Stets kommt mir in Stuttgart die Durchfahrt der Stephanstraße zur Bolzstraße beim derzeitigen Bülow-Carré in den den Sinn, sobald ich die Übergangslösung des Durchbruchs Moritzstraße hin zur Wilsdruffer Straße betrachte:
Quelle: eigenes Archiv
Stets kommt mir in Stuttgart die Durchfahrt der Stephanstraße zur Bolzstraße beim derzeitigen Bülow-Carré in den den Sinn, sobald ich die Übergangslösung des Durchbruchs Moritzstraße hin zur Wilsdruffer Straße betrachte:
Quelle: eigenes Archiv
Mit der Vorlage hätte der Stadtrat der Variante zugestimmt, das Baufeld des Hotels zu verschieben und den Bau nicht etwa zu rekonstruieren, sondern nur eine Interpretation des "Gebäudetyps" zu schaffen. Diese Entscheidung wäre dann in den zu erarbeitenden neuen Bebauungsplan für den Verflechtungsraum zwischen dem Neumarkt und der Wilsdruffer Straße eingeflossen. Kann man das wollen?
Ich finde es nur vermünftig, dass sich die Stadträte die Entscheidung nicht leicht machen. Vor einer möglichen Rekonstruktion steht ja nichts weniger, als der perspektivische Abriss der Nordseite der Wilsrdruffer Straße.
Das Stadt Rom ist viel zu kostbar, als daß es Spielobjekt für Interpretationen eines Zustands werden dürfte. Auf diese Interpretationen kann man sehr gern verzichten. Dann möge halt eben die Entscheidungsfindung noch etwas dauern und die Parzelle frei bleiben. Es hat auch gute Seiten, wenn eine Entscheidung nicht vom Zaun gebrochen wird. Vielleicht wäre es besser, wenn erst einmal die anderen Quartiere bebaut werden und der Neumarkt wieder lebt. Wenn dann noch etwas Zeit vergangen ist, wäre es immer noch möglich, einen Wiederaufbau des Stadt Rom anzugehen. Auch mit einer verkürzten Reko, wie schon angesprochen, wäre zwischen dem Neumarkt und den Wohnbauten ein guter Kompromiß erreicht, den es im Interesse der Dauerhaftigkeit mehr als anzustreben gälte.
Heute entscheidet der Stadtrat über das Hotel Stadt Rom, dessen mögliche Verschiebung und ob es einen Durchbruch der Moritzgasse zur Wilsdruffer Str. geben wird und ob es eine Gestaltungskommission Altstadt auf Anregung der Grünen geben soll.
Wer dabei sein will:
ZitatAlles anzeigenDonnerstag, dem 17. Oktober 2013,
16:00 Uhr,
im Kulturrathaus, Clara-Schumann-Saal, 1. Etage,
Königstraße 15, 01097 DresdenTOP 6 Werkstattverfahren "Schichten der Stadt"
Diskussion einer stadträumlichen Verflechtung des Neumarktes
und der Wilsdruffer Straße am Standort Hotel Stadt Rom
hier: Kenntnisnahme der Ergebnisse
V1547/12
beschließend
Zuständig: GB Stadtentwicklung
Vertagung Stadtrat 26.09.2013TOP 7 Bildung einer Gestaltungskommission Dresden A0588/12
beschließend
Einreicher: Bündnis 90/Die Grünen
Vertagung Stadtrat 20.06.2013
Die Sächsische Zeitung lässt hoffen:
http://www.sz-online.de/nachrichten/lo…om-2687421.html
ZitatBeim jahrelangen Streit um den Wiederaufbau des Hotels Stadt Rom deutet sich nun eine Lösung an.
Die Stadtratsfraktionen der CDU, Grünen und der Bürger wollen heute mit einem gemeinsamen Antrag
für die Errichtung des Hauses am Originalstandort stimmen. Damit auch die Moritzstraße neu entstehen
kann, soll es einen Durchbruch durch die Wohnhäuser an der Wilsdruffer Straße geben.
ZitatAlles anzeigenDie Stadt schlug deshalb vor, den Bauplatz etwas nach Norden zu verschieben. Die Gesellschaft
Historischer Neumarkt brachte jedoch ihrerseits die Idee mit dem Durchbruch ins Spiel.
