Kaliningrad - Königsberg

  • Und man glaubt trotzdem, eine Stadt wie Königsberg sei selbst dann nicht totzukriegen, wenn man sie zerbombt, zerschießt, sprengt, abreißt, demoliert, verfallen lässt, umbenennt, ihr Umland teilt, ihren Staat tilgt, ihre Bevölkerung dezimiert und die Überlebenden vertreibt? Das nenne ich Optimismus.
    ...
    und es ist einen furchtbaren, ihm unwürdigen Tod gestorben.

    Tja, ich glaube aber aus genau diesem Optimismus entspringt überhaupt erst ein Reko- oder Wiedeaufbaugedanke!
    Hätte man damals doch auf die Leute gehört die da gesagt haben: "Die Frauenkirche ist einen unwürdigen Tod gestorben, lasst sie doch besser begraben" oder "das Schloss als die Mitte Berlins ist zerbombt gedemütigt gesprengt und verschleppt worden, lassen wir es in Würde da wo es ist, im Orkus der Geschichte"...
    Nein!
    Aus meiner Sicht ist das ehemalige Königsberg nicht tot solange es den Traum einer würdevollen Auferstehung seiner Kernbereiche gibt, solange sich Menschen dafür einsetzen und ihren Traum auch dann weiter verfolgen wenn um sie herum nur "Realisten und Pessimisten" sind. Wir täten gut daran dieses Stück ferne Heimat nicht aufzugeben und zu begraben sondern der Reststadt zu helfen ein würdevolles Antlitz zurückzugewinnen.

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Das heutige "Kaliningrad" ist auch für mich nichts Anderes als nur ein weiteres Ex-Sowjetisches Hüttendorf, und daher interessiert es mir auch total nicht. Also, die Russen sollen dort einfach machen, was sie selbst wollen.

  • Hätte man damals doch auf die Leute gehört die da gesagt haben: "Die Frauenkirche ist einen unwürdigen Tod gestorben, lasst sie doch besser begraben" oder "das Schloss als die Mitte Berlins ist zerbombt gedemütigt gesprengt und verschleppt worden, lassen wir es in Würde da wo es ist, im Orkus der Geschichte"...

    Der Unterschied Königsbergs zu den genannten Beispielen ist schlicht und ergreifend das Ausmaß. Ein Dresden ohne Frauenkirche ist immer noch Dresden. Die Dresdner Bevölkerung blieb, vom Verbrechen an Bourgeoisie und Adel mal abgesehen, in Dresden, einem völlig zerbombten Dresden mit ausradiertem Antlitz zwar, aber immer noch Dresden. Erinnerungen an Semper, Pöppelmann und Permoser blieben genauso wach wie die an August den Starken, aller staatssozialistischer Umerziehungsversuche zum Trotz. Und noch heute bezeichnet man sich entsprechend als Dresdnerisch, spricht und kocht Sächsisch. Von dieser Dresdner Bürgerschaft ging im Bewusstsein für die eigene Heimat die Initiative zum Wiederaufbau Dresdner Bauwerke in einem Dresdner Umfeld aus. (Ich glaub, ich hab noch nie zuvor so oft hintereinander "Dresden" geschrieben :D).
    Ähnliches gilt für Berlin.

    Was dagegen Königsberg anbelangt, reden wir hier nicht von einer beschädigten Stadt, die repariert wird. Wir reden von einer Zerstörung, die totaler kaum sein könnte. Stimann behauptet, es sei die Abwesenheit von Altstadt, aber tatsächlich ist es die Abwesenheit von Königsberg in Kaliningrad. Hast du dir, lieber Aedificium, Apropos "Reststadt", beispielsweise mal Kaliningrad bei Google Maps angeschaut? Eine Wüste, ein Desaster, ein Altsowjetisches Großstadtkaff rund um den Dom als trauriges Relikt! Dieser Königsberger Dom hat etwas vom Maison Carrée in Nîmes. Dass es das gibt, macht Nîmes ja auch nicht automatisch zum römischen Nemausus. Genausowenig ist Kaliningrad Königsberg.

