Gladbeck - New-Urbanism-Projekt

  • wenn ich mich recht entsinne, war die konkrete umsetzung doch recht lieblos gehalten, oder nicht?

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • liebe Freunde,
    ein wenig Klarstellung tut hier wohl not.
    Hat irgendjemand im Forum eine Vorstellung, was es für einen Stadtbaurat heißt sich voll und ganz zum NU zu bekennen?? Für mich bedeutet das:
    1. die Wiederentdeckung des traditionellen, abwechslungsreichen Stadtraums
    2. die Pflege und Entwicklung der unverwechselbaren, individuellen Architektur jeder Stadt.
    Beim Rathaus hatten wir diese Ziele für Gladbeck klar definiert: Backstein, Satteldach, Lochfassade in eindeutigem städtebaulichem Rahmen.
    Unser Europaweites PPP- Verfahren hat gezeigt,daß Planer sich sehr schwer tun mit solchen Vorgaben. Auch ich finde den Gewinner etwas Postmodern und hätte etwas andere Vorstellungen gehabt. Aber bitte keine Historie, da Gladbeck eine Stadt des Wiederaufbaus ist, die 1945 -55 von einem Absolventen der Aachener Hochschule Prof . Mehrtens schüler Rimpl Mitarbeiter sehr interessant harmonisch aber vieklfätig wiederaufgebaut worden ist.. Ansonsten fahren wir hier unseren Weg weiter mit intensiver Bauberatung bei wichtigen Projekten und mehr.
    siehe auch gladbeck.de Projekte

  • nun, zugegeben, die knappe deutlichkeit meiner bewertung war vielleicht etwas missverständlich. ich begrüße das projekt nach wie vor und freue mich, dass in gladbeck entgegen des modernistsichen mainstrams solider und lebenswerter urbaner lebensraum entsteht, bzw. entstehen soll. dafür muss man sehr dankbar sein. es ist der richtige weg und viele hier forum dürften wissen, wie schwer es ist, sich gegen die oft radikalen, aber leider sehr einflussreichen vertreter der greisenmoderne durchzusetzen.
    man darf aber aber auch nicht verkennen, dass das konkrete ergebnis (ich kenne allerdings keine aktuellen aufnahmen) weit hinter seinen möglichkeiten hinterherhinkt. man hätte damit rechnen können, dass wenn man nicht-modernistische gestaltungsrichtlinien in die ausschreibung setzt, wie z.b. satteldach oder loch-fassade, das gros der architekten auch nur genau das befriedigen würden und keinen bogen mehr. verglichen mit der architektur des bestehenden nachbars, ist das ergebnis eben doch nur eine glatte, formal etwas aufgepeppte kiste.

    "die Wiederentdeckung des traditionellen, abwechslungsreichen Stadtraums"

    das sei zugestanden, dass die schaffung des platzes glücklich war. rein städtebaulich besteht kaum ein grund zur klage - aber architektonisch hätte es halt etwas mehr sein dürfen. und das hätte man vielleicht auch einfach vorschreiben müssen.

    "Aber bitte keine Historie, da Gladbeck eine Stadt des Wiederaufbaus ist, die 1945 -55"

    das rathaus ist aber historistisch und man hätte sich auch mehr an diesem orientieren können als am wiederaufgebauten rest.

    aber trotzdem in summa: nicht schlecht! ;)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • ich habe mir die projekte mal angesehen. sieh tteilweise nicht schlecht aus.

    das hier könnte z.b. nett werden:

    http://www.elport.de/servlet/page?_pageid=1799&_dad=elport&_schema=ELPORT&modus=bil_ga_details&stadt=gladbeck&bau_id=723\r
    http://www.elport.de/servlet/page?_page ... bau_id=723

    in der beschreibung heißt es "Ortstypische Elemente wie Arkaden,". da bin ich ja mal wieder sehr gespannt, denn es lässt sich ja nun durchaus schon längere zeit eine gewisse (beabsichtigte) begriffsverwirrung beobachten, und auch auf den modellfotos meine ich wieder ausschließlich _kolonnaden_ zu erkennen, aber keine (viel schönere) arkaden (von arkus=bogen, nicht? ;) ). würde mich aber gerne irren...

