Posts by Frank-W

    Sehr traurig. Selbst wenn sie wiederaufgebaut wird - und das wird sie sicher - ist das dann nicht mehr das gleiche. Ein unglaublicher Verlust. Hoffentlich ist nicht das gesamte Gebäude betroffen.

    Hier sind einige der Entwürfe mit den Beurteilungen der Jury zu sehen. Ausgerechnet zum ersten Preis gibt es auch hier wieder wenig Bildmaterial. - Es fällt mir jetzt doch langsam etwas negativ auf, wie wenig ausgearbeitet der erste Preis ist. Selbst auf der Webseite des Architekten ist immer noch nur das eine Bild zu sehen, während bei anderen Wettbewerben mehrere Visualisierungen zu sehen sind. Hoffentlich hat der Entwurf für das Büro auch wirklich einen hohen Stellenwert und ist nicht "noch ein Projekt unter vielen" irgendwo im Osten. - Nach 3 Wochen hätte ich da mehr erwartet... z.B. ein Interview mit den Architekten in der Lokalpresse oder irgendwas.

    6 Entwürfe

    Mittlerweile gefällt mir zumindest städtebaulich sogar der "Umgebindehaus"-Entwurf gar nicht mal so schlecht. Hier steht die alte Posthalterei schön frei. Leider haben die Sorben ja weniger mit Umgebindehaus zu tun. Die meisten Umgebindehäuser liegen ja in den schon sehr lange deutsch geprägten Teilen der Oberlausitz.

    Ich muss zugeben, meine "zig anderen Rekoprojekte" waren nun auch etwas übertrieben. - Die klassischen Rekokandidaten in Bautzen sind ja immer die gleichen: Erstens der Wiederaufbau des Reichentores, das war in den letzten 30 Jahren immer mal wieder Thema und wurde auch immer mal wieder auch von diversen Stadtratsfraktionen gefordert. Allerdings gingen jüngere Forderungen eher in Richtung einer Neuinterpretation, aber eben auch die Rekonstruktion des Zustandes um 1900 war immer mal wieder Thema. Siehe hier Reichenturm . Aber ja - das war auch nicht mehr der grandiose Torbau aus dem Mittelalter, sondern eine abgespeckte Variante, die allerdings erst 1968 abgerissen wurde, weil provisorisch die Hauptverkehrstrasse über die Reichenstraße verlegt wurde, was man sich heute beim besten Willen kaum noch vorstellen kann.

    Des weiteren war immer mal wieder die Aufstockung/ Erhöhung der Stadtmauer im Bereich Matthiasturm auf ihre originale Höhe Thema. Es gab sogar Überlegungen zur Rekonstruktion der St. Georgs-Kapelle im Matthiasturm, aber das wäre wohl eher ein Projekt für die Zeit um 1900 gewesen.

    Ein relativ gutes Projekt wäre die Rekonstruktion der historischen Dachlandschaft des Gewandhauses, welche 1976 bei einem Brand des Dachstuhles vernichtet und vereinfacht aufgebaut wurde. Gewandhaus Meines Wissens nach gibt es auch gute Unterlagen zum zeitgleich zerstörten Bürgersaal. Wenn beides nicht ein Produkt der Neorenaissance sondern älter wäre, stünden hier die Chancen sicher besser.

    Einen erheblichen Aufwertungseffekt hätte es wenn einige Häuser in der Reichenstraße insbesondere im Erdgeschoss ihren Originalzustand zurück bekommen würden - da sind einige Erdgeschosse von sonst prächtigsten Barockbauten stark verschandelt worden.

    Ansonsten fände ich es wichtig, dass die Baulücke in der Wendischen Straße, die auch erst nach der Wende entstanden ist, historisch oder historisierend geschlossen würde, die Lücke ist an der Stelle recht schmerzhaft.

    Mich würde zudem sehr interessieren, wie die Ecke Heringstraße, Siebergasse, die heute eine Baulücke ist, historisch aussah. Davon habe ich noch kein Bild gesehen.