    Die Frauenkirche hat Dresden etwas zurückgegeben, was ihm fehlte. Wem oder was sollte ein rekonstruiertes Königsberg was zurückgeben? Jede Instanz, die seine Existenz bedingt hat, namentlich die Provinz Ostpreußen, der Staat Preußen und vor allem die Menschen, die sich Königsberger nennen, sind verschwunden.
    Natürlich wäre es ehrenwert, würden die Kaliningrader diesem Alten Königsberg dann doch einen kleinen, von mir aus auch größeren, Tribut zollen. Sollen sie an der Langgasse wohnen und auf Renaissancefassaden schauen, gern! Aber wer russische Investorenprojekte kennt, der weiß, dass es da mit Würde und Erinnerung nicht weit her ist. Da heißt es Styro, Profit und Geschichtsklitterung. Was als Zitat gemeint war, wird zum Faktum erhoben und für sich vereinnahmt, ohne jemals dafür bestimmt gewesen zu sein; Legitimation des Unlegitimierbaren hat schließlich auch in Kaliningrad seine Tradition. Und wahrlich, das hat Königsberg nicht auch noch verdient.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

    3 Mal editiert, zuletzt von Mattheiser (23. Februar 2016 um 22:35)

  • Es waere schon einmal ein Anfang, wenn die Stadt ihren Namen umaendert, die noch immer nach einem Verbrecher benannt ist. Wer will sich mit so einer Stadt schon identifizieren? Koenigsberg ware natuerlich naheliegend. Ewig russisch wird diese Exklave ohnedies nicht bleiben, denn in dem Moment, wo der russische Baer lahm wird, werden seine Nachbarn dieses Gebiet rasch und schnell holen. Als Eigenschutz und praeventiv. Deutsch wird dieses Gebiet, wie ich befuerchte nicht mehr. Deutschland hat man seinen Glauben an sich selbst genommen und wird von innen heraus ausgehoehlt. Wirtschaftlich ist Deutschland (noch) eine Großmacht, aber kulturell ist es zum Zwerg verkuemmert und politisch am besten Weg dorthin.

  • Und wahrlich, das hat Königsberg nicht auch noch verdient.

    Da gebe ich Dir Recht, billige russische Pseudoaltstadtrekos ala Fischdorf hat diese einst so stolze Stadt nicht verdient. Was Königsberg aber auch nicht verdient hat ist vergessen und aufgegeben zu werden! Ein Projekt wie das des Arthur Sarnitz verdient es m.E. von deutscher Seite unterstützt und begleitet zu werden, denn dieses Projekt wird mit viel Herzblut betrieben und kommt dem vergangenen Königsberg schon ziemlich nahe!

    Deutschland hat man seinen Glauben an sich selbst genommen und wird von innen heraus ausgehoehlt.

    Liegt es nicht an uns selber das zu ändern?

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Das Thema interessiert vermutlich fast niemanden mehr außer ein paar Hartgesottenen im APH... Meine Ankündigung an Bekannte und Familienmitglieder, dass ich im Sommer eine Woche in Königsberg verbringen werde, erntet nur ein "so viel bürokratischer Aufwand,echt?" oder völliges Desinteresse. Eine der ehemals schönsten und historisch wichtigsten deutschen Städte scheint völlig aus dem Bewusstsein der Deutschen verschwunden zu sein, schade. Eine Breslauer Straße hier, ein Danziger Platz da oder ein Königsberger Ring dort werden wohl die einzigen Erinnerungen an die deutsche Vergangenheit im Osten sein.

    Russische Wiederaufbaubestrebungen pauschal als Kitsch abzutun erscheint mir übrigens als verfehlt, aber vielleicht revidiere ich mein Urteil ja im Juli. Denkmäler für Schiller, Kant und Herzog Albrecht sind immerhin ein tröstlicher Anfang...

