdem wäre es doch nicht „dasselbe“ Dorf, das man gewöhnt war, sondern auch bloß eine Kunstschöpfung.

    Zitat

    Zitat Georg Friedrich

    Es ist zudem nicht hilfreich so zu tun, als ob ein Verbot der Vernichtung menschlicher Siedlungen zu einem völligen Stopp des Braunkohleabbaus führen würde. Der Energiegewinn aus deutscher Braunkohle würde doch nicht in seiner Gesamtheit mit einem Schlag wegfallen. Die betroffenen Konzerne würden in diesem Fall lediglich keine Idealbedingungen mehr vorfinden und die Wirtschaftlichkeit wäre gesenkt. Fehlende Rohstoffe könnten jedoch einfach teuer importiert werden - von einem sinnvollen Ausbau der Atomenergie ganz zu schweigen. Aber es ist offensichtlich keine Selbstverständlichkeit, dass der Erhalt eines Jahrhunderte alten Dorfes als Kulturdenkmal und v. a. als Heimat für Menschen auch hohe Mehrkosten zu rechtfertigen vermag.
    In dieser Frage werde ich zum Gesinnungsethiker und stehe klar auf der Seite Olivers.


    Zu den ersten 3 Sätzen im obigen Zitat von Georg Friedrich (bitte noch mal durchlesen zur gedanklichen Anbindung):
    Diese Argumentation geht in Bezug auf die Situation Anfang der 1990er Ostdeutschland an der Problematik vorbei. Es ging hier nicht darum, einen agierenden Bergbaubetrieb zu zügeln, ihm im Interesse der Menschlichkeit die „Idealbedingungen“ für eine Gewinnmaximierung wegzunehmen.
    Die Situation war vielmehr folgende: Über Jahrzehnte hatte die DDR in gigantischem Ausmaß regelrechte Umweltverbrechen begangen. Die gesamte Energiewirtschaft basierte auf der Braunkohle mit allen bekannten Folgen. Die kleine DDR war mit Abstand der größte Braunkohlenprozent der Welt (Förderung 1985 etwa 312 Mio t Kohle). 1990 gingen alle diese Betriebe zunächst an die Treuhand über. Die Frage in Bezug auf die Zukunft der ostdeutsche Braunkohlenwirtschaft war damals nicht, wie zügeln wir die perverse Gewinnsucht, sondern die Frage war: Fahren wir die ganze Sache auf Null runter (nenn ich jetzt mal Szenario A) oder lassen wir einen kleinen Restabbau überleben (Szenario B)? Es kam bekanntlich zur Variante B, innerhalb weniger Jahre wurde die Kohleförderung im Gebiet Mitteldeutschland auf unter 20% runtergefahren (mach das mal analog im Westen Deutschlands, mit allen Konsequenzen).

    Ein Gesichtspunkt für diese Entscheidung lag darin begründet, dass man auf einen Schlag sehr viele Restlöcher vorliegen hatte, die standsicher gestaltet werden mussten. Die Herstellung der rein erdstatischen Stabilität war schon aufwändig genug. Die Randböschungen eines Tagebaus werden – und zwar notwendigerweise - mit mehrjährigem Planungsvorlauf geschnitten. Prinzipiell gilt, dass sie so steil wie möglich hergestellt werden. Je flacher, umso größer ist die Flächeninanspruchnahme. Die steilen Böschungen stehen eine gewisse Zeit, sind also standsicher, weil in dieser Phase noch die Grundwasserabsenkung wirkt und folglich nur ein relativ geringes hydraulisches Potenzial zum Tragen kommt (standsicherheitsmindernde Strömungskräfte auf die Böschung).
    Außerdem vollzieht sich nach dem Freischneiden allmählich ein Festigkeitsverlust in den angeschnittenen Schichten. Was kurz- und mittelfristig „steht“, muss nicht zwingend dauerstandsicher sein. Man kann diese steilen Neigungen herstellen, weil im Betriebsregime nach einiger Zeit (das können durchaus einige Jahre sein) die Kippen nachfolgen, die „Steil“-böschungen werden also planmäßig wieder angestützt.

    Wenn man aber einen Tagebau nicht planmäßig in seine Endstellung fährt, hat man zum großen Teil an den Markscheiden Böschungen vorliegen, die unter Flutungsbedingungen nicht standsicher sind. Man hat also jetzt mit gigantischem Aufwand die Böschungen standsicher gestaltet, und zwar für die Prämisse: Flutung abgeschlossen. Während der Fltungsphase wirken aber noch andere, zusätzliche Faktoren: die Wirkung des fließenden Wassers bzw. sukzessive Abrasion durch Wellenschlag.
    Das folgende Foto (Nordböschung von Cospuden) soll mal exemplarisch zeigen, was hier für Kräfte wirken. So eine Ausspülungsrinne entwickelt sich innerhalb von Tagen (war im vorliegenden Fall eine technische Havarie an den Entwässerungselementen):

    Einzige Rettung, falls man die Böschungen mit noch viel höheren Kosten nicht noch sehr viel flacher gestaltet: schnelle Flutung.
    Der laufende Tagebau Schleenhain liefert das Flutungswasser für die ganzen im Südraum außer Betrieb genommenen Restlöcher (über eine Ringleitung). Dies auf Kosten des Bergbaubetriebes. Die natürliche Flutung würde ca. 70 Jahre dauern. In diesem Fall müsste man in den aufgelassenen Gruben etliche Jahre weiter pumpen, was dann aber der Steuerzahler bezahlt. Habt Ihr eine Vorstellung, was die Energieversorgung und technische Wartung der kilometerlangen Filterbrunnenriegel kostet?.

