Würzburg - Marktplatz 2 - 4, Petrini-Haus

  • Ich will mich jetzt mal gar nicht zum Forum äussern. Den Thread hier habe ich gerade überflogen.

    Den Bechtolsheimer Hof gibt es heute noch. Er steht in unmittelbarer Nähe zur Residenz. Dort ist heute ein Jugendzentrum untergebracht und eine Grundschule.

    Es gibt noch einen weiteren Petrini-Bau in Würzburg. Nämlich am Peterplatz. Der eine Teil ist das Pfarramt St. Peter, der andere Teil heute die VHS Würzburg. Das Pfarramt war zum Tag des offenen Denkmals zugänglich.

    Ach ja, zur Großstadt wurde Würzburg mit der Eingemeindung Heidingsfelds im Jahre 1930.

    Das Langschiff des Doms stürzte erst im Winter 45/46 ein. Grund dafür war, dass das Dach nicht abgedeckt wurde. Pfarrer Winkler (später Pfarrer in St. Peter) hat damals darauf hingewiesen, dass eine Abdeckung unbedingt notwendig war. Soweit ich weiss wurde das nicht gemacht, weil alles verfügbare Material für die Residenz gebraucht wurde.

    Ich weiss nicht, ob euch bekannt ist, dass Würzburg eigentlich nicht wieder aufgebaut werden sollte, sondern als Mahnmal stehen bleiben sollte. Das waren zumindest die Pläne der Alliierten.

    Gruss, Christine

  • Hm, woher hast du das? Das war mir bis dato völlig unbekannt (steht auch nicht in den gut recherchierten "Kriegsschicksalen"), und erscheint mir anbetrachts der Sinnlosigkeit der Zerstörung der Stadt doch auch reichlich abwegig.

  • Ein Stehenlassen als Mahnmal (mit flankierenden Erhaltungsmaßnahmen bzw Wiederaufbau einzelner Großbauten wie Residenz, Kirchen etc) wäre das größte Glück gewesen.
    Dann wäre das Stadtbild nicht so verhunzt, und es könnte heute oder später ein grandioser Wiederaufbau à la NM gestartet werden.
    So ist alles verloren.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "christine"

    Ich weiss nicht, ob euch bekannt ist, dass Würzburg eigentlich nicht wieder aufgebaut werden sollte, sondern als Mahnmal stehen bleiben sollte. Das waren zumindest die Pläne der Alliierten.

    Die Alliierten wollten das??? Als Mahnmal gegen die von ihnen selber angerichteten Zerstörungen? Das wäre ja fast so skurril gewesen, als hätten sich die Nationalsozialisten für die Bewahrung des Konzentrationslagers Auschwitz als Mahnstätte eingesetzt.
    Gibt es Quellen für diese Pläne?

    (Ich äußere mich in diesem Diskussionsstrang, weil die Sache auch hier erwähnt wurde.)

  • Zitat von "Heimdall"

    Die Alliierten wollten das??? Als Mahnmal gegen die von ihnen selber angerichteten Zerstörungen? Das wäre ja fast so skurril gewesen, als hätten sich die Nationalsozialisten für die Bewahrung des Konzentrationslagers Auschwitz als Mahnstätte eingesetzt.
    Gibt es Quellen für diese Pläne?

    (Ich äußere mich in diesem Diskussionsstrang, weil die Sache auch hier erwähnt wurde.)

    Deinen Ausführungen kann ich nichts mehr hinzufügen.

  • Zitat

    "Das zerstörte Würzburg solle belassen werden, wie es die Bomber Group No. 5 hinterließ, empfahl Gouverneur Wagoner, der Chef der amerikanischen Militärregierung in Bayern. Er wollte aus der Stadt ein "Museum für Kriegsverwüstungen" machen.

