• Der "nette alte Herr" ist nicht "gekränkt". Nur schockiert:schockiert:. Nämlich im Notre-Dame-Forum von ideologischen Vorbehalten behaftete Meinungen und Urteile vorgefunden zu haben, die sich vom erklärten Zweck und Ziel des Vereins - ein Forum für Rekonstruktion und Neue Klassische Architektur zu sein - distanziert, um sich vom übrigen Forum abgesondert in einem reinen Rekonstruktionszirkel unter einem selbsternannten Wächterstatus zu bewegen.

    Mein Notre-Dame-Entwurf steht unmißverständlich auf der Vereinsbasis Rekonstruktion und Neue klassische Architektur. Nämlich 1. für die Rekonstruktion des gesamten historischen Kirchendachs als Bleidach, welches zu rekonstruieren in diesem Strang schon in Frage gestellt wurde. 2. für die Rekonstruktion des Vierungsturms von Viollet-le-Duc in seinem charakteristischen Erscheinungsbild, Höhe, Breite und Gliederung (Grund- u. Aufriß), konstruktiver Aufbau und Materalität der äußeren Gestaltgebung, nämlich wiederum als Bleideckung- und Verkleidung. 3. für eine Neue Klassische Architektur, jedoch nur für die Ausformung einzelner tektonischer Teile, die den historischen Gesamteindruck weder schmälern noch beeinträchtigen. Sich "weiter der altehrwürdigen Kathedrale zu widmen", kann alleine auf der Basis der o. a. Vereins-Zielsetzung, und nicht eigenmächtig restriktiver Vorstellungen, erfolgen.

    Der "alte Herr" war auch nicht nur "nett", sondern herausfordernd, provokativ, unbequem. Mit "nett" geht die Welt zugrunde, damit kann man die ehrgeizigen Pläne Präsident Macrons - der noch immer an seinem erklärten Ziel festhält, Notre-Dame im Geist unserer Zeit in 5 Jahren wieder aufzubauen - nicht stoppen. Dafür hat er nur noch 4 Jahre Zeit. Jetzt hat er bereits Premier Édourd Philippe, der den Architektenwettbewerb zum Wiederaufbau von N-D lanciert hat, gegen einen Neuen, Jean Castex, ausgetauscht, eine Chance für mich, an den Neuling aus der Provinz nochmals heranzutreten. Nur steter Tropfen höhlt den Stein Macrons.

    Schockiert:schockiert: ist der "alte Herr" über Unterstellungen des Mitglieds tegula: "Im Internet ist über diese Person (Spellenberg) nicht eine Silbe zu finden. Diese Person ist schlichtweg nicht existent." Sollte eine solche, nachweisbar falsche und rufschädigende Behauptung wiederholt hier geäußert werden, behalte ich mir juristische Schritte vor.

    Sollte ich Dich unwissentlich beleidigt haben, möchte ich mich dafür entschuldigen.Doch bitte sehe es mir auch nach, wenn ich darauf erpicht bin, daß Thema Notre Dame hier zu favorisieren. Dieses wertvolle Bauwerk ist nun mal leider in einem ruinösem Zustand, da finde ich es schon angenehm wenn ein Architekt sich da seine Gedanken zum Wiederaufbau macht.

  • hast du tatsächlich gedacht, "von Zieten" ist der Klarname ?

    Ja, ich ging davon aus und zwar aufgrund solcher Äußerungen:

    ich stamme aus der preußischen Adelsfamilie von Zieten

    des Architektenlehrers unseres Herrn von Zieten

    Dein Turmentwurf im Zieten-Stil ist sehr schön.

    Ich schloss daraus, dass der Herr den Namen tatsächlich noch trägt. Das war ein Trugschluss, richtig, und dafür entschuldige ich mich. Das war aufgrund der bisherigen Äußerungen für mich nicht ersichtlich.

    Schockiert :schockiert: ist der "alte Herr" über Unterstellungen des Mitglieds tegula: "Im Internet ist über diese Person (Spellenberg) nicht eine Silbe zu finden. Diese Person ist schlichtweg nicht existent." Sollte eine solche, nachweisbar falsche und rufschädigende Behauptung wiederholt hier geäußert werden, behalte ich mir juristische Schritte vor.

