Zunehmende Verschandelung der Kulturlandschaft durch Windräder

  • Das Video war auf jeden Fall interessant, denn es zeigte die verschiedenen Möglichkeiten der Unfälle und Schäden. Was nicht enthalten war: um Autofahrer in der kalten Jahreszeit rechtzeitig zu warnen, hat man bei uns Schilder mit der Aufschrift "Vorsicht Eiswurf!" aufgestellt. Die betreffende Straße liegt in erheblicher Entfernung vom ersten Windrad.

  • Ich glaube, dass beide Seiten gute Argumente haben.

    Wobei die Argumente der Windkraftgegner ziemlich selektiv sind und nur als "gut" erscheinen, wenn man die Problemchen der fossilen Energieerzeugung und unserer generellen Lebensweise konsequent ignoriert - was besonders gut funktioniert, weil die ja meist nur andere Weltregionen betreffen.

    Bei einem Windrad können sich Flügel lösen und Menschen gefährden? Katastrophe!! Aber die zehntausende Tote, die bei Kohlen-Minenunglücken weltweit ums Leben kamen - egal. Die zehntausend statistischen Tote, bedingt durch die Luftverschmutzung - egal. Wer erinnert sich noch an die Explosion der Deepwater Horizon, die 11 Toten Arbeiter und die hunderttausende Seevögel, die darauf hin verendeten? Wayne, mein SUV fährt mit Öl aus Saudi-Arabien.

    Der Einbruch der Vögel- und Insektenpopulation (75% laut NABU) in Deutschland aufgrund der industriellen Landwirtschaft (soviel auch zum Thema erhaltenswerte Kulturlandschaft)? Egal, Fleisch muss billig bleiben. Tausende Vögel brechen sich an Fensterscheiben das Genick? Whatever, mein riesiges Panoramafenster ist nicht verhandelbar. Aber wehe, eine Windkraftanlage schreddert einen Rotmilan - dann brennt die Hütte.

    Das einzige sinnvolle Argument gegen erneuerbare Energien ist die Grundlastversorgung, alles andere sind heuchlerische Krokodilstränen.

  • Du vergisst, dass es sich bei dem Geschilderten um Sekundärprobleme handelt. Primär ist eine nicht mehr hinnehmbare Dichte an Windmühlen, die sich weit über Baumgipfelhöhe erheben und jede Landschaftsansicht ruinieren. Es gibt keinen Ruhepol mehr in der Landschaft, nur noch Bewegung. Die psychologischen Folgen zeigen sich erst später.

  • Wie sieht es mit der Verschrottung altersschwacher Windräder aus ?

    Windräder
    Neunzig Meter Schrott
    Tausende Windräder kommen in die Jahre und müssen bald abgebaut oder ersetzt werden. Doch das Entsorgen der ausgedienten Rotorblätter erweist sich als äußerst schwierig. [...]

    Der Preisverfall illustriert ein Problem, das öffentlich weitgehend unbekannt ist, in den nächsten Jahren aber drängender werden wird: Wohin mit den ausrangierten Windrädern? Knapp 28.000 Anlagen stehen mittlerweile im ganzen Land, auf Äckern, Wiesen und Hügeln, an Küstenstreifen und auf hoher See. Langsam kommen die ersten an ihre natürliche Grenze und sind dann wohl nicht einmal mehr gebraucht zu verkaufen. Sie müssen saniert oder verschrottet werden. Aber das erweist sich als gar nicht so einfach. [...]

    "Der Windkraftwerkspark muss sich ständig erneuern, ein Prozess, für den wir noch wenig Erfahrung haben." Derzeit erarbeitet das Bundesamt eine Handreichung zur "guten fachlichen Praxis" für den Rückbau und das Recycling der Windräder. Was umgekehrt bedeutet: Bislang gibt es noch kein voll durchdachtes Konzept dafür.

    Die Rückbauwelle wird jedenfalls gigantisch, und sie ist direkt mit der einst großzügigen finanziellen Förderung der Anlagen verbunden.


    So, so : "ständig erneuern" und "gigantische Rückbauwelle"

    Ein weiterer überaus kritischer Punkt ist zudem der massive Eingriff in die Natur, beispielsweise durch das Versiegeln wertvoller Bodenflächen. Wobei neue Windräder oftmals wiederum neue Fundamente benötigen und die alten Fundamente einfach im Boden verbleiben.

