• Zitat

    Neustadt. Die Ruine Lößnitzstraße 27/Ecke Hansastraße soll an diesem Wochenende abgerissen werden. Das kündigte der Eigentümer der Stadtverwaltung an, wie diese am Freitag mitteilte. Das seit DDR-Zeit leer stehende Gebäude verfiel schon seit Jahren; der Bürgersteig wurde 1994 durch einen Schutztunnel gesichert. Eine gesonderte Abbruchgenehmigung sei nicht mehr erforderlich.


    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1195958

    Könnte vielleicht mal jemand von Euch Dresdnern (vorm Fußballspiel :zwinkern: ) vorbeischauen und mal ein oder zwei Fotos schießen? Oder ist das wirklich eine unspektakuläre Bruchbude?

  • Ich glaube Miwori hatte von dem Gebäude mit seiner schönen gründerzeitlichen Fassade mal ein Foto hier reingestellt.

    Ich bin am Dienstag erst wieder daran vorbeigehahren und hatte schon erwartet, dass das Haus abgerissen wurde. Vom Gebäude steht an der Lößnitzstraße praktisch gar nichts und zur Hansastraße die relativ gut erhaltene Fassade. Jedoch wirkt das labile Gebäude, als würde es jeden Moment einfallen. Ein Abriss ist schade, war aber nicht anders zu erwarten.

  • Es handelt sich um dieses Gebäude (rot gefärbt):

    Das Gebäude war nicht mehr zu retten, da es schon halb eingestürzt war. Auch von der Fassade zur Hansastr. standen nur noch klägliche Reste. Die Nachbarhäuser sind allerdings noch bewohnt, wenn auch in schlechtem Zustand.

    Kindvon2dresdnern

    Gleich gegenüber wurde 2003 ein ehemaliges Fabrikgebäude abgerissen. Heute ist dort ein Porsche-Autohaus. Der Abriss:

  • Sowas tut weh zu hören... auch wenn sowohl das Fabrikgebäude als auch das Eckhaus in seinem jetzigen Zustand nicht wirklich schön anzusehen sind bleibt doch die Gewissheit, dass Nachfolgebauten nicht diese Qualität haben werden. Das eher peripheriegeeignete Porsche-Zentrum sowieso nicht.
    Schade auch, dass historische Produktionsstätten immer mehr aus Innenstädten verschwinden... man könnte sie doch so gut zu Lofts umbauen.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • 80 % der "Waben" des alten Centrum/Hertie/Karstadt-Hauses sollen nun beim Neubau des EKZ auf der Prager Straße erhalten bleiben:

    Dresdner gewinnt Architekturwettbewerb - DRESDEN FERNSEHEN - Alle Videonachrichten für Dresden! > AKTUELL

    http://www.dnn-online.de/dnn-heute/63709.html

    Das Ergebnis ist aber so scheußlich (zumindest nach dem ersten Vorschaubild), dass ein kompletter Erhalt des Silberkubus' die bessere Lösung wäre. Trotz eines gewissen Nostalgiebonus würden mir die Waben nicht im Stadtbild fehlen, aber ich kann durchaus auch die Leute verstehen, die dem markanten Gebäude nachtrauern würden. Der Siegerentwurf kann meines Erachtens beide Seiten kaum zufriedenstellen: eine banale Glasfassade im Erdgeschoss mit amputiert wirkenden Silberwürfelelementen in den oberen Geschossen, dazu - auf dem Gebiet des kleinen Anbaus - ein einfallsloser (na was wohl?) Glaskasten in rechteckiger Form, sich der Kubatur der Ibis-Hotels anpassend. Jene hatten zumindest noch eine Fassade! Eine komplette (seitliche) Fassade mit den Waben als Gestaltungselement wäre m.M.n. der bessere Kompromiss gewesen.

    Gab es nicht in den 90ern eine Satzung, die Sandstein als Fassadenelement bei den Neubauten der Prager Straße vorschrieb? Alles verworfen? Sollen nun die nackten, ach so modernen Glasfassaden für eine Verweilqualität sorgen? Eine wahre Offenbarung dagegen die Neubauten der Ostseite (P&C, Wöhrl). Aufwachen, Herr Kulka: schauen Sie sich doch mal das neue gelungene EKZ in Leipzigs Mitte von Ihrem Kollegen Herrn Mäckler an!