    Das Zitat habe ich in dieser Form übrigens nie getätigt. Es ist ein entscheidendes Wort hinzugedichtet, was den Aussagegehalt erheblich verfälscht. Ich habe diese Aussage über den nicht existenten Architekten von Zieten getroffen.

    Äußerungen, die weiter Öl ins Feuer gegossen hätten, editiert. Es gab offenbar ein Mißverständnis. Das ist jetzt geklärt. Zurück zur Tagesordnung!

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

    Einmal editiert, zuletzt von Philon (8. Juli 2020 um 23:13)

  • Luxemburger, DIESE Seite habe ich auch gefunden und hier verlinkt. Der Beitrag ist aber gesperrt...

    Architekten werden in Deutschland in den Listen der Architektenkammern geführt... Und da konnte ich keinen Spellenberg finden...

  • "Und nun widmen wir uns weiter der altehrwürdigen Kathedrale" (Heinrich der Böse).

    Nein, dem altehrwürdigen Mann, Zieten + Architekten Spellenberg. Wer da seinen Spaß dran hat, bitteschön!

    Der altehrwürdigen Kathedrale habe ich mich von Anfang meines Erscheinens hier versucht zu widmen und dabei eingangs ein Lob für Ihre Beiträge an Sie alle ausgesprochen. Ich habe auch auf mein Internet-Porträt "Der Architekt Axel Spellenberg" auf der Homepage StadtbildD e. V. hingewiesen, nachdem Zweifel an meinem Berufsstatus aufkamen. Ich kann, wem das alles nicht reicht, auch noch meine Zietenangehörigkeit via Buchauszug oder Taufschein unter Beweis stellen.

    Wer es nötig hat, nach mir in Architektenlisten zu schnüffeln, dem sei gesagt: ich war bis 2013 lange Jahre Mitglied der Architektenkammer Baden-Württemberg und wurde 2014 wegen Umzugs nach Niedersachsen leider aus der B-W-Liste gelöscht. Ein Neueintritt in die Kammer Niedersachsen war wegen Zur-Ruhestandsetzung und sehr niedriger Rente für mich nicht möglich, zumal die hohen Eintrittsgebühren, Mitgliedskosten und Berufshaftpflichtkosten durch keinen Auftrag gedeckt werden konnten. Die Löschung alleine wegen Wegzugs in ein anderes Bundesland war ein bitterer Akt, da ich den Titel "Freier Architekt" verlor, den ich daher auch nicht mehr verwenden darf. Sollte es einen offiziell ausgeschriebenen, europaweiten Architektenwettbewerb für Notre-Dame geben und ich teilnehmen, muß ich wegen der Auslobungsbedingungen einen Neueintritt in die Architektenkammer beantragen, was sich wegen der Situation Architekt i. R. nicht leicht gestaltet. Es wäre ein schweres finanzielles Opfer, mich an N-D zu beteiligen. Alle in Brot und Arbeit tätigen Architektenkollegen, vorzugsweise Modernisten, dürfen sich die Hände über meine Situation reiben.

    Das waren die letzten Buchstaben zu meiner Person, Berufsstatus, Herkunft. Diese sind, gemessen an der Aufgabe Notre-Dame, total unwichtig, wurscht und egal. Auch die trögen bürokratischen ´Architektenlisten´. Oder haben die ´ín Listen´ eingetragenen Architekten bessere Lösungen und Ideen für die ruinöse Kathedrale Notre-Dame oder sonstige Bauaufgaben unserer Gegenwartszeit?

    Ich widme mich Notre-Dame, punktum finale. Mache hier jede/r, was sie/er für richtig hält.

  • Hier zeigt sich die große Genialität Violett-le-Ducs. Die Überspannung der Vierung mittels diagonalen Holzfachwerk-Bindern ist atemberaubend, war aber besonders schwierig wegen der großen Turmlasten, die auf die 4 Vierungspfeiler abgetragen werden mußten. Diese Konstruktion, und die Einbindung des Turmoktogons in die Basisträger, ist die größte Herausforderung für einen originalgetreuen Wiederaufbau. Dazu die Bleiverkleidungen bis hin zu kleinsten Details.

