Vielleicht ist das auch eine Frage der Gewohnheit und der guten Erinnerungen? Sind eigentlich schon Skylines unter Denkmalschutz gestellt? Die eher globigen Skylines sind ja auch Zeichen ihrer Zeit - jetzt dominieren immer öfter Nadel, Dornen und Zacken. - Ich habe ja Skylines nie gemocht, finde aber wenn schon dann die neuen Entwicklungen tendenziell eher sogar etwas schöner. - Vom Zug aus sehen die "Vorstädte" vom ersten Eindruck aber ja scheußlich aus - so wie man es aus den Spider-Man Comics kennt. Aber das täuscht vielleicht. - Trotzdem ist New York einer der wenigen Orte auf der Welt, wo ich doch noch irgendwann "unbedingt" mal hinwill. Ansonsten hat sich mein Drang in die Ferne (=insbesondere nach außerhalb von Europa) mit zunehmenden Alter immer mehr verabschiedet.
Posts by Frank-W
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Ich muss wirklich nochmal nach Hamburg fahren - meine Basis war damals Wandsbeck und das fand ich richtig schrecklich. Aber der Westen sieht echt gut aus. - Was die "Einmaligkeit" an geht musste ich doch gleich mal die KI befragen, die meinte, dass die Leipziger Gründerzeitviertel deutlich bedeutender seien. Zitat: "Leipzig übertrifft Hamburg deutlich in der Größe und Geschlossenheit seiner Gründerzeitviertel. Während Hamburgs Viertel wie Harvestehude architektonisch beeindruckend sind, bleibt Leipzig mit dem Waldstraßenviertel führend in Deutschland hinsichtlich Fläche und historischem Erhaltungszustand." - Allerdings habe ich mir nachher versucht mit google maps ein eigenes Bild zu machen und bin sogar der Meinung die KI könnte falsch liegen. Die Gebiete in Hamburg sind wirklich auch riesig.
PS: Ich fand auch die Gründerzeitviertel in Bonn riesig.
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Bei Dimitrov muss ich immer an meinen guten Studienfreund aus Dresden denken, der folgendes zu berichten wusste:
Die Augustusbrücke in Dresden hieß ja zu DDR-Zeiten "Georgij-Dimitroff-Brücke" nach eben jenem bulgarischen Kommunisten Georgi Dimitrow. Wenn bei Stadtführungen die Besucher den Reiseleiter fragten "Warum heißt die Brücke denn Dimitroff-Brücke?" dann gab es folgende Antwort: Früher ist über diese Brücke immer August der Starke in seiner Kutsche gefahren und ihm wurde insbesondere von den Dresdner Damen zugejubelt. August der Starke soll dann immer gesagt haben: Die mit droff und die mit droff. Und so konnte er am Abend seinem Ruf entsprechen.
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Zwei bei Einheimischen und im Einzugsbereich lebenden allgemein bekannte Sprüche über Bautzen:
In Bautzen gibts Fauzen. (Fauze = Ohrfeige)
Weiß der Wind mal nicht wohin, weht er über Budissin. (bis 1868 war dies auch im Deutschen der offizielle Name der Stadt.)
Alter Spruch zu den Oberlausitzer Städten: "Kommst du von Bautzen ungefangen und von Görlitz ungehangen und von Zittau ungefreit, so magst wohl sagen von guter Zeit."
Im Oberlausitzer Kontext heißt Bautzen auch "die Alte" oder "die alte Dame". Zittau war in diesem Zusammenhang "Die Reiche". - letzteres stimmt heute leider gar nicht mehr.
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Sehr schön. Bad Essen hat mir recht gut gefallen, vor allem auch der südlich der Stadt gelegene Wald.
