Abriss und andere schlechte Meldungen in Kurzfassung

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    Zitat

    Die vier Mietshäuser sollen als „Vorzeigeobjekt für nachhaltiges, ökologisches Bauen und Wohnen“ dienen. „Angestrebt ist unter anderem eine Zertifizierung des Projekts durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen mit Gold oder Platinstatus und gleichzeitiger TÜV-Zertifizierung.“

    Zimmermann erwartet, dass die Lebensdauer der Neubauten mindestens der eines „normalen“ Hauses entspricht. „Kostengünstiger als eine konventionelle Bauweise ist diese Art des Bauens aber nicht; im Gegenteil. Es geht vielmehr darum, den Aspekt der Nachhaltigkeit und der CO2-Neutralität zu verfolgen.

    Mir wäre neu, dass der Abriss offenbar intakter Häuser und die Erstellung eines Neubaus "nachhaltig", "ökologisch" und "CO2-neutral" ist.

    Zitat:

    Zitat

    Müller (...) übernahm die bereits von den Urgroßeltern geführte Gaststätte: „Ich hänge emotional sehr an dem Gebäude.

    “Weshalb er das Gebäude auch an einen Investor verkaufte, der es umgehend abreißen lässt.

    :lachentuerkis:

  • Mir wäre neu, dass der Abriss offenbar intakter Häuser und die Erstellung eines Neubaus "nachhaltig", "ökologisch" und "CO2-neutral" ist.

    Genau mein Gedanke. Also wieder ein Projekt, das alles andere als nachhaltig ist. Nach ein paar Jahrzehnten wird dann sicher wieder abgebrochen. Für wieder was Neues und noch Nachhaltigeres.

  • Die Mogelpackung "okologisch" scheint noch immer zu funktionieren. Was bittschön ist ökologischer daran weitere Bäume zu fällen um seelenlose Holzkästen daherzusetzen, als den alten Holzbestand vorhandener Gebäude zu sanieren?

  • Auf dem Bild sieht man direkt hinter den beiden Häusern, was stattdessen zu erwarten ist. Mir fehlt ein Wut-Smiley als Reaktion, also nehm ich den verwirrten, weil ich nicht begreife was in den Verantwortlichen der Stadt vorgeht.

    In dubio pro reko

  • Singen am Hohentwiel: Denkmalgeschützte Scheffelhalle abgebrannt - Heiße Sanierung?

    In den Morgenstunden ist die rund 100-jährige, denkmalgeschützte Scheffelhalle in Singen am Hohentwiel (https://static6.suedkurier.de/storage/image/…de6I_Y8vBBB.jpg, https://static4.suedkurier.de/storage/image/…SC8__9uLx8i.jpg, https://www.wochenblatt.net/fileadmin/user…0.xb0b08f7b.JPG) nach einer vernehmbaren Explosion abgebrannt. Der Förderverein Freunde der Scheffelhalle mahnt seit Jahren den Substanzverlust an und setzt sich für ihren Erhalt sowie deren Sanierung in einem ansonsten arm an traditionell-historischen, denkmalgeschützten Gebäuden und vernachlässigten Ortsbild ein.

    Das Pikante: Vor wenigen Tagen wurde der Öffentlichkeit die Summe von ca. 5 Millionen Euro mitgeteilt, die ein Architekt für die Sanierung der Halle veranschlagt hatte. Bei der Ermittlung der Brandursache, des für die lokale Geschichte bedeutenden, öffentlichen Hauses, wird zu untersuchen sein, ob es reiner Zufall war, dass die Halle wenige Tage nach Bekanntwerden der Sanierungskosten, für die laut Stadtverwaltung und Gemeinderat kein Geld zur Verfügung stünde, explodierte und niederbrannte...


    Quellen:

    https://www.suedkurier.de/region/kreis-k…372458,10668159

    https://www.swr.de/swraktuell/bad…singen-100.html

    https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.singen-…1d28f0a4e8.html


    Wochenblatt vom 13.11.2020 (!) zum Stand der Sanierungsfrage und deren Kosten:

    https://www.wochenblatt.net/heute/nachrich…chicksalsfrage/

    Älterer Artikel:

    https://www.wochenblatt.net/heute/nachrich…alle-vonnoeten/


    Förderverein Freunde der Scheffelhalle e.V.

    https://scheffelhalle.com/blog/

  • Denkbar ist vieles, auch eine Rekonstruktion, aber realistisch, vielleicht auch so beabsichtigt, ist angesichts des Zerstörungsgrades und der vermutlichen Wasserschäden eher die komplette Beseitigung der Brandruine, damit für viel Geld eine weitere modernistische Scheußlichkeit entstehen kann.