  • Ich muß gestehen: Als ich an den neuen Glasbauten in der Nähe des Hauptbahnhofs vorbeikam (mit eher flüchtigem Blick wegen des miesen Wetters), haben die mich eigentlich gar nicht so sehr gestört. Den langen, hohen DDR-Plattenbau-Block in der Mitte der PS finde ich weitaus schlimmer- warum der immer noch steht, ist mir ein Rätsel (versperrt er nicht sogar mindestens eine historische Querstraße?). Da die PS mit der Vorkriegs-PS sowieso nur noch den Namen gemeinsam hat, finde ich hier die Moderne nicht weiter schlimm - ein Patzschke-Haus würde dort verloren und deplaziert wirken. Eine wirklich schöne Fußgängerzone wird das in diesem Jahrhundert eh nicht mehr.

    Da bin ich am Altmarkt, an der Wilsdruffer Straße oder an anderen Stellen viel, viel "empfindlicher".

  • Also ich finde den Entwurf von kulka durchaus nicht schlecht.
    Noch spannender ist in meinen Augen aber der Entwurf von dem Büro de Architecten Cie aus den Niederlanden, die auch den zweiten Preis bekommen haben. Das ist doch mal echt abgefahrene Architektur, die zeigt, dass mordernes nicht immer gleichbedeutend mit einfallslos und austauschbar ist. Leider nur wird in diesem Entwurf nicht die alte Wabenstruktur des Zentrum Warenhauses wieder mit aufgenommen, bzw. nur angedeutet.
    Deswegen ist Kulkas Entwurf als 'Nachfolger' für den Silberwürfel der geeignetere.

  • Zitat von "Exilwiener"

    Die Yenidze-Fabrik wird verkauft!!!


    12 Millionen Euro.
    Steht schon seit längerem zum Verkauf.

    Sehr nett ist der Biergarten auf dem Dach.

  • Mein Beitrag ist jetzt zwar off topic, aber im vorherrschenden Sommerloch erlaube ich mir es einmal. An diesem Wochenende hat das Stadtfest begonnen, das dieses Jahr anlässlich der 800 Jahrfeier der Stadt größer als sonst ausfällt.

    Heute trat Stiltskin und Ex-Genesis-Sänger Ray Wilson hinter dem Kulturpalast auf. Die Zuschauer hatten quasi die Wahl, ob sie lieber Ray zuschauen möchten oder die Frauenkirche mit Quartier I im Hintergrund. Ich als alter Genesis-Fan habe mich natürlich nur auf Ray konzentriert, der auch einige Klassiker aus den 70ern zum Besten gegeben hat. :D

  • Zitat von "Harmonica"

    Ich als alter Genesis-Fan habe mich natürlich nur auf Ray konzentriert, der auch einige Klassiker aus den 70ern zum Besten gegeben hat. :D

    ... die er selber nur aus dem Radio kennt, da er damals noch in die Grundschule ging. Nichts gegen Ray Wilson, aber das ist nicht mal mehr "Genesis light", das ist dann eigentlich mehr eine "Tribute"- oder "Cover-Band", eine Reko ohne Originalsteine, um den Bogen zum eigentlichen Thema des Forums zu schlagen... :zwinkern:

  • Ich habe bitte eine Frage an alle Dresdner bzw. Kenner und Liebhaber! In ein paar Tagen werde ich wieder nach Dresden fahren. Diesmal würde ich gerne ein paar "Geheimecken" entdecken. Besonders würden mich relativ geschlossene und noch vorhandene Gründerzeitecken interessieren (die Äußere Neustadt kenne ich schon recht gut, glaube ich zumindest). Wenn mir von Euch jemand weiterhelfen könnte, wäre ich sehr dankbar!

  • Da fallen mir zwei Gebiete ein, die mir als sehenswerte Gründerzeitecken in Erinnerung geblieben sind:

    Ganz im Südwesten: Löbtau und Cotta, rund um den Neuen Annenfriedhof und entlang der Kesselsdorfer Straße (die Richtung Westen dann wesentlich schöner wird). Landschaftlich recht schön auch die Weiterfahrt Richtung Süden über die Tharandter Straße nach Freital.