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Ribe ist eines der Ziele für die nächsten Jahre. Haderslev ist Hadersleben oder (mein goolge maps zeigt mir die deutschen Namen an) - fand ich wie gesagt von der Substanz her sehr gut, aber irgendwie deutlich ungepflegter und ärmlicher als die andern beiden Orte). Da die Welt sehr groß ist wird in den nächten 10 Jahren maximal ein Dänemark-Urlaub bei mir stattfinden, welche Region würdest Du mir denn für einen 2 wöchigen Urlaub empfehlen -mit Frau und aktuell noch 6jährigem Kind? Bais sollte auf alle Fälle ein schönes Dorf oder Kleinstadt sein... wird woll leider ein Urlaub in den Sommerferien werden müssen, da meine Tochter ab nächstes Jahr in die Schule geht - ich mag es auf gar keinen Fall überfüllt. Warhscheinlich der Klassiker - irgendein abgelegenes Strandhaus mit Ausflügen in schöne kleine Städte.
Aber irgendwie bin ich jetzt vom Thema Uppsala abgekommen. Naja - wenigstens ist der Negativ-Spin dadurch weg. - Aber zurück zum Thema - Uppsala muss man also nicht unbedingt hin.
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Ja - da muss ich neu denken bzw. ich weiß es eigentlich schon, aber irgendwie habe ich trotzdem unterbewusst ein anderes Bild. Ich habe ja auch kein Amsterdam und Zwolle in Skandinavien erwartet. Aber Städte wie Hasselt oder Hattem (die mir übrigens noch besser gefallen haben als ihre größeren Schwestern) schon. Aber wie gesagt - Nordschlessig fand ich wirklich sehr schön - vor allem habe ich mich in Apenrade wohl gefühlt. Wirkte wie eine kleine Perle abseits der ausgetretenen Pfade.
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Es ist nunmal so, dass man hier im Norden ziemlich rigoros abgerissen hat. Schweden ist für mich ganz klar am schlimmsten (Malmö
), meine Heimatstadt Odense ist aber auch ziemlich katastrophal. Dabei darf man nicht vergessen, dass unsere Städte vor 1800 vergleichweise klein waren. Für Ausländische Touristen sind eigentlich nur Stockholm, Kopenhagen, Visby und Bergen so richtig beeindruckend. So sehr ich Ribe und Helsingør mag, verglichen mit z.B. Celle oder Lüneburg sind sie nur Kleinigkeiten. Dafür können vor allem Norwegen und Schweden mit schönen Landschaften punkten.
Woran liegt denn das? Waren diese Länder alle sozialdemokratisch regiert? - In meiner naiven Vorstellung waren die Niederlande und die Nordischen Länder lange Zeit ziemlich ähnlich - nur das die nordischen Länder eben etwas ländlicher seien. Die Niederlande hat ja wunderschöne Städte (wir waren vor nicht allzu langer Zeit in Elburg, Hattem, Hasselt usw., Harlingen und die Inseln habe ich auch super in Erinnerung). Von den Nordischen Ländern kenne ich nur Porsgrunn in Norwegen (war echt nicht besonders) und von Dänemark Sonderburg, Apenrade und Hadersleben (die ersten beiden waren extrem gepflegt und stimmig für meinen Geschmack - es sah sehr nach Wohlstand aus, Hadersleben war auch von der Substanz gut, aber etwas runtergekommen, fast schon ärmlich). Kopenhagen und Stockholm habe ich immer für zu den schönsten Großstädten Europas zählend angenommen - aber ich weiß es nicht - ich vermute das mir persönlich Kopenhagen besser gefallen wird. Irgendwann muss ich mal da hin.
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Wow - das sieht wirklich schön aus. - Erinnert mich komischerweise auf einigen Fotos (Türmefotos, Gesamtansicht) auch irgendwie an meine Heimatstadt Bautzen um 1990 - obwohl große Teile Bautzens natürlich deutlich mehr heruntergekommen waren und dann glücklicherweise gerettet wurden. Aber die Teile, die noch "okay" waren, waren eher in diesem Farbschema - heute ist es ja alles bunter. Je nach eigener Stimmung gefällt mir das oder auch gar nicht. - Wohnen in der Stadt dort Menschen oder steht sie zur Hälfte leer?