    Windenergieanlagen
    Fundamente ausgedienter Windräder bleiben oft im Boden stecken

    Alte Windenergieanlagen müssen neuen weichen. Doch was passiert mit den Fundamenten? Häufig bleiben die Altlasten einfach im Boden zurück. Der Streit um den Rückbau hat begonnen.

    Für die neue Generation der Windkraftanlagen muss die alte weichen. Der Rückbau ist nicht nur eine Frage des Recyclings der Rotorblätter. Das eigentliche Problem liegt unter der Erde. Der Entsorgung der Fundamente treibt die Kosten für die Betreiber in die Höhe. Nicht selten bleibt der Beton im Boden zurück


    Klingt alles andere als nachhaltig das ganze ...

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Wie nett, dass Beiträge, die nicht passen, deaktiviert werden. Sinnlos, in diesem Forum ernste Themen zu diskutieren. Nie wieder, lieber an die reale Welt halten und wirklich etwas bewegen.

  • Wenn nicht ein längst überfälliges Gesetz die Größe der Anlagen deckelt und zur Normierung zwingt, werden neue nicht wieder auf die alten Fundamente passen. Es bleibt nur der bergmännische Abbau des Betonklotzes oder der Einsatz von Sprengstoff. Die entstehenden Löcher werden dann wie üblich mit Bauschutt gefüllt. Die Kabel zum Standort werden wohl im Erdreich verbleiben. Der Grundinhaber, in der Regel Bauer, wird nichts dagegen haben, wenn er sowieso fürs Stillegen von Anbauflächen sein Geld bekommt und gern neue zur Verfügung stellen.

  • Und was ist das große Problem bei Betonfundamenten im Boden? Klar, schön ist das nicht - aber Schadstoffe werden da auch nicht freigesetzt, oder? Das klingt mir nach Strohhalmen, nach denen man greift, wenn alle anderen Argumente nicht mehr ziehen...

  • Und was ist das große Problem bei Betonfundamenten im Boden? Klar, schön ist das nicht - aber Schadstoffe werden da auch nicht freigesetzt, oder? Das klingt mir nach Strohhalmen, nach denen man greift, wenn alle anderen Argumente nicht mehr ziehen...

    Das zeigt, wie wenig Du von Landwirtschaft verstehst. Seit Jahrhunderten trugen unsere bäuerlichen Vorfahren jedes Hügelgrab ab und verfüllten jeden Tümpel. Sie wollten nicht nur die Nutzfläche haben, sondern nicht immer im großen Bogen darumpflügen. Das ist heute genau noch so. Ein Feld, auf dem sich ein Windpark befand, ist mit den verbliebenen Fundamenten nie wieder im Urzustand. Und es könnte sein, dass wir diese Nutzflächen irgendwann mal wieder brauchen.

  • Und es könnte sein, dass wir diese Nutzflächen irgendwann mal wieder brauchen

    Das ist für mich der springende Punkt.

    Ein kurzer Exkurs in die jüngere Geschichte: Das Deutsche Reich hatte um 1910 knapp 65 Millionen Einwohner und dies auf einer Fläche von 540.000 km2 (120 EW pro km2).

    Im 1. WK war Deutschland hart von der britischen Seeblockade betroffen, da man von Lebensmittelimporten abhängig war, die nun ausblieben.

    Die BRD verfügt über eine Fläche von ca. 357.000 km2 und hat dabei 83 Mio. Einwohner (232 EW pro km2)
    Zudem sind die Bodenflächen der BRD (im Verhältnis zum deutschen Kaiserreich) in einem viel höheren Masse durch Industrie-, Gewerbe- und Bauflächen versiegelt und fallen demnach als potentielle Anbauflächen weg.

    Zieht man zudem in Betracht, dass die Lagerhaltung der großen Lebensmittelketten auf die Straße ausgelagert wurde und folglich nicht mehr existent ist und die Leute mehrheitlich nicht mehr Lebensmittel bei sich zuhause bevorraten, dann bedeutet dies, dass im Falle einer „großen Krisensituation“ die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung der BRD sehr verletzlich ist,

    Eine verantwortungsvolle Regierung würde meiner Auffassung nach, sowohl in Fragen der Energieversorgung als auch hinsichtlich der Versorgung mit Nahrungsmitteln, auf ein Mindestmaß an Krisensicherheit (Autonomie) achten.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Das einzige sinnvolle Argument gegen erneuerbare Energien ist die Grundlastversorgung, alles andere sind heuchlerische Krokodilstränen.

