München - außerhalb der Altstadt

  • Die neue Siemenszentrale ist auf den verlinkten Bildern mal wieder nur als beleuchtetes Nachtobjekt oder als eingezeichnete Kubatur erkennbar. Details hat man der Öffentlichkeit noch nicht gezeigt, was wieder das Schlimmste befürchten lässt. An dieser sensiblen Stelle Münchens müsste man eigentlich historisierend bauen. Für ultramoderne Bauten würde sich die Gegend zwischen Olympiastadion und BMW-Welt anbieten. So wird es wohl mal wieder ein banal-langweiliges Glas-Stahl-Ungetüm, das als einzige Referenz an seine Umgebung die Traufhöhen einhält.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

    Einmal editiert, zuletzt von Der Münchner (18. April 2015 um 15:00)

  • Münchner Sirenen

    Vorweg; letzten Mittwoch fand in Oberbayern um 11 Uhr ein Probealarm statt - in München war natürlich nichts zu hören. Wie auch...seit Ende des 2. WK wurden die Sirenen in der Stadt abgebaut. Nun meinen natürlich die Stadtvertreter daß diese ja in München nicht notwendig seien, da in einem Katastrophenfall ja Lautsprecherdurchsagen kämen, und man sich ja auch ein Frühwarnsystem für "i-phone" runterladen und installieren könne.

    Zu den Lautsprecherdurchsagen; diese werden nicht wahrgenommen in Bauten mit Schallschutzfenster, ebensowenig an Orten von Veranstaltungen wie Trabrennbahn Dagelfing, Messe Riem, Theresienwiese usw.

    Zu den i-phone "Frühwarnsystem: wie viel Senioren besitzen ein solches? Abgesehen da von ist dieses Frühwarnsystem äußerst mangelhaft - eine Unwetterwarnung wurde versendet als der Orkan bereits die schlimmsten Schäden angerichtet hatte, nämlich um 14 Uhr.

    Hier sollten sich die Münchner Stadtväter vielleicht wirklich mal Gedanken um die Reaktivierung der albewährten Warnsysteme machen.

  • Siemens will sich natürlich als hochmoderner Hightech-Konzern präsentieren, dementsprechend ist der Komplex gestaltet. Meines Erachtens durchaus attraktiv, aber dem Umfeld nicht angemessen. Weiter draußen, etwa in Nachbarschaft der Hypo-Zentrale oder des Olympiageländes, wäre das gut gewesen.

    Hier sind genaue Visualisierungen des Siemens-Hauptquartiers zu sehen.

  • Siemens will sich natürlich als hochmoderner Hightech-Konzern präsentieren, dementsprechend ist der Komplex gestaltet. Meines Erachtens durchaus attraktiv, aber dem Umfeld nicht angemessen. Weiter draußen, etwa in Nachbarschaft der Hypo-Zentrale oder des Olympiageländes, wäre das gut gewesen.
    Hier sind genaue Visualisierungen des Siemens-Hauptquartiers zu sehen.

    Die Diskutanten in betreffend verlinkter Seite äußern hingegen ihren Unmut, dass die neue Zentrale zu langweilig und deshalb zu München passend sei, man sich statt dessen spektakulärere Architektur gewünscht hätte. Das wäre allerdings darauf hinausgelaufen, dass das Gebäude dem Umfeld noch unangemessener gestaltet worden wäre. So unterschiedlich sind die Fraktionen. Mir weist das Gebäude zu wenig Münchner Bezüge, vor allem in der Materialität, auf. Auf dieses Weise banalisiert sich München längerfristig, hebt seine Eigenart auf.

  • Hier sind genaue Visualisierungen des Siemens-Hauptquartiers zu sehen


    Genau wie ich schon vermutet hatte: Banal-langweilige Glas-Stahlarchitektur, die nur die Traufhöhen einhält und ansonsten in diesem historischen Umfeld völlig deplaziert wirkt. München macht eben konsequent so weiter wie in den letzten 30 Jahren. Hier hat sich nichts geändert. Die Visualisierungen für den neuen Hauptbahnhof und den neuen Königshof zeigen uns im Grunde die Festschreibung einer weiteren Generation von Bausünden. Ich glaube, ich werde meine nächste Generation (Nachwuchs) kurz- bis mittelfristig wohl doch in einer schöneren Stadt aufwachsen lassen, die mir aber auch einen Arbeitsplatz bieten kann. Ich liebäugele ja schon länger mit Potsdam, welches für mich durch seine Lage an den Seen und an der Havel sowie seiner Nähe zu Berlin einen noch höheren Freizeitwert als München besitzt. Dort kann ich mich noch auf Stadtreparaturen freuen.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

    Einmal editiert, zuletzt von Der Münchner (18. April 2015 um 18:17)