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Frank-W: "Stuttgart ist ja hier bei uns - zumindest in meinem Bekanntenkreis - das Sinnbild für spießige Mittelmäßigkeit"
Na ja - einer schreibt´s vom andern ab (vor allem wenn er noch nie dort war). Ich hab sowas noch nie verstanden - sonst müsste ich hier mit dem ersten (und schönsten) Fernsehturm der Welt anfangen - und dazu hab´ ich keine Lust. Möge jeder seine Vorurteile eifrig weiter pflegen.
Ich habe ja immerhin bekannt und erkannt, dass es ein Vorurteil ist, was zu hinterfragen wäre - wie gesagt, ich kann es nicht einschätzen. Allerdings sind ja nach der Wende sehr viele in den Westen gegangen und komischerweise sind gerade aus Stuttgart sehr viele - eigentlich alle, wenn ich darüber nachdenke - zurückgekommen und meinten, dass es dort nicht so toll ist, während z.B. "Auswanderer" nach Bayern (z.B. Dachau, Passau) und Niedersachsen (z.B. Hameln, Braunschweig) oftmals dauerhaft dort geblieben sind. Aber natürlich ist das nur anekdotische Evidenz und basiert auf einer Stichprobe der Größenordnung 20 Personen (davon 6, die in Stuttgart waren und allesamt zurückgekommen sind). - Übrigens kann ein Vorurteil durchaus auch etwas positives haben - nämlich, wenn es ins Gegenteil umschlägt, weil man mit niedrigen Erwartungen einen Ort besucht. So ging es mir z.B. mit Frankfurt - ich hatte absolut gar nichts erwartet und fand es dann überraschend okay.
Amroth2 Danke für die Tipps. Irgendwie habe ich immer im Hinterkopf, dass Schwäbisch-Hall eine ganz besonders tolle Stadt sein soll. - Würde mich über mehr Bilder aus Durbach freuen.
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Sieht sehr hübsch aus. Gefällt mir wirklich sehr. Finde ich auch gar nicht kitschig, sondern schön. Hoffentlich sieht der Ort zu 90% so aus, wobei ich das nicht glaube.
Baden-Württemberg ist komischerweise das einzige Bundesland, dass ich so gut wie gar nicht kenne. Muss ich echt mal ändern. Obwohl ich bin mal bei einem Schneeeinbruch beim Pendeln von NRW zurück nach Sachsen über Karlsruhe umgeleitet worden und dabei sogar irgendwie am Schloss vorbeigefahren. Das hat mich nun nicht gerade überzeugt (was bei dem Wetter aber nichts heißen mag), aber ich könnte mir dennoch vorstellen, dass bei uns im Osten Baden-Württemberg unterschätzt ist (Stuttgart ist ja hier bei uns - zumindest in meinem Bekanntenkreis - das Sinnbild für spießige Mittelmäßigkeit - aber vielleicht liegen wir da falsch) so wie im Westen Sachsen-Anhalt unterschätzt ist.
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Sehr traurig. Selbst wenn sie wiederaufgebaut wird - und das wird sie sicher - ist das dann nicht mehr das gleiche. Ein unglaublicher Verlust. Hoffentlich ist nicht das gesamte Gebäude betroffen.
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Jetzt hat der Architekt auf seiner Webseite etwas mehr Material hochgeladen. Vielleicht hat er hier im Forum mitgelesen
Realisierungswettbewerb-sorbisches-wissensforum-am-lauenareal
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Hier sind einige der Entwürfe mit den Beurteilungen der Jury zu sehen. Ausgerechnet zum ersten Preis gibt es auch hier wieder wenig Bildmaterial. - Es fällt mir jetzt doch langsam etwas negativ auf, wie wenig ausgearbeitet der erste Preis ist. Selbst auf der Webseite des Architekten ist immer noch nur das eine Bild zu sehen, während bei anderen Wettbewerben mehrere Visualisierungen zu sehen sind. Hoffentlich hat der Entwurf für das Büro auch wirklich einen hohen Stellenwert und ist nicht "noch ein Projekt unter vielen" irgendwo im Osten. - Nach 3 Wochen hätte ich da mehr erwartet... z.B. ein Interview mit den Architekten in der Lokalpresse oder irgendwas.