    Die Fähigkeit des Menschen, mit einer Mischung aus Ahnungslosigkeit und im Internet zusammengeklaubten Halbwahrheiten und Details das große Ganze aus den Augen zu verlieren, kann man auch hier sehr schön sehen. Keine Rede von den durch Tagebaue verwüsteten Landschaften, keine Rede von den Problemen und den Kosten beim Rückbau von Atomkraftwerken, keine Rede vom ungelösten Entsorgungsproblem für Atommüll, keine Rede von den Kriegen wegen Öls, keine Rede von den vielen Staaten, die ihre korrupte Elite nur durch den Export fossiler Brennstoffe halten können, stattdessen sind Greta und Betonfundamente das Hauptproblem beim glorreichen Marsch in die Zukunft.

    Wie gesagt, kein Wunder, dass mit so halbinformierten Menschen kein Staat zu machen ist. Man könnte verzweifeln an der Menschheit. Und bis auf vielleicht Grimminger sind alle -ich inklusive- bei diesem komplexen Thema mit Dunning-Kruger in Reinform unterwegs. Ein bisschen was aus der eigenen Echokammer hochwürgen muss hier reichen. Dreimal "Windparks" und "Schäden" bei google eingegeben, schon werden die Dinger zu reinen Mordmaschinen. Im Prinzip ist der ganze Strang nichts als ein typischer Stammtisch zum Auskotzen über Dinge, die einem nicht gefallen. Eine echte, erkenntnisbringende Diskussion findet nicht statt, stattdessen werden hier allen Ernstes youtube-Links bemüht.

  • Sinnlos, in diesem Forum ernste Themen zu diskutieren. Nie wieder, lieber an die reale Welt halten und wirklich etwas bewegen.

    Nun dann halte dich an die reale Welt. Wobei, wenn man solche Prämissen aufstellt:

    Will sagen: Lieber haben wir weltweit millionen Windräder, als dass die Menschheit ausstirbt. Hm, eigentlich eine einfache Rechnung.

    hat man sich aus der realen Welt bereits verabschiedet. Was will man mit jemanden ernsthaft diskutieren, der glaubt, die Menschheit stürbe aus?
    Ich habe eine zeitlang in einer Wüstenstadt mit 50°plus im Sommer gelebt, nicht das ich glaube, das es weltweit je so kommen würde, noch das es sehr angenehm ist, aber auch da passt sich der Mensch an. Die Stadt hat 6 Millionen Einwohner und wächst rapide. Klimawandel? Ist dort kein Thema, außer das es dort nun öfter regnet als früher.

    Die reale Welt ist eine, die größtenteils so gar nicht so in Richtung "Energiewende" geht, oder zumindest nicht die deutsche Vorstellung davon teilt. Überall auf der Welt werden neue Kohlekraftwerke gebaut oder sind vor kurzem in Betrieb gegangen. Oft mit Unterstützung Chinas. Naiv ist, wer glaubt, diese Länder würden auch nur ein Bruchteil des Komfort oder Wohlstandgewinns der durch gleichmäßig fließenden, relativ zuverlässig fließenden Kohlestrom verzichten. In China selbst werden am laufenden Band neue Anlagen ans Netz genommen. Was hier in Deutschland versucht wird innert 30 Jahren an CO2 einzusparen, wird anderswo innerhalb eines Bruchteils dieses Zeitraums dazukommen. Indien hat sich von einem Teil seiner nuklear Strategie wohl aus Kosten und Zeitgründen verabschiedet, was allerdings bedeutet das um so mehr Kohlekraftwerke kommen. Für viele afrikanische Länder, die gerade an der Schwelle zu einer ersten entwickelteren Stufe stehen, sind erneuerbare Energien keine Option, schlichtweg weil sie viel zu teuer und aufwendig sind im Vergleich mit Kohle.

