Sonstige Meldungen aus Berlin

  • Egal wie man zu der Initiative steht: Lest euch doch wenigstens trotzdem den Gesetzentwurf durch. Selbstverständlich werden auch dort Politiker, Handwerker, Mobilitätseingeschränkte, ... berücksichtigt.

    Ich werde sicherlich auch nicht unterschreiben, aber weniger Autos in der Berliner Innenstadt wären keine schlechte Sache. Ob es dafür Verbote braucht? Vermutlich nicht. Aber um eine Citymaut und den konsequenten Rückbau mehrspuriger MIV-Trassen kommt man langfristig nicht umhin.

  • Da finde ich eine City-Maut oder stetig verschärfende Abgasnormen für Innenstädte eigentlich schlechter. Schließlich schließt das Leute aus die keinen Neuwagen sich leisten können oder umgekehrt bevorzugt jene, die 10€ am Tag Maut gerne zahlen. Dann sind die Straßen nur noch für gut betuchte zu befahren mehrheitlich. Kann man sagen, die zahlen ja dann dafür, aber finde ich nicht gut für eine Stadtgesellschaft.

  • Majorhantines

    Das wäre dann der Punkt, an dem man mal wieder über die eigenen Grenzen schauen sollte. In Norwegen gibt es in allen halbwegs größeren Städten Mautgebühren. Dort funktioniert die Transformation in der Mobilität. Da sollte man doch mal gucken, wie man es dort zum Erfolg führt, und gute Konzepte übernehmen.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • ^ Die dortige "Transformation der Mobilität" lässt sich aber nicht auf Deutschland übertragen. Norwegen hat durch seinen vielen Wasserkraft-Strom die besten Voraussetzungen dafür. Mit Zickzack-Stromeinspeisung durch Sonne und Wind wie bei uns kann das nicht vergleichbar funktionieren. Und aus der stabilen, grundlastfähigen Stromgewinnung aus Atomkraft sind wir ja dank Merkels Opportunismus aus "ethischen Gründen" ausgestiegen.

  • Die dortige "Transformation der Mobilität" lässt sich aber nicht auf Deutschland übertragen. Norwegen hat durch seinen vielen Wasserkraft-Strom die besten Voraussetzungen dafür.

    Inwiefern hat das Einfluss auf das Argument von Majorhantines, die Maut könnten sich nur die Reichen leisten? Mit dem Problem muss man sich doch in Norwegen auch auseinandersetzen. Und deshalb ist der Blick in den hohen Norden auch eine wichtige Option.

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  • Ganz einfach, Tegula. Die Norweger sind durchschnittlich als auch rein quantitativ deutlich wohlhabender als wir, BIP pro Kopf und pro Jahr in Deutschland rund 47.000 $, in Norwegen rund 81.000 $. Da ist schon der ein oder andere Tesla finanziell 'drin', und die "City-Maut" reißt auch keine großen Löcher in die Kasse. Bei uns hingegen können sich die meisten Ottonormalverbraucher den ganzen grünen Schnickschnack nicht wirklich leisten, jeder Cent mehr für den Diesel oder das Erdgas hat da gravierendste Folgen.

  • Ganz einfach, Tegula. Die Norweger sind durchschnittlich als auch rein quantitativ deutlich wohlhabender als wir, BIP pro Kopf und pro Jahr in Deutschland rund 47.000 $, in Norwegen rund 81.000 $.