    Langfristig ist natürlich zu hoffen, dass das Lauencenter irgendwann mal abgerissen wird - vielleicht in 20 oder 30 Jahren - vielleicht ist die Funktion der Innenstädte dann ohnehin eine andere. Hier wäre ich dann für eine Rekonstruktion des alten Stadttheaters (das wäre ein guter Platz für die Bautzener Tourist-Information) und für die Wiederherstellung der historischen L-Form des Kornmarktes. - Aber das wäre wohl eher ein Projekt für künftige Generationen.

    Der Postplatz war historisch natürlich auch viel schöner als heute, aber die dort entstandenen frühen DDR-Bauten sind auch absolut erhaltenswert, so dass es hier keinen Sinn machen würde. Aber man kann schon konstatieren, dass der Platz früher ziemlich interessant und schön war, schöner als heute, aber heute ist er auf seine Art auch noch schön.

    Es gab noch einiges mehr, aber irgendwie fällt mir das gerade nicht mehr ein, da ich mich in den letzten Jahren immer weniger mit meiner Heimatstadt beschäftige, komischerweise besonders wenig seit 4 Jahren, seit ich zurück nach Bautzen gezogen bin - früher habe ich alles aufgesogen und war wirklich ein sehr guter Kenner meiner Stadt - alles hat seine Zeit.

    Ich habe mir heute die Ausstellung mit den Wettbewerbsentwürfen "Sorbisches Wissensforum" angeschaut. - Ich habe nur ein paar wenige schlechte Handyfotos gemacht und hatte auch nicht viel Zeit. Zudem gehe ich davon aus, dass spätestens in 2 Wochen die Entwürfe online hochgeladen werden, so dass ich hier erstmal keine Fotos einstelle. Trotzdem erstmal ein paar Grundinformationen von mir.

    Zum Verständnis des Baufeldes lohnt sich immer noch der Strang "Bautzen- Abrissplanungen wegen Lauencenter", den ich vor 12 Jahren mal hier eingestellt habe und auf dessen Fotos ich hier teilweise verweisen will. Bautzen - Abrissplanungen wegen Lauencenter

    Wichtig ist zu wissen, dass nur ein Teil der Grundstücke des ehemaligen Lauencenters teil des Wettbewerbs waren. Das unmittelbare Eckgrundstück an der Vogelkreuzung gehört weiterhin einem anderen Investor und wird aktuell noch nicht beplant. Das kann dann später noch gut werden oder schlecht werden, fest steht jedenfalls, dass es keine Monsterstruktur wie das ehemals geplante Lauencenter geben wird. Puh – Glück gehabt. :)

    Zum Ausschreibungsgebiet gehören die Häuser Äußere Lauenstraße 7, Äußere Lauenstraße 9 (Denkmal), alle Häuser an der nördlichen Seite der Goschwitzstraße von der Goschwitzstraße 1 (Denkmal), Goschwitzstraße 3 (Radeberger Bierstuben), Goschwitzstaße 5, Baulücke bis hin zu Alten Posthalterei Goschwitzstraße 9, Lauengraben 8 und ein kleines Grundstück westlich davon und insbesondere der "Innenhof" zwischen Lauengraben 8 und alter Posthalterei. vgl. dazu Seite 1 vom Lauencenter Thread.

    Zuerst das allerwichtigste und superpositive, was bereits bei der Auschreibung klar war, aber vielleicht noch nicht jeder weiß. ALLE denkmalgeschützten Gebäude bleiben erhalten – Und darüber hinaus! Das heißt – alle Gebäude an der Goschwitzstraße sollen erhalten bleiben- auch z.B. Die Radeberger Bierstube, die nicht denkmalgeschütz ist. Kein einziger Entwurf hat sich darüber hinweggesetzt, alle Darstellungen der Goschwitzstraße haben sanierte Häuser Alte Posthalterei (inklusive schön erhaltenen Dachgauben), Goschwitzstraße 1 und Äußere Lauenstraße 9 gezeigt. Manche Entwürfe (unter anderem der Siegerentwurf) hatten keine Darstellung zur Goschwitzstraße haben aber textlich beschrieben, dass diese Häuser erhalten bleiben. - Die Radeburger Bierstuben und das gleichartige Nachbargebäude waren nicht teil der Ausschreibung, werden aber überall als erhalten dargestellt, die Radeberger Bierstuben sind mittlerweile zumindest was das Dach angeht auch schön saniert worden.