    Ich habe Euch bis hierher wahrscheinlich schon ziemlich gelangweilt, meine Intention war aufzuzeigen, dass bei einem so drastischen Zurückfahren der Braunkohlenförderung (in kürzester Zeit) ein paar Aspekte mehr zu berücksichtigen sind als bei der abrupten Stilllegung zum Beispiel einer Giftmüllfabrik.
    Ich bin noch längst nicht am Ende, Fortsetzung folgt (wird sonst für einen Beitrag zu lang).

  • Zitat von "Frank-W"

    ... Nur weil man sich nicht auf (radikale) Absolutmeinungen festlegen will, muss man sich glaube nicht von einseitig auf eine feste Meinung festgelegten und keien andere Meinung gelten lassenden Personen ein schlimmes Menschbild vorhalten lassen!

    Du bist doch der Radikale ! Ich bin dafür, den Menschen ihr Dorf zu lassen, weil es andere umweltschonendere Energiequellen gibt. Soll das radikal sein ? Radikal ist es, 66 Dörfer für Strom verschwinden zu lassen. Das zeigt auch eindrucksvoll das Umfrageergebnis.

  • Zitat von "RMA"

    Derart alte Kirchendachstühle gibt es allerdings noch vergleichsweise häufig (weitaus häufiger als im Profanbau), doch beeindruckend ist das Alter schon. Mit der dendrochronologischen Analyse dürfte wohl auch die Frage nach dem Gesamtalter beantwortet sein, ich meinte gelesen zu haben, dass man da noch zwischen 12. und 13. Jahrhundert hin und her gerissen war, oder?

    Das hattest Du eventuell hier gelesen, ich zitiere noch mal aus einem älteren Beitrag:

    Zitat

    Textquelle:
    http://www.saechsischer-heimatschutz.de/index.php?id=421&type=9999\r
    http://www.saechsischer-heimatschutz.de ... &type=9999

    Die Dorfkirche (Emmauskirche) dürfte ein Bau des ausgehenden 12. Jahrhunderts sein (Anm.: Meistens steht in den Artikeln *13. Jahrhundert*, was sich auf das belegte Datum der Ersterwähnung – 1297 - in den Quellen bezieht. Aber etliche Kunsthistoriker gehen aufgrund stilistischer Merkmale von einer Entstehung im späten 12. Jahrhundert aus). Die kleine romanische Saalkirche mit eingezogenem quadratischen Chor ist ein aus Bruchsteinen errichtetes verputztes Bauwerk, das auf der Ostseite noch ein zugemauertes romanisches Rundbogenfenster aufweist, ansonsten aber im17. Jahrhundert barock umgebaut worden ist und deshalb größere Korbbogenfenster sowie einen Dachreiter mit geschweifter Haube besitzt. Das Innere ist flachgedeckt, die Saaldecke wird von einer mächtigen Holzstütze getragen.

    *Das Innere ist flachgedeckt, die Saaldecke wird von einer mächtigen Holzstütze getragen.*
    Dazu folgendes Foto (eigenes):

    Und hier sieht man den Dachstuhl:
    http://www.heuersdorf.de/Bilder/Blicke/Dachstl1.jpg

    Der Dachstuhl wäre also aus der Mitte des 13. Jhd. Aber könnte die Kirche nicht auch zunächst ein anderes Dach gehabt haben?


    Noch ein kurzes Update zur Kirchenumsetzung:

    Zitat

    Quelle: http://www.lvz-online.de">http://www.lvz-online.de
    Mehrere tausend Menschen haben am Mittwoch die Emmauskirche aus Heuersdorf nach ihrer einwöchigen Reise in Borna begrüßt. Bei Volksfeststimmung gab Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) das Signal für die letzten sechs symbolischen Meter der insgesamt zwölf Kilomter langen Reise. Bis zum Wochenende wird das 750 Jahre alte Gotteshaus auf sein neues Fundament gesetzt.

    Hier kommt man zu einer Auswahl an kurzen Filmbeiträgen. Interessant finde ich den Beitrag zur Transportstrecke vom Dienstag: "Emmauskirche am neuen Platz" (Passieren der Engstelle vor dem M.-L.-Platz):
    http://www.mdr.de/sachsenspiegel/4940014.html

  • BautzenFan

    Deine Berichte aus erster Hand vom radikalen Strukturwandel im ostdeutschen Braunkohlebergbau seit der Wende sind alles andere als langweilig! Man hat den Eindruck eines gigantischen Umwelt- und Wirtschaftskrimis. Gerade weil die herkömmlichen Schwarzweißschemata der Energie- und Ostwestdebatte hier nicht passen, bin ich sehr gespannt auf weitere Hintergrundinformationen!