HINTERGRUND ZU GESCHICHTE UND SANIERUNG
Seit 2013 wurde der Semperbau am Zwinger umfangreich und in mehreren Etappen renoviert. Bauphysikalische Faktoren und altersbedingte Verschleißerscheinungen machten eine komplette Sanierung des Gebäudes notwendig. Grundlage des Umbaus bildete die Anlehnung an das ursprüngliche Museumskonzept: Nach Plänen des Architekten Gottfried Semper (1803-1879) entstand 1855 die Galerie als zu ihrer Zeit hochmoderner Museumsbau. Architektur und Kunstschätze verschmolzen hier zu einer Einheit, wie sie selten zu sehen war. Diese Wirkung ist sowohl der zielgerichteten Sammeltätigkeit der sächsischen Herrscher August des Starken und August III. als auch dem sensiblen Gespür Sempers für museale Inszenierung zu verdanken. Gottfried Sempers wegweisender Bau übte somit einen großen Einfluss auf die nachfolgende Museumsarchitektur in ganz Europa aus.
Nach verheerenden Schäden durch den Zweiten Weltkrieg gelang es, den Semperbau in Hinblick auf die Rückkehr der Kunstwerke aus der Sowjetunion in den 1950er-Jahren wiederaufzubauen und dieses wichtige architektonische Zeugnis für die Nachwelt zu er-halten.
Der Semperbau wurde nun umfassend modernisiert. Bei der aktuellen Überarbeitung blieb die historische Grundstruktur des Gebäudes bestehen, Optimierungen erfolgten in den Bereichen Raum- und Klimatechnik, Brandschutz und Besucherführung. Ein barrierefreier Zugang war hierbei wichtiges Anliegen baulicher Maßnahmen. Eine unterirdische Verbindung zwischen Ost- und Westtrakt erhöht nun die Zugänglichkeit des Gebäudes von verschiedenen Seiten und erleichtert die Besucherführung. Der Raum für Kassen und Garderobe erhielt ein optisch beruhigtes Erscheinungsbild. In den Ausstellungsflächen imponieren vor allem die energieeffizientere Vollklimaanlage und das gut durchdachte Lichtkonzept. Trotz intensiven Umbaus ermöglichten die SKD während der Bauarbeiten einen Zugang zu den Meisterwerken der Gemäldesammlung in paralleler Teilöffnung des Ostflügels, der in der ersten Bauphase bis 2015 erfolgreich erneuert wurde.