    dieses projekt macht mir einen sehr guten eindruck:

    http://www.elport.de/servlet/page?_pageid=1799&_dad=elport&_schema=ELPORT&modus=bil_ga_details&stadt=gladbeck&bau_id=863\r
    http://www.elport.de/servlet/page?_page ... bau_id=863

    erinnert an die siedlungsprojekte zur vorletzten jahrhundertwende und dürfte ein erfolg werden. vielleicth hätte man die wasserflächen noch etwas ausdehnen können, aber mir ist natürlich klar, dass das sehr teuer ist. ornamentreicher dürfen die häuser natürlich immer sein. ;)
    (übrigens dürfte der bauer, dem die beiden wiesen gehören, ich nehme an, es ist der hof rechts oben im bild, nach der umwandlung der wiesen in bauland auch ausgesorgt haben ;) )

    die wiederherstellung des marktplatzes kommt mr etwas komisch vor.
    ansonsten: weiter so!

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat

    Aber bitte keine Historie, da Gladbeck eine Stadt des Wiederaufbaus ist, die 1945 -55 von einem Absolventen der Aachener Hochschule Prof . Mehrtens schüler Rimpl Mitarbeiter sehr interessant harmonisch aber vieklfätig wiederaufgebaut worden ist..

    Nach dieser Logik hätte es in unseren Städten niemals die
    Renaissance oder Barock geben dürfen. Darf sich eine Stadt nicht
    weiterentwickeln ? Nur weil der Großteil der Häuser aus der
    Nachkriegszeit ist, muss dieser Zustand nicht für alle Ewigkeit
    festgeschrieben werden.
    Gerade für Ihre Stadt im nördlichen Ruhrgebiet wäre es wichtig
    gewesen, eine neue "Sehenswürdigkeit" zu schaffen. Wesel macht
    es zur Zeit vor. Sie rekonstruieren ihr ehrwürdiges altes Rathaus !
    Ich hätte mir in Gladbeck mehr Mut gewünscht. Denn der neue
    Anbau ist ja doch nichts besonderes.

    http://www.hochtief-pppsolutions.de/ppp/download/p…us_gladbeck.pdf

  • Zitat von "Steelenser"

    Gestern hat die WAZ unter dem Titel "Philosohie am Bau" über den fertig gestellten Neubau des Gladbecker Rathauses berichtet. Den Artikel kann man unter http://www.waz.de">http://www.waz.de Rubrik Westen/ Ruhrgebiet lesen.
    Das neue Rathaus steht in unmittelbarer Nachbarschaft des Alten aus der Zeit des Historismus. Es folgt einem Betonklotz aus den 70´er Jahren, den man vor einigen Jahren abgerissen hat. Das Neue Rathaus ist ein Projekt im Sinne des "New Urbanism". Es greift die Formensprache des Alten Rathauses auf und passt sich diesem an. Die Gladbecker Bevölkerung freut sich über den Abriss des hässlichen Betonvehikels und ihr stimmiges neues Rathaus. Indessen haben Giebel, Spitzdach und Backsteinverkleidung die Kritiker üblicher Coleur auf den Plan gerufen. Als "Architektur der Jahrhundertwende" habe das neue Gladbecker Rathaus keine eigene Sprache gefunden....so ihre Kritik. Sie vergessen dabei wohl, dass genau dies gewollt ist....Anpassung statt ewiger Abgrenzung und Kontrasten.
    Was haltet Ihr davon?
    Die WAZ lädt ein, im Internet Meinungen zu veröffentlichen. Sollten wir vielleicht zahlreich tun...
    Vielleicht kann jemand ja eine Verlinkung zum Artikel herstellen oder das Bild importieren....ist mir leider nicht gelungen.

    Zitat von "saibo"

    Sieht toll aus. Genau der richtige Weg. Bitte mehr davon.