    Die Äußere Lauenstraße 7 fällt fast immer dem Abriss und einem neuen Baukörper zum Opfer, aber ganz ehrlich, um das Gebäude ist es nicht wirklich schade. Es ist das grüne Haus im ersten Post #1zum Lauencenter. Hier haben fast alle Entwürfe eine im Raumprogramm geforderten Veranstaltungsraum für die Verwaltung des Sorbischen Wissensforums untergebracht.

    Dadurch, dass hier das Baufeld endet, wird auch der Verlust des letzten Denkmals Äußere Lauenstraße 5, was ich im Lauencenter Thread damals in den #6 bis #8 ausführlich auch mit Innenfotos dargestellt hatte, extrem unwahrscheinlich. - Also nochmal – alle wichtigen Gebäude bleiben erhalten und/oder werden voraussichtlich saniert.

    Dann ein Wermutstropfen für einige. Die Rekonstruktion des historischen Hauses der Sorben wird, auch durch die Situation mit verschiedenen Grundstücksbesitzern meiner Ansicht nach nahezu unmöglich. - Ich muss persönlich hier aber sagen, dass ich da nicht allzu traurig bin, dass Ding war schon ein gewaltiger Klopper, der sich damals Null um sein historisches Umfeld gescherrt hat und an dieser Stelle wirklich unpassend war – wenn es noch da wäre, klar wäre ich froh und für einen Erhalt, aber rekonstruieren würde ich es nicht (wenn man es doch täte, hätte ich natürlich auch nichts dagegen), da gibt es in Bautzen zig andere potentielle Rekonstruktionsprojekte. - Außerdem sind mir persönlich die vorgründerzeitlichen Häuser an der Goschwitzstraße, die noch da sind, um ein vielfaches wichtiger. Aber trotzdem – wer hier auf eine Rekonstruktion gehofft hat – ich halte es für extrem unwahrscheinlich. Ich bin mir aber nicht hundertprozentig sicher, ob es nicht theoretisch doch noch vor das Projekt passen würde und somit theoretisch möglich wäre.

    Jetzt meine Einschätzung zu den Entwürfen. Meiner Ansicht nach ist der Siegerentwurf auch der beste Entwurf, es gab noch zwei oder 3 andere Entwürfe die ich okay bis gut fand (vielleicht habe ich in der Kürze der Zeit auch den einen oder anderen Entwurf zu wenig Wertschätzung entgegen gebracht - es gab durchaus einige nette Ansätze den Bestand kleinteilig zu ergänzen. Die Preise 2 und 3 finde ich aber persönlich VIEL schlechter als den Siegerentwurf. Zudem macht das Bogevischs Buero insgesamt einen eher guten Eindruck, z.B. In diversen Äußerungen der maßgeblichen Architekten, die mehrfach ihre Wertschätzung für historische Bausubstanz geäußert haben, z.B. hier Münchner Architekt: Ein schönes Gebäude? Da muss man schon lange suchen | Abendzeitung München (abendzeitung-muenchen.de) Der Siegerentwurf ist neben einen anderen Entwurf (den ich vom ersten Eindruck auch ganz interessant fand) der einzige Entwurf, der das Gebäude Lauengraben 8 (nicht denkmalgeschützt) zusätzlich erhält, mir persönlich gefällt auch die Formensprache ganz gut. (Aufgreifen der Elemente Durchgangsbogen und Satteldachlandschaft). Außerdem ist die Raumnutzung vom ersten Eindruck her gelungen, z.B. wird der gewölbte Bereich im EG der Posthalterei als zuschaltbarer Veranstaltungsraum genutzt. Einige Entwürfe hatten in den Räumen nur sinnlose Nebenfunktionen untergebracht, z.B. Server und Technikräume und einmal im Raum mit dem schönen Gewölbe sogar den Müllraum. Zudem wird die Posthalterei würdig frei stehen gelassen - nördlich der Posthalterei ist ein sogenannter "Gastronomieinnenhof" vorgesehen. Es wird also nicht irgendein neuer Baukörper an den Bestandsbau drangeklatscht. Zitat vom Entwurf: "Ziel des Entwurfes insgesamt ist es einen möglichst hohen Anteil des Bestandes zu erhalten."

