Generell finde ich den Katharina-Kult in Zerbst übertrieben. Geboren wurde Katharina in Stettin. Dort hat sie auch den größten Teil ihrer Kindheit verbracht. Bereits mit 14 Jahren kam sie nach Russland. Ihre verschiedenen Aufenthalte in Zerbst machen nur einen kurzen Teil ihres Lebens aus.
Du darfst nicht übersehen, dass es sich beim Wiederaufbau des Schlosses um ein sehr schwieriges Projekt handelt. Angesichts der enormen Bauaufgabe gilt es, schon um finanzielle Mittel zu generieren, zu vermitteln, weshalb man ausgerechnet diesem Schloss eine solche Aufmerksamkeit widmet. Der Hinweis auf Katharina gibt dem Schloss somit das gewisse Etwas. Natürlich kann man den "Katharina-Kult" als "übertrieben" bewerten, aber dann schaue erst mal, welcher Kult um Goethe gemacht wird, der in manchen Häusern vielleicht ein-, zweimal nächtigte, wofür es gleich eine Gedenkplakette an der Hausfassade gibt. Also, die Konzentration auf Katharina bei Schloss Zerbst ist schon richtig in meinen Augen.