Beiträge von fatari

    Und so sah das ganze vor einer Woche nachts im schweren Nebel bzw. heute Morgen bei strahlendem Sonnenschein aus. Der im Wesen schöne, graue Kopfbau auf dem letzten Bild links ist übrigens das ehemalige altstädtische Polizeipräsidium, das seit Jahren auf Wiederbelebung wartet.

    Am ehemaligen Umspannwerk (heute Lebensmittelladen) unter der Marktkirche hängt dieses Bild. Es ist bislang das einzige, was ich von der alten Westbebauung kenne. Es waren nach unterschiedlicher Auskunft Lager- oder Produktionsräume der Gerber.

    Die Tafel zeigt, wie es mal werden soll. Auch hier: http://www.competitionline.com/de/projekte/53617 und hier: http://www.radiosaw.de/halle-bekommt-neues-finanzamt (Architekturmodell). Die Südfassade verlängert dann die Talamtstraße bis zur Ecke des Händelhauses, dem in den Neunzigern dieses überragende Kunstwerk neuer Sgraffitotechniken spendiert wurde. Leider haben sich noch keine Bürgerinitiativen gegen die Verdeckung des Meisterwerks gegründet. Stattdessen haben Studenten angesichts der Finanzierungsstreitigkeiten zwischen Land und Uni versucht, die Grundsteinlegung zu verhindern. Davon stammt aber nicht das Foto zu Anfang. Die Originale dazu sind vom 13. Juni 1953. Die anderen Bilder stammen von vor etwa sechs Wochen, als die Bodenplatte fertig war und man ungehinderte Sicht auf die übrige Bebauung hatte. Zumindest auf die Gebäude am Hallorenring werden so nicht mehr zu sehen sein.

    Mich als "Zugezogenen" fasziniert vor allem an Halles Gründerzeithäusern, dass sie oft über die Grundstücksgrenze hinaus entworfen wurden. Ein Gebäude kann dadurch z.B. die scheinbare Größe eines italienischen Palazzos haben, obwohl es sich über drei Grundstücke (mit jeweils eigener Haustür) erstreckt. Zuweilen wurden zwei Häuser an der Grundstückskante Mauer an Mauer gespiegelt, wodurch man erst auf den dritten Blick entdeckt, dass es sich nicht um eine symmetrische Villa handelt. Glücklicherweise überformen die heutigen Besitzer diesen Zustand nicht durch "bewusstes Farb-Absetzen" von ihrem Nachbarn.

    Leider wird dennoch viel abgerissen. So musste das klassizistische Wohnhaus hinter dem Ankerhof, das Stahlbauer am 09.05.2011 eingestellt hat, inzwischen einem Parkplatz weichen. Dafür wird das Wohnhaus daneben saniert. (Fotos folgen).

    Auch der Rückbau des ehemals "größten Güterbahnhofs der Republik'" nimmt inzwischen bedenkliche Ausmaße an. Zuletzt wurden zwei große Ringlokschuppen an der Berliner Straße abgebrochen.

    Und ja, es macht Spaß, hier zu studieren. Mal sehen, wie das wird, wenn jetzt die Geisteswissenschaften am Steintor "konzentriert" werden.

    Über das sich nun schließende Loch am Hallmarkt werde ich baldmöglichst berichten.