Wer hätte gedacht dass ich bilderbuch in diesem Leben nochmal zustimme, aber der Entwurf wäre echt eine Bereicherung für den Neumarkt gewesen.
Was ein Dach, gute Proportionen, Erker, eine klasssiche Formensprache und die Verwendung von Ornamenten doch ausmachen kann, wenn man sie zudem noch gekonnt einsetzen kann.
So hätten eigentlich alle Füllbauten am Neumarkt aussehen müssen. Der Architekt hat sich tatsächlich mal an die Gestaltungssatzung gehalten, ihm ist eine sehr gute Korrespondenz zwischen barockem Bürgerhaus, DDR-Architekur und Schlossstraßenbebauung gelungen. Die Entlehnung DDR-typischer Elemente der 50-er Jahre ist unverkennbar, trotzdem fügt sich der Bau sehr gut in den barocken Bestand ein und ist dabei nicht so völlig belanglos und undresdnerisch wie die Südseite von Kimmerle.
Und da kommt leider wieder meine düstere Befürchtung ins spiel. Vermutlich war dieser Entwurf zu gut, bzw. zu harmonisch als dass er bei der Kommission hätte punkten können. Denn der Geschmack der Kommission ist ja mittlerweile hinlänglich bekannt. Man muss nur auf die Stellwerk Homepage schauen um zu sehen, was man sich hier für die Südseite vorstellen wird. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man seitens der Kommission einen der historisierenden Entwürfe zum Zug kommen lässt, wo man Herr kimmerle im Quartier nebenan derart viele Steine in den Weg gelegt hat, weil er ja eben genau so eine Lösung wollte.
Aber schaun wir mal. Diesen Entwurf haben wir ja schon mal. Ich könnte jedenfalls sehr gut damit leben.