    Ganz im Norden: Trachau und Trachenberge - einfach mit der Straßenbahn Richtung Norden ab Neustädter Bahnhof weiter (Nummer weiß ich gerade nicht), wirkt auf mich irgendwie fast wie die schöneren Vororte Münchens.

    Toll fand ich auch Hellerau, aber das ist ja eigentlich kein Geheimtipp mehr...

    Ich kann gern ein paar Fotos hier posten.

  • Komm einfach mal bei mir vorbei, dann zeige ich sie Dir live... 8)

    Geschlossene Gründerzeitbebauung außerhalb der Neustadt, Pieschen und Leipziger Vorstadt:

    Johannstadt Nord : Zwischen Thomas-Müntzer-Platz und Fetscherstraße, Bönischplatz, Florian-Geyer-/Bundschuhstraße
    Strehlen: Zwischen Lockwitzer und Teplitzer
    Striesen: Wenige Straßenzüge Nähe Borsbergstraße
    Blasewitz: Schillerplatz, östliches Ende Berggartenstraße
    Plauen: Zwischen Chemnitzer und Zwickauer
    Friedrichstadt: An mehreren Ecken, außerdem sehr einfache Gründerzeit in den Gebieten Altonaer Str. und Oederaner Str.
    Radeberger Vorstadt: Kurzer, aber schöner Straßenzug Ecke Radeberger-/Waldschlösschenstr.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • @silesianospostato

    Vielen Dank für Deinen Tipp! In Hellerau war ich schon einmal, weil wir in der Schule über die Gartenstadt etwas gehört haben. Hat mir ausgezeichnet gefallen!

    youngwoerth

    Danke für Deine vielen Vorschläge! Ich werde mich bei Dir melden, wenn ich in DD bin!

  • Pressemitteilung des Sächsischen Finanzministeriums vom 27.6.2006

    Fasanenschlösschen wird in einem Jahr wieder eröffnet

    Unter Leitung des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), Niederlassung Dresden I, wird das Fasanenschlösschen in Moritzburg aufwändig restauriert. Mit Hilfe spezieller - zum Teil modernster - Techniken erfolgen mit größter Sorgfalt unterschiedlichste Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten, die das Gebäude und seine Innenausstattung zur festlichen Eröffnung im Mai 2007 wieder im Glanz des 18. Jahrhunderts erstrahlen lassen werden. Das Moritzburger Fasanenschlösschen bildet neben wenigen höfischen Gebäuden im Pillnitzer Schlosspark das einzige in seiner nahezu originalen Vollständigkeit erhaltene Rokokoschloss im Dresdner Umland. Das wertvolle Kleinod wird zukünftig als Interieurmuseum des höfischen Spätbarock eingerichtet . Es befindet sich dann wieder in der Verantwortung des Schlossbetriebs Moritzburg und ist in den Frühlings- sowie Sommermonaten für geführte Besucherrundgänge mit einer begrenzten Personenzahl öffentlich zugänglich. Darüber hinaus werden im Speisesaal künftig kleinere Veranstaltungen (Konzerte) im konservatorisch verträglichen Rahmen stattfinden.
    Hintergrund:
    Unter Leitung des Architekten Johann Daniel Schade entstand 1770 bis 1776 als Mittelpunkt in einem Fasanengarten am Großteich das Fasanenschlösschen (ehemaliges Neues Palais). Das Gebäude (Grundfläche ca. 14 x 14 Meter) beinhaltete alle notwendigen Bereiche kurzzeitiger sommerlicher Hofhaltung des Kurfürsten und seiner Gemahlin. Die Wohnbereiche waren reichhaltig und kostbar thematisch mit Bezug zur Vogelkunde ausgestaltet.
    Von 1996 bis 2000 wurde das Fasanenschlösschen nach denkmalpflegerischen Vorgaben für rund eine Million Euro saniert bzw. restauriert. Darüber hinaus wurden in den Jahren 1996, 1997, 1999 Mittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Höhe von insgesamt rund 306.800 Euro investiert. Vor allem wurden Maßnahmen zum Erhalt der Gebäudesubstanz umgesetzt. So wurde das Gebäude trocken gelegt und abgedichtet, Regen- und Abwasseranlagen wurden erneuert. Darüber hinaus sind Außenputz, Fenster, Fenstertüren und Fensterläden Instand gesetzt worden. Die Dachkonstruktion wurde saniert und ertüchtigt sowie die Dacheindeckung erneuert. Auch die technischen Anlagen (Blitzschutz, Elektroanlagen) wurden erneuert bzw. neu installiert. Nahezu alle Räume im ersten Obergeschoss sowie das Haupttreppenhaus wurden restauriert.
    Diese grundhafte Instandsetzung des Gebäudes war die Voraussetzung für den Beginn der aufwändigen Restaurierungsarbeiten für rund zwei Millionen Euro an der Rokoko-Innenraumfassung im Jahr 2001. Hierzu gehören insbesondere die Restaurierung der Fußböden, die Freilegung, teilweise Retuschierung, teilweise Ergänzungen von Farbfassungen, die Restaurierung und teilweise Rekonstruktion von Leinwand-, Feder-, und Strohtapeten. Die Maßnahmen werden bis zur geplanten festlichen Eröffnung im Mai 2007 abgeschlossen sein.