    Insgesamt bin ich mit der Entscheidung der Jury für diesen Entwurf mehr als zufrieden. Es bleiben aber ein paar Fragezeichen. Der Siegerentwurf ist meiner Ansicht nach noch besonders wenig ausgearbeitet, da kann sich noch viel zum Guten, aber leider auch zum Schlechten entwickeln bei der Ausführungsplanung. Ein weiteres Fragezeichen ist für mich wie man die Tiefgaragenzufahrt (an der Stelle der Baulücke Goschitzstraße lösen will, so eine Zufahrt sieh oft extrem hässlich aus – hier müssen die sich noch was einfallen lassen.

    Auf alle Fälle lohnt es sich dieses Projekt auch in Zukunft weiter zu verfolgen. Es ist mit Abstand das interessanteste aktuelle Projekt in Bautzen und gehört sicher zu den spannendsten aktuellen Projekten in Sachsen überhaupt.

    Dass der Bereich am Burglehn bebaut werden soll, ist sicher eine sehr gute Idee (auch wenn das die Parkplatzsituation vielleicht nochmal verschärfen wird). Dort im Kern der Altstadt sollte allein aus städtebaulichen Gründen wieder etwas entstehen. - Aber die Visualisierung gefällt mir wirklich nicht.

    Positive Nachrichten habe ich aus Bautzen aber auch gehört. Das Eckhäus Mättigstraße, Weigangstraße - eines der letzten unsanierten Gründerzeithäuser in dieser Gegend soll denkmalgerecht saniert werden. Von außen sah es bisher ziemlich runtergekommen aus - aber ein Verwandter war zum Tag des offenen Denkmals im Gebäude und sagte es sah innen ziemlich gut erhalten aus.
    Auch das Villa Ecke Stieberstraße/Karl-Liebknecht Str. wird gerade saniert.
    Wenn jemand Informationen zu den beiden Projekten hat - immer her damit- ich habe dazu im Netz nichts gefunden.

    @'RobBerg
    Weißt Du zufällig auch was hier entsteht (Fleischergasse / Ecke Breitengasse):

    Vor circa zwei oder drei Jahren (oder ist es sogar noch länger her?) waren dort Autostellplätze in zwei Ebenen angedacht. Sieht so aus, als ob die nun kommen. Fand ich damals schon schade und aus Fußgängerperspektive deutlich schlechter als die Bestandsmauern, anderseits weiß ich aus eigenem Erleben wie knapp Stellplätze in der Altstadt sind - ich hoffe nur, die sind dann nicht nur für ein nahes Hotel, sondern tatsächlich auch für Anwohner.

    Nein, die Neue Straße ist nicht besonders herausragend, anders als eigentlich alle andere Straßen der hornburger Altstadt. Aber auch diese Straße ist völlig erhalten geblieben, und daher selbstverständlich auch völlig erhaltenswert! Da bin ich also ganz bei dir.