Diesem Plan folgen nun CDU, Grüne und Bürger. Da sie zusammen eine Mehrheit
im Stadtrat bilden, ist eine Zustimmung wahrscheinlich.Wann die Bauarbeiten beginnen, ist aber trotzdem noch offen. Auf Basis der Vorzugsvariante
kann die Verwaltung in den kommenden Monaten einen Bebauungsplan erstellen und zugleich
mit möglichen Investoren verhandeln. Das Grundstück befindet sich derzeit noch im Besitz der
Stadt. Zugleich müsste eine Einigung mit der Gagfah über den Durchbruch und mit den Eigen-
tümern der Heinrich-Schütz-Residenz erzielt werden. (SZ/win)
Wollen wir alle gemeinsam hoffen. Ach wäre das klasse!!!!
Gruß DV
Dies sind natürlich fantastische Nachrichten, auch weil sich die Politik endlich den städtebaulichen Realitäten stellen würde und die Probleme der heutigen Situation zumindest teilweise versuchen würde zu beheben.
Die Entscheidung wäre deshalb von so herausragender Bedeutung, weil damit nicht nur der Wiederaufbau des Hotel Stadt Rom am historischem Standort möglich würde, es würde über die wiederanzulegende Moritzstraße auch eine echte Verbindung des Neumarkts zum östlichen Teil der Wilsdruffer Straße hergestellt. Auch würde sich die Möglichkeit ergeben, einen der schönsten Palaisbauten des historischen Neumarkts, das Palais de Saxe, wiederaufzubauen. Es wäre also eine für den Neumarkt wegweisende Entscheidung, vielleicht die wichtigste seit der Entscheidung zum Gewandhaus, weil hier grundsätzliche Strukturfragen entschieden werden!
Zur Erinnerung noch mal ein Blick auf das Hotel Stadt Rom vom Neumarkt aus mit geplantem Durchbruch zur Wilsdruffer:
Quelle: GHND/Andreas Hummel
Dann noch mal die angestrebte städtebauliche Situation an der Südseite des Neumarkts:
Quelle: GHND
Abschließend noch mal ein Bild des Palais des Saxe im Quartier IV:
Quelle: GHND
So, das war also nochmal ein kurzer Überblick über die Lage in diesem Quartier. Hoffen wir auf eine verantwortungsvolle Entscheidung seitens der Politik.
Es wäre ein Traum wenn das Palais de Saxe rekonstruiert werden könnte/würde ♥
Bleibt wirklich zu hoffen, dass die Entscheidungsträger den Mut aufgbringen , und den Durchbruch entscheiden.
Zuallererst hoffe ich, dass sich unsere Volksvertreter gegen die Verschiebung entscheiden! Die aus Hotel de Saxe und Hotel Stadt Rom gebildete Torsituation zur Moritzstraße bedingt m.E. den richtigen Abstand beider Gebäude. Zudem wäre für alle Zeiten die Moritzstrasse unmöglich zu realisieren. Ganz zu schweigen von der Steilvorlage für alle Rekonstruktionsgegner, wenn das HSR nicht auf seinem angestammten Fußabdruck landen würde.
Zu den Vorschlägen der GHND zum Durchbruch durch das Wohngebäude an der Wilsdruffer Straße muss ich aber auch einmal sagen, dass der Verein hier entweder naiv oder mit voller Absicht die resultierenden Probleme verharmlost. Durch das Haus in der vorgeschlagenen Weise, d.h. diagonal in voller Höhe eine Schneise zu schlagen, würde wenig bis nichts übrig lassen, was man noch sinnvoll erhalten könnte (Ausnahme ist maximal der Flügel zur Friesengasse). Wenn man ehrlich wäre, würde man sagen, dass die Wohnzeile dazu komplett abgerissen werden müsste. Selbst der torartige Durchbruch wäre vermutlich so nicht zu machen. Da müssten massive Abfangekonstruktionen rein. Eventuell würden da z.B. auch Treppenhäuser angeschnitten. Dazu würde ich gern mal einen Grundriss sehen, wie das gehen soll. Eine hübsche Ansicht des Hauses reicht da nicht. Wie der Besitzer sich positioniert, wenn sein Haus durchlöchert werden soll, weiß meines Wissens auch niemand.
Damit man mich nicht falsch versteht: Ich wünsche mir das Hotel Stadt Rom am alten Standort, sowie die Wiederauferstehung der Moritzstraße, aber mit einer sinnvollen Anbindung an die Wilsdruffer Straße.