    Auf jeden Fall zeigt das, dass sich Wagoner völlig im Recht und die Bombardierung überhaupt nicht kritisch sah. Bis heute wollen viele Engländer und Amerikaner, auch namhafte Historiker, nicht anerkennen, daß Bombardierungen wie auf Würzburg und Dresden geschehen klare Kriegsverbrechen waren.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Nur kurz zum Thema "Würzburg als Mahnmal":

    Ich vermute da ein Missverständnis. Wahrscheinlich sollte Würzburg nicht als Mahnung, sondern als Warnung und Machtdemonstration im Ruinenstatus konserviert werden. So rum würde das auch einen Sinn ergeben.
    Zudem muss man immer bedenken, daß die Bombardierung durch die britische RAF erfolgt war, so daß die Amerikaner, in deren Besatzungszone Würzburg ja lag, die Sache etwas unbefangener sehen konnten.

  • Zitat von "[url

    http://www.br-online.de/bayern/einst-u…61188598081.xml[/url]"]Während Dresdens alter Kern erst in diesem Jahr mit der Einweihung der neu errichteten Frauenkirche aus Ruinen aufersteht und Pforzheim viel von seinem früheren Reiz eingebüßt hat, ist in Würzburg zehn Jahre nach Kriegsende ein Gutteil des barocken Zentrums wieder hergestellt.

    In diesem Satz kommt die teilweise geradezu absurde Selbstüberschätzung, unter der man in vielen kriegszerstörten Städten Bayerns leidet, gut zum Ausdruck. Man glaubt, man habe nach der weitgehenden Vernichtung der eigenen Stadt in der Zeit des Wiederaufbaus genau das Richtige getan und quasi bereits einen non-plus-ultra-Zustand erreicht. Demnach brauche man anders als die Städte im Osten gar keine Stadtreparatur mehr. Die Erkenntnis, dass man praktisch immer nur die Rekonstruktion der sakralen Leitbauten einer Stadt ernsthaft in Angriff genommen und die bürgerliche Profanarchitektur darüber oftmals völlig vergessen hat, ist immer noch nicht in die Köpfe der Verantwortungsträger vorgedrungen. Wenn man den zitierten Satz liest, müsste man eigentlich annehmen, in Würzburg habe man nach dem Krieg hunderte barocker Bürgerhäuser wiederhergestellt. Leider ist dem nicht so und trotzdem ist der Wille zur Rekonstruktion gering, wie die derzeitigen Entwicklungen zeigen.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Man hat immerhin eine Anlehnung an das frühere Stadtbild erreicht - keine exakte Kopie; aber eine funktionierende bürgerliche Stadt in Zeiten extremer Geld- und Zeitknappheit. Eine Stadt, in deren Kern man sich gern aufhält und eine gedankliche Überleitung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart ermöglicht, der nur gradueller Nachbesserungen bedarf.

    Die zerstörten DDR-Städte dagegen mußten völlig neu erfunden werden, da ihr "Wiederaufbau" in ästhetischer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht eigentlich NICHTS wert gewesen ist. Mit dem Ende des Sozialismus verlor er seine einzige Bedeutung, die Funktionsfähigkeit unter den außergewöhnlichen Bedingungen einer Umerziehungsdiktatur.

    Sicher hätte auch in Würzburg vieles besser gemacht werden können; auch in Hinblick auf die Eintönigkeit des standartisierten, schmucklosen Nachkriegsbaus. Immerhin weiß der Besucher sofort, daß er sich in einem ganz bestimmten Landstrich Deutschlands befindet - in Chemnitz z.B. wüßte er das gar nicht, würde er nicht die Leute reden hören.

    Zum Petrinihaus: Warum solche Bauwerke immer dermaßen kalt und abweisend daherkommen müssen, mit betonartigen Lamellen und blauem Spiegelglas - dabei besitzt der Neubau, was Maße, Fassadenstruktur und Proportionen anbetrifft, ja durchaus seine Qualitäten.
    Angenehmere Farbtöne würden viel von der berechtigten Kritik nehmen. Ein derartiger, überarbeiteter Entwurf z.B. für Erfurt, Jena oder Zwickau - eine gute Sache.

