• Zitat von "RMA"

    Karasek, erstmal danke für die Darstellung aus deiner Perspektive. Ich hatte ja auch keinen Anspruch auf die Richtigkeit dessen erhoben, was ich da geschrieben hatte, zudem es, wie schon gesagt, ohnehin dem ZDF-Beitrag entnommen und nicht mein eigenes geistiges Konstrukt ist. Was ich aber nicht verstehe, was ist am Plattenbau gegenüber dem Altbau komfortabler? Vielleicht noch das Vorhandensein eines Fahrstuhls, aber sonst? Alleine Belichtung und Raumhöhen von gründerzeitlichen Bauten sind m. E. unerreicht?

    Nachtrag in der Funktion als Admin: etwaige kulturhistorische Diskussionen bitte in den entsprechenden Faden in Auerbachs Keller, danke. :)

    Komfortabler im Sinne von sicheren Parkplatz für's Auto, der noch dazu größer und besser zugänglich ist. Dazu ein Supermarkt mit Drogerie/Apotheke usw. in direkter Nähe. Und Fahrstuhl. Die meisten dieser Platten- Bewohner sind vor 30, 40 Jahren dort eingezogen und jetzt Rentner. Für Rentner sind das gute Argumente.
    Raumhöhe ist hier auch nicht unbedingt ein gutes Argument. Hohe Räume heißt hohe Nebenkosten. Derart große Räume sind auch nicht kompatibel mit der kleineren Einrichtung die man gemeinhin in Plattenbauwohnungen findet. Also Ossi- Plattenbaubewohner- Gedanke: Umzugskosten + Einrichtungskosten + höhere Mietkosten bei niedrigerem Komfort und Verlust eines Teils des sozialen Netzes. Nee.

    Übrigens: ich bin heute in Zittau mal durch Süd gefahren, einem Viertel mit Häusern aus den 20ern und 30ern. Ich schätze die Hälfte der Blöcke steht leer. Die Plattenbauten in der Nähe, die so aus der Mitte der 60er stammen könnten, waren im Gegensatz gut belegt. Ich bezweifle das der Leerstand in den älteren Häusern auf eine baldige Sanierung hindeutet, es wird wohl eher das Gegenteil bedeuten. Vielleicht sollte ich mal paar Bilder machen, so rein dokumentarisch bevor sie weg sind.

  • Zitat von "Karasek"

    Übrigens: ich bin heute in Zittau mal durch Süd gefahren, einem Viertel mit Häusern aus den 20ern und 30ern. Ich schätze die Hälfte der Blöcke steht leer. Die Plattenbauten in der Nähe, die so aus der Mitte der 60er stammen könnten, waren im Gegensatz gut belegt. Ich bezweifle das der Leerstand in den älteren Häusern auf eine baldige Sanierung hindeutet, es wird wohl eher das Gegenteil bedeuten. Vielleicht sollte ich mal paar Bilder machen, so rein dokumentarisch bevor sie weg sind.

    :lachen:

    Das erinnert mich an eine Episode, die ich in diesem Viertel vor etwa 6 oder 7 Jahren erlebt habe:

    Ich, damals noch Student und einen Kollegen zwecks gemeinsamen Lernens besuchen wollend,...setzte mich ins Auto um in die Bogathynia-Straße (nein, nicht Reichenauer Straße...) zu fahren, wo dieser damals wohnte. Er sagte mir, er wohne in einem der Neubauten, damit ich besser zu ihm finde. So weit so gut.

    Also ich biege in die besagte Straße ein und fahre diese auf und ab und auf und ab und sehe eigentlich kein Gebäude, das nach meinem Dafürhalten nach einem Neubau aussah. Nur vergammelte Platten. Eine nach der anderen. Widerlich.

    Nach einigem Hin und Herfahren habe ich dann ernsthaft zum Telefon gegriffen, um nochmals nach dem Neubau zu fragen...mein Studiegkollege:"Nu, da bist Du richtig. Da stehen doch nur Neubauten hier!"

    Wir haben beide herzhaft gelacht. Das war einer meiner ersten Kulturschocks, aber den und andere habe ich genossen. Super Zeit!