    "Herausragend" ist natürlich immer relativ. Wenn ich daran denke wie viele Menschen mir die Groof ans Herz gelegt haben, als ich in der (für mich) eher schrecklichen Stadt Köln 3 Monate leben musste, und diese wenigen "ganz tollen Fachwerkhäuser" als für Köln etwas besonderes herausgehoben haben, muss ich im Vergleich auch die Neue Straße als herausragend bezeichnen. Diese Straße ist meiner Meinung nach in jedem Fall erhaltenswerter als über 90% der Kölner Bausubstanz - auch in Zünsdorf. Gut - dafür hat die Groof die schöne Rheinlage und ist ein guter Ausgangspunkt zum radeln - also wirklich alles relativ. - Aber wir sind uns ja über die Erhaltenswürdigkeit einig - also zurück zum Thema.

    Nun die weniger herausragende Neue Straße:

    Mit solchen Aussagen muss man leider immer vorsichtig sein, sonst kommt noch jemand auf dumme Gedanken...
    Ich finde auch so eine Straße im deutschlandweitem Maßstab immer noch herausragend. Aber auch hier könnte man - wenn mal Geld übrig ist - den Straßenbelag verbessern.

    Vielen Dank für die neuen Bilder.
    Zum Pflegeheim auf dem Gelände der alten Tischlerei hat die SZ kürzlich einen kleinen Artikel geschrieben.
    http://www.sz-online.de/nachrichten/im…im-3419550.html
    Vollkommen begeistert bin ich jetzt nicht - der neue Anbau ist schon sehr prägend und gerade in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] werden solche Objekte oftmals noch viel "geiler" erhalten und hergerichtet - aber andererseits kann man schon sehr froh sein, dass die alte Villa nicht abgerissen wurde und bei der Sanierung laut Artikel wohl auf viele Details geachtet wird. Und [lexicon='Leipzig'][/lexicon] ist ja auch nicht überall - in vielen anderen Städten nicht nur der Provinz werden solche Gebäude einfach abgerissen. Ich persönlich bin dort im Spreetal sehr oft entlangspaziert und freue mich natürlich sehr über den Erhalt. Übrigens ist auch der Kupferhammer von Hentschke Bau vor nicht allzu langer Zeit saniert worden - ich glaube da gab es hier auch noch keine Fotos - auch nicht 100% perfekt, aber schon ziemlich gut. Hentschke Bau ist ja was Baumaßnahmen in Bautzen angeht wirklich das non plus Ultra und es ist schon sehr begrüßenswert, dass sie auch immer mehr im Bereich Substanzerhalt tätig werden. Deren Hauptaugenmerk sind aber schon noch Neubauten und sie kombinieren auch das alte nach meinem Geschmack immer ein bischen zu viel mit "Modernem" - insgesamt kann man aber Festhalten, dass die Firma und Ihre Geschäftsführung sich schon sehr stark an Ihrem Standort engagieren - was für Bautzen gut und wichtig ist.

    Das Erweiterungsgebäude der BSZ ist leider doch noch hässlicher geworden als ich es mir nach den Visualisierungen vorgestellt hatte. Jetzt steht mitten im Stadtgebiet, was bisher durch 3 große gründerzeitliche Schulkomplexe geprägt war dieses 08/15-Ding. Zum Glück wie erwähnt etwas zurückgesetzt und den Stadtraum nicht zu stark prägend und hoffentlich standortfunktional sinnvoll. Trotzdem - gelungen ist etwas anderes.

    Der Reichenturm soll übrigens seine Originalfarbe zurückerhalten - ich glaube gelesen zu haben, dass das Grau war. Der weiße Anstrich war wohl ahistorisch und eine Auffrischung war meines Erachtens auch noch nicht notwendig. Bin gespannt auf das Ergebnis.

    Gibt es wirklich gar keinen Zugang zum Park Gaußig mehr? Als ich vor 5 oder 6 Jahren zuletzt dort war, war nur das Schloss selbst und ein unmittelbar angrenzender kleiner Teil des Parkes abgesperrt (?). (Oder ist das schon wieder länger her? Saniert war das Schloss jedenfalls schon). Der Park Gaußig war "früher" ein beliebtes Kurzausflugsziel der Bautzener - besonders für Spaziergänge zur Rhododendronblüte mit Oma und Opa.
    Am schönsten und für den Wohnwert eines solch kleinen Ortes am Idealisten ist es natürlich, wenn solch gelungene, aufwändige Sanierungen trotzdem eine öffentliche Nutzung zumindest der Parkanlagen (Joggen etc) konzeptuell beinhalten. Aber man kann eben nicht immer alles haben.

    Mir gefällt (wie bisher immer) ausgesprochen gut, was an der Töpferstraße 34 getan wurde - eines meiner absoluten Lieblingsobjekte überhaupt.

    Was das Fachwerkhaus am Vorwerk angeht, hoffe ich weiterhin inständig, dass es doch noch gerettet wird. Wäre echt eine große Schande wenn nicht.

    Bei Taschenberg 7 finde ich komischerweise das Ergebnis der Sanierung etwas langweilig. Ich habe dieses Haus immer gemocht und mag es noch, aber jetzt ist es mir irgendwie zu geleckt - vielleicht liegt das aber auch am direkten Vergleich zur Töpferstraße 34, die bis jetzt voll meinen Geschmack trifft.

    Warum? Bautzen ist einmalig und zählt daher zu jenen Städten, von denen man sagen kann: es gibt nur Gleichschönes, weil ganz anderes, aber nichts Besseres. Zeig mir eine zweite solche Stadt mit herrlich mittelalterlicher Silhouette und wunderbaren Barockstraßen. Nicht umsonst hieß es das "sächsische Nürnberg". Wenn es heute nicht mehr so heißt, liegt das an Nürnberg und nicht an Bautzen.
    Ich würde bloß den Budissinischen Barock nicht unbedingt mit Dresden in Zusammenhang setzen. B. ist B. und das ist auch gut so.


    Schön, dass dies mancher so sieht. Bautzen ist auch eine der schönsten Städte - und was auch stimmt einzigartig. Nach meinem Dafürhalten "gleichen" sich viele schöne Städte - Bautzen ist auf eine andere Art schön. In den letzten Jahren habe ich aber auch gelernt, dass es in Ostdeutschland viele ähnlich schöne Städte gibt. Was die Kindergedanken angeht über die ich heute Schmunzeln muss, folgender Hintergrund: Bautzen - die Hauptstadt der Oberlausitz - da kann nichts mithalten, das war meine Meinung - dann war ich zum ersten Mal in Görlitz und anstatt mich unglaublich darüber zu freuen, was ich dort vorfand, war ich regelrecht entsetzt, wie toll diese Stadt ist, welche unglaubliche Menge an historischer Bausubstanz und vor allem welche Qualität der Sanierungen. Da war ich richtig neidisch - deshalb das Schmunzeln über die kindlich-kindische Anschauung. - Auch wenn es mir selbst heute noch schwer fällt es auszusprechen- Görlitz ist insgesamt schon noch einen Tick schöner als Bautzen. Barock gibt es dort übrigens genauso - und was die Sanierungen angeht sogar in besserer Qualität, dazu Renaissance, viel mehr wertvolle Kirchen (Bautzen hat nur den Dom) und einzigartige Gründerzeit - die Gründerzeit in Bautzen ist eher durchschnittlich. Was die Silhouette an geht, das schlägt Bautzen Görlitz aber tatsächlich ganz eindeutig.
    Bautzen hat auch eine sehr eigentümlichen Charakter dahingehend, dass es besonders eng in der Altstadt zugeht und große Teile der Altstadt auch heute noch durch Verkehr und Geschäftsleben geprägt sind - auf eine Art toll - auf die andere Art gibt es für meinen Geschmack in Bautzen weniger idylische Altstadtwohnlagen als in vergleichbar großen und schönen Städten. Ich glaube ich kann das beurteilen, denn ich habe jahrelang direkt in der Altstadt von Bautzen gewohnt und kenne dort wirklich jeden Stein zu jeder Tages und Nachtzeit. Während in anderen Städten die Bundesstraßen im Ring um die Stadt gelegt sind, geht sie in Bautzen schon historisch mittendurch. Bautzen ist aber wirklich einzigartig - ich habe keine Stadt gefunden, die einen ähnlichen Charakter hat, während es schöne Städtchen wie sagen wir mal Wurzen oder auch Grimma nach meinem Gefühl in Mitteldeutschland glücklicherweise fast wie Sand am Meer gibt.
    Eine Stadt, die ich aktuell erst besichtigt habe und die in ihrer Schönheit mit Bautzen vergleichbar ist, ist übrigens Naumburg.