    Wenn ich z.B. an den Hugendubel auf dem Erfurter Anger denke, so wäre selbst das jetzige Petrinihaus, 1: 1 übertragen, eine wirkliche Verbesserung.

    Nein, die werden gedünstet

  • Wissmut
    Nein, da bin ich eigentlich in allem gegenteiliger Ansicht.
    Den Neubau am Erfurter Anger, der mir eigentlich recht gut gefällt und an dieser Stelle recht gut wirkt (wenngleich er vielleicht um ein Geschoss zu hoch geraten ist) stelle ich unendlich weit über das Petrinihaus, dem ich rein nichts abgewinnen kann.

    Die Ausfälle gegen Chemnitz kann ich ohnehin nicht teilen. Erstens finde ich die Stadt gut aufgebaut, und zweitens ist ein Vergleich zu Würzburg schon ob der unterschiedlichen Vorkreigsbedeutung unzulässig. Was in Würzburg, vormals die Perle am Main, dringend geboten gewesen wäre und immer noch ist, erscheint in Chemnitz, vormals Russnitz oder Russ-Chemnitz, weitaus entbehrlicher. Mit 'Chemnitz- Stadt der Moderne' kann ich mich anfreunden, hier ist auf dem Boden einer kulturell niemals allzu bedeutenden Stadt etwas für mich interessantes Neues entstanden, 'Würzburg- Stadt des Nachkriegseinerleis' ist angesichts seiner Vergangenheit unerträglich (nicht nur für mich, siehe die ewigen Beschönungen des Wiederaufbaus - ich halte es auch für möglich, dass der tiefenpsychologische Grund für deine Wertung im Nichtabfindenkönnen liegt).

    Von einer Anlehnung an die Vergangenheit kann man da mE nicht sprechen, auch habe ich mich niemals dort gerne aufgehalten, habe das Besichtigungsprogramm abgespult und war traurig über die abgrundtiefe Hässlichkeit der Straßenzüge.
    Würzburg ist genausowenig wert wie aufgebaute DDR-Städte, ja die dichte Bebauung wirkt sich heute sogar nachteilig aus, da in der DDR stets Lücken vorhanden waren, die man heute sinnvoll für Rekos (DD) oder zumindest anspruchsvollere Bauten nützen kann (siehe wiederum Chemnitz).

    Ob man in Würzburg angesichts der vielen billigen Verkaufsketten bzw der einformigen Mietskasernen (die halt im Gegensatz zur DDR ein Steildach haben) von einer 'bürgerlichen' Stadt sprechen kann, sei dahingestellt.

    ich meine nach wie vor, ein vorläufiges Konservieren als Mahnmal wäre für uns heute die bessere Lösung gewesen.

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  • Ich bin ja in Würzburg geboren, kann aber mit der Stadt meiner frühen Kindheit auch nicht viel anfangen. Ursus, es würde mich sehr interessieren, wie Du den Wiederaufbau in Freiburg beurteilst. Vielleicht könnte diese Stadt Deinen strikten Hass auf angepasste Nachkriegsarchitektur in der BRD zumindest relativieren. Plane doch für dieses Jahr mal einen Besuch in den Südwesten, eine deftige Führung ist Dir sicher.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • lieber youngwoerth, ich muss dich enttäuschen:
    ich war noch nie in Freiburg; nicht nur das - ich war ja auch noch nie in Berlin oder Potsdam, was mich ja nicht davon abhält, darüber eifrig mitzuquatschen - aber über Freiburg weiß ich wirklich zu wenig. Der Münsterplatz sieht nicht übel aus, mit der Südseite der Altstadt blieb ein Teil unzerstört, was man von Wü und N bekanntlich nicht behaupten kann, im Fernsehen sah ich einmal was über die Bächle, da wirkte die Stadt recht ansprechend und erstaunlich unzerstört bzw gut aufgebaut, aber das reicht nicht, dass ich da groß mein Maul aufreisse.
    Bilderserien über Freiburg hab ich hier nie gesehen, bzw keine solchen, wo die Bilder noch auf meinem PC ersichtlich sind.

