Neustrelitz - Wiederauferstehung des Residenzschlosses?

  • Dafür ist die Stadt nun wirklich der falsche Ort. Was soll denn die zahlungskräftige Kundschaft hierher an den Rand der Mecklenburgischen Seenplatte locken?

    Zunächst mal ist Neustrelitz das Zentrum der östlichen Mecklenburgischen Seenplatte. Der östlich der Stadt gelegene Müritz-Nationalpark ist ein Herzstück der Region, weiter nördlich kommt noch das Oberzentrum Neubrandenburg mit dem Tollensesee, weiter östlich die beliebte Feldberger Seenlandschaft, südlich auch die Gegend rund um Wesenberg. Bis zur Müritz ist es auch eine überbrückbare Strecke.

    Und hochklassige Hotels sind in der Gegend durchaus gefragt. Zeigt sich u.a. an den zahlreich zu hochwertigen FeWo und Boutique-Hotels u.ä. umgebauten Gutshäusern der Gegend. Auch in Neustrelitz haben diverse Standorte eröffnet in den letzten Jahren. Wohnungen werden teils sehr teuer verkauft und als FeWo genutzt.

    Und wie gesagt, war das Schloss ja nach dem 1. Weltkrieg zum Umbau als Kurhotel vorgesehen.

    Das Seenland wird gern mal unterschätzt. Beim Elite-Internat Schloss Torgelow am See hieß es auch erst: "Wer soll da denn hingehen?" Tatsächlich ist die Schule oft schon auf Jahre ausgebucht. Die Schüler kommen aus dem Land, Berlin, Hamburg und von weiter her.

    Was vom Schlossverein gern sehr bald mal erarbeitet werden darf, ist ein schlüssiges Nutzungskonzept für den weiteren Wiederaufbau des Schlosses.

  • erbse

    Ich wollte mit meiner Bemerkung Neustrelitz sicherlich nicht abwerten. Ganz im Gegenteil hat es mir die Stadt durchaus angetan: https://www.zeilenabstand.net/neustrelitz-re…uktionsplaenen/

    Sicherlich wirst du die Bedürfnisse des Publikums vor Ort besser einschätzen können als ich. Aber ein großes Luxushotel kann ich mir nicht wirklich vorstellen für die Stadt. Der Urlauber mag zwar durchaus Komfort suchen, aber meiner Ansicht nach eine individuelle Unterkunft mit Naturbezug und in Wassernähe. Große Hotelkomplexe sehe ich dort sehr skeptisch. Hausboote, naturnahes Camping mit sehr gutem Standard und unzählige Ferienhäuser habe ich dagegen an jeder Ecke rund um die Müritz gesehen.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Im Großherzoglichen Palais plant ein Investor nun ein Hotel mit Wellness- und Spabereich. Wie gesagt auch für das Residenzschloss könnte ich mir etwas ähnliches zur Nutzung vorstellen

    https://www.nordkurier.de/neustrelitz/in…1547116902.html

    "...Auch der Neustrelitzer Bürgermeister habe ihm letztlich signalisiert, dass aus Sicht der Kommune Hotel-Kapazitäten in der Stadt fehlen würden. Neustrelitz wurde gerade erst der Erholungsort-Titel zuerkannt und habe im Tourismus noch Entwicklungspotenziale."

    ...

  • Kürzlich wurden die aktuellen Pläne der Öffentlichkeit vorgestellt und diverse Details zum Neustrelitzer Schlossturm-Projekt bekanntgegeben. :)

    (...)

    Frank Kirsten vom Büro MKK-Architekten Schwerin stellte das ambitionierte Vorhaben zusammen mit dem Tragwerkspezialisten Jens Wendelborn von der Dr. Apitz-Planungsgesellschaft vor. Entstehen soll eine Konstruktion aus Stahlbeton, Sandstein und Putz mit einem Kuppeldach aus Stahl, Holzschalung und Kupfereindeckung. Der vorgelegte Entwurf orientiert sich an dem 1909 in neubarockem Stil erbauten Turm des Residenzschlosses der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz. Turm und Schloss waren 1949 abgerissen worden. Für viele Strelitzer klafft seitdem „im alten Herzen von Neustrelitz eine große Wunde“, wie es immer wieder heißt. Andere hingegen finden einen Neubau nicht wichtig. Ein kompletter Neubau des Schlosses steht bislang nicht in Aussicht.

    Der neue Schlossturm wird auf einer Grundfläche von neun mal neun Metern und auf der Gründung für den alten Turm und in den originalen Proportionen errichtet. Das Bauwerk soll rund 53 Meter hoch werden. Es wird über einen Aussichtspunkt in Höhe von rund 24 Metern sowie über eine Plattform in fast 43 Metern Höhe verfügen. Allerdings wird die Plattform wegen ihres begrenzten Platzes nicht jederzeit zugänglich sein, hieß es.