    Zitat von "PB"
    Zitat von "Wissmut"

    Ich weiß nicht, was es aus "modernistischer Sicht" daran auszusetzen gibt. Ein nüchterner Zweckbau mit klaren Formen, der sehr zweckorientiert geplant und ausgeführt wurde. Der Zweck lautet u.a., der Stadt eine Mitte zu geben. Hinzu kommen die finanzsparenden Eigenheiten; die sich u.a. im Fehlen überflüssigen, teuren High-Tech-Zierrats, einer energieintensiven Glasfassade und anderer formalistischer Spielereien äußern.

    Richtig, ein Bau, der an die Jahrhundertwende erinnert; eine Zeit, in der der Eklektismus bereits überwunden war und sich neben dem Jugendstil eine sachliche, aber nicht kaltschnäuzige Architektur etablierte. Den ganzen Scheiß, der das Jahrhundert dann ausfüllen sollte, hätte man sich sparen können.

    Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Es zeugt auch nicht gerade von Fachkenntniss, mit diesem Bau Historismus zu assoziieren. Nur weil es mit Backstein verkleidet ist und ein Spitzdach hat? Demnach müsste alles was Flachdach hat Bauhaus sein...

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Super. Modern und trotzdem traditionell. Einer der besten Neubauten, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Mit mehr davon wäre unserem Lande und architektonisch gebeutelten Städten sehr geholfen. :applaus:

  • Zitat von "RMA"

    Super. Modern und trotzdem traditionell. Einer der besten Neubauten, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Mit mehr davon wäre unserem Lande und architektonisch gebeutelten Städten sehr geholfen. :applaus:

    Hallo RMA und Memel,
    vor ein paar Wochen bin ich in diesem Klotz gewesen (Recherche im
    Stadtarchiv :gg: ) und bin eigentlich von dem Bau nicht sonderlich
    berührt worden, weil er meiner Meinung nach in die Kategorie "Langeweile"
    gehört. Es ist ein typischer 08/15 Verwaltungsbau, wie er in den
    80ern massenweise gebaut wurde. Außen und Innen fehlt es meilenweit
    an Würde. Gute Architektur schaut anders aus. :!:

  • Wie denn ? Mit Säulen und Kapitellen ?

    Dieser Bau ist in Wahrheit sehr viel "traditioneller", als selbst die Architekten denken. Diese Art von "Langeweile", wie du sie nennst, hätte durchaus als Maßstab für den Wiederaufbau zerstörter Kernstädte genutzt werden können - ebenso wie man nach dem Dreißigjährigen Krieg die zerstörten Städte zunächst einfach, aber traditionsgemäß wieder aufbaute, bevor die barocken und klassizistischen Großbauten die Stadtbilder von Magdeburg, [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Heidelberg zu beherrschen begannen.

    Die deutsche, in ihrer Grundphilosophie unbeeinflußt gebliebene Profanarchitektur hat eben in ihrem Durchschnitt wenig "spektakuläres"; die Grundform, die Dachneigung, die Proportionen hatten sich seit der ersten Übertragungen germanischer Pfostenbauten in Stein- und Fachwerkbauten im 8. Jahrhundert über viele hundert Jahre nicht geändert, obwohl der Stuck und die Fensteranordnungen wechselten.
    Das Gladbecker Rathaus steht ziemlich nüchtern da, aber doch in der Reihe dieser Entwicklungen, auch nur als Wegmarke...

    Beim Kirchenbau war es doch ganz ähnlich: Die von Rom inspirierten Basiliken wie Speyer ect. tauchen zwar in allen Standardwerken auf; die absolute Masse der neugebauten Kirchen bestand aber lediglich aus einem hohen Dach, einer Hallenanordnung und hin und wieder einem Chor. Kein Schmuck, keine Säulen, nur Feldstein und kleine, unordentlich ausgeführte Rundbogenfenster. Das war alles - etwas, was sich aus einem Profan- und nicht aus einem Tempelbau herausentwickelte. Müssen diese Ursprünge deswegen als etwas niederes angesehen werden ? Sie sind eigen, etwas, was weder polnische(Byzanz, Ostfrankenreich) noch russische Kirchenbaugeschichte(Byzanz, über Umweg Serbiens) des Mittelalters von sich ernsthaft behaupten können.

