Ich würde es ganz einfach halten:
- In historischen Stadtkernen möglichst rekonstruieren, zumindest dort, wo bedeutende bzw. das Stadtbild prägende Bauten gestanden haben.
- Traditionsbewusstes Bauen in der Altstadt dort, wo Bauten sich aufgrund der schlechten Dokumentation nicht rekonstruieren lassen oder wo die verloren gegangenen Bauten zu unbedeutend waren. In diesem Sinne hätte ich mir z. B. in der Rampischen Gasse in Dresden statt des von außen misslungenen Innside traditionelles Bauen gewünscht.
- Ferner plädiere ich für traditionelles Bauten in den Gründerzeitquartieren, die keineswegs flächendeckend rekonstruiert werden können. Hier gibt es beispielsweise schöne Ansätze von Francis Terry (siehe Foto).
- Darüber hinaus würde ich mir auch Turmhäuser, die in Sichtbeziehung zur Innenstadt stehen, in traditionellem Bauen wünschen (etwa in Anlehnung an die Hochausbauten in den USA bis ca. 1940). Hierzu gibt es ganz brauchbare Ansätze von Patzschke.
- Und für ganz neue Wohnviertel kann ich mir auch richtig moderne Neubauten vorstellen.
Was nun den Blobel-Bau betrifft, der ja Auslöser dieser Debatte ist: Natürlich wäre an dieser Stelle eine Rekonstruktion besser gewesen. Aber dennoch ist es gut, dass Architekten lernen, solche Bauten zu planen. Die Wilsdruffer Straße mit Blobel Bauten wäre doch nicht schlecht, oder?