Wien - Ringstraße - Allgemeines

  • @ Exilwiener

    Ja, an die Passage im Palais Ferstel hab ich nicht gedacht. Die ist ein natürlich ein Prunkstück!

    In der Wiener Altstadt ist wenig aus der vorbarocken Zeit erhalten; eigentlich nur gotische Kirchen (allesamt barockisiert bzw. regotisiert) und einige Renaissance-Bürgerhäuser. Das "alte" Rathaus ist ein Barockbau - im Gegensatz zum großen neogotischen "neuen" Rathaus. Dabei muß man sagen, daß ein Großteil der vorbarocken Bausubstanz in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Gründerzeitbauten ersetzt wurde. Allerdings wie ich meine durch ästhetisch anspruchsvolle Gebäude - im Gegensatz zu den Nachkriegsbauten...

    Alte Gäßchen gibt es einige, diese liegen aber vereinzelt zwischen den größeren "Durchzugsstraßen" - Griechengasse, Schönlaterngasse, Ballgasse - wenn ich es schaffe Fotos hochzuladen, kann ich da auch Bildmaterial beisteuern

    ... und wenn jetzt nicht ganz allgemeine und durchgreifende Maßnahmen angewandt werden, so werden wir in kurzer Zeit unheimlich nackt und kahl wie eine Kolonie in einem früher nicht bewohnten Lande dastehen... (Schinkel 1815)

  • @ Exilwiener

    Vielen Dank für den kleinen Vorgeschmack.

    Innenaufnahmen vom Niederösterreichischen Landhaus würden mich interessieren. Das ist ein bedeutender, aber doch ziemlich unbekannter Baukomplex mit großartigen Raumkunstwerken, wo noch so einiges aus der Renaissance erhalten ist.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Zitat von "Exilwiener"


    Schon lange habe ich vor, einen eigenen Altstadtstrang zu eröffnen, zumal von der eigentlcihen Altstadt innerhalb der Ringstraße keine Bilder hier im Forum sind. Gut Ding braucht Weil...

    Ja das wäre eine gute Idee. Mach doch einfach einen neuen Thread "Wien" auf in dem Du dann Deine Rundgänge zeigen kannst... so wie ich mit der Oberlausitz.
    BTW: wäre es Dir vielleicht möglich mal ins Heeresgeschichtliche Museum zu gehen und ein paar Fotos zu machen? Das würde mich außerordentlich interessieren.

  • Karasek

    Das werde ich demnächst wirklich machen, aber vorerst werde ich wahrscheinlich noch ein paar Bilder von Franzensbad einstellen, da ich nächste Woche dorthin fahren werde...

    Wegen dem Heeresgeschichtlichen Museum musst Du Dich noch ein bisserl gedulden, da ich erst mit Besuch auch aus der Olau dort war. Wird aber sicher einmal folgen, weil diese Architektur einfach genial ist!!! Da fällt mirauch gleich ein anderes Gebäude ein, dass dazu passen würde...

  • Lass mich raten... die Roßauer Kaserne???

    ... und wenn jetzt nicht ganz allgemeine und durchgreifende Maßnahmen angewandt werden, so werden wir in kurzer Zeit unheimlich nackt und kahl wie eine Kolonie in einem früher nicht bewohnten Lande dastehen... (Schinkel 1815)

  • Zitat von "Roverandom"

    Lass mich raten... die Roßauer Kaserne???

    Auch gut, aber daran dachte ich eigentlich nicht, sondern an die Mottenpulverfabrik der Familie Zacherl im 19. Bezirk, die auch im maurischen Stil wie das HGM erbaut wurde. Das Drumherum ist aber wiederum im Stil der Rossauer Kaserne, da hats Du recht.

  • Zitat von "erbsenzaehler"

    Der absolute Wahnsinn :schockiert: Vielen Dank für die Bilder ExilWiener, ich bin jedes Mal auf ein Neues von der eleganten Schönheit Wiens überwältigt!

    Was hielte Österreich davon, 17. Bundesland zu werden? :gg:

    Das könnte ich nun als Aufforderung verstehen, um wieder einmal Bilder einzustellen :zwinkern: .

