Ein Verbot des Baus von Eigentumswohnungen wirst Du allerdings nicht erleben, zumindest so lange nicht die "Linke" die Stadt regiert. Bauherren dazu zu zwingen, Mietwohnungen zu errichten, dürfte das Baugeschehen stellenweise zum stark einschränken bzw. zum Erliegen bringen. Das vom Bauherren eingesetzte Kapital (das er erst einmal aufbringen muss) würde erst langsam zu diesem zurückfließen, und dieser Rückfluss ist mit einem großen Aufwand für den Bauherren verbunden (Makler für Vermietung, Hausverwaltung usw.).
Ich will niemandem irgendetwas verbieten, darum ging es auch nicht. Ich sprach nicht von privaten Investoren, sondern von der Stadt Frankfurt als Bauherr.
ZitatMietwohnungen zum moderaten Mietpreis (Sind das die 1700 Euro warm für die 100 Quadratmeter, die mein Kumpel in Bornheim zahlt? Oder soll es noch günstiger sein?)
1700 € für 100 m² sind schon ein ganz schöner Brocken, und das könnte sich beileibe nicht jeder leisten - also etwas für Besserverdiener bzw. Dinkies*. Aber: Das würde eben auch eher die Leute anziehen, die dort tatsächlich wohnen wollen als solche, die so eine Wohnung vor allem besitzen wollen. Selbst wenn (bzw. erst recht wenn) man 2000 € oder noch mehr verlangen würde, würde man diese Wirkung erzielen. Lieber eine Altstadt mit reichen Bewohnern als eine mit reichen Wohnungseigentümern, die eigentlich in Kronberg oder Königstein leben.
* double income, no kids
ZitatHätte sich die Stadt Frankfurt verpflichten müssen, im Dom-Römer-Bereich Mietwohnungen zum moderaten Mietpreis zu errichten, hättest Du keine neue Altstadt bekommen. Du hättest bestenfalls einige mit Styropor gedämmte Blöcke erhalten. Alles andere wäre der Öffentlichkeit hinsichtlich der städtischen Finanzen, die übrigens langsam deutlich nachgeben, nicht vermittelbar gewesen.
Das ist Deine These - aber woher willst Du das so genau wissen? Ein Neubau kann sich auch durch Mieten refinanzieren, nur eben viel langsamer. Aber es ist auch nicht irgendein Neubauprojekt, sondern der partielle Wiederaufbau eines Teil der historischen Altstadt. Die möglichst kein totes Freilichtmuseum, sondern ein lebendiges kleines Viertel sein soll. Warum sollte das der Öffentlichkeit nicht vermittelbar sein?
Im Übrigen hat man doch auch aus guten Grund die Gewerbeflächen nicht an von finanzkräftigen Konzernen getragene Ketten vergeben, sondern an mittelständische Unternehmer, die dort ihr Café, ihre Apotheke oder ihren Feinkostladen oder was auch immer betreiben werden. Dafür werden doch ebenfalls Mietverträge zu für Mittelständler machbaren Konditionen geschlossen. Würde die Dom Römer GmbH auch hier möglichst viel Umsatz herausholen wollen und Mieten verlangen, die man im Zentrum einer Stadt wie Frankfurt durchaus erzielen kann, würden H&M, Apple-Store, Starbuck's und McDonald's am Hühnermarkt einziehen - was man aber gerade vermeiden wollte. Und das war und ist m.E. der Öffentlichkeit sehr einfach vermittelbar.