  • >>Die meisten Probleme entstehen bei ihrer Lösung<< LEONARDO DA VINCI (1452 - 1519)

    Man wird sehen, ob sich dieses Zitat bei der ´Lösung des Problems´ Wiederaufbau N-D bewahrheitet.

  • Macron hat sich heute nach Presseberichten klar für eine Rekonstruktion des Vorbrandzustandes ausgesprochen, da dies offenbar dem Willen der Mehrheit des Volkes entspräche.

  • Macron hat sich heute nach Presseberichten klar für eine Rekonstruktion des Vorbrandzustandes ausgesprochen, da dies offenbar dem Willen der Mehrheit des Volkes entspräche.

    Enfin!!

    Dann hätte er ja endlich mal was kapiert und richtig gemacht!!!!!!!!!

    Wenn das unsere Politiker auch so machen würden, wäres perfekt!

  • Macron hat sich heute nach Presseberichten klar für eine Rekonstruktion des Vorbrandzustandes ausgesprochen, da dies offenbar dem Willen der Mehrheit des Volkes entspräche.

    Habe es soeben gelesen. Und bin maßlos erleichtert. Darüber, dass das 2. drohende Unheil über Notre-Dame, der Modernisten, abgewendet ist. Damit sind alle modernistischen Entwürfe und auch mein Entwurf gestorben. Und der Weg frei für Viollet-le-Duc:applaus: Trotzdem muß man wachsam sein.

  • Eben auch im Teletext aufgeschnappt. Darin hieß es Notre-Dame solle weitestgehend wie vor dem Brand wieder aufgebaut werden. Dies sei aus einer Besprechung mit dem Beratergremium entschieden worden, laut Macron. Man wolle überdies bei der Auswahl der Materialien auf Nachhaltigkeit Acht geben.

  • Notre-Dame : Emmanuel Macron renonce à son «geste architectural contemporain»

    Macron verzichtet auf eine "zeitgenössische moderne Geste". Es wird keinen Architektenwettbewerb für die Gestaltung des Turmes mehr geben. Der Vierungsturm wird in historischer Form aus Holz und Blei nach Viollet-le-Duc rekonstruiert.

    Was mich hier aber irritiert ist, dass von der Option eines Wettbewerbes für die Gestaltung der übrigen Teile von Notre-Dame gesprochen wird. Wie ist das zu verstehen? Die sind doch ohnehin weitgehend erhalten?

  • Da hatten die Autoren der 3sat-Doku Anfang April die Sache doch richtig eingeschätzt. Ich zitiere nochmal das Wichtigste aus meinem Beitrag vom 6. April:

    HelgeK

    Die Option eines möglichen Wettbewerbs bezieht sich auf "les abords", also das Umfeld der Kathedrale, die Zugänge zu dem Bauwerk. In der 3sat-Doku war das bereits angesprochen worden (habe den Satz hervorgehoben). Im Wesentlichen ist der Parvis gemeint.

    Der Artikel in Le Figaro ist ja wirklich schön deutlich. Die Materialwahl für den Dachstuhl überlässt der Präsident den Fachleuten. Die Mitglieder der Commission nationale du patrimoine et de l'architecture haben sich einstimmig für die Rekonstruktion der flêche ausgesprochen und plädieren zudem dafür, den Dachstuhl wieder aus Eichenholz zu errichten und das Dach mit Blei zu decken. Auch diese Forderung war in den vergangenen Monaten immer wieder zu hören gewesen. Einige Fachleute hatten vor längerer Zeit die Sorge geäußert, die Terminsetzung April 2024 werde es unmöglich machen, den Dachstuhl wieder aus Eiche zu errichten. Jetzt hat Macron aber die Materialwahl den Fachleuten überlassen und seinen Wunschtermin nicht mehr in den Vordergrund gerückt. Wahrscheinlich wird es also wieder Eiche. Zuletzt hatte Jean-Louis Georgelin am 2. Juli 2020 Spekulationen über eine spätere Wiedereröffnung der Kathedrale zurückgewiesen. Aber ich sage mal: Am Ende dauert es so lange, wie es dauert.