  • Ich habe eine Bekannte, die sich in Dresden für Behinderte engagiert. Da ist Barrierefreiheit schon ein Thema. Und die sagte, daß das Wohngebiet Prohlis hierbei ideal ist.
    Hochhäuser mit Fahrstuhl, Wege, Einkaufszentren, Ärztehaus, Straßenbahnhaltestellen - alles barrierefrei!
    Bei den Gründerzeitlern hat man, wenn überhaupt, nachträglich hofseitig angebaute Fahrstühle, die auf der halben Treppe enden.
    (In Görlitz gibt es aber keine Hochhäuser mit Fahrstuhl, sondern nur 5- und 6-Geschosser.)

    Ein anderes Problem sind die Energiekosten.
    Hohe Räume wurde schon angesprochen.
    Türen und Fenster sind entweder behutsam restaurierte Originale. Sehr schön, aber meist nicht dicht zu kriegen. Oder teure Maßanfertigungen, die dann die Miete nach oben treiben.
    Und wenn man noch einen Wintergarten oder Veranda dran hat, da wirds richtig teuer.

  • Zitat von "Schloßgespenst"


    Görlitz hat doch neulich erst Heidelberg gespielt - für "Der Vorleser". Ich glaube, die Stadt gilt ohnehin bereits als Geheimtip unter Filmregisseuren. Übrigens bezeichnend, daß man selbst eine im Krieg fast unversehrte Stadt wie Heidelberg heute doublen muß. :augenrollen: Aber wenn die Filmteams nicht mehr immer nach Tschechien oder Polen ausweichen (u.a. mußte Breslau ja in "Aimée & Jaguar" als Berlin herhalten), sondern in Ostdeutschland "hängenbleiben", ist das doch eine erfreuliche Entwicklung, die manche Stadtväter auch ermuntern könnte, sich mehr für die Erhaltung der historischen Bausubstanz zu bemühen.

    Nochmal zu diesem Thema: Artikel aus der Sonntags-FAZ:
    Hollywood goes Görlitz

    Zitat

    Die historische Altstadt von Görlitz ist ein Ensemble in den Stilen der vergangenen 500 Jahre. Mit etwa 3500 denkmalgeschützten Gebäuden ist Görlitz das größte Flächendenkmal in Deutschland. Immer öfter nutzt auch die internationale Filmindustrie die vielleicht schönste Stadt der Republik als Kulisse. Im Sommer 2003 verwandelte sich das Zentrum der Stadt in ein Pariser Quartier, als Szenen für den Streifen "In 80 Tagen um die Welt" mit Jackie Chan an der Neiße gedreht wurden. Damals kam die Crew von Paris auch gleich noch nach New York, und das innerhalb weniger Minuten. Denn am Görlitzer Stadtrand fand sich in dem denkmalgeschützten Backsteinbau der Landskron-Brauerei ein Ort, den die Kulissenbauer mit wenig Aufwand in den New Yorker Hafen des 19. Jahrhunderts verwandeln konnten.

    Regelmäßig loben Location Manager, dass Görlitz nicht "totgedreht" ist wie mancher Ort im Westen, dass es in der Stadt keine Bausünden gibt, kaum Leuchtreklame an den Häusern und keine Schilder, die nicht an die Fassaden passen. Dass alles übersichtlich und unaufgeregt ist, erweist sich ebenfalls immer wieder als Vorteil. Das Set lässt sich gut absperren, und Schauspieler goutieren es, weit weniger von Neugierigen belagert zu werden als in großen Städten

    In diesem Sommer gab Görlitz für die Kinoversion von "Der Vorleser" nach dem Roman von Bernhard Schlink neun Drehtage lang ein Heidelberg ab, das selbst in Heidelberg nirgendwo mehr zu finden ist: Kopfsteinpflaster, graue Hinterhöfe und eine Straßenbahn wie in den fünfziger Jahren.

    Man kann nur hoffen, daß die Stadtväter weise genug sind, ihrer Stadt diesen Bonus zu erhalten.

  • Zitat

    Görlitz erhält 15. «Altstadtmillion» von anonymem Spender

    Görlitz (ddp) Die Stadt Görlitz hat zum 15 Mal die sogenannte Altstadtmillion von einem unbekannten Spender erhalten.

    Görlitz (ddp). Die Stadt Görlitz hat zum 15. Mal die sogenannte Altstadtmillion von einem unbekannten Spender erhalten. Oberbürgermeister Joachim Paulick (parteilos) freute sich über die «wunderbare Nachricht zum Jahresanfang» und dankte dem anonymen Spender. Der gespendete Betrag beträgt 511 500 Euro, wie die Stadtverwaltung am Freitag mitteilte.