    Warum wird Merkel an NordStream festhalten trotz des übergroßen Drucks aus den USA? Nun mit irgendwas muss man ja Strom erzeugen wenn Kohle und Nuklearenergie weg sind (die Abhängigkeiten, in die man sich hier begibt sind nochmal ein anderes ungeklärtes Thema). Man traut dem eigenen Braten nicht und das zurecht.
    Wenn wenigstens die Atomkraftwerke beibehalten würden, dann kann man ja durchaus zu einem sinnvollen Mix zusammen mit erneuerbaren kommen, aber so? Um das Netz stabil zu halten gab es ja mittlerweile schon häufiger sogenannte Lastenabwürfe... Warum sollte sich unter diesen Rahmenbedingungen auch nur ein energieintensives Industrieunternehmen noch für Deutschland entscheiden? Aus welchem Steueraufkommen will man zukünftig die Energiewende finanzieren? Die Deindustrialisierung wird nicht auf einmal passieren sondern schleichend.

    Grundsätzlich habe ich nichts gegen "grünen" Strom und finde die Idee einer autarken, umweltschonenden Energiegewinnung auch reizvoll, aber es sollte halt auch nachhaltig und durchdacht sein.
    Ganz zu Schweigen von der Akzeptanz. Ich konnte vor einiger Zeit einigen Bürgerversammlungen in der Nähe meines Heimatortes beiwohnen bei der die Leute kurz davor waren die "Investoren" mit Mistgabel und Dreschflegel aus dem Dorf zu jagen. Die 10-H Regel machte dem Projekt dann sowieso eine Strich durch die Rechnung. Wenn es nicht Investoren sondern der örtliche Großbauer war, der auf seinen Feldern noch etwas Subventionen abgreifen wollte, dann war der soziale Frieden im Dorf sowieso nachhaltig gestört.

    Aber das sind alles - genauso wie die oben angesprochenen Themen - alles nur Kleinigkeiten, Nebensächlichkeiten und Pillepalle von ewigen Nörglern, wenn man davon ausgeht,

    ...dass die Menschheit ausstirbt. Hm, eigentlich eine einfache Rechnung.

    ;)

  • Das ist für mich der springende Punkt.
    Ein kurzer Exkurs in die jüngere Geschichte: Das Deutsche Reich hatte um 1910 knapp 65 Millionen Einwohner und dies auf einer Fläche von 540.000 km2 (120 EW pro km2).

    Im 1. WK war Deutschland hart von der britischen Seeblockade betroffen, da man von Lebensmittelimporten abhängig war, die nun ausblieben.

    Die BRD verfügt über eine Fläche von ca. 357.000 km2 und hat dabei 83 Mio. Einwohner (232 EW pro km2)
    Zudem sind die Bodenflächen der BRD (im Verhältnis zum deutschen Kaiserreich) in einem viel höheren Masse durch Industrie-, Gewerbe- und Bauflächen versiegelt und fallen demnach als potentielle Anbauflächen weg.

    Zieht man zudem in Betracht, dass die Lagerhaltung der großen Lebensmittelketten auf die Straße ausgelagert wurde und folglich nicht mehr existent ist und die Leute mehrheitlich nicht mehr Lebensmittel bei sich zuhause bevorraten, dann bedeutet dies, dass im Falle einer „großen Krisensituation“ die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung der BRD sehr verletzlich ist,

    Eine verantwortungsvolle Regierung würde meiner Auffassung nach, sowohl in Fragen der Energieversorgung als auch hinsichtlich der Versorgung mit Nahrungsmitteln, auf ein Mindestmaß an Krisensicherheit (Autonomie) achten.

    Das einzige Problem an diesen grundsätzlichen richtigen Sätzen ist, dass wir einer der größten Lebensmittelexporteure und einer der größten Energieimporteure der Welt sind. Nichts deutet darauf hin, dass Deutschland selbst bei einem weiteren Bevölkerungswachstum und selbst bei einem wie auch immer gearteten völligen Importstopp von Lebensmitteln in eine Versorgungskrise rutschen könnte.

