• Hallo,

    bei dem Haus in der Lauchstädter Straße 3: ja, ist nur aufgemalt.

    bei den Häusern, bei denen der Sockel noch nicht fertig ist: in der Großen Steinstraße ist es wirklich auch jetzt noch so, in der Lauchstädter Straße 23 sieht es jetzt gut aus. Ich fahr nur, wenn die Häuser überwiegend fertig sind, nicht noch mal hin ;).

    Zu deine Frage, wie sehr die Sanierungen ins Gewicht fallen. Also es werden sicherlich mehr Häuser saniert, nur bekomme ich das nicht immer mit und ich habe so meine Stadtteile, die ich immer mal besuche, manch andere schau ich mir nicht so oft an. Oft sind es die letzten unsanierten Häuser einer Straße, die noch gemacht werden, ich würde sagen, in den Stadtteilen, wo ich so bin, sind die Häuser überwiegend saniert.

    In Glaucha, wie auf den ersten Bildern, werden z.B. derzeit noch über zehn Häuser saniert, die noch nicht fertig sind. Dort wird aber auch erst seit etwa drei Jahren etwas saniert, nach 20 Jahren Ebbe. Dort tut sich halt viel, während im Mühlwegviertel oder im Paulusviertel nahezu alles saniert ist (von den Einfallsstraßen, die das Paulusviertel begrenzen, mal abgesehen, doch selbst hier werden vier große Gründerzeithäuser saniert oder sind in Planung, genauso in der Großen Brunnenstraße, die gruselig das Mühlwegviertel begrenzt).

  • Wird Halle etwa das neue [lexicon='Leipzig'][/lexicon]? Schön wärs!

    Zitat



    Da hat wohl jemand der wunderschöne Neubau nicht gefallen :lachen:

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Herzlichen Dank für die mühevolle Präsentation!

    Mir fällt immer wieder auf, wie schlecht und billig die Gründerzeit-Architektur in Halle daherkommt. Die Proportionen mies, die Architekturteile großteils unecht und vom Städtebau wollen wir in den gezeigten Gebieten - Stichwort: Trauf- und Geschosshöhe - erst gar nicht sprechen!
    Woran bitte liegt das?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Mir fällt immer wieder auf, wie schlecht und billig die Gründerzeit-Architektur in Halle daherkommt.


    Warum dieses harte Urteil? Warum dieses Halle-Bashing? Sicherlich ist die gezeigte Gründerzeitarchitektur wie sie meiste Mietshaus-Architektur aus dieser Zeit Massenware, aber ähnliches kann man auch über die Dresdner Vorstädte sagen. Pieschen und Cotta sehen doch ganz ähnlich aus doch. Dennoch würde ich mir nie so ein hartes Urteil erlauben, besser als der ganze Nachkriegs-Müll.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Die Kritik erscheint mir auch etwas irrational. Meiner Ansicht nach ist der Unterschied zu [lexicon='Leipzig'][/lexicon] in der Gestaltung der Fassaden nicht allzu groß, bisweilen meine ich Halle sogar mehr Abwechslung zu erkennen. Der preußische Einfluss ist aber dennoch sichtbar. Einige Gebäude erinnern mich an Magdeburg.

  • Sogenanntes Halle-Bashing sollte weiß Gott nicht mein Ziel sein.

    Allerdings verwundert es mich schon, dass man anhand der gezeigten Bilder keine Unterschiede zu anderen Städten erkennen will.
    Beginnend beim Städtebau fallen - wie bereits angsprochen - vor allem die unterschiedlichen Traufhöhen auf, die damals kein Stadtplaner mit "Ehr' im Leib" in der Art und Weise zugelassen hätte. Daneben zeugen verschiedene unbebaute "Restflächen" von wenig Weitsicht bei der Parzellierung.
    Die zu sehende Architektur wirkt zu großen Teilen schlecht proportioniert und in ihren Details phantasielos. Die Umsetzung ist billigst, was man vor allem an den "Vorher-Bildern" erkennen kann. So wurden Simse, Gewände usw. fast durchgängig aufgeputzt und nicht massiv in Kunst- oder gar Naturstein ausgeführt.

    Versteht mich nicht falsch; gemessen an dem Gros der heutigen Architektur ist die Hallenser Gründerzeit schon in Ordnung. Einem Vergleich mit [lexicon='Leipzig'][/lexicon] oder Stuttgart hält sie jedoch keinesfalls stand.