    Dir ist aber schon klar, welche Lebenshaltungskosten in Norwegen existieren? Bisher war es das teuerste Land, in dem wir Urlaub gemacht haben. Insofern hilft der Vergleich des BIP pro Kopf nicht weiter. Sowohl Norwegen als auch Deutschland gehören zu den Ländern mit den höchsten Lebensstandards. Entscheiden ist das kaufkraftbereinigte BIP und da liegen die beiden Länder nicht so weit auseinander, als dass das zu einem Problem bei der Einführung einer Maut führen würde. Das BIP ist jedenfalls kein Argument.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der…rodukt_pro_Kopf

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  • Komme mir vor wie in der Stammkneipe, man redet über Berlin und ist längst in Norwegen - noch ne Molle und Korn dann misch ich beim Stammtisch mit....von Oslo nach Texas ist s ja jetzt auch nimmer so weit ~:-[]cheers:):biggrin:

  • Das wäre dann der Punkt, an dem man mal wieder über die eigenen Grenzen schauen sollte. In Norwegen gibt es in allen halbwegs größeren Städten Mautgebühren. Dort funktioniert die Transformation in der Mobilität. Da sollte man doch mal gucken, wie man es dort zum Erfolg führt, und gute Konzepte übernehmen.

    Stimme voll zu, immer hilfreich sich schon auf Vorbilder stützen zu können und deren Fehler zu vermeiden bzw. deren Vorzüge gezielt sich zu Eigen zu machen. Entsprechend muss es ja nicht nur Norwegen sein, viele Städte haben so eine Maut. Und Jede ein wenig anders. Da wäre es vermessen ganz grundsätzlich zu sagen das geht kategorisch nicht. Mein Gedanke war aber, und ich denke da kann man dann derart generalisieren: Wir sprechen hier ja von zwei konkurrierenden Ideen. Einer Maut, um den Verkehr zu reduzieren im Vergleich zur scheinbar in Berlin anvisierten grundsätzlichen Verkehrsberuhigung. Und da ist dann meine Überlegung, dass die grundsätzliche Beruhigung stets gerechter ist und einfacher zu implementieren, weil es eben nicht um den Geldbeutel geht. Man kann eine Maut sozial abfedern, aber eben nie ganz davon befreien, weil es ja auf der monetären Steuerung fußt. Deswegen fände ich das Experiment spannend, ob dieser neue Ansatz gegen die sonst verbreitete Maut bestehen kann.

  • Das BIP ist jedenfalls kein Argument.

    Für dich womöglich nicht, in den Geo- und Wirtschaftswissenschaften schon. Und in unserem Beispiel bringt die Berücksichtigung der Kaufkraftparität auch ein kein nennenswert anderes Ergebnis. Deine Erfahrung bezüglich der Preise in Norwegen kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, selbst die einfachste Pizza im Restaurant kann da locker mal 20 Euro kosten. Gleichwohl sind auch die Lebenshaltungskosten in Deutschland nicht von Pappe, zumal die Realeinkommen bei uns im Gegensatz zu Norwegen in den letzten 20 Jahren nicht mehr nennenswert gestiegen sind. Hinzu kommen die höchsten Strompreise Europas und vieles andere an Politikerbeschlüssen, was den deutschen Michel finanziell massiv belastet.

    Daher komme ich zu meiner Ausgangsthese, dass sich die meisten Deutschen sich den Klima-Hype finanziell nicht wirklich leisten können, zurück. Es sei denn man heißt Kleber, Baerbock oder Neubauer, oder hat mindestens ein A15-Gehalt.

  • Für dich womöglich nicht, in den Geo- und Wirtschaftswissenschaften und schon.

    Wir reden aber von den finanziellen Möglichkeiten der Einwohner für eine Maut. Und dabei unterscheiden sich diese beiden Länder nicht elementar. Es gibt, wie Majorhantines richtig bemerkt, auch noch anderer Länder, in denen eine Maut existiert. Stockholm hat seit einigen Jahren eine Maut eingeführt. Es wird Zeit, mal von anderen zu lernen.

    Daher komme ich zu meiner Ausgangsthese, dass sich die meisten Deutschen sich den Klima-Hype finanziell nicht wirklich leisten können, zurück. Es sei denn man heißt Kleber, Baerbock oder Neubauer, oder hat mindestens ein A15-Gehalt.