    Das Kuratorium der Altstadt-Stiftung werde wie in den Vorjahren über die Verteilung des Geldes entscheiden. 91 Anträge lägen der Stiftung für 2009 vor. Im vergangenen Jahr wurden unter anderem die Sanierung von Grabstätten auf dem Nikolaifriedhof, die Beleuchtung der Peterskirche und die Restaurierung eines historischen Pferdebahnwagens bezuschusst.

    Seit 1995 lässt ein anonymer Spender Görlitz jährlich eine halbe Million Euro zukommen. Vor der Einführung des Euro entsprach der Betrag einer Million D-Mark. Den Angaben nach konnten bisher mehr als 500 Projekte mit den «Altstadtmillionen» unterstützt werden.

    http://www.ad-hoc-news.de/goerlitz-erhae…olitik/19968965

    :anbeten::anbeten::anbeten::anbeten::anbeten::anbeten::anbeten::anbeten::anbeten::anbeten:

  • Liebe Forumsmitglieder,

    gleich in meinem ersten Post habe ich ein Anliegen.

    Ich bin Student einer Filmhochschule und plane, dieses Jahr meinen Abschlussfilm zu drehen, der im ersten Nachkriegsjahr 1946 spielen soll. Viele Drehorte sind uns bereits bekannt, ein ganz entscheidender allerdings leider noch nicht.

    Für unseren Film suche ich bereits seit einiger Zeit nach einem geeigneten Innenmotiv, das als Drehort dienen könnte. Ich suche nach einer Villa bzw. einem gutbürgerlichen Hause in Görlitz oder Umgebung, das den Reichtum der Jahrhundertwende ausstrahlt, ohne wie ein Schloss oder ein Palast zu wirken. Wie das Haus von außen aussieht, ist nicht weiter wichtig, nur die Innenräume sollen als Drehorte genutzt werden. Es geht darum zu zeigen, dass die Besitzer einst wirtschaftlich gute Jahre verbracht haben, dieser Reichtum seit vielen Jahren allerdings verblasst. Nun - in der Nachkriegszeit - vereint das Haus obendrein mehrere Parteien unter einem Dach. Man rückt zusammen.

    Kronleuchter, Stuckdecken, Parkettböden etc. sind als Auswahlkriterien nicht allzu ausschlaggebend. Da es sich um einen Spielfilm handelt, sind vor allem Raumelemente von Hüft- bis Kopfhöhe entscheidend, da diese die meiste Zeit im Bild wären. Wichtig ist deshalb, dass Wände nicht einfach nur "weiss" sind, da sie sonst als Hintergrund nicht viel hermachen, sondern eine Vertäfelung aufweisen oder dass es beispielsweise Durchreichen, Schiebetüren, Kachelöfen und dergleichen gibt.

    Ich bin in diesem Strang bei Fotoaufnahmen zum Tag des offenen Denkmals 2008 auf mehrere Objekte aufmerksam geworden. Besonders geeignet fand ich einen Wohnraum der Villa "Mühlweg 17": Holzvertäfelungen ringsum, allerdings ohne rustikalen Kitsch, mit sichtbarer Patina, unsaniert, allerdings nicht derart baufällig, dass man es als unbewohnbar einstufen würde. Als Filmmotiv wäre es ein Traum gewesen, allerdings hat die Hausverwalterin mir erklärt, die Besitzer möchten das Objekt nicht für Dreharbeiten vermieten, da, obwohl die für uns interessante Etage zwar unbewohnt ist, die Besitzer nichtsdestotrotz im oberen Stockwerk wohnen und keine Fremden im Haus möchten - was ja durchaus auch nachvollziehbar ist. Trotzdem bricht es mir das Herz. Es wäre perfekt gewesen...

    Leider sind die am Tag des offenen Denkmals 2008 entstandenen Fotos nicht mehr online. Falls der Urheber der Fotos nichts dagegen hat, würde ich das Foto des betreffenden Raums im "Mühlweg 17" als Vorlage für Inspirationen gerne online stellen. Ich habe es mir damals gesichert.

    Ich wäre für jede Anregung äußerst dankbar. Ich bin mir sicher, es gibt in Görlitz zahlreiche, leerstehende oder zumindest teilweise leerstehende Villen und Herrenhäuser, die für uns geeignet wären, nur leider lässt sich von außen eben nicht hinter die Fassaden blicken und demnach sehe ich mich einer Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen gegenüber. Dahingehend wäre jeder Tipp, jedes Foto einer geeigneten Räumlichkeiten eine unglaubliche Hilfe!