  • Scheffelhalle, Singen a.H., Baden-Württemberg

    Verdacht der Brandstiftung einer denkmalgeschützten Halle, für deren Ertüchtigung Stadtverwaltung und Stadtrat wenige Tage vor dem Brand, nach Jahren des Verzugs, über einen beauftragten Architekten die Summe von 5 Millionen Euro nannten...

    Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/bad…singen-100.html

  • Als wir noch Mods waren, hat man für jede Gemeinde, die vorgekommen ist, einen Strang bilden können. Damit hat man auf außerordentlich komfortable und effiziente Weise alle Informationen vorsortiert und räumlich genau zugeordnet ablegen können. Aber auch damals hat nicht jeder von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Meldungen in diesem Strang waren schon immer Eintagsfliegen: bei jedem Abbruch einmal kurz jammern und feststellen, wie schlecht die Welt ist. Und anschließend die Meldung vergessen...

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass in diesem Forum sich jemand für ein ostwestfälisches oder sonst ein Kaff in diesem Land mit weniger als 5.000 Einwohnern interessiert. Da nimmt man solche Informationen einfach mit und fertig....

    Wir können und müssen sowieso nicht jede Hütte oder Bude vor dem Bagger retten. Dazu fehlen Zeit, Geld und vielleicht auch der Wille. Peng!

    Aber gerne ein paar Zeilen zum ehemaligen Standort des Fachwerkhauses:

    Schnathorst.

    Schnathorst ist eine Ortschaft am Südhang des Wiehengebirges mit rund 2.700 Einwohnern. Sie wurde im Rahmen der kommunalen Neugliederung Nordrhein-Westfalens im Jahre 1973 ein Ortsteil der Gemeinde Hüllhorst im Kreis Minden-Lübbecke.

  • Übrigens bin ich der Meinung, dass meine sonstigen Beiträge im Forum immer sehr detailliert und reichlich bebildert sind! Gerade aus Ostwestfalen kommen von kaum jemandem Beiträge mit eigenem Bildmaterial.

    Und wenn man sich in diesem Forum mal andere Beiträge anschaut, dann sind es oft nur politische und philosophische Texte, verquickt mit etwas Kultur und persönlicher Meinung.

    Aber wer verlässt denn mal seine Komfortzone am Schreibtisch und macht mal ein paar echte Bilder? Es gibt sogar Teilnehmer, die entschuldigen sich für Handybilder! Warum? Immerhin kommen von Euch Beiträge MIT Bildern.

    Und jetzt zurück zum Thema. Musste mal gesagt werden.

  • Ich muß für mich gestehen, daß ich bei der Vernichtung von Bauwerken welche gezeigt werden, auch ganz gern mehr über den Hintergrund erfahren würde.

    Auch wenn es eine unbedeutende Provinz in Umstrukterode oder was weiß ich wo ist - es interessiert mich schon, wo dies stattfindet.

    Was ich zudem noch interessant fänd, wie und warum kam es zu einer solchen Entscheidung, das Gebäude zu vernichten?

  • Müssen und können wir alle Hintergründe klären? Ich denke nein. Denn dafür habe ich persönlich zu wenig freie Zeit noch großes Interesse an jeder kleinsten Dorfhütte.

    Und, es geht mich prinzipiell auch erstmal nichts an. Privatsache der Besitzer.

  • Und, es geht mich prinzipiell auch erstmal nichts an. Privatsache der Besitzer.

    Wenn es sich um eine billige Nachkriegskiste handelt, sicherlich - da kräht aber dann ohnehin kein Hahn nach.

    Wenn es sich jedoch um historische und Denkmalwürdige Bausubstanz handelt, ist es schon keine Privatsache mehr der Besitzer.

  • Billige Nachkriegskiste... Naja, ich bin ja auch ein Freund von 50er- und 60er-Jahre-Architektur, und nur abtun sollte man deren Qualitäten nicht. Mir sind solche Gebäude in jedem Fall lieber, als seelenlose Glaskästen ohne Akzente.

    Ich finde es schockierend, wie rigoros die Bauten der Nachkriegszeit seit Beginn des neuen Jahrtausends abgeräumt werden. Auch diese haben durchaus ihre städtebauliche und auch optische Daseinsberechtigung. Vielleicht bin ich da hier in der Minderheit, aber ich bedaure das, gerade bei gefälligen oder auch prägenden Bauten, sehr.