Deine technischen Bedenken muss ich leider teilen, lieber Arwed. Aber es kann ja nicht die Aufgabe der GHND sein, umsetzungsreife Planungen vorzulegen. Vielmehr muss sie mit schönen Bildern für ihre Visionen werben.
Hier gibt es einen Teilgrundriss des Gebäudes:
Der Weg zum Minimaldurchbruch ist zumindest laut Stadtratsbeschluss frei. Das Hotel Stadt Rom soll am Originalstandort wiederaufgebaut werden. So könnte auch das Palais de Saxe wiederaufgebaut werden, meint man. Wie das allerdings gehen soll, frage ich mich schon. Da stoßen ja besagtes Palais und der 60er Jahre-Riegel direkt aufeinander?!
Hier zur Erinnerung noch mal die Bilder von Hummel
Quelle: neumarkt-dresden.de
Bei einem Minimaldurchbruch ist das Palais de Saxe nicht realisierbar. Zumindest das festhalten am Originalstandort vom Stadt Rom ist jedenfalls ein enormer und sehr begrüßenswerter Fortschritt, was für den Neumarkt ein besonders wichtiger Fortschritt wäre.
im Bericht der Sächsischen Zeitung heißt es
ZitatDiesem Vorschlag schlossen sich gestern die CDU, die Bürgerfraktion und große Teile der Grünen an.
Ausdrücklich festgelegt ist nun der Bau am Originalstandort. Der Durchbruch und ein Verbindungs-
bau zwischen Hotel Stadt Rom und dem Gebäude an der Wilsdruffer Straße gelten als Option, wenn
sie technisch, rechtlich und finanziell umsetzbar sind. SPD und Linke machten sich für die
Verschiebung des Baufelds stark. Dafür gab es keine Mehrheit.
ZitatAlles anzeigenWann die Bauarbeiten am Hotel Stadt Rom starten können, ist aber ungewiss. Auf Grundlage der vom
Stadtrat beschlossenen Vorzugsvariante kann die Verwaltung nun einen Bebauungsplan erarbeiten.
Wegen der komplizierten Gemengelage an dem Grundstück kann sich das jedoch über mehrere
Jahre hinziehen. Gemeinsam mit einem möglichen Investor muss die Verwaltung unter anderem klären,
ob die Eigentümer der Heinrich-Schütz-Residenz und der Wohnhäuser an der Wilsdruffer Straße
auf ihre rechtlich zugesicherten Abstandsflächen verzichten.Ursula Friedsam, die Geschäftsführerin der Heinrich-Schütz-Residenz, wollte gestern keine Stellung-
nahme abgeben.
Dirk Schmitt, Sprecher der Gagfah, signalisierte immerhin Verhandlungsbereitschaft. „Wenn die
Rahmenbedingungen stimmen, können wir darüber reden“, sagte er. Er machte jedoch auch klar,
dass der Durchbruch durch das Wohnhaus nicht zum Nulltarif zu haben sei.
ZitatSollte die Stadt mit den Verhandlungen Erfolg haben und ihren Bebauungsplan verabschieden,
kann sie das Grundstück erneut zum Verkauf ausschreiben. Dem Vernehmen nach soll Blobel weiterhin
an einem Kauf der Fläche interessiert sein. Anschließend stehen noch archäologische Grabungen an.
Dann könnten die Bauarbeiten beginnen.
Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/du…kt-2688447.html
Alles in allem eine kluge Entscheidung. Wichtig ist in erster Linie das HSR, und zwar so schnell wie möglich (was leider ohnehin nicht der Fall sein wird).Das Palais de Saxe ist sowieso nur Zukunftsmusik. Übrigens könnte man es auch verschieben. Wirklich, warum nicht? Wenn der Stadtraum Moritzstraße nicht wieder kommt - was ja nur durch Komplettabriss des Wilsdruffer Riegels möglich wäre, machen wir uns nichts vor, alles andere ist science-fiction, ist ein Insistieren am historischen Standort, ob dieser nun frei ist oder nicht, sinnlos - so istdie historische Raumwirkung ohnedies dahin. Hier kommt es wirklich nur auf das Kunstwerk der Fassade an (während hingegen der historische Standort des HSR für das Neumarktgefüge unabdingbar ist).
Der Minimaldruchbuch ist nicht so schlecht, damit könne man leben. Die Hinterhofsituation ist natürlich suboptimal, aber wahrscheinlich ist dies alles in allem die beste, vernünftigste, realistischste Lösung, ein bei Minimallösungen eher seltenes Phänomen.
