Zitat von "RMA"Karasek, erstmal danke für die Darstellung aus deiner Perspektive. Ich hatte ja auch keinen Anspruch auf die Richtigkeit dessen erhoben, was ich da geschrieben hatte, zudem es, wie schon gesagt, ohnehin dem ZDF-Beitrag entnommen und nicht mein eigenes geistiges Konstrukt ist. Was ich aber nicht verstehe, was ist am Plattenbau gegenüber dem Altbau komfortabler? Vielleicht noch das Vorhandensein eines Fahrstuhls, aber sonst? Alleine Belichtung und Raumhöhen von gründerzeitlichen Bauten sind m. E. unerreicht?
Nachtrag in der Funktion als Admin: etwaige kulturhistorische Diskussionen bitte in den entsprechenden Faden in Auerbachs Keller, danke.
Komfortabler im Sinne von sicheren Parkplatz für's Auto, der noch dazu größer und besser zugänglich ist. Dazu ein Supermarkt mit Drogerie/Apotheke usw. in direkter Nähe. Und Fahrstuhl. Die meisten dieser Platten- Bewohner sind vor 30, 40 Jahren dort eingezogen und jetzt Rentner. Für Rentner sind das gute Argumente.
Raumhöhe ist hier auch nicht unbedingt ein gutes Argument. Hohe Räume heißt hohe Nebenkosten. Derart große Räume sind auch nicht kompatibel mit der kleineren Einrichtung die man gemeinhin in Plattenbauwohnungen findet. Also Ossi- Plattenbaubewohner- Gedanke: Umzugskosten + Einrichtungskosten + höhere Mietkosten bei niedrigerem Komfort und Verlust eines Teils des sozialen Netzes. Nee.
Übrigens: ich bin heute in Zittau mal durch Süd gefahren, einem Viertel mit Häusern aus den 20ern und 30ern. Ich schätze die Hälfte der Blöcke steht leer. Die Plattenbauten in der Nähe, die so aus der Mitte der 60er stammen könnten, waren im Gegensatz gut belegt. Ich bezweifle das der Leerstand in den älteren Häusern auf eine baldige Sanierung hindeutet, es wird wohl eher das Gegenteil bedeuten. Vielleicht sollte ich mal paar Bilder machen, so rein dokumentarisch bevor sie weg sind.