Als Carl Christian Carus Gretschel in seinem Bildteil zu "[lexicon='Leipzig'][/lexicon] und seine Umgebungen" im Jahre 1828 auch Gohlis aufnahm, sah dies noch recht überschaubar aus:
Nicht einmal 80 Jahre später war das Gebiet schon so verdichtet, wie wir es heute noch zu großen Teilen zu schätzen wissen können.
Auch wenn Gohlis erst mit der Ehrensteinstraße "beginnt" und mit der Geibelstraße, Viertelsweg und der Bahnlinie zu Möckern sowie der Parthe grenzt, ist der alte Pharusplan immer noch eine gute Orientierung, auch durch die geschichtliche Entwicklung.
Bei dem Thema zu Gohlis geht es nun nicht um eine lexikalische Abhandlung oder die touristische Erschließung, sondern es soll mit Beispielen Charakteristisches gezeigt oder angedeutet werden, was sonst vermutlich bisher kaum veröffentlicht wurde.
D.h. was wir noch in der Geschichte mit der naturgebundenen, weitläufigen und weitsichtigen Gestaltung kennen, ist heute an manchen Stellen leider nicht mehr vorhanden.
Wer sich z.B. das Gebiet um die jetzige Fritz-Seger-Straße betrachtet, möge die Betonkuben, mit denen die Flächen aufgefüllt wurden, selbst vor Ort betrachten. Diese sind hier nicht Gegenstand, alldieweil sie kaum das Gebiet bereichern.
Dargestellt werden muß aber dazu im Gegensatz, wo es derzeit noch u.a. städtebauliche Defizite gibt. Dazu gehört die Hallische bzw. Äußere Hallische Straße, die jetzige Georg-Schumann-Straße, die man eben von Halle kommend oder in diese Richtung fahrend, durchquert. Beginnen wir mit der Georg-Schumann-Straße, die jetzt die Nummer 29 trägt:
im Jahre 1909
Mai 2016
Auch im Übergangsbereich Richtung Möckern gibt es ähnliche Problemen:
die 119 um 1910
im Jahre 2010
im Jahre 2015 ... Die Georg-Schumann-Straße stadteinwärts gestern:
Eine Hauptstraße im Sinne einer autogerechten Stadt, die eine Wohlfühlatmosphäre kaum entstehen lassen kann. Dabei war die Hallische Straße eigentlich auch dazu angelegt, mit Vorgärten zu punkten (wie wir später noch sehen).
Hier der Lindhof an der Ecke Lindenthaler Straße im Jahre 1906:
Dazu der Vergleich gestern:
- aber nur sonntags, wenn nicht so viele Autos unterwegs sind. Hier nochmal im Detail das Atmosphärische:
zum Vergleich gestern:
Daß diese Kreuzung auch etwas Historisches hat, wird dann im nächsten Kapitel verdeutlicht:
(wird fortgesetzt)