    Und betreffend 17. Bundesland...warum nicht umgekehrt?! Immerhin ist Österreich momentan das bessere Deutschland, wie schon unser Minister Bartenstein im "Spiegel" verlauten ließ :gg: . Aber vielleicht dann lieber doch nicht, denn da müssten wieder ein paar hässliche Ministerien-Neubauten hochgezogen werden. Dann lieber klein und fein und abwarten, bis sich die Architektur wieder besserer Zeiten besinnt. Ganz nach dem Motto "Zurück in die Zukunft"!

  • Ich glaube, die Österreicher möchten nicht mehr Teil von Deutschland sein (oder andersrum), um sich von ihrer, na ja, etwas pikanten Rolle während des Dritten Reichs zu distanzieren. Freuen würde ich mich aber schon darüber, dann hätte sich nämlich die Diskussion, was für ein Landsmann Mozart war, endlich erledigt. Außerdem hätten wir dann ein paar anständige Berge und, wie man an deinen Fotos sehen kann, schöne Städte. :)

    --
    Aenos

  • ^^ Das Thema ist zwar bisschen Offtopic, aber eins will ich dann doch loswerden:

    Deutschland ist sehr vielfältig. Deutschland geht vom Fels (Alpen, auch wenn die Bayerischen nicht gar so hoch sind wie die Österreichischen) bis zum Meer. Ich könnte mir kein schöneres Land vorstellen, auf ca. 357000 km² so viel unterschiedliches entdecken zu können.

    Lieber verbindet Deutschland und Österreich eine ewige Freundschaft, (Ich weiß, das in Österreich Deutsche gern als "Piefke" dargestellt werden, und wir Deutschen uns oft genug über die "Ösis" lachen). Als das wir die Verganganheit rückgängig machen wollten.

    UND NUN ZURÜCK zum Thema:

    Wien ist einfach unglaublich schön, war leider noch nie da, werde es aber mir mal anschauen müssen.

    Man kann nur hoffen, das mehr Menschen in Deutschland umdenken, und unsere Städte zumindest im Ansatz versuchen wieder den Alten Glanz zu geben.

    mfg:D

    Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
    aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !

  • Zitat

    Und betreffend 17. Bundesland...warum nicht umgekehrt?!

    Wien als Hauptstadt wär scho' nett. Schade, daß 1866 die langweiligen Preußen gewonnen haben. :gg: Da hättet ihr euch ruhig mal mehr anstrengen können, liebe Österreicher!
    Nix gegen Berlin (habe da immerhin sechs Jahre gelebt), aber im Vergleich zu Wien ist es ... na ja, wie Bochum (hier beliebige andere deutsche Nachkriegsstadt einsetzen) zu Florenz.

  • Zitat von "Aenos"

    Ich glaube, die Österreicher möchten nicht mehr Teil von Deutschland sein (oder andersrum), um sich von ihrer, na ja, etwas pikanten Rolle während des Dritten Reichs zu distanzieren. Freuen würde ich mich aber schon darüber, dann hätte sich nämlich die Diskussion, was für ein Landsmann Mozart war, endlich erledigt. Außerdem hätten wir dann ein paar anständige Berge und, wie man an deinen Fotos sehen kann, schöne Städte. :)

    --
    Aenos

    Ehrlich gesagt, mir ist es so Recht wie es ist, aber ich hätte auch nichts dagegen, wenn es anders wäre, da wir nun eh in der EU sind und auch die selbe Währung haben. Politisch gesehen ist mir die österreichische Gesetzgebung lieber als die deutsche, da bei uns Gesetze nicht wie in D von den Bundesländern komplett blockiert werden können. Gusenbauer ist nicht mein Fall, da wäre mir Merkel schon lieber, aber die Dame hat es ja nicht so leicht.

    Das Thema Mozart ist wirkich immer wieder ein heißes Thema hierzulande. Aber eigentlich nur bildungsferne Gesellschaftsschichten betreffend. Wer weiß, dass Mozarts Vater Augsburger war und Mozart in Salzburg geboren wurde, welches erst nach dem Wiener Kongress 1814/15 zu Österreich kam und Mozart in Wien keine Wohnung erwerben durfte, weil er Ausländer war, für den ist das alles kein Problem.

