Halle (Saale) - Innenstadt (Galerie)

  • Und so sah das ganze vor einer Woche nachts im schweren Nebel bzw. heute Morgen bei strahlendem Sonnenschein aus. Der im Wesen schöne, graue Kopfbau auf dem letzten Bild links ist übrigens das ehemalige altstädtische Polizeipräsidium, das seit Jahren auf Wiederbelebung wartet.

    Diese Fotos (sofern nicht anders angegeben) habe ich selbst gemacht.

  • Aus meiner Sicht wäre der Riebeckplatz der idealere Standort für das Finanzamt gewesen.
    Zudem wäre das geplante Outletcenter in Brehna in kleinteiliger Struktur am Hallmarkt besser aufgehoben. Siehe Bad Münstereifel.

    Nix gegen deine Fotos fatari.

  • Hallo Fatari.

    Die Bilder der Finanzamt-Baustelle habe ich jetzt erst entdeckt. Vielen Dank dafür. Der Fortgang interessiert mich sehr. Das Bauwerk wird zwar eine 08/15-Kiste, aber trotzdem bin ich froh, daß diese riesige Brache mitten in der Stadt nun bald verschwunden ist. Hoffentlich versorgst Du uns auch weiterhin mit aktuellen Bildern vom Baugeschehen.

  • Hi alle zusammen,
    weiß zufällig jemand warum Halle (teilweise auch [lexicon='Leipzig'][/lexicon]) relativ wenig vom Krieg abbekommen haben?
    Aufgrund der mittigen Lage in Deutschland/ wichtigen Eisenbahnverbindungen, wären das ja potenziell wichtige Ziele gewes

  • Weil Sachsen lange Zeit für Bombenangriffe zu weit für die Alliierten Bomberverbände entfernt war. Das ist ja auch einer der Gründe (neben Otto von Habsburg), weshalb Wien noch recht glimpflich davonkam. Wären diese Städte weiter westlich gelegen, dann wären sie ganz sicher auch plattgemacht worden.

  • Wäre ein schöner Aspekt ;-)! Offenbar war aber der Name "Heinrich Schütz" bei denen eine sträfliche Bildungslücke...denn sonst wäre die schönste unter den Schönen nicht komplett ausradiert worden.

  • Weil Sachsen lange Zeit für Bombenangriffe zu weit für die Alliierten Bomberverbände entfernt war. Das ist ja auch einer der Gründe (neben Otto von Habsburg), weshalb Wien noch recht glimpflich davonkam. Wären diese Städte weiter westlich gelegen, dann wären sie ganz sicher auch plattgemacht worden.


    Hmm, ich denke nicht, daß man diese Begründung gelten lassen kann. Schließlich wurden bis Kriegsende alle Städte mühelos erreicht. Auch Nürnberg liegt nicht gerade im Westen des Landes und ist nicht sehr glimpflich davongekommen. Dresden und Magdeburg sind ebenfalls Beispiele. Halle & [lexicon='Leipzig'][/lexicon] hätten also leicht schlimmer aussehen können. Ihr Glück war es wahrscheinlich auch, nach Kriegsende ein Teil der DDR zu sein. Sonst hätte die große westdeutsche Abriss- und Modernisierungswelle noch so einiges vernichtet.

  • Natürlich. Bei Kriegsende konnte die RAF sowie die USAF alles erreichen, aber eben erst zu diesem Zeitpunkt und die Jahre davor eben noch nicht. Außerdem war auch zu Kriegsende die deutsche Flugabwehr so gut wie nicht mehr vorhanden - auch natürlich mit ein Grund. Beinhahe wäre ja auch Halle um ein Haar ausradiert worden, aber Graf Luckner dürfte hier das Unheil gerade noch im letzten Moment abgewendet haben:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Gra…lle_.28Saale.29

    Es ist eigentlich eine Schande, dass man Luckner bis dato noch immer kein Denkmal gesetzt hat. Dabei hat diese wunderschöne Stadt ihm seine überlieferte Existenz zu verdanken.