    Die Beseitigung der Brandschäden wird Teil einer umfassenden Restaurierungskampagne sein. Diese wird bis April 2024 zweifellos nicht abgeschlossen werden, aber eine Teilwiedereröffnung der Kathedrale könnte bis dahin zu schaffen sein. Der Abbau des Vierungsgerüsts hatte erst am 8. Juni begonnen. Das Gutachten von Dombaumeister Philippe Villeneuve kann daher frühestens im Herbst vorliegen. [Nachtrag: Das Gutachten wurde wohl gestern vorgelegt, siehe nächster Beitrag.] Es geht seinen Gang. Der gestrige Tag war ein schöner Erfolg für die Denkmalpflege in Frankreich.

    Demnächst wird eine "maison du chantier" (Haus der Baustelle, ein Info-Pavillon) im Hof des Hôtel-Dieu eröffnet. Dort wird die Öffentlichkeit über die Arbeiten an Notre-Dame informiert.

  • Hier noch ein aktuelles Foto von Notre-Dame aus Le Figaro - Klick

    Le Monde bringt einen Artikel, von dem nur der Anfang frei zugänglich ist - Klick

    Darin ein aktuelles Foto und ein Hinweis, dass Villeneuve einen 3.000 Seiten umfassenden Bericht vorgelegt habe, der von der Commission nationale de l'architecture et du patrimoine gebilligt worden sei. Demnach wurde das Gutachten, von dem ich oben vermutet hatte, dass es erst später kommt, gestern präsentiert.

  • Macron hat sich heute nach Presseberichten klar für eine Rekonstruktion des Vorbrandzustandes ausgesprochen, da dies offenbar dem Willen der Mehrheit des Volkes entspräche.

    Wie ich gelesen habe, hat sich Macron nicht deshalb für eine Rekonstruktion nach le-Duc ausgesprochen, weil er so ein prima Demokrat ist, sondern weil er befürchtet, daß sich seine modernistische Variante nicht in dem von ihm selbst gesteckten Zeitrahmen realisieren lässt.

    Also lässt er seinen Drang nach Zerstörung des historischen Gesamtbildes eben am Parvis aus.

  • Babber50

    Wie was wo willst du denn da gelesen haben? Der detaillierte Artikel in Le Figaro gibt deine Interpretation jedenfalls nicht her.

    Macron ist übrigens seit Mai 2017 im Amt. Der Präsident der Republik wird alle fünf Jahre gewählt. Es ist also völlig offen, wer zur Wiedereröffnung der Kathedrale Präsident sein wird. Die Zielsetzung war an den Olympischen Sommerspielen orientiert, aber für dieses Ereignis wird die Kathedrale gar nicht gebraucht. Da es um die Schließung der Gewölbe und die Wiedererrichtung des Daches geht, ist ein ehrgeiziger Zeitplan von der Bauaufgabe her durchaus gerechtfertigt. Der Zeitplan begünstigt die Entscheidung für eine Rekonstruktion, aber er ist nicht der entscheidende Grund dafür.

    Für den Parvis wird es eventuell einen Wettbewerb geben. Die Platzfläche wird aber noch lange Zeit von der Baustelle in Anspruch genommen. In einem Architekturwettbewerb wird der Sieger auch nicht durch eine selbstherrliche Entscheidung eines Präsidenten gekürt, sondern durch eine Jury. Außerdem ist im Falle des Parvis auch die Mairie de Paris, also die Stadtregierung, mit im Boot.

  • Hier auch noch ein Bericht aus "Paris Match" (vom 9. Juli 2020)

    Le chef de l'Etat, qui avait évoqué juste après l'incendie d'avril 2019 "un geste architectural contemporain" pour la flèche, se range au consensus des architectes et de l'opinion publique, le jour où l'architecte en chef Philippe Villeneuve a présenté un projet en ce sens.

    Ich übersetze:

    Der Staatschef, der direkt nach dem Brand im April 2019 "eine zeitgenössische architektonische Geste" für den Vierungsturm angeregt hatte, reiht sich in den Konsens der Architekten und der öffentlichen Meinung ein - an dem Tag, an dem Chefarchitekt Philippe Villeneuve ein Projekt in diesem Sinne vorgestellt hat.

    Weiter heißt es dort:

    Der Abbau des alten Gerüsts solle bis spätestens Ende September abgeschlossen sein, hatte Jean-Louis Georgelin vor einer Woche gesagt.