    Und das mit der Staatszugehörigkeit hat sich auch immer wieder geändert. Ich weiß auch nicht, welche irgendwann einmal meine Enkeln haben werden. Mein Omi z.B. war zuerst österreichisch-ungarische Staatsbürgerein, dann tschechoslowakische, dann deutsche und schließlich wieder österreichische (ohne -ungarische) Staatsbürgerin. Die ersten drei wurden ihr quasi umgehängt ohne auch nur einmal in einem anderen Land gewohnt zu haben...

  • Zitat von "Philon"

    Wien als Hauptstadt wär scho' nett. Schade, daß 1866 die langweiligen Preußen gewonnen haben. :gg: Da hättet ihr euch ruhig mal mehr anstrengen können, liebe Österreicher!
    Nix gegen Berlin (habe da immerhin sechs Jahre gelebt), aber im Vergleich zu Wien ist es ... na ja, wie Bochum (hier beliebige andere deutsche Nachkriegsstadt einsetzen) zu Florenz.

    Ja, wir hätten uns tatsächlich besser schlagen sollen, aber da hätten unsere Verbündeten Sachsen, Bayern und Hannoverianer auch fester anpacken sollen. Nur Österreich hat seine Unabhängigkeit bewahren können, die anderen wurden quasi mit der Einverelibung in das "Deutsche Kaiserreich" zwangsbeglückt. Andrerseits wäre es mit Österreich nicht anders verlaufen, wenn Bismarck uns gewollt hätte. Ihm aber war ein zukünftiger Verbündeter Österreich lieber, als uns auch in das Kaiserreich zu holen.

    Dadurch, dass fast alle deutschen Großstädte verglüht sind, nimmt Wien natürlich eine ganz besondere Position ein. Aus den Erzählungen meiner Großältern muss ich jedoch schließen, dass Dresden wohl mindestens gleich schön, wenn nicht sogar schöner war, als Wien. Da Dresden leider komplett ausradiert wurde, gibt es leider keine gleichwertige deutschsprachige Großstadt mehr in derselben Liga.

  • Zitat von "Exilwiener"

    Ja, wir hätten uns tatsächlich besser schlagen sollen, aber da hätten unsere Verbündeten Sachsen, Bayern und Hannoverianer auch fester anpacken sollen. Nur Österreich hat seine Unabhängigkeit bewahren können, die anderen wurden quasi mit der Einverelibung in das "Deutsche Kaiserreich" zwangsbeglückt. Andrerseits wäre es mit Österreich nicht anders verlaufen, wenn Bismarck uns gewollt hätte. Ihm aber war ein zukünftiger Verbündeter Österreich lieber, als uns auch in das Kaiserreich zu holen.

    Allerdings haben die meisten Deutschen die Niederlage von 1866 wohl schnell überwunden und die Gründung des Kaiserreiches 1871 begrüßt. In einer Fortführung der Souveränität der einzelnen deutschen Staaten sahen die meisten damals keinen Sinn mehr. Die wirtschaftlichen und politischen Nachteile, die die Deutschen gegenüber Briten und Franzosen aufgrund ihrer staatlichen Zersplitterung hatten, waren für jedermann sichtbar - zumindest wenn man einen Sinn der Politik in der möglichst großen Entfaltung von Macht sieht. Zudem war das Kaiserreich - heute bleibt das häufig unerwähnt - deutlich föderaler strukturiert als die heutige Bundesrepublik.

    Und das Habsburgerreich hätte man ohnehin nicht als Ganzes in einen deutschen Nationalstaat integrieren können, ohne dass dieser eben den Charakter eines Nationalstaats verliert und zum Nationalitätenstaat mutiert. Die einzige Möglichkeit zu einem wirklich gesamtdeutschen Staat lag damals in der rigorosen Teilung des Habsburgerreiches, die sich während der Revolution 1848/49 zwar anbahnte, aber dann letztlich doch mit Militärgewalt von Wien verhindert wurde. In der Situation von 1866, d. h. nach dem Sieg bei Königgrätz, hätte Bismarck wohl kaum eine solche Teilung durchsetzen können. Erstens hätte sich Wien mit allen noch verfügbaren Mitteln gewehrt und der Krieg wäre fortgesetzt worden. Zweitens wären die möglichen internationalen Konsequenzen, die die Ankündigung der Auslöschung einer etablierten europäischen Großmacht nach sich ziehen könnte, sprich ein Eingreifen der drei anderen Großmächte - insbesondere der beiden westlichen - in den deutsch-deutschen Krieg, fatal gewesen.