Mittlerweile gefällt mir zumindest städtebaulich sogar der "Umgebindehaus"-Entwurf gar nicht mal so schlecht. Hier steht die alte Posthalterei schön frei. Leider haben die Sorben ja weniger mit Umgebindehaus zu tun. Die meisten Umgebindehäuser liegen ja in den schon sehr lange deutsch geprägten Teilen der Oberlausitz.
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Ich muss zugeben, meine "zig anderen Rekoprojekte" waren nun auch etwas übertrieben. - Die klassischen Rekokandidaten in Bautzen sind ja immer die gleichen: Erstens der Wiederaufbau des Reichentores, das war in den letzten 30 Jahren immer mal wieder Thema und wurde auch immer mal wieder auch von diversen Stadtratsfraktionen gefordert. Allerdings gingen jüngere Forderungen eher in Richtung einer Neuinterpretation, aber eben auch die Rekonstruktion des Zustandes um 1900 war immer mal wieder Thema. Siehe hier Reichenturm . Aber ja - das war auch nicht mehr der grandiose Torbau aus dem Mittelalter, sondern eine abgespeckte Variante, die allerdings erst 1968 abgerissen wurde, weil provisorisch die Hauptverkehrstrasse über die Reichenstraße verlegt wurde, was man sich heute beim besten Willen kaum noch vorstellen kann.
Des weiteren war immer mal wieder die Aufstockung/ Erhöhung der Stadtmauer im Bereich Matthiasturm auf ihre originale Höhe Thema. Es gab sogar Überlegungen zur Rekonstruktion der St. Georgs-Kapelle im Matthiasturm, aber das wäre wohl eher ein Projekt für die Zeit um 1900 gewesen.
Ein relativ gutes Projekt wäre die Rekonstruktion der historischen Dachlandschaft des Gewandhauses, welche 1976 bei einem Brand des Dachstuhles vernichtet und vereinfacht aufgebaut wurde. Gewandhaus Meines Wissens nach gibt es auch gute Unterlagen zum zeitgleich zerstörten Bürgersaal. Wenn beides nicht ein Produkt der Neorenaissance sondern älter wäre, stünden hier die Chancen sicher besser.
Einen erheblichen Aufwertungseffekt hätte es wenn einige Häuser in der Reichenstraße insbesondere im Erdgeschoss ihren Originalzustand zurück bekommen würden - da sind einige Erdgeschosse von sonst prächtigsten Barockbauten stark verschandelt worden.
Ansonsten fände ich es wichtig, dass die Baulücke in der Wendischen Straße, die auch erst nach der Wende entstanden ist, historisch oder historisierend geschlossen würde, die Lücke ist an der Stelle recht schmerzhaft.
Mich würde zudem sehr interessieren, wie die Ecke Heringstraße, Siebergasse, die heute eine Baulücke ist, historisch aussah. Davon habe ich noch kein Bild gesehen.
Langfristig ist natürlich zu hoffen, dass das Lauencenter irgendwann mal abgerissen wird - vielleicht in 20 oder 30 Jahren - vielleicht ist die Funktion der Innenstädte dann ohnehin eine andere. Hier wäre ich dann für eine Rekonstruktion des alten Stadttheaters (das wäre ein guter Platz für die Bautzener Tourist-Information) und für die Wiederherstellung der historischen L-Form des Kornmarktes. - Aber das wäre wohl eher ein Projekt für künftige Generationen.
Der Postplatz war historisch natürlich auch viel schöner als heute, aber die dort entstandenen frühen DDR-Bauten sind auch absolut erhaltenswert, so dass es hier keinen Sinn machen würde. Aber man kann schon konstatieren, dass der Platz früher ziemlich interessant und schön war, schöner als heute, aber heute ist er auf seine Art auch noch schön.