    Der Gladbecker Bau hat den "Vorteil", daß er fast vollkommen schmucklos ist, d.h. seine Flächen noch künstlerisch bearbeitet werden können. Freilich ist derartiges Verfahren aus unserer heutigen Sicht befremdlich - aber schauen wir einfach in die die hiesige Kunstgeschichte -die beweist, daß in kunstgeschichtlichen Umbrüchen, z.B. von Romanik auf Gotik und von Jener zur Renaissance bzw. Manierismus, bei Bedarf immer abgeklopft bzw. neu drangesetzt wurde; die Grundform der Gebäude blieb jedoch gleich. Man schaue einmal z.B. vom Turm der Rostocker Marienkirche oder der Breslauer Elisabethkirche runter auf die Häuser der Altstadt. Das verfahren ist also nicht neu und ich bin davon überzeugt, daß es wiederentdeckt werden wird, je offenbarer das nüchterne Gesicht bestimmter Nachkriegsbauten an wichtigen städtebaulichen Brennpunkten den Anforderungen der Gesellschaft und der Besitzer nicht mehr genügt. Das kann selbstverständlich auch für Nachkriegs-Altstadthäuser oder postmoderne Varianten der Achtziger gelten(davon gibts ja in FFM oder Braunschweig genug). Die Flächen sind da, vielleicht auch mal wieder das Geld und der Wille(man wird sich abheben wollen z.B. von der muslimischen Administrationsgemeinde des benachbarten Stadtviertels, die ihre Nachkriegshäuser mit abstrakter persischer Ornamentik ausstaffiert) - machen wir was daraus !

    Nein, die werden gedünstet

  • Zitat von "Wissmut"

    Wie denn ? Mit Säulen und Kapitellen ?
    ...

    Genau Wissmut. Warum hat der Architekt nicht etwas mehr Mut gehabt
    und architekturhistorische Elemente für seinen Neubau wiederentdeckt?
    Auch der verwendete Stein hätte besser sein können und dem Alten
    Rathaus hätte angepasst werden müssen. Der Architekt hat seine
    Chance zur (über)regionalen Berühmtheit zu werden vertan.

  • Aber, das ist Gladbeck. Der Architekt hätte z.B. mal Höger studieren können; oder das allgemeine Wirken der Architekten der Jahre unmittelbar vor 1914. Obwohl ich z.B. kein Anhänger der klassischen Baukunst bin und auch nicht von einer befriedigenden Vereinbarkeit klassisch-antikisierender und "heimischer" Bauphilosophie überzeugt bin, muß ich aber die beachtlichen Leistungen jener Jahre anerkennen. Damals entwickelte sich aus dem Jugendstil und den Reformbewegungen eine Art von klassizistisch inspirierter, dennoch einheimisch anmutender Baukunst - der durch den Weltkrieg ein Ende gesetzt wurde. In Magdeburg z.B. kann man in einigen Vierteln, z.B. Sternstraße, noch heute diese Zeugnisse bewundern. Ich denke aber, daß der Klassizismus für unsere Städte keine Lösung sein kann, sondern viel eher eine Fortentwicklung der expressionistischen Linie bzw. des Art Deco - die sich im Unterschied zum Klassizismus ohne Verrenkungen auf die alten Formen des altstädtischen Verwaltungs-, Wohn- und Geschäftsbaus übertragen lassen.
    Der Klassizismus kann aus meiner Sicht nur als Aufwertung großer, monolithischer Strukturen seine Bestimmung finden, beispielsweise als Überformung oder Ersatz von Großbauten in jenen Teilen der Städte, wie sie nach 1800 bis zum Ende der Gründerzeit entstanden und die nach den Kriegszerstörungen durch flächenhafte Blockanlagen mit Flachdach und Glasbausteinen ersetzt wurden. Einige dieser Anlagen, egal ob nun Verwaltungsbauten oder Versicherungen, weisen noch klassizistische Remineszenzen, oft im Eingangsbereich auf, meist in Form gerichteter Pfeiler. Dort könnte eine neuklassizistische Theorie ansetzen, aber nicht im Bereich der historischen Stadtkerne...gut, bei Mannheim, Saarlouis, Karlsruhe und anderen Neugründungen nach 1648 ist das etwas anderes - diese Städte ohne alten Kern bedürfen geradezu einer klassizistischen....Rekultivierung. Und ebenso könnte man sich derartiges für die stalinistischen Großanlagen vorstellen; ja, falls sich z.B. Brandenburg und damit auch Eisenhüttenstadt nicht zur Steppe entwickeln würde.