  • Der Flächenangriff auf Halle wurde durch die Kapitulation der Stadt gerade noch verhindert. [lexicon='Leipzig'][/lexicon] wurde erheblich beschädigt, auch der Hauptbahnhof. Beide Städte hatten wohl das "Glück" zu weit von Ost- und Westfront entfernt zu liegen und waren dadurch zunächst von wenig strategischer Bedeutung. Dresden wurde auch mit der Begründung bombardiert, den Truppen und Rüstungsumschlag an die Ostfront verhindern zu wollen, was erst im April effektiv gelang.

  • Apolda

    Herzlichen Dank für die Fotos! Wirklich wunderschön, wie man die Altbauten saniert hat.

    Gerade im Osten ist mir aufgefallen, dass hier anscheinend ganz andere Farbtöne für den Anstrich der Fassaden verwendet werden, wodurch ein natürliches Ergebnis im Zusammenspiel mit den umliegenden, ebenfalls derart sanierten Liegenschaften, entsteht. Liegt das veilleicht daran, dass diese Häuser under Denkmalschutz stehen und es hierzu Vorgaben gibt? Auch der Metallbalkon am vorletzten Bild gefällt mir! Ist der nachgebaut oder original?

  • Die Frage, warum Halle so glimpflich davongekommen ist, erscheint in der Tat bemerkenswert. Des Exilwieners Begründung taugt nicht - Halle war keineswegs zu weit östlich - siehe [lexicon='Leipzig'][/lexicon] RAF 1943. Dazu hatte Halle die höchste Anzahl an Fliegeralarmen aller deutschen Städte. Ich weiß keine andere Erklärung als diese: angesichts der militärischen Bedeutung der Industriebetriebe der Stadt sowie der Umgebung hat sich keiner die Dummheit geleistet, die Innenstadt anzufliegen. eine andere Begründung sehe ich weit und breit nicht. Vielleicht spielt auch ein mangelnder Bekanntheitsgrad der Innenstadt eine Rolle, anders als das ungklückliche Nürnberg oder Lübeck oder Braunschweig. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Erfurt davongekommen ist. an und für sich eine er allerschönsten Städte nördlich der Alpen - nur nicht im allgemeinen Bewusstsein.
    Die Reichweite spielte natürlich ene Rolle. Österreich war bis zum Schluss nur in Reichweite der USAF - und die bombardierte in Europa mehr "taktisch". Auch eine Industriestadt wie Linz ist im Kern gut erhalten, trotz zahllreicher Luftschläge (darin mit Halle vergleichbar).
    mE ist es kein Zufall, dass mit Ausnahme des armen großstädtischen Münchens die Städte Altbayerns ziemlich erhalten gebleiben sind, obwohl dort so lohnende Ziele wie Regensburg und Passau lagen.

    Was Saxonia meint, ist eine andere Frage. Die Zerstörung von kaptitulationsunwilligen Frontstädte wirkt sich zwar für uns Nachgeborene ziemlich gleich aus, war aber dahingehend Zufall, ob die lokalen Verteidiger vernünftig waren oder nicht. Daher ist Halberstadt ein anderes Kapitel als Hildesheim.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • @Neusser
    Das Bauwerk wird zwar eine 08/15-Kiste, aber trotzdem bin ich froh, daß diese riesige Brache mitten in der Stadt nun bald verschwunden ist. Hoffentlich versorgst Du uns auch weiterhin mit aktuellen Bildern vom Baugeschehen.

    Einerseits diesen Betonklotz positiv bewerten - andererseits das Alte Rathaus als Signatur verwenden, betrachte ich als Zwiespalt schlechthin.

  • Ein paar Impressionen aus der Altstadt vom Sonntäglichen Spaziergang.
    Teil I

    Juliot Curie Platz mit Oper und altem Postamt.

    Fachwerkhaus in der kleinen Ullrichstraße von 1591

    Uniring mit Betsäule

    Universitätsplatz

    große Ullrichsstraße

    Kleinschmieden

    Stadthaus