    Ein Bild des Fasanenschlösschen findet man auf der Seite von
    Reiseführer / Stadtführer Dresden und Sachsen - Tourismus / Touristik, Landeskunde, Sehenswürdigkeiten, Geschichte, Kunst, Architektur, Landschaft

    Hier der Link
    Reiseführer / Landeskunde Dresden und Sachsen - Barockschloss Moritzburg
    (nach unten scrollen)

  • Ich hoffe ja, daß der Wasserstand des Großteichs irgendwann mal wieder auf seine historische Höhe gebracht wird und auch der Kanal, der einst vom Jagdschloß zum Fasanenschlößchen führte, wiederhergestellt wird.

  • Zitat von "Miwori"

    Ich hoffe ja, daß der Wasserstand des Großteichs irgendwann mal wieder auf seine historische Höhe gebracht wird und auch der Kanal, der einst vom Jagdschloß zum Fasanenschlößchen führte, wiederhergestellt wird.

    Kann sein, dass das gar nicht mehr so lange dauert:

    Nach Fertigstellung des Fasanenschlösschens wird der Fasanengarten (also das umgebende Freigelände incl. des Kanals) durch den Freistaat Sachsen rekonstruiert. Diese Angabe findet sich in diversen Quellen. Als eine der wissenschaftlich vorbereitenden Arbeiten wurde im Auftrag der Sächsischen Schlösserverwaltung Dresden von April 1999 bis Juni 2000 an der TU Dresden folgende Studie erarbeitet:

    Moritzburg
    Die Untersuchung des Wasserhaushaltes der Moritzburger Teichlandschaft
    am Beispiel der Gewässer im Bereich Fasanerie/Grossteich

    Kurzdarstellung des Projektes :
    Die Untersuchung war Teilprojekt der interdisziplinären "Studie zur langfristigen Revitalisierung der umweltgeschädigten Kulturlandschaft Moritzburg am Beispiel der Fasanerie", in der durch die komplexe naturwissenschaftliche Analyse von Fauna, Flora, Bausubstanz, Gewässernutzung und Landschaftsentwicklung die Art und Weise sinnvoller Eingriffe zur Wiederherstellung und Erhaltung einer von wertvollen Biotopen und einem System von Fischzuchtteichen geprägten Parkanlage abgeleitet wurden.
    Hauptanliegen der Wasserhaushaltsuntersuchungen war es, für die zur Fasanerie gehörenden wasserwirtschaftlichen Anlagen - Großteich, das Wasserspiel "Venusbrunnen" und ein künstlicher Kanal - Maßnahmen zur angestrebten Wiederherstellung der historischen Nutzungen vorzuschlagen und deren Auswirkungen zu beurteilen. .....

    Szenariorechnungen unterlegten schließlich die Praktizierbarkeit von Varianten zur Wiederherstellung der Stauhaltung im historischen Sinne und der dadurch bedingten Veränderungen für die fischereiliche Bewirtschaftung.

    Quelle der Angaben:

    http://tu-dresden.de/die_tu_dresden…moritzburg_html