Es gab noch einiges mehr, aber irgendwie fällt mir das gerade nicht mehr ein, da ich mich in den letzten Jahren immer weniger mit meiner Heimatstadt beschäftige, komischerweise besonders wenig seit 4 Jahren, seit ich zurück nach Bautzen gezogen bin - früher habe ich alles aufgesogen und war wirklich ein sehr guter Kenner meiner Stadt - alles hat seine Zeit.
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Ich habe mir heute die Ausstellung mit den Wettbewerbsentwürfen "Sorbisches Wissensforum" angeschaut. - Ich habe nur ein paar wenige schlechte Handyfotos gemacht und hatte auch nicht viel Zeit. Zudem gehe ich davon aus, dass spätestens in 2 Wochen die Entwürfe online hochgeladen werden, so dass ich hier erstmal keine Fotos einstelle. Trotzdem erstmal ein paar Grundinformationen von mir.
Zum Verständnis des Baufeldes lohnt sich immer noch der Strang "Bautzen- Abrissplanungen wegen Lauencenter", den ich vor 12 Jahren mal hier eingestellt habe und auf dessen Fotos ich hier teilweise verweisen will. Bautzen - Abrissplanungen wegen Lauencenter
Wichtig ist zu wissen, dass nur ein Teil der Grundstücke des ehemaligen Lauencenters teil des Wettbewerbs waren. Das unmittelbare Eckgrundstück an der Vogelkreuzung gehört weiterhin einem anderen Investor und wird aktuell noch nicht beplant. Das kann dann später noch gut werden oder schlecht werden, fest steht jedenfalls, dass es keine Monsterstruktur wie das ehemals geplante Lauencenter geben wird. Puh – Glück gehabt.
Zum Ausschreibungsgebiet gehören die Häuser Äußere Lauenstraße 7, Äußere Lauenstraße 9 (Denkmal), alle Häuser an der nördlichen Seite der Goschwitzstraße von der Goschwitzstraße 1 (Denkmal), Goschwitzstraße 3 (Radeberger Bierstuben), Goschwitzstaße 5, Baulücke bis hin zu Alten Posthalterei Goschwitzstraße 9, Lauengraben 8 und ein kleines Grundstück westlich davon und insbesondere der "Innenhof" zwischen Lauengraben 8 und alter Posthalterei. vgl. dazu Seite 1 vom Lauencenter Thread.
Zuerst das allerwichtigste und superpositive, was bereits bei der Auschreibung klar war, aber vielleicht noch nicht jeder weiß. ALLE denkmalgeschützten Gebäude bleiben erhalten – Und darüber hinaus! Das heißt – alle Gebäude an der Goschwitzstraße sollen erhalten bleiben- auch z.B. Die Radeberger Bierstube, die nicht denkmalgeschütz ist. Kein einziger Entwurf hat sich darüber hinweggesetzt, alle Darstellungen der Goschwitzstraße haben sanierte Häuser Alte Posthalterei (inklusive schön erhaltenen Dachgauben), Goschwitzstraße 1 und Äußere Lauenstraße 9 gezeigt. Manche Entwürfe (unter anderem der Siegerentwurf) hatten keine Darstellung zur Goschwitzstraße haben aber textlich beschrieben, dass diese Häuser erhalten bleiben. - Die Radeburger Bierstuben und das gleichartige Nachbargebäude waren nicht teil der Ausschreibung, werden aber überall als erhalten dargestellt, die Radeberger Bierstuben sind mittlerweile zumindest was das Dach angeht auch schön saniert worden.
Die Äußere Lauenstraße 7 fällt fast immer dem Abriss und einem neuen Baukörper zum Opfer, aber ganz ehrlich, um das Gebäude ist es nicht wirklich schade. Es ist das grüne Haus im ersten Post #1zum Lauencenter. Hier haben fast alle Entwürfe eine im Raumprogramm geforderten Veranstaltungsraum für die Verwaltung des Sorbischen Wissensforums untergebracht.