  • Russische Wiederaufbaubestrebungen pauschal als Kitsch abzutun erscheint mir übrigens als verfehlt

    Bei Einzelbauten und Monumenten hast du wohl eher Recht damit, vergleiche hierzu Christ-Erlöser-Kathedrale und Bernsteinzimmer. Aber eben darum ginge es ja wie gesagt bei K nicht, sondern um die Stadt, um das urbane Geflecht. Und mit derlei tut man sich ja schon hierzulande schwer. Was ist da bei der Qualität des Wohnbaus in Ru zu erwarten, wo sich zwischen Oligarchenkitsch einer- und bröckelndem Sozialbau andererseits kaum was findet?

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Das heutige "Kaliningrad" ist auch für mich nichts anderes als nur ein weiteres Ex-Sowjetisches Hüttendorf, und daher interessiert es mich auch total nicht. Also, die Russen sollen dort einfach machen, was sie selbst wollen.

    Ich kann das nachvollziehen.

    Meine Familie kommt aus dem heute russischen Teil Ostpreußens und wurde bei Kriegsende vertrieben. Der Grad der Vernichtung unserer ehemaligen Heimat ist beispiellos. Von dem Bauernhof meiner Großeltern finden sich nur noch ein paar Ziegel in einer weiten Ödnis. Unser Dorf existiert nicht mehr. Die nächste Kleinstadt besteht aus ein paar Plattenbauten, in denen überwiegend ältere Menschen unter ärmlichen Bedingungen wohnen. Aus der Vorkriegszeit steht dort fast nichts mehr. Die Vertreibung der Bevölkerung wurde - anders als im polnischen Teil Ostpreußens - zu 100% durchgezogen, und damit unsere kulturelle Existenz beendet. Was kann einen selbst noch mit dieser Region verbinden?

    Interessanterweise gibt es aber insbesondere in Königsberg Russen, die sich für die kulturelle Vergangenheit und Historie interessieren. Es gibt sogar eine von Russen verfasste deutschsprachige Zeitung ("Königsberger Express"), die online frei zugänglich ist und viel über die Entwicklung der Stadt und Region berichtet. Man sieht sich selber in diesen Kreisen häufig als Bewohner einer baltischen Stadt mit russischer Bevölkerung und deutscher Vergangenheit - eine eigene Identität, die es so sonst nirgends gibt.

  • Der Oblast Kaliningrad ist ein Kunstgebilde, das wie alle anderen Kunstgebilde der Weltgeschichte ein durchaus zähes Eigenleben entwickelt hat, aber denoch niemals von Dauer sein kann. Dazu reicht ein Blick auf die Landkarte und das Wissen um historische Gegebenheiten. Ich schätze, es wird langfristig einfach nur eine Frage des Preises sein, dieses Gebiet von den Russen zurückzuerhalten. Der Preis dürfte vermutlich eine Mischung aus politischen und materiellen Verpflichtungen sein.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Nach 71 Jahren hat sich zu der schon räumlichen Distanz auch eine zeitliche Distanz herausgebildet, die sich mit jedem Jahr verstärkt. Schon vor der Annektion der Krim hatte diese spezielle Frage etwas mehr als abstraktes an sich; und daß Rußland jemals einen Teil seines Staatsgebietes aufgeben wird, ist eine solche Abstraktion einer Frage, die die vorherige um ein vielfaches in den Schatten stellt. Was Verschiebungen von Deutschlands Staatsgrenzen nach Osten hin betrifft, ist der Käse gegessen. Die Logistik und der Investitionsbedarf, um das Gebiet als Bestandteil unseres Staatsgebiets zu "ertüchtigen", sind nicht zu unterschätzen. Nach 71 Jahren sollte man früher einmal zu Deutschland zugehöriges Gebiet nun wirklich abschreiben. Auch ich bin ziemlich froh darüber, daß ich heute nicht in diesem blöden Westrumänien hocken muß.

  • Auch ich bin ziemlich froh darüber, daß ich heute nicht in diesem blöden Westrumänien hocken muß.