    Und was meinen angeblichen Hass auf die angepasste Nachkriegsarschitektur betrift, so seh ich das nicht so. Von Angepasstheit ist für mich da in den allermeisten Fällen nichts zu sehen, nur böswillige oder stümperhafte Entstellung, Verzerrung, ja Verarschung kostbarer althergebrachter Formen.
    Über die wirklich angepassten Häuser auf der N-Seite von St Sebald etwa, bzw die jüngeren Nachbarbauten des Fembohauses hab ich nie ein böses Wort verloren. Auch nicht über die modernen bzw angepassten Einsprengsel am DDer NM übrigens, hier bin ich, glaube ich viel toleranter als die meisten hier.

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  • Nun, mit Deiner Einschätzung über meine Wahlheimat liegst Du nicht allzu falsch (jetzt wirth sich wieder manch Einer hier aufregen). Bzgl. Deiner Bewertung westdeutscher Nachkriegsbauten Level Nürnberg oder Würzburg kann ich Dir inzwischen folgen, wenn ich sie auch nicht als das schlimmste Übel betrachte. Viel fürchterlicher fühle ich mich, wenn ich mich in Städten aufhalte, die jeglicher Liebe zu entbehren scheinen und ungepflegt, schmuddelig, grau, gefühlskalt daherkommen. Viele Städte in Nordrhein-Westfalen zähle ich dazu. Für mich ist Architektur nur ein Punkt von vielen, die eine lebenswerte Stadt ausmachen.

    PS: Es gibt hier im Forum eine Galerie von Freiburg (Test Südwest) mit Hunderten von Bildern. Dummerweise sind 95 Prozent davon nicht mehr sichtbar, weil ich damals dem Uploadservice von Arcor mein Vertrauen geschenkt hatte. Ich werde demnäxxt mal ein paar Bilder aus der Altstadt wieder sichtbar machen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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  • youngwoerth
    Aber Dortmund oder irgendein anderes Kaff in NRW ist nicht N oder Wü, hier hätte man schon eine andere Verantwortung gehabt. Vor allem in Wü, wo der relativ schlichte Barock leichter zu rekonstruieren gewesen wäre. Diese Stadt zu bewältigen ist wirklich eine harte Nuss, am besten, man ignoriert sie und sieht sie nur als Behältnis von Einzelbauten, wie Residenz und Neumünster. Allein wie die Mainfront um die Brücke aussieht! Am Brückenkopf wurden noch in den 80ern alte Mauerreste niedergelegt.
    Nein, das will ich mir nicht nochmals antun. Dieses sog Petrinihaus reicht mir auch von den Bildern her. Dass so etwas heute möglich ist, nachdem die Städte im Osten eine relativ große Bekanntheit erfahren haben!
    Es waren solche Erfahrungen, die mich von einer weiteren Beschäftigung mit der alten BRD abhielten. ich bin da einfach durch solche niederschmetternde Stadterlebnisse traumatisiert. Sicher hab ich, vor allem im Süden, dadurch größere Lücken, wie vor allem Augsburg, Ulm und eben auch Freiburg. Stuttgart zähl ich nicht dazu.
    Aber, um auf deine Einladung zurückzukommen, trotz meiner erzkarpatischen Wurzeln hab ich stets sehr ausgebildete variskische Interessen gepflogen, schließlich ist ja für mich Herzynien wirklich nur ums Eck... Und so wär eigentlich auch einmal der Schwarzwald fällig... steht zwar nicht auf meiner Proritätenliste ganz oben, aber mal sehen...