Die gestrige Entscheidung war auch insofern von großer Wichtigkeit, da für den Verflechtungsraum der Wilsdruffer Straße mit dem Neumarkt zur Zeit ein Bebauungsplanverfahren läuft. Hier wurden also vorrangig in Bezug auf die Unverrückbarkeit des Baufeldes wichtige Signale in Richtung der Verwaltung gesendet. Was sie daraus macht, ist natürlich eine andere Frage. Die Vision der GHND ist für mich jedenfalls nicht akzeptabel.
Hier gibt es einen Videobeitrag zur gestrigen Stadtratsentscheidung:
http://www.dresden-fernsehen.de/Aktuelles/Arti…iginalstandort/
Torsten Kulke äußert sich im Studiointerview zur Stadtratsentscheidung (Video 2):
http://www.dresden-fernsehen.de/Aktuelles/Arti…iginalstandort/
Ich empfiinde die Entscheidung als unmöglich.
Der Querriegel der Willsdruffer Straße stört schon jetzt die Rekos davor.
Mit dem Fortbestand der 60er Jahre Platte wird eine miefige dunkle HInterhofsituation geschaffen, die keinem gefallen wird, und die sich auch die Bewohner nicht gefallen lassen werden.
@ Der Herzog
Na, nun mal langsam - gewünscht hätte ich mir ebenso nichts sehnlicher als den Abbruch dieses Gebäudes und die Wiederaufnahme der Moritzstraße. Aber man muss auch schauen, was überhaupt machbar ist. Ähnlich wie in Potsdam steigen in Dresden die Mieten erheblich und die Angst vor einer neuen Wohnungsnot geht in Teilen der Bevölkerung um. In einer solchen Situation den Abriss von intakten Wohnungen zu fordern ist politischer Selbstmord. Da geht es leider nicht darum, was unter städtebaulich/ästhetischen Belangen das Beste wäre. Solange kein Privatinvestor auf der Matte steht, der sagt - "Weg damit, ich will da was Neues hinsetzten mit so und soviel Wohnungen", gibt es nicht den Hauch einer Chance das gesamte Gebäude für etwas anderes zu entfernen. Ein solcher ist seit Jahren nicht in Sicht und dürfte auch in den nächsten 10 Jahren nicht kommen. Ein solcher Investor wäre aber der öffentlichen Meinung nicht ganz so ausgeliefert wie die Politik oder die GHND. Daher ist der Durchbruchgedanke im EG der bestmögliche Kompromiss derzeit und der stand auch auf Messers Schneide.... Da damit das Stadt Rom am Originalstandort errichtet wird, gibt er der nächsten Generation an dieser Stelle die Chance nochmal regulierend einzugreifen, so sie es denn möchte. Die Hinterhofsituation wird da ein kleiner Dorn bleiben. Allerdings wird man versuchen, diese in irgendeiner Form noch aufzuwerten. Recht hast Du, dass der Kompromiss aus stadtbaukünstlerische Sicht nicht der Stein der Weisen ist - aber mehr ist derzeit leider nicht drin. Wenn allerdings die anderen Kräfte sich in der knappen Entscheidung durchgesetzt hätten, wäre mit einer Verschiebung des Stadt Rom die Moritzstraße für alle Zeit verloren.
Beste Grüße
Andreas
PS und ich bin heilfroh - das es zwischen Landhausstraße und Rampischer Straße eine große Baugrube gibt- unter Umständen wäre der Abbruch des ehemaligen Anbaus am Polizeipräsidium heute gar nicht mehr möglich - zumindest wäre er nie und nimmer so geräuschlos über die Bühne gegangen.
Dem ist an Deutlichkeit der Aussage nichts hinzuzufügen!
Alles richtig, ich freue mich ja auch, aber der Riegel stört, und öffnet neuen Konflikten Tür und Tor.
Ja, der Riegel stört. Aber ein Schritt nach dem anderen. Das wichtigste ist, dass das Stadt Rom nicht versetzt werden soll. Jetzt kann man es bauen (mit Option auf spätere Eweiterung) und wenn das Ding erstmal steht, werden immer mehr Leute erkennen, wie mies die DDR-Riegel doch eigentlich stehen. Und irgendwann wird man wohl sehen, dass der Abbruch dieser einen Ecke (irgendwann wird man auch da wieder sanieren müssen) nicht wirklich weh tut:
http://www.neumarkt-dresden.de/baubilder/bild…oritzstasse.jpg