  • Bis Anfang 2016 werden im Stadtteil Lehel die "Lehel-Höfe" errichtet. Für einen Lückenfüller ist der Bau ganz ordentlich.

    http://lehelhoefe.pandion.de/

    http://www.immobilienreport.de/wohnen/Lehel-Hoefe.php

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Bis Anfang 2016 werden im Stadtteil Lehel die "Lehel-Höfe" errichtet. Für einen Lückenfüller ist der Bau ganz ordentlich.

    http://lehelhoefe.pandion.de/

    http://www.immobilienreport.de/wohnen/Lehel-Hoefe.php

    Ich denke damit kann man leben - ist jetzt sicherlich nicht die absolute Augenweide, aber zumindest hat hier der Architekt schon mal nachgedacht. Mit einer solchen "Lückenbaugestaltung" ist man jedenfalls auf einen guten Weg.

  • Recht beeindrucken kann mich der Entwurf nicht. Er steht irgendwo zwischen symmetrisierten Strichcodestil und historisch vollkommen unkorrekten historisierenden Tendenzen und ist zudem offensichtlich so konstruiert, dass aus möglichst wenig Fläche möglichst viel Geld herausgeholt wird. Eines stört besonders: Die Balkongitter sind extrem geschmacklos.

  • Hässlich bis dort hinaus. Die Erdgeschosszone eine einzige Katastrophe, diese Pseudo-Designer-Geländer geschmacklos, viel zu viele (bodentiefe) Fenster, die Fassade insgesamt sehr unruhig (man vergleiche sie nur mal mit dem Nachbargebäude) Fazit: übelster Investorenschrott mit billiger Effekthascherei, mit diesem Gebäude kann man nicht leben, wir werden es aushalten und ertragen müssen und froh sein es so schnell wie möglich zu passieren.

  • Ich bin jetzt von dieser Architektur nicht wirklich begeistert, nur es gibt schlimmeres an Bausünden in München. Hier kann ich hingegen nur sagen "ja, passt scho". So lange kein historisches Gebäude dafür weichen mußte, ist des scho recht, freilich hätt man mehr daraus machen können, aber immerhin noch besser als eine Glas/Stahl/Betonschuschachtel.

  • DIe Sanierungsarbeiten am Eschenpalais in der Ottostrasse in unmittelbarer Nähe zum Maximiliansplatz sind fast abgeschlossen. Wenn man den unsanierten Vorzustand kennt, kann man nur begeistert sein. Weniger begeistert bin ich von dem rückwärtigen modernen Nachverdichtungsbau.

  • Bzgl. "Lehel-Höfe"
    Ich sehe das weitgehend wie "Walhall". Der Bau hält die Flucht und Höhe ein, hat eine Gliederung. Ein halbwegs passabler Füllbau. Mehr kann man derzeit wohl noch nicht erwarten. Allerdings, da hat "thommystile" recht, die Erdgeschosszone ist wirklich zerrissen und zeigt kein ordnendes Konzept.

  • Die Lehel-Höfe sind ja für das was in München gebaut wird, schon am oberen Ende der Niveau-Skala. Die einzigen wirklich richtig guten Bauten sind das Isartor-Palais Isartor-Palais und die Isabellastr. 32.

    Der Rest der Stadt wird zugepflastert mit Investorenarchitektur, insbesondere im Außenbereich verschwinden beinahe wöchentlich historische Einfamilienhäuser, um Schuhschachteln Platz zu machen und größere Neubaugebiete wie z.B. neben den Bahngleisen (Arnulfpark, Hirschgarten) werden mit natursteingefliesten, rasterfassadierten Riesenkomplexen in moderner Betongußweise hochgezogen. Von Kröten wie dem Hotel Königshof und dem neuen Hauptbahnhof noch nichtmal gesprochen.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Und dann wird gegen Hochhäuser in München gewettert... Es muss einfach mehr und cleverer verdichtet werden, vor allem außerhalb der Altstadt, um mehr historische Bausubstanz retten zu können. Sonst entstehen überall diese mittelmäßig hohen Kisten und die letzten reizvollen Ecken Münchens verschwinden. Außerhalb der unmittelbaren Sichtlinien der historischen Silhouette sind Hochhäuser doch völlig in Ordnung.

  • Ich glaube der springende Punkt ist das jeder, der es sich irgendwie leisten kann, lieber in einem der schöneren Viertel verdichtet und "urban" wohnt als in einem Hochhaus in Milbertshofen oder Pasing. Der Großteil aus meinem Bekanntenkreis würde z.B. nie außerhalb von Schwabing/Maxvorstadt/Bogenhausen/Isarvorstadt wohnen wollen und ich denke, so ticken viele. Abgesehen davon, ist Wohnen im Hochhaus nun wirklich nicht jedermanns Sache.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)