    Bitte verzeiht, falls dies evtl. nicht 100% das zutreffende Forum für eine solche Anfrage sein sollte, doch ich verfolge die Beiträge des Forums schon sehr lange, bin begeistert von den Fotoberichten vieler User und würde mich deshalb über Forumsmitglieder, die ihr Wissen mit mir teilen sehr freuen.


    Vielen herzlichen Dank im Voraus!


    triplo

  • triplo
    Das Bild ist höchstwahrscheinlich von mir, und von mir aus kannst Du's gern hier reinstellen. :zwinkern:

    Villen und großbürgerliche Wohnungen gibts in Görlitz jede Menge, das Problem ist natürlich dass unsereins da selten einen Blick reinwerfen kann und unsere Hilfe deshalb u.U. begrenzt ist.
    Auf Anhieb würde mir natürlich die Villa Weigang in Bautzen (auf halber Strecke zwischen Dresden und Görlitz) einfallen, die ist für öffentliche Veranstaltungen verfügbar. Ich fürchte allerdings sie ist für Deine Zwecke zu hochherrschaftlich und zu gut in Schuß. Kannst ja mal schauen:
    http://www.villa-weigang.de/" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    http://www.villa-weigang.de/

  • Karasek

    Vielen herzlichen Dank für die prompte Antwort und den Tipp. Die Villa ist sehr schön, tatsächlich aber, selbst für das Haus eines Unternehmers, ein bißchen zu mondän.

    Gefallen würde mir auch "Bergstraße 1" in Görlitz, allerdings ist dieses Gebäude nun tatsächlich in so einem schlechten Zustand, dass das auch schon nicht mehr passend wäre.

    Falls es weitere Ideen gibt, bedanke ich mich im Voraus!

    Liebe Grüße


    PS: Das Bild einstellen habe ich nicht hingekriegt, ich werde noch ein wenig üben :)

  • Mal zwei Meldungen aus der SZ:

    Ich wette die Mietkosten halten die Wessis unter uns für einen Druckfehler...
    Bilder davon habe ich leider keine. Ich glaube allerdings die Augenklinik war mal zum Tag des Offenen Denkmals geöffnet, dann sollten sich hier auch irgendwo Bilder davon finden (wenn Imageshack sie nicht gelöscht hat). Wenn ich mich nicht irre, ich bin ja kein Görlitzer, war das ein spätklassizistisches Haus mit sehr hohen Räumen. Da hätte der TdoD ja was gebracht.


    Meldung Nr. 2:

    Zitat


    Noch-Eigentümer sucht Käufer für Hertie-Haus

    Während Insolvenzverwalter Biner Bähr weiter um den Erhalt des Görlitzer Hertie-Kaufhauses kämpft, wird im Hintergrund der Verkauf sämtlicher Hertie-Immobilien vorangetrieben. Auch für das Görlitzer Haus suchen Vermarkter aus Berlin einen neuen Eigentümer. „Wir sind mit zwei bis drei Interessenten im Gespräch“, sagt Christoph Meyer vom Vermarkter Atisreal. Er ist von dem Eigentümer der Immobilien, Dawnay Day, mit dem Verkauf beauftragt worden. Hinter Dawnay Day stehen die beiden Millionäre Guy Naggar und Peter Klimt. Durch die Finanzkrise ist ihre Gruppe aber in Finanzschwierigkeiten geraten, im Juli vergangenen Jahres musste Dawnay Day einen Insolvenzantrag stellen.

    Hängepartie bis Ende Februar
    Bei der Handelskette in Essen will man sich zu den Verkaufsabsichten nicht äußern. Die Berichte sind wohl Teil des Verhandlungspokers um Hertie, der zwischen dem Insolvenzverwalter und dem Noch-Inhaber Dawnay Day läuft. Bis Ende Februar will der Insolvenzverwalter für 54 Hertie-Standorte, darunter Görlitz, einen Weiterbetrieb erreichen. Der Schlüssel dazu liegt nach seinen Angaben in Zugeständnissen von Dawnay Day bei den Mieten, die angeblich über den marktüblichen liegen.
    Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2074667\r
    http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=2074667

    Das wäre der Supergau für die Stadt.