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  • "bilderbuch" hat nicht ganz unrecht. Würde nicht Halle als weitgehend vom Weltkrieg unbeschadete Stadt herausragen, dann wäre Halle nur eine Stadt von vielen in Deutschland. Halle fehlt ein übergreifendes Erkennungsmerkmal. Es gibt keine herausragenden Ladenpassagen, Flussansichten, Kathedralen oder irgendetwas wofür die Stadt stehen könnte. Es ist weitgehend gründerzeitliche Massenware, sehr oft als einfache Arbeitermietshäuser konzipiert, ohne überbordenden Historismusschmuck.

    Trotzdem fühlt man sich als Besucher und bestimmt auch als Bewohner in Halle wohl, denn die Stadt wurde für Menschen gebaut und nicht für Autos oder misanthropische Nachkriegsfantasien.

    ...

  • Halle fehlt ein übergreifendes Erkennungsmerkmal. Es gibt keine herausragenden Ladenpassagen, Flussansichten, Kathedralen oder irgendetwas wofür die Stadt stehen könnte.


    Häh? Warum hier immer dieser Hass auf Halle? Anderswo würden solche Plätze und Gebäude hier im Forum wahrscheinlich Entzückenschreie provozieren!Ich verstehe manche Leute hier wirklich nicht!

    Von wegen gründerzeitliche Massenware:

    Oder keine Kathedralen und Flussansichten:

    Ich habe keine Ahnung welche negativen Erfahrungen hier manche mit Halle verbinden, aber die harten Urteile hier scheinen mir einfach ungerechtfertigt.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Die Bilder lösen auch bei mir städtebauliche Entzückungsschreie aus und es liegt mir wie wahrscheinlich auch anderen Halle-Bewertern fern, Halle zu hassen. im Gegenteil: Halle ist eine tolle Stadt und besitzt einige Architektonische Juwelen. Trotzdem steht Halle, außer dem unversehrten Stadtbild für nichts. Es fehlt - um mehr beachtet zu werden - soetwas wie der Magdeburger Dom, Dresdner Frauenkirche oder Leipziger Passagen. Ohne ein herausragendes Stadtsymbol bleibt Halle nur Insidern bekannt. Was ja nicht schlimm ist, aber eine Bemerkung wert ist.

    ...


  • Halle war ein wenn nicht DAS Zentrum der deutschen Aufklärung. Wenn das nichts ist, weiß ich auch nicht.


    Frag mal, wer das außerhalb von Halle weiß. Warum gibt es keinen symbolhaften Ort den man in diesem Zusammenhang kennt und die eine Bekannheit haben, wie z.B. die Wartburg, die Thesentür an der Schlosskirche in der Lutherstadt Wittenberg oder die Lutherstadt Worms mit seinem Dom.

    Und wenn Halle eines oder sogar DAS Zentrum der deutschen Aufklärung war - warum vermarktet das die Stadt Halle nicht ausreichend?

    Also ich bleibe dabei. Halle ist eine tolle Stadt, sogar eine meiner Lieblingsstädte, aber die Stadt hat keine Hauptsehenswürdigkeit, mit der man Halle verbindet.

    ...

  • Ich bringe mit Halle stets den Roten Turm in Verbindung. Ganz klar die Hauptsehenswürdigkeit und auch baulich durchaus besonders. In Deutschland ist wohl kaum ein zweiter mitten auf dem Marktplatz platzierter Glockenturm zu nennen. Jedenfalls fällt mir jetzt keiner ein.

    Plus Outre

  • Das denkmalgeschützte "Künstlerhaus 188" am Böllberger Weg soll abgerissen werden. Grund dafür ist der Bau einer Straßenbahnlinie die nach EU-Norm gebaut werden muss, wenn man dafür Fördergelder kassieren will. Dafür ist aber ein separates Gleisbett von Nöten. Die Straße wird breiter und das Gebäude steht im Weg. Eine Onlinepetition sammelt Unterschriften gegen den geplanten Abriss.

    http://hallespektrum.de/nachrichten/um…estartet/68644/

  • Das Haus Ecke Graseweg hat ein neu gedecktes Dach mit rekonstruiertem Turm, neue Fenster und freigelegtes Fachwerk, jedoch tut sich äußerlich derzeit nicht mehr so viel. Vielleicht findet gerade der Innenausbau statt. Morgen mach ich mal ein Foto.

  • Wie versprochen, hier einige Bilder:

    Zustand 7/2009

    Etwa Mitte 2012, fast das ganze Haus abgetragen, bis auf den Teil über der Durchfahrt:

    Und heute:

    Blick zum Nachbarhaus Graseweg 1, das im gleichen Atemzug saniert wurde:

    Und hier Große Klausstraße 3:

    Viele Grüße!