Dadurch, dass hier das Baufeld endet, wird auch der Verlust des letzten Denkmals Äußere Lauenstraße 5, was ich im Lauencenter Thread damals in den #6 bis #8 ausführlich auch mit Innenfotos dargestellt hatte, extrem unwahrscheinlich. - Also nochmal – alle wichtigen Gebäude bleiben erhalten und/oder werden voraussichtlich saniert.
Dann ein Wermutstropfen für einige. Die Rekonstruktion des historischen Hauses der Sorben wird, auch durch die Situation mit verschiedenen Grundstücksbesitzern meiner Ansicht nach nahezu unmöglich. - Ich muss persönlich hier aber sagen, dass ich da nicht allzu traurig bin, dass Ding war schon ein gewaltiger Klopper, der sich damals Null um sein historisches Umfeld gescherrt hat und an dieser Stelle wirklich unpassend war – wenn es noch da wäre, klar wäre ich froh und für einen Erhalt, aber rekonstruieren würde ich es nicht (wenn man es doch täte, hätte ich natürlich auch nichts dagegen), da gibt es in Bautzen zig andere potentielle Rekonstruktionsprojekte. - Außerdem sind mir persönlich die vorgründerzeitlichen Häuser an der Goschwitzstraße, die noch da sind, um ein vielfaches wichtiger. Aber trotzdem – wer hier auf eine Rekonstruktion gehofft hat – ich halte es für extrem unwahrscheinlich. Ich bin mir aber nicht hundertprozentig sicher, ob es nicht theoretisch doch noch vor das Projekt passen würde und somit theoretisch möglich wäre.
Jetzt meine Einschätzung zu den Entwürfen. Meiner Ansicht nach ist der Siegerentwurf auch der beste Entwurf, es gab noch zwei oder 3 andere Entwürfe die ich okay bis gut fand (vielleicht habe ich in der Kürze der Zeit auch den einen oder anderen Entwurf zu wenig Wertschätzung entgegen gebracht - es gab durchaus einige nette Ansätze den Bestand kleinteilig zu ergänzen. Die Preise 2 und 3 finde ich aber persönlich VIEL schlechter als den Siegerentwurf. Zudem macht das Bogevischs Buero insgesamt einen eher guten Eindruck, z.B. In diversen Äußerungen der maßgeblichen Architekten, die mehrfach ihre Wertschätzung für historische Bausubstanz geäußert haben, z.B. hier Münchner Architekt: Ein schönes Gebäude? Da muss man schon lange suchen | Abendzeitung München (abendzeitung-muenchen.de) Der Siegerentwurf ist neben einen anderen Entwurf (den ich vom ersten Eindruck auch ganz interessant fand) der einzige Entwurf, der das Gebäude Lauengraben 8 (nicht denkmalgeschützt) zusätzlich erhält, mir persönlich gefällt auch die Formensprache ganz gut. (Aufgreifen der Elemente Durchgangsbogen und Satteldachlandschaft). Außerdem ist die Raumnutzung vom ersten Eindruck her gelungen, z.B. wird der gewölbte Bereich im EG der Posthalterei als zuschaltbarer Veranstaltungsraum genutzt. Einige Entwürfe hatten in den Räumen nur sinnlose Nebenfunktionen untergebracht, z.B. Server und Technikräume und einmal im Raum mit dem schönen Gewölbe sogar den Müllraum. Zudem wird die Posthalterei würdig frei stehen gelassen - nördlich der Posthalterei ist ein sogenannter "Gastronomieinnenhof" vorgesehen. Es wird also nicht irgendein neuer Baukörper an den Bestandsbau drangeklatscht. Zitat vom Entwurf: "Ziel des Entwurfes insgesamt ist es einen möglichst hohen Anteil des Bestandes zu erhalten."