    Ostpreussen und Rumänien sind beides lebenswerte und wunderschöner Landstriche. Ostpreussen ist trotz oder gerade wegen seiner narbigen Geschichte für mich nach wie vor ein Sehnsuchtsort obwohl ich dorthin keine familiären Verbindungen habe.

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Sag niemals nie. Das lehrt nach schon die Geschichte.

    Keiner von uns weiß, wie die politische und vor allem ethnische Landkarte Europas in 150 Jahren aussehen wird.

    Momentan prophezeihe ich, dass die deutschen Großstaedte ueberwiegend muslimisch gepraegt sein werden, waehrend es am Land noch deutsche einsprengsel geben wird. Langfristig wird Deutschland auch zu Siebenbuergen mutieren...ein Land mit deutscher Geschichte und Kultur, aber ueberwiegend ohne Deutsche mehr. wird auch dem einen oder anderen gefallen. Mir nicht.

  • Ich persönlich halte es für durchaus möglich, dass es irgendwann zu einer Wiedervereinigung kommen wird. Das ganze hängt halt extrem davon ab, wie sich Russland wirtschaftlich, sozial und militärisch weiterentwickelt.
    Im Moment sieht sich Russland selbst immer noch als Weltmacht und betreibt auch ein dementsprechendes Militärprogramm. Das ist denke ich auch der wesentliche Punkt warum Russland zumindest momentan niemals an eine Rückgabe von Kaliningrad denken wird. Der dortige Marinestützpunkt ist schließlich einer der wichtigsten des ganzen Landes. (Man munkelt ja auch, dass der wahre Grund für die Krim-Annexion der Marinestützpunkt in Sewastopol war).
    Die Frage ist halt, wie lange sich Russland einen solchen Militärapparat noch leisten will/ kann. Und was passiert wenn Russland diese Macht verloren hat?
    Ich bin mir jedenfalls ziemlich sicher, dass in so einem Fall Polen die Chance ergreifen würde um seine ehemaligen Ostgebiete, zumindest von Weißrussland, zurückzuerobern. Und wäre es dann nicht legitim, dass auch Deutschland seine Gebiete von Polen zurückfordert?

    Um noch mal speziell auf Kaliningrad zu kommen: Ich hab vor kurzem mal eine Statistik über den wirtschaftlichen Zustand der Oblast gesehen. Und dieser ist selbst im Vergleich mit den umliegenden polnischen/ lettischen Gebieten desaströs. Das heißt eine Wiedervereinigung mit Wiederaufbauprogramm wäre tatsächlich sehr kostenintensiv und würde sich wohl aus wirtschaftlicher Sicht nur auf sehr lange Zeit lohnen.

  • eine Wiedervereinigung mit Wiederaufbauprogramm wäre tatsächlich sehr kostenintensiv und würde sich wohl aus wirtschaftlicher Sicht nur auf sehr lange Zeit lohnen.

    Sicher, aber Staaten bestehen ja nicht nur aus wirtschaftlich lohnenswerten Regionen (was immer das ist). Jede Nation hat industriell und landwirtschaftlich geprägte Regionen sowie darüberhinaus auch einige Gebiete, die als Naturparadiese gelten und daher für den Tourismus interessant sind.
    Aber auch wenn langfristig ein politischer Handel mit Moskau bezüglich des Oblast Kaliningrad möglich wäre, so müsste man erst abwarten, ob man in Deutschland den geforderten Preis bezahlen könnte bzw. wollte. Das ist natürlich bei aller Verpflichtung dem historischen Erbe gegenüber auch immer eine Abwägungssache.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Und man glaubt trotzdem, eine Stadt wie Königsberg sei selbst dann nicht totzukriegen, wenn man sie zerbombt, zerschießt, sprengt, abreißt, demoliert, verfallen lässt, umbenennt, ihr Umland teilt, ihren Staat tilgt, ihre Bevölkerung dezimiert und die Überlebenden vertreibt? Das nenne ich Optimismus.