    Für die einen ist es ein Hype, für die meisten Menschen ist es eine der wichtigsten Zukunftsfragen überhaupt. Und alte weiße Männer sollten sich nicht herablassen, der Jugend die Möglichkeit zu nehmen, eine lebenswerte Zukunft zu erhalten. Mich wird der Klimawandel nicht mehr mit voller Wucht treffen, dich - so schätze ich - auch nicht. Also lassen wir die machen, die es primär betrifft.

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  • Und alte weiße Männer sollten sich nicht herablassen, der Jugend die Möglichkeit zu nehmen, eine lebenswerte Zukunft zu erhalten.

    Ich fürchte damit war ich jetzt gemeint, hammergeil ! :biggrin: Ich gehe aber davon aus dass nicht das Klima den Deutschen ihre Zukunft raubt, sondern eher die Zerschlagung ihrer sicheren Stromversorgung, ihrer Leitindustrien (v.a. der Autoindustrie und der Abschied vom Diesel), die massiven Haftungen im Rahmen des Euros, die falsche Migrationspolitik. Womit deine These, dass ich ein alter weißer Mann bin, abermals bestätigt sein dürfte...

  • Und alte weiße Männer sollten sich nicht herablassen, der Jugend die Möglichkeit zu nehmen, eine lebenswerte Zukunft zu erhalten.

    Also die Einstellung zum Klimawandel ist sicher keine Frage des Geschlechts oder der Hautfarbe.

    Und was das Alter angeht...wenn ich meinen Neffen mit meiner Mutter vergleiche: Dann hat "die Jugend" mit ihren wenigen Lebensjahren mit all den Kurz-Städtetripps per Flugzeug, Urlauben in aller Welt schon einen viel größeren ökologischen Fingerabdruck. Die Fahrt zum Supermarkt geht natürlich auch nur mit dem Auto.

    Und um zum Thema zurückzukommen:

    Ich hoffe durch das Herausdrängen des Individualsverkehrs aus dem inneren S-Bahn-Ring langfristig auf eine bessere Architektur. Denn wer braucht eigentlich schöne Fassaden, wenn davor eine vielbefahrene Straße verläuft und alle nur vorbeihuschen?

    In Norwegen gibt es in allen halbwegs größeren Städten Mautgebühren...

    Also in Oslo, Bergen und Trondheim. Das sind alle größeren Städte des Landes. ;)

    Ich würde auch nicht Norwegen zu Vergleichen heranziehen, die Lage dort ist sehr untypisch: Großer Reichtum allein durch Bodenschätze, ein sehr dünn besiedeltes Land usw. (i.Ü: ist die moderne Architektur dort auch nicht berauschend)

  • Ich hoffe durch das Herausdrängen des Individualsverkehrs aus dem inneren S-Bahn-Ring langfristig auf eine bessere Architektur.

    Schau dir mal deutsche Fußgängerzonen an! Ist dort die moderne Architektur besser als anderswo?

    Ich stelle mir gerade vor, dass bei einem Verbot des MIV innerhalb des S-Bahnrings die kriminellen Clans nicht mehr einfach mit dem Audi am Kudamm vorfahren könnten, wenn sie mal wieder einen Geldtransporter überfallen wollen (wie heute geschehen). Dann müssten sie die Beute mit Lastenfahrrädern abtransportieren.

    Aber jetzt wieder ernsthaft: Ich halte die Tarifzone Berlin A des VBB für die Einrichtung einer verkehrsberuhigten Zone zu groß. Das hat ja nichts mit "Innenstadt" im normalen Verständnis zu tun. Man könnte das vergleichen mit dem Departement Ville de Paris (105 qkm, Berlin A = 88 qkm). Und ob auf großen Straßen wie der Karl-Marx-Allee, der Leipziger oder der Bismarckstraße so ganz ohne MIV nicht doch was fehlen würde? Wir hatten ja schon überlegt, dass sich die Straße Unter den Linden eher nicht für eine Fußgängerzone eignet.