    Aber gut... wie sieht's eigentlich mit dem angekündigten Wiener Altstadt-Rundgang aus? :P

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Der "deutsche Krieg" (Preußen und Verbündete gegen den Deutschen Bund unter der Führung Österreichs) war ja bei der Bevölkerung extrem unpopulär - ich habe sogar gelesen, daß um den Attentäter Ferdinand Cohen-Blind (der Bismarck allerdings nur verletzen konnte) ein richtiger Heldenkult entstand und viele Deutsche das Scheitern des Attentats bedauerten (mit dem ja der Krieg von langer Hand geplante Krieg von 1866 verhindert werden sollte):

    Hier ein informativer Link:

    http://www.zeit.de/1998/31/Fuenf_Schuesse_auf_Bismarck?page=4\r
    http://www.zeit.de/1998/31/Fuenf_Schues ... rck?page=4

  • Georg Friedrich

    Ich habe mir vorgenommen, endlich einmal eine gescheite Spiegelreflex zuzulegen, womit ich wirklich gute Bilder (auch Innenaufnahmen) machen kann (a la Karasek). Die Anschaffung habe ich einmal für Anfang 2. Quartal budgetiert, da ich da wieder ein bisserl Taschengeld bekommen werde.

    Den neuen Strang werde ich wahrscheinlich "Letzer Glanz der Märchenstadt" nennen, nach einem Buchtitel von Otto Friedländer (übrigens sehr zu empfehlen!).

    Neben der eigentlichen Altstadt, habe ich vor, auch einige ausgwählte, wie auch zufällig mir vor die Linse kommende, Prachtbauten der Jahrhundertwende abzulichten. Eine Reihe von Innenstadtpalais (vor allem hier auch von Innen, wie das Kinsky, Schwarzenberg, Harrach, Ferstel, Hardegg, Liechtenstein...) etc etc.

    Und in Verbindung mit Nachmittagsspaziergängen werden sicherlich auch die vielen Wiener Stadtschlösser dran kommen sowie einzelne hervorragende Museen wie das Heeresgeschichtliche oder kleinere, hier wahrscheinlich gänzlich unbekannte a la Geymüller Schlössl.

    Die verschiedenen historischen Spitäler, allen voran des über 200 Jahre alten AKH, des Kaiser Franz Josef Jubiläumspitals oder des Ortopädischen Spitals in Währing...

    ...wenn ich einmal zu gut drauf bin, könnte ich ja auch eine Geisterbahnfotostrecke mit den Wiener Neubauten in Transdanubien machen, um Euch auch das leider existierende hässliche Wien (z.B Glück fern der inneren Stadtquartiere) zum Abschrecken zeigen. Wenn es mich da auch seltener hinzieht als nach anderswo.

    Mein Problem ist jetzt allerdings immer noch die richtige Wahl der Kamera...habe echt keine Ahnung, welches Teil für mich den meisten Kosten/Nutzen bringt?

  • Ich habe das absolute Einsteigermodell Nikon D40x (etwa 600 Eur), kannst ja dann in der Freiburg-Galerie sehen, ob die was taugt. :zwinkern:
    Allerdings werde ich mich nicht zu Tode bearbeiten, da habe ich keinen Nerv bei so vielen Fotos. An Karaseks Güldenheit wirth es also nicht ran kommen...

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "youngwoerth"

    Ich habe das absolute Einsteigermodell Nikon D40x (etwa 600 Eur), kannst ja dann in der Freiburg-Galerie sehen, ob die was taugt. :zwinkern:
    Allerdings werde ich mich nicht zu Tode bearbeiten, da habe ich keinen Nerv bei so vielen Fotos. An Karaseks Güldenheit wirth es also nicht ran kommen...

    Ich drücke nur auf den Knopf, das geht alles automatisch.

    Und an Exilwiener: wieviel Taschengeld :lachen: darfst :lachen: Du denn einplanen?

  • Karasek:
    Hast Du alle Abläufe in Photoshop (oder sonstiges) programmiert?

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!