  • Zitat


    Der Schlüssel dazu liegt nach seinen Angaben in Zugeständnissen von Dawnay Day bei den Mieten, die angeblich über den marktüblichen liegen.


    Das kann ich irgendwie nicht nachvollziehen, dass lieber das Risiko eingegangen wird gar keinen Nachmieter zu finden ( auch für die zwei potenziellen Interessenten wird der Mietpreis zu hoch sein) als auch nur ein bisschen vom hohen Ross runterzukommen. Mag sein, dass durch den Insolvenzantrag Dawnay Day unter Zugzwang steht, bei Leerstand ist die Insolvenz jedoch sicher.
    Aber andererseits sieht man wieder wie kurzfristig zuweilen gedacht wurde, indem Karstadt seinerzeit das Tafelsilber verschachert hat.

  • Zitat


    Stiftung drückt beim Welterbe auf Tempo

    Es kommt wieder Bewegung in die Bemühungen, Görlitz auf die Unesco-Weltkulturerbeliste zu setzen. Die Stiftung Denkmalschutz drängt Oberbürgermeister Joachim Paulick, einen Antrag auf Aufnahme der Stadt in die Unesco-Weltkulturerbeliste zu stellen. Jörg-Peter Thoms, Vorsitzender des Ortskuratoriums der Stiftung, erklärte gestern: „Der Antrag sollte jetzt gestellt werden.“ Er griff damit auch Hinweise von Stiftungs-Vorsitzendem Gottfried Kiesow auf. Der hatte jüngst in Görlitz erneut für einen Antrag geworben.

    Im Rathaus wiederum ist eine Arbeitsgruppe gebildet worden, die die Bewerbung vorbereiten soll. Wie Rathaus-Sprecherin Kerstin Gosewisch erklärt, soll in „Kürze der mögliche Verfahrensweg mit Kiesow und der sächsischen Landeskonservatorin“ erörtert werden, Oberbürgermeister Joachim Paulick will die Verhandlungen voranbringen. Wahrscheinlich wird Görlitz allein und nicht zusammen mit Zgorzelec einen neuerlichen Anlauf unternehmen. Der Rathaussprecherin zufolge „werde das Thema in Zgorzelec derzeit nicht prioritär“ verfolgt. Diese Auskunft gab Bürgermeister Gronicz zuletzt Paulick. 2005 hatten die Räte beider Städte noch eine gemeinsame Bewerbung empfohlen. Wegen der Entwicklung in Zgorzelec soll nach den Vorstellungen von Oberbürgermeister Paulick jetzt der Stadtrat neu entscheiden.

    Für Denkmalschützer Jörg-Peter Thoms liegt die Einmaligkeit der Stadt in seiner „Kompaktheit von Alt- und Gründerzeitstadt“. Deshalb sollte auch ein Gebiet vorgeschlagen werden, das beide Teile der Stadt umfasst. Thoms lehnt sich dabei an die Erhaltungsgebietssatzung an, die in Görlitz gilt. Neu ist das nicht: Schon die Bewerbungsmappe der Stadt von 2003 bezog sich auf dieses Gebiet. Dessen Umrisse zeigt unsere Grafik.

    Seit Anfang der 90er Jahre bemüht sich Görlitz um Aufnahme auf die Weltkulturerbeliste. Bislang vergebens. Im Sächsischen Innenministerium (SMI) kam nie ein Antrag an. Das ist federführend für das Welterbe. Momentan hat Sachsen die Montanregion Erzgebirge als nächsten Ort im Freistaat vorgeschlagen. Die Region könnte 2011 zum Zuge kommen. Bis 2015 sind die deutschen Vorschläge beschlossen. Trotz der durchwachsenen Aussichten drückt die Stiftung Denkmalschutz auf Tempo. Thoms ruft OB Paulick auf, „sich an die Spitze zu stellen und die Wege zur Beantragung persönlich zu ebnen.“
    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2123844\r
    http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=2123844

    Ich wette das scheitert an der Staatsregierung...

  • Mich hat es sowieso immer schon gewundert, weshalb die schönste historische Stadt Deutschlands noch nicht Weltkulturerbe ist? Aber ich befürchte, Karasek schätzt die Lage richtig ein.