    Das Bauwerk wird als Kaltturm – also ohne Heizung – gebaut, was eine ganzjährige Nutzung jedoch nicht ausschließen soll. Im Inneren werden auf fünf Etagen Ausstellungsräume errichtet. Die Etagen werden sowohl über Treppen als auch über einen Fahrstuhl zu erreichen sein. Auf der Seite zum Schlossgarten bekommt der Turm die am historischen Vorbild orientierte Fassade. Über andere Bereiche der Fassade ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Dies hat damit zu tun, dass der Originalturm in das Schloss eingebettet war und man jetzt entscheiden müsse, wie die Anschlüsse an das nicht mehr vorhandene Schloss modern gestaltet werden sollen, verdeutlichte Architekt Frank Kirsten.

    In dem zur Tiergartenseite befindlichen Bereich wird zudem ein Eingangsbereich in Form eines gläsernen Pavillons etabliert, der durch einen gläsernen Tunnel mit dem Turm verbunden werden soll.

    Bevor der Turm aber von Besuchern erobert werden kann, wird noch Zeit vergehen. Prognosen gehen von einer Fertigstellung im Jahr 2027 aus. Schon die Errichtung der Fassade werde rund zwei Jahre Bauzeit in Anspruch nehmen, kündigte Architekt Kirsten an, Baubeginn könne frühestens 2023 sein.

    Zunächst muss die Stadt ohnehin noch die Fördermittelhürde nehmen. Rund sieben Millionen Euro sind an Kosten für den Neubau nach altem Vorbild geplant. Das Land hat bereits Fördermittel in Aussicht gestellt. Diese sollen auch vom Bund kommen. Doch dafür sind noch die entsprechenden Antragsunterlagen, mit denen die Stadt auch überzeugt, einzureichen.

    Der Vorentwurf liegt als Ergebnis der Vorplanung bereits seit Dezember 2020 als Grundlage zur Beantragung von Fördermitteln vor. Die öffentliche Präsentation im Fachausschuss konnte im Dezember 2020 und Januar 2021 wegen des Corona bedingten Sitzungsausfalles nicht wie ursprünglich vorgesehen stattfinden, hieß es am Dienstag aus dem Neustrelitzer Rathaus.

    Im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens hatte die Stadt Neustrelitz im August 2020 die Arbeitsgemeinschaft Freier Architekten Mikolajezyk, Kessler, Kirsten aus Schwerin beauftragt, Planungsunterlagen in Anlehnung an das Original zu erarbeiten. Außerdem wurden eine Kostenschätzung und ein Terminplan mit den wesentlichen Vorgängen des Planungs- und Bauablaufes erarbeitet. Für die Sicherung der Finanzierung soll auch noch eine Fördergeberkonferenz abgehalten werden.

    Neben dem Neubau des Schlossturms durch die Stadt Neustrelitz wird das Land MV das frühere Schlossareal, einschließlich der ehemaligen Schlosskeller, neu gestalten. Wegen der Einsprüche aus Stadtvertretung und Residenzschlossverein gegen Ergebnisse eines früheren öffentlichen Wettbewerbsverfahrens und Planungen des Landes auf dem Schlossberg war zwei Jahre lang ein Bau- und Planungsstopp seitens des Landes ausgesprochen worden. Erst am 18. Dezember 2019 legte die Vereinbarung zwischen Stadt und Land die Grundlage dafür, dass die Planung fortgesetzt und der städtebauliche Missstand auf dem Schlossberg beseitigt werden kann.

    Autorin: Marlies Steffen
    https://www.nordkurier.de/neustrelitz/so…2442543302.html

    doc7ene1m0ygu9gznok9uz_file7en4bt32prm16yec28ru.jpg?itok=hze5bjA5

    Quelle: MKK-Architekten Schwerin, Nordkurier

    schlossturmansichten.png

    Quelle: Residenzschlossverein Neustrelitz

  • Schlossbergareal

    Hallo. Ich denke, folgender Zeitungsartikel passt ganz gut hierher.

    https://www.nordkurier.de/neustrelitz/so…2447944104.html

    (...) Im Land werde schon seit Längerem die Ansiedlung einer Musikakademie und einer Akademie für Tourismus ins Auge gefasst. „Warum nicht in Neustrelitz?“, fragt sie. Das wäre eine gute Gelegenheit, die Rekonstruktion des Schlosses mit einer sinnvollen Nutzung zu verbinden und die städtebauliche Wunde zu schließen. (...)


  • Aber was bedeutet der Hinweis, dass in den Plänen der Turm keine Rolle gespielt habe? Der Turm soll doch gebaut werden, also müssten die Pläne einer nachfolgenden Bebauung doch darauf Rücksicht nehmen bzw. ihn integrieren. Oder habe ich das jetzt falsch verstanden?

  • ^

    Weil der Wiederaufbau des Turmes und sein Aussehen bereits feststehen, wurde er in den Entwürfen ausgeklammert. Zumindest habe ich das so verstanden.

    Ist für die Studierenden ja auch einfacher, wenn sie den Turm nicht in das Modell integrieren müssen.

    Obwohl es schon interessant wäre, das Gesamtbild zu sehen.