    Das kann man beim Thema Energie und unserer Abhängigkeit von arabischem Öl und russischem Gas nun ganz sicher nicht behaupten. Wenn Du also richtig sagst, dass die die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln und Energie ein wichtiges Ziel verantwortungsvoller Politik sein sollte, so kann man eigentlich nicht zu einem anderen Schluss kommen, als dass das Thema Lebensmittel ganz sicher kein kritischer Punkt ist. Insofern stützt Dein Beitrag paradoxerweise die These, dass wir weiter auf eine Energieautarkie hinarbeiten sollten, die ohne Windenergie ganz sicher nicht zu bewerkstelligen sein wird. Dass es bei diesem Vorgang zu Fehlallokationen gekommen ist, dass es selbstverständlich Bereiche gibt, die tabu sein sollten und dass es Gegenden gibt, die zu windschwach für eine sinnvolle Gewinnung von Windenergie sind - überhaupt kein Widerspruch.

    Aber diese faktenarme Rundumschläge können leider auch nicht die Antwort auf ein so komplexes Thema wie Energiesicherheit und -versorgung sein.

  • Die Fähigkeit des Menschen, mit einer Mischung aus Ahnungslosigkeit und im Internet zusammengeklaubten Halbwahrheiten und Details das große Ganze aus den Augen zu verlieren, kann man auch hier sehr schön sehen. Keine Rede von den durch Tagebaue verwüsteten Landschaften, keine Rede von den Problemen und den Kosten beim Rückbau von Atomkraftwerken, keine Rede vom ungelösten Entsorgungsproblem für Atommüll, keine Rede von den Kriegen wegen Öls, keine Rede von den vielen Staaten, die ihre korrupte Elite nur durch den Export fossiler Brennstoffe halten können, stattdessen sind Greta und Betonfundamente das Hauptproblem beim glorreichen Marsch in die Zukunft.

    Vergiss mal den glorreichen Marsch in die Zukunft. Der fällt nämlich aus. Es gibt in Europa und besonders in D. weite öde Landschaften und Kulturlandschaften. Bei Windrädern macht man trotz aller Proteste keine Unterschiede. Die wichtigsten Kulturflächen sind hier betroffen. Vor meiner Tür: Wörlitz, Mosigkau, Großkühnau. Immer mindestens ein Windrad im Sichtfeld. Und auch ein anderes Problem muß genannt werden. Üble kommunale oder Landesbestimmungen bitten Anlieger nicht nur für Straßen zur Kasse. Wenn sich, so die Argumentation, durch Verschönerung der Wohnwert einer Ortschaft erhöht, muss ebenfalls gezahlt werden. Der Bodenrichtwert könnte ja steigen. Und was ist, wenn sich dieser extrem verringert, weil die Schönheit durch den Stacheldraht naher Windräder, durch Schlagschatten und Geräusche leidet? Es gibt weder einen Cent zurück, noch steuerliche Vergünstigungen. So etwas nenne ich Gaunertum. Und windradbedingt gibt es unzählige Fälle. Strom kann sehr weit geleitet werden und es gibt genügend uninteressante Eignungsflächen. In der Kulturlandschaft haben Windräder nichts zu suchen. Das nur zu deiner Argumentation.

  • Meine bescheidene Meinung hierzu: Lieber wird die Ansicht/der Anblick einer "romantischen" Landschaft getrübt, als die Lebensgrundlage aller Lebewesen nachhaltig, unumkehrbar und für einen langen Zeitraum zerstört. Will sagen: Lieber haben wir weltweit millionen Windräder, als dass die Menschheit ausstirbt.

    So schnell stirbt sich nicht aus. Eine unserer Lebensgrundlagen hier in S.-A. ist übrigens der landschaftsabhängige Tourismus. Aber es geht auch anders: so, wie beim vorgeschriebenen Eintopfsonntag der Nazis oder dem autofreien Wochenende in der BRD, oder dem Verbot des Kaffeekochens zu Spitzenzeiten in DDR-Büros, so kann man auch den Energieverbrauch reglementieren. Wenn nichts anderes mehr hilft.

    Franka: Es wäre toll, man würde grundsätzlich auf "Nazibeispiele" verzichten würde. Danke.

  • Wie nett, dass Beiträge, die nicht passen, deaktiviert werden. Sinnlos, in diesem Forum ernste Themen zu diskutieren. Nie wieder, lieber an die reale Welt halten und wirklich etwas bewegen.

    Der Beitrag wurde nicht deaktiviert, weil er "nicht passte", sondern weil er überwiegend aus unsachlichen Angriffen auf das Forum und seine Nutzer bestand.

  