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  • Ich verstehe Deine Beweggründe. Mir geht es vorrangig um die aktuelle Aufenthalts- und Lebensqualität einer Stadt, so gut es geht losgelöst von ihrer Geschichte. Befasste ich mich zu intensiv mit Letzterem, würde ich des Lebens nicht mehr froh werden. Intensiv mit dem Vorkriegszustand beschäftige ich mich nur bei Orten, an denen die Chance auf eine Teil-Wiedererlangung des alten Stadtbilds besteht - siehe Dresden. In Nürnberg/Würzburg gibt es diese Chance nicht, daher sind diese Städte im Endeffekt wohl tatsächlich das größere Übel - da gebe ich Dir Recht. Aber das klammere ich dann so gut es geht aus, und betrachte solche Städte nach anderen Maßstäben - zum Beispiel dem momentanen westdeutschlandweiten Vergleich. Und da lässt es sich meiner Meinung nach in Freiburg besser leben als in Würzburg, in Würzburg besser als in Ulm, in Ulm besser als in Heilbronn, in Heilbronn besser als in Solingen, und in Solingen besser als in Laatzen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Laatzen sagt mir eigentlich nichts. Ulm würd ich in der Kette weiter oben ansiedeln.

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  • Laatzen ist eine fürchterlich graue Trabantenstadt südlich von Hannover. Ulm ist in meinen Augen abseits einiger weniger Inseln recht versifft - ein wahrer Ramschladen. Aber Würzburg geht durchaus auch in die Richtung, wenn man es mit Freiburg vergleicht. (Man bedenke: Ich betrachte Städte in ihrer Gesamtheit, also inklusive Stadtviertel & zahlreicher anderer Faktoren)

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  • Zitat von "youngwoerth"

    Aber das klammere ich dann so gut es geht aus, und betrachte solche Städte nach anderen Maßstäben - zum Beispiel dem momentanen westdeutschlandweiten Vergleich. Und da lässt es sich meiner Meinung nach in Freiburg besser leben als in Würzburg, in Würzburg besser als in Ulm, in Ulm besser als in Heilbronn, in Heilbronn besser als in Solingen, und in Solingen besser als in Laatzen.

    Woher rührt eigentlich deine schlechte Meinung über Ulm? Gut, du sagtest, du würdest mehrere Faktoren bei deiner Bewertung der erwähnten Städte miteinfließen lassen, auch nicht-architektonische. Bei der persönlichen Wohnortwahl, wo Arbeit und Freizeit eine Rolle spielen müssen, ist dies verständlich, doch für die Bewertung einer Stadt in einem Architekturforum? Reduzieren wir die erwähnten Städte auf die Architektur, ergibt sich doch eher folgendes Bild: Architektonisch sind die beiden Hauptprobleme Ulms der Münsterplatz und der Weg zu diesem vom Bahnhof aus. Ansonsten ist praktisch der gesamte Altstadtbereich durchsetzt mit Altbauten. Teilweise dominieren diese sogar ganze Straßenzüge oder auch Stadtviertel - sollten sie aufgrund mangelnder oder falscher Pflege versifft wirken, so ließe sich das ohne größeren Aufwand beheben; an der prinzipiell für eine deutsche Großstadt noch relativ umfangreich vorhandenen Substanz in Ulm ändern solche Mängel wenig. Aus städtebaulicher Sicht steht Ulm erkennbar besser da als etwa das genannte Würzburg, dessen Zerstörung weitaus vollkommener war.

    Jeder ist zum Vogelflug über Ulm eingeladen, das verschafft einen guten Überblick: http://maps.live.de/LiveSearch.Loc…t=-90&alt=-1000
    Sicher, Ulm ist weit davon entfernt, eine perfekte Ensemble-Stadt à la Bamberg zu sein, die meisten bombardierten Städte hat es jedoch eindeutig heftiger getroffen. Hierin sind sich Freiburg und Ulm übrigens gar nicht so unähnlich.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer