da hast du völlig recht.
die gepflasterten gassen auf den obigen fotos waren vorher asphaltiert. hier wurde eine deutliche aufwertung erreicht.
angesichts solcher beispiele kommt natürlich die frage auf, wieso eigentlich immer noch geld in den osten fliessen muss. doch diese frage ist leicht beantwortet:
was neu gebaut oder frisch saniert wurde, ist selbstverständlich in einem besseren zustand als vergleichbares im westen, wenn es schon 20, 30 oder gar 40 jahre alt ist. infrastruktur (wie brücken, kanalisation, etc), die noch nicht erneuert wurde, war jedoch zumeist seit inzwischen über 70 jahren sich selbst überlassen. am beispiel dresden konkretisiert: der frisch gepflasterte neumarkt macht die dringend notwendige sanierung des blauen wunders nicht überflüssig. auch wenn sie dann noch schöner im vergleich zu einer dann noch angeschmuddelteren rheinbrücke aus den 60ern aussehen wird.
nebenbei bemerkt: strassen- und platzgestaltungen in der alten brd waren seinerzeit ja keine billiglösungen. im gegenteil. die berüchtigten bepflanzten betonkübel statt bäumen, betonbrüstungen statt geländern und gehwege aus betonstein waren teuer und - wie sich inzwischen herausstellt - kein nachhaltiger beitrag zur stadtraumgestaltung. die "luxus-umgestaltungen" im osten liegen auch in der einsicht begründet, fehler der vergangenheit nicht zu wiederholen. besser einmal pflastern und pflanzen als aller 30 jahre schmuddel-look beseitigen.
diese logik setzt sich zum glück überall durch. in bonn wurde und wird die fussgängerzone samt angrenzender bereiche in diesem sinne saniert. selbst essen hat den burgplatz neu gestaltet. beispiele aus hannover kennst du sicher am besten. vergleiche diese stadt mit ihrem antlitz von vor 20 jahren und du wirst feststellen, wie viel sich seit dem auch in hannover gebessert hat.
abschliessend eine provokante these: bestimmt verzögern die transferleistungen für den stadtumbau ost so manches projekt im westen. aber andererseits sind dessen anschauliche erfolge vielleicht auch mit ein grund dafür, dass heute die ergebnisse des wiederaufbaus in der brd überhaupt kritisch hinterfragt werden. zumindest von denen, die nicht nur schlaglöcher zählen, sondern die sich in den innenstädten wohlfühlen wollen. wenn dem so ist und (wie vielleicht in frankfurt) konsequenzen folgen, hat der stadtumbau ost indirekt auch auf westdeutsche kommunen einen positiven einfluss - zum wohle unserer städte.