    Nein, die werden gedünstet

  • Von Klassizismus ist ja überhaupt nicht die Rede gewesen; das würde
    auch gar nicht nach Gladbeck passen - da stimme ich Dir vollkommen zu.
    Aber warum zitiert man nicht den Heimatstil, der ja mehr oder weniger
    beim Alten Rathaus Gladbeck so vorzufinden ist. Der Heimatstil hat doch
    schließlich auch Fassadenelemente verwendet, die geschmackvoll
    geschaffen, proportioniert und stimmig positioniert wurden. Auch das
    Material war stimmig, weil der Stein aus der Region kam. Heute werden
    doch nur noch Allerwelts-Standard-Klinker genommen, die in halb Europa
    verbaut werden. Ich finde diese Globalisierung der regionalen Baukunst
    für falsch und kann Dir daher nur zustimmen.

  • Naja, man nimmt was man kriegen kann. Lauf' mal ein paar Stunden hier in Frankfurt 'rum, da siehst du in einem Gebiet von mehreren Quadratkilometern keinen einzigen Neubau, der auch nur ein Zehntel der Ästhetik dieses Gebäudes hier aufweisen würde.

    Eigentlich kann man vielerorts nur froh sein, dass C4 nicht frei verkäuflich ist, ansonsten würde es ununterbrochen knallen, um den grausamen Sichtbetonmüll zu beseitigen, der weite Teile dieser Stadt überwuchert hat. Am Geilsten ist es dann noch, wenn man inmitten der verwahrlosten Betoneinöde steht, man ein Straßenschild sieht und sowas wie "Katzenpforte" liest. Da kriegt man dann nur noch das hysterische Lachen. Leider regelmäßig. Aber ich schweife ab.

  • RMA

    Das berührt eine Frage, die man langfristig mal durchdenken müßte. Das Forum heißt "Architectura pro Homine". Dessen Thematik geht also weit über das gegenwärtig dominante Rekonstruktionsthema hinaus. Rekonstruktion ist eine sehr wichtige Etappe, es geht aber letztendlich um mehr als ein paar historische Inseln, es geht um eine architektonische Revolution.

    Dazu allerdings bedarf es eben einer Analyse, wie man aus dem gegenwärtigen Baudilemma herauskommen kann.
    Also, z.B.:
    Wer ist verantwortlich für die gegenwärtige Situation?
    Wie kann man Alternativen entwickeln?
    Wie kann man langfristig den Rahmen von solchen (zugegebenermaßen netten) Foren verlassen und eine Veränderung in der Öffentlichkeit und schließlich in der Praxis anstoßen?
    Welche Kontakte zu - im Sinne des Forums - innovativen Architekten kann man aktivieren? Wie kann man deren Arbeit fördern?

    Das sind Fragen, die momentan noch nicht zu lösen sind, die aber einfach mal im Hinterkopf behalten werden sollten...

  • Wer diese Architektur 08/15 nennt, hat sich mit den städtebaulichen und architektonischen Details nicht auseinandergesetzt.
    Ich bin gerne bereit für einen interssierten Kreis einmal eine Führung zu machen um unseren steinigen Weg durch ein europaweites PPP-Verfahren zu erläutern.