    Eine Tendenz zugunsten ÖPNV, Verkehrsberuhigung und Umweltschutz unterstütze ich, aber der geplante Volksentscheid scheint mir der falsche Weg.

    Ich finde übrigens den Ausdruck "alte weiße Männer" politisch nicht korrekt. Da steckt Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Alter und Geschlecht drin.

  • Habt ihr den Artikel eigentlich nicht gelesen am Beginn dieser Debatte oder wieso kommt immer wieder die Behauptung, alle Straßen sollen leer und von Fahrzeugen ganz befreit sein.

    1. Steht da, dass die Anlieger eventuell eine fixe Zahl an Einfahrten gewährt wird, zusätzlich zu sonstigen Sondergenehmigungen. D.h. da wird schon allein für Liefer-, Einsatz-, ÖPN-, und begrenztem Individualverkehr die Straßen weiterhin gut genutzt werden.

    2. Steht da ganz konkret, dass es ein Landesgesetz wäre, die Bundesstraßen also nicht betroffen sind. Warum dann immer noch über Unter den Linden, Leipziger Straße, Bismarckstraße oder eine Karl-Marx-Allee diskutieren, die Bundesstraßen sind meiner bescheidenen Wahrnehmnung nach? :/

  • Also die Einstellung zum Klimawandel ist sicher keine Frage des Geschlechts oder der Hautfarbe.

    Das ist doch nicht wörtlich zu verstehen. Es handelt sich um ein Stereotyp von Menschen und Verhaltensweisen. Gelegentlich muss ich mir selbst anhören, ein alter weißer Mann zu sein. Ich kann gut damit leben.

    Also in Oslo, Bergen und Trondheim. Das sind alle größeren Städte des Landes.

    Ja, und in einer ganzen Reihe weiterer Städte. Für die Norweger ist ein große Stadt etwas anderes als wir es kennen. Hier mal eine Aufstellung: https://de.wikipedia.org/wiki/Maut_in_Norwegen

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Und ob auf großen Straßen wie der Karl-Marx-Allee, der Leipziger oder der Bismarckstraße so ganz ohne MIV nicht doch was fehlen würde? Wir hatten ja schon überlegt, dass sich die Straße Unter den Linden eher nicht für eine Fußgängerzone eignet.

    Es sollen ja keine Fußgängerzonen werden. Bus, Taxi, KfZ für den Lieferverkehr, Handwerker, Pflegedienst, Behinderte usw. usw.

  • Snork 5. März 2021 um 16:00

    Hat den Titel des Themas von „Sonstige berlinische Meldungen“ zu „Sonstige Meldungen aus Berlin“ geändert.
  • Es wird jetzt wohl jetzt ernsthaft an 2 Berliner Strassenbahnpojekten geplant.

    Aber da wird noch sehr viel Wasser die Spree runterfließen, wenn ich an die Einsprüche der Anwohner denke, besonders im grün dominierten Teilbezirk Kreuzberg. Es geht jetzt schon los mit der Durchquerung des Görlitzer Parks. Sollen sie doch unter die Erde gehen, früher gab es ja auch einen Fußgängertunnel unter den Bahngleisen des Görlitzer Bahnhofs. Und was ist eigentlich mit der geplanten Strassenbahnverbindung zwischen Adlershof und Schöneweide ( Johannisthal ) geworden, lange nichts mehr davon gehört, weiß dort jemand Bescheid ? Danke

    https://www.morgenpost.de/berlin/article…itzer-Park.html

  • Sollen sie doch unter die Erde gehen

    Abgesehen davon, dass wir nicht wissen, ob das an der Stelle technisch möglich ist (unterirdische Leitungen, Bodenbeschaffenheit usw.), sind Tunnelbauten sehr teuer und langwierig. Dafür müsste dann erst Recht ein großer Teil des Park lange Zeit in eine Großbaustelle verwandelt werden. Viel besser finde ich die Idee des "Linken"-Politikers einer Umfahrung des Parks, die auch in den Kosten besser zu kalkulieren sein dürfte.