    Nicht zuletzt hat Bautzen mein Interesse für Geschichte und Städtebau schon als Kind entfacht und befeuert - und mich am Ende hier landen lassen.  biggrin:)

    Liebe Grüße

    Genauso ist es bei mir auch gewesen. Als Kind kam mir Bautzen unglaublich bedeutend vor. Heute kann man darüber schmunzeln, aber im Herzen ist für mich Bautzen immer noch die bedeutendste Stadt der Welt. ;)

    Sehr schöne und interessante Bilder - vielen Dank. Von Haigerloch hatte ich bisher noch nie etwas gehört. Die Bilder machen auf alle Fälle Lust sich mal etwas länger in dieser Gegend Deutschlands rumzutreiben. Besonders schöne Perspektiven ergeben sich aus der topographischen Lage des Ortes.
    Wie stark ist denn die Hauptstraße durch den Ort befahren? Das ist bei solchen Orten für mich immer ein entscheidendes Kriterium für die Lebenswertigkeit. Kürzlich in Bad Schandau ist mir beispielsweise erneut aufgefallen, dass ein ansonsten schöner Ort im Tal durch die (notwendige) Infrastruktur im Erleben ganz schön abgewertet werden kann. Auf Bildern sieht man so etwas ja nicht immer.

    Das soll ein Marktplatz sein? Ich dachte beim ersten Hinschauen es sei ein so angelegter Parkplatz. O.k. - wenn man ein bischen nachdenkt bzw. nachschaut, kommt man vielleicht zu dem richtigen Schluss. Aber so einen hässlichen Marktplatz habe ich live ja noch gar nicht gesehen bzw. wenn ja (vielleicht irgendwo im Ruhrgebiet?) dann habe ich ihn nicht als solchen erkannt. Für so eine Kleinstadt hat Heide ja wirklich Pech gehabt, dass es Bombenopfer wurde. Vom Luftbild her sieht die Stadt überhaupt nicht attraktiv für mich aus. - Im Zuge eines Nordseeurlaubs war ich vor länger Zeit auch schon mal in Heide, nur habe ich da überhaupt keine Erinnerungen mehr dran (weder positiv noch negativ).

    Sehr schön - Sie sind mit Recht stolz auf dieses Haus. Der Garten scheint mitsamt seiner alten Bäume und Granitsäulen auch ein uriger Traum zu sein. Ich freue mich immer besonders über positive Nachrichten aus der "Provinz", abseits zwar auch interessanter, aber immer wieder durchgekauter Themen aus Potsdam, [lexicon='Leipzig'][/lexicon] oder Dresden. Das Stadtbild-Forum ist diesbezüglich aber durchaus positiv hervorzuheben und ihr Eintrag hier am richtigen Platz und bestimmt für eine Reihe von Lesern eine große Freude. Mir gefällt auch die von etinarcadiameo bereits angesprochene, belassene Patina.
    Es ist eine Schande, dass das Haus nicht unter Denkmalschutz steht und umso glücklicher kann man über Menschen wie Sie sein. In [lexicon='Leipzig'][/lexicon] gibt es wenn ich mich jetzt nicht irre teilweise für abgefrackteste Ruinen, wo nicht viel mehr als ein paar Außenwände erhalten sind, die Möglichkeit der Denkmalschutz Abschreibung. Da hat die Stadt irgendwann mal alles richtig gemacht.
    Wie ist es um die von Ihnen erwähnten anderen Villen in Döbern bestellt?