  • Zu dem Ideenwettbewerb der Stuttgarter Studenten gibt es auch einen interessanten Bericht des NDR. Der Turm, dessen Wiederaufbau ja beschlossene Sache ist, ist seltsamerweise in keinem der Entwürfe zu sehen.

    >> Link

  • Unerfreuliche Neuigkeiten, der Schlossturm hängt derzeit in der Schwebe:

    Dem geplanten „Wiederaufbau“ des Turms von Schloss Neustrelitz stehen die hohen Kosten im Weg. Die Stadtverwaltung bezweifelt, dass sie sich dieses Vorhaben leisten kann. … Möglicherweise ist der Wunsch nach einer originalgetreuen Replika das größte Risiko für das Vorhaben. Denn diese wird teuer. Zwar haben Land wie Bund finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt, doch die Stadt äußert aus finanziellen Gründen mittlerweile Zweifel an der Realisierbarkeit des Vorhabens.

    Ebenso berichtete der NDR

  • der Schlossturm hängt derzeit in der Schwebe

    Nicht wirklich bislang. Artikel und Bericht sind aufgebläht. Es ist mal wieder der Bürgermeister, der Zweifel säen möchte, weil er nicht so viel mit dem Projekt anfangen kann. Die Stadtvertreter und die Neustrelitzer Bürger stehen voll hinter dem Schlossturm.

  • Um nochmal zu unterstreichen, was ich am Mittwoch schrieb:

    Wir wissen, was wir wollen: Stadtpräsident beruft vor Konferenz Beirat zum Neustrelitzer Schloss-Areal ein

    Der Neustrelitzer Stadtpräsident Ernst-August von der Wense hat im Vorfeld der 6. Schlossbergkonferenz (Strelitzius berichtete) für den 23. Januar den Beirat Schloss-Areal Neustrelitz einberufen. Die Einladung stehe in keinem Zusammenhang mit den jüngsten Äußerungen von Bürgermeister Andreas Grund, die Stadt könne sich eine Wiedererrichtung des Schlossturms nach historischem Vorbild nicht leisten. „Für uns gibt es keinen neuen Stand, wir wissen, was wir wollen“, so der Stadtpräsident gegenüber Strelitzius.

    Gleichwohl werden auf der Beiratssitzung auch die Auswertung des studentischen Wettbewerbs zur Neubebauung des Schlossbergs und die Resonanz auf die damit verbundene umstrittene Ausstellung im Frühjahr 2022 in der Schlosskirche eine Rolle spielen. Vorrangig gehe es jetzt darum, so von der Wense, beim Land auf die Einhaltung der abgegebenen Versprechen zu drängen. Dazu gehöre die Übertragung des Turmgrundstücks an die Residenzstadt Neustrelitz. Weitere Themen des Beirates sind ein Nutzungskonzept für den Schlossberg und ein Parkplatzkonzept.

    Wir wissen, was wir wollen: Stadtpräsident beruft vor Konferenz Beirat zum Neustrelitzer Schloss-Areal ein
    Stadtpräsident Ernst-August von der Wense Der Neustrelitzer Stadtpräsident Ernst-August von der Wense hat im Vorfeld der 6. Schlossbergkonferenz (Strelitzius…
    strelitzius.com

    Der Nordkurier hat auch nochmal einige (eher unbedeutende) Stimmen eingefangen.

    Die Schlossberg-Konferenz findet dann am 29. Januar von 10-13 Uhr im Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz statt.

    Es werden sicher wieder zahlreiche Strelitz- und Schlossfreunde dabei sein. :)

    Alle wichtigen Infos dazu: https://stiftung-mecklenburg.de/aktuelles/aktu…litz-29-01-2023

  • Ein frischer Kurzbericht aus dem Lokalfernsehen mit 3 Interviews und sehenswerten Luftbildern des Schlossberges via Drohne:

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  • Ach das klingt aber doch alles erst einmal sehr gut.

    Wirklich?

    Die Fläche ist noch nicht mal von der Stadt erworben. Es gibt noch keine Fördermittel. Es gibt keine Finanzierung. Es gibt keine Bauplanung. Es gibt kein Nutzungskonzept...

    Nur die Baukosten steigen immer mehr.

    So sagt es der Bürgermeister in dem Video.

    Also, bislang sehe ich da keinerlei bedeutsame Fortschritte.

  • Es ist am Bürgermeister Andreas Grund und der Stadtverwaltung selbst, diese Dinge voran zu bringen. Insofern beklagt er da seine eigene Untätigkeit.

    Wie der Kommentator schon passend einleitet: "Doch der Bürgermeister tritt auf die Bremse." ;)

    Und natürlich gibts ein Nutzungskonzept für den Turm. Das war ja Voraussetzung für die bereits erfolgte Fördermittelzusage des Landes.

  • Der gemeinsame Wille ist da. Das ist schon mal sehr viel!!

    Und es gibt bislang keine (und es wird auch hoffentlich keine geben) links-rot-grünen, woken, politisch korrekten und klima-, rassen- und gendergerechten Querschläger....