Insgesamt bin ich mit der Entscheidung der Jury für diesen Entwurf mehr als zufrieden. Es bleiben aber ein paar Fragezeichen. Der Siegerentwurf ist meiner Ansicht nach noch besonders wenig ausgearbeitet, da kann sich noch viel zum Guten, aber leider auch zum Schlechten entwickeln bei der Ausführungsplanung. Ein weiteres Fragezeichen ist für mich wie man die Tiefgaragenzufahrt (an der Stelle der Baulücke Goschitzstraße lösen will, so eine Zufahrt sieh oft extrem hässlich aus – hier müssen die sich noch was einfallen lassen.
Auf alle Fälle lohnt es sich dieses Projekt auch in Zukunft weiter zu verfolgen. Es ist mit Abstand das interessanteste aktuelle Projekt in Bautzen und gehört sicher zu den spannendsten aktuellen Projekten in Sachsen überhaupt.
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Dass der Bereich am Burglehn bebaut werden soll, ist sicher eine sehr gute Idee (auch wenn das die Parkplatzsituation vielleicht nochmal verschärfen wird). Dort im Kern der Altstadt sollte allein aus städtebaulichen Gründen wieder etwas entstehen. - Aber die Visualisierung gefällt mir wirklich nicht.
Positive Nachrichten habe ich aus Bautzen aber auch gehört. Das Eckhäus Mättigstraße, Weigangstraße - eines der letzten unsanierten Gründerzeithäuser in dieser Gegend soll denkmalgerecht saniert werden. Von außen sah es bisher ziemlich runtergekommen aus - aber ein Verwandter war zum Tag des offenen Denkmals im Gebäude und sagte es sah innen ziemlich gut erhalten aus.
Auch das Villa Ecke Stieberstraße/Karl-Liebknecht Str. wird gerade saniert.
Wenn jemand Informationen zu den beiden Projekten hat - immer her damit- ich habe dazu im Netz nichts gefunden. -
@'RobBerg
Weißt Du zufällig auch was hier entsteht (Fleischergasse / Ecke Breitengasse):Vor circa zwei oder drei Jahren (oder ist es sogar noch länger her?) waren dort Autostellplätze in zwei Ebenen angedacht. Sieht so aus, als ob die nun kommen. Fand ich damals schon schade und aus Fußgängerperspektive deutlich schlechter als die Bestandsmauern, anderseits weiß ich aus eigenem Erleben wie knapp Stellplätze in der Altstadt sind - ich hoffe nur, die sind dann nicht nur für ein nahes Hotel, sondern tatsächlich auch für Anwohner.
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Nein, die Neue Straße ist nicht besonders herausragend, anders als eigentlich alle andere Straßen der hornburger Altstadt. Aber auch diese Straße ist völlig erhalten geblieben, und daher selbstverständlich auch völlig erhaltenswert! Da bin ich also ganz bei dir.
"Herausragend" ist natürlich immer relativ. Wenn ich daran denke wie viele Menschen mir die Groof ans Herz gelegt haben, als ich in der (für mich) eher schrecklichen Stadt Köln 3 Monate leben musste, und diese wenigen "ganz tollen Fachwerkhäuser" als für Köln etwas besonderes herausgehoben haben, muss ich im Vergleich auch die Neue Straße als herausragend bezeichnen. Diese Straße ist meiner Meinung nach in jedem Fall erhaltenswerter als über 90% der Kölner Bausubstanz - auch in Zünsdorf. Gut - dafür hat die Groof die schöne Rheinlage und ist ein guter Ausgangspunkt zum radeln - also wirklich alles relativ. - Aber wir sind uns ja über die Erhaltenswürdigkeit einig - also zurück zum Thema.
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Nun die weniger herausragende Neue Straße:
Mit solchen Aussagen muss man leider immer vorsichtig sein, sonst kommt noch jemand auf dumme Gedanken...
Ich finde auch so eine Straße im deutschlandweitem Maßstab immer noch herausragend. Aber auch hier könnte man - wenn mal Geld übrig ist - den Straßenbelag verbessern.