    Sehr emotional geschrieben und auch alles nachvollziehbar, doch manchmal geschehen Wunder auch noch nach unfassbar langer Zeit. Man schaue nur mal, unter welcher Kontrolle Jerusalem heute wieder steht, welche Bevölkerungsmehrheit sich dort wieder etabliert hat und welche Sprache dort wieder gesprochen wird.
    Und Königsberg ist der einfachere Fall von Beiden, denn es ist nicht für beide Seiten ein Sehnsuchtsort oder ein religiös bedeutsames Zentrum, sondern nur für eine Seite. Für die andere Seite ist es nur ein vernachlässigtes Gebiet, das als Kriegsbeute eine gewisse Befriedigung darstellte.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Nach 71 Jahren hat sich zu der schon räumlichen Distanz auch eine zeitliche Distanz herausgebildet, die sich mit jedem Jahr verstärkt. ... Nach 71 Jahren sollte man früher einmal zu Deutschland zugehöriges Gebiet nun wirklich abschreiben.

    ...übrigens: analog dazu könnte man auch bei jedem Rekoprojekt (z.B. Pellerhausfassade, [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon] , Frauenkirche, etc.) sagen futsch ist futsch, findet euch damit ab. Nach über XY Jahren sollte man über den Verlust hinweg sein und sich nicht mit solchen abstrakten raümlich zeitlich distanzierten Ideen rumplagen. Ich stell mir gerade diese Argumentation bei so manchen Projekten vor... Nee, die Flamme des "Unmöglichen" muss m.E. nicht nur bei Rekoideen aufrecht erhalten werden!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Pellerhaus, Stadtschloß und Frauenkirche befinden sich auf Deutschem Boden, während Kaliningrad Staatsgebiet der Russischen Föderation ist. 1997 hatte ich das Vergnügen, den Katharinenpalast in Zarskoje Selo zu besichtigen, inclusive dem zumindest teilvollendeten neuen Bernsteinzimmer. Ich war drin... Dabei habe ich auch die Bilder gesehen, was in Deutschem Namen zwischen 1942-1945 aus dem Katharinenpalast gemacht wurde. Wenn man dann noch mit dem Hintergrundwissen, daß ein Großonkel von mir an der Belagerung von Petersburg beteiligt war an diesen Ort reist, gewöhnt sich dann so manches ganz schnell ab. Vielleicht auch besser so. Welchen Weg Kaliningrad nehmen wird, haben wir nicht zu entscheiden; und wenn es in Rußland Menschen gibt, die Deutsche "Empfehlungen" einfach nicht mehr ertragen können, kann ich das voll und ganz verstehen. Damit soll nicht ausgeschlossen werden, daß man sich über jeden kleinen Fortschritt in der Stadt sehr freuen darf.
    "Mein Kaliningrad"
    "Nein, mein Königsberg"
    "Nein"
    "Doch"
    "Nein"
    "Meins"
    Nein, meins"
    Wie wär´s, wenn man angesichts zweier Realitäten; derjenigen von Königsberg und derjenigen von Kaliningrad, im alleridealsten Fall gemeinsam was draus machen könnte?

  • Sag niemals nie. Das lehrt nach schon die Geschichte.

    Und doch sage ich: das wird nie passieren. Anders als Polen, ist Deutschland jetzt sowieso schon mehr oder weniger ein sterbendes Land, genau wie England, Frankreich, die Beneluxstaaten und ganz Skandinavien. Wozu braucht man dann noch ein neues Ostpreußen?

  • Pellerhaus, Stadtschloß und Frauenkirche befinden sich auf Deutschem Boden, während Kaliningrad Staatsgebiet der Russischen Föderation ist.


    Darum geht es nicht, Du benutzt eine Argumentation die Du bei Rekoprojekten nie benutzen würdest. Das hat erst mal nichts mit Territorien oder Verantwortung gegenüber der Geschichte zu tun.

    Anders als Polen, ist Deutschland jetzt sowieso schon mehr oder weniger ein sterbendes Land, genau wie England, Frankreich, die Beneluxstaaten und ganz Skandinavien.

    Bloss nicht voreilig aufgeben, Europa ist m.E. zäher als man es im Allgemeinen zu vermuten glaubt!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)