    Karasek:

    Du hast einmal ein Bild von dem Ausflugslokal(?) mit dem hölzernen Turm am Rande der Stadt in Richtung Zittau und neben der Neisse hier herein gestellt. Das sollte doch saniert werden? Ist da schon etwas passiert oder liegt dieses Objekt noch immer im Dornröschenschlaf…

  • War am Wochenende mal gucken. Also der Turm sieht saniert aus, ist aber nicht begehbar. Ich habe auch mal was darüber in der Zeitung gelesen, kann mich aber beim besten Willen nicht mehr an den Inhalt erinnern... hmm. Das Lokal dämmert weiter vor sich hin.

  • bin hierauf gestoßen:

    Zitat

    Probewohnen in Görlitz wird verlängert

    Görlitz. Kostenloses Probewohnen wird in Görlitz länger als ursprünglich geplant möglich sein. Die zweite Phase des bundesweit einzigartigen Projektes startet am Sonntag für sechs Wochen. Auch danach soll das Modell weitergeführt werden, teilt das Kompetenzzentrum für Revitalisierenden Städtebau in Görlitz mit. Damit bekommen zusätzlich 120 Interessenten Gelegenheit, probeweise in der Innenstadt zu wohnen. Bereits im vergangenen Herbst konnten Nutzer ... mehr


    http://www.sz-online.de/nachrichten/base.asp?ausgabe=112\r
    http://www.sz-online.de/nachrichten/bas ... usgabe=112

    Hat jemand den Rest?

    Weiteres zu dem Projekt:
    http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtvextrakt.phtml?p=201&b=019&ex=3\r
    http://www.wdr.de/themen/global/webmedi ... b=019&ex=3
    http://de.news.yahoo.com/17/20090418/tde-probewohnen-in-goerlitz-8fba874.html\r
    de.news.yahoo.com/17/20090418/td ... ba874.html
    http://www.stadtforschung.com/media/image/probewohnen/Probewohnen_Flyer.pdf\r
    http://www.stadtforschung.com/media/ima ... _Flyer.pdf

  • Zitat von "Karasek"

    In Görlitz finden gerade die Dreharbeiten zum "Vorleser" statt, in der Görlitz das bessere Heidelberg mimt. :D

    Nur mal am Rande: Wir hatten hier mehrfach darüber gesprochen, daß Heidelberg hier von Görlitz gespielt wird, weil Heidelberg dem Regisseur zu neu aussah. Als ich vor einiger Zeit den "Vorleser" im Kino gesehen habe, habe ich mich über folgendes gewundert: Von Heidelberg ist im Film überhaupt nicht die Rede; der (fiktive) Ort der Handlung nennt sich "Neustadt". Andererseits fährt die Film-Straßenbahn nach Rohrbach - und das wiederum ist tatsächlich ein Stadtteil von Heidelberg (der nach meiner Erinnerung auch im Buch vorkommt). Muß ich das jetzt verstehen? :augenrollen:

  • In der Romanvorlage wird Heidelberg auch nie explizit erwähnt, die Beschreibung der Stadt und die Herkunft des Autors lassen darauf schließen. Ebenso wie die Gerichtsverhandlung wohl in FFM stattfindet, dies wird auch weder im Film noch im Buch erwähnt.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • ...Mal was Neues aus Görlitz :) oder sollte ich besser sagen Zgorcelec ...

    ...Der historisierende Aufbau der Häuser am Postplatz auf der polnischen Seite der Neiße macht Fortschritte...

    ...hier mal was Großes...lest mal die Inschrift auf der Postmeilensäule..DAS wäre vor Jahren noch undenkbar gewesen

    ...Auch auf deutscher Seite wird erneuert und saniert...

    ...Lange ruinös...nun wird ne Jugendherberge draus :-)...

    ...Kurze Werbeunterbrechung ;-)...

    ...DDR-Charme ;-)...

    ...Wenn gewünscht lade ich noch mehr Aufnahmen aus einer meiner Lieblingsstädte hoch...das würde ich aber dann im Galeriebereich machen...

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Danke, das hatte mich schon lange interessiert. Wird die Stadt endlich auch am Fluß attraktiv machen - ich freue mich sehr, daß dieses große Potential genutzt wird!

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • ich auch...am katastrophalen Dahinter ändert aber wohl nur ein Bulldozer etwas...nur der bleibt sicher fern...denn anders als in Görlitz herrscht in Zgorcelec Wohnungsknappheit.

    Grüße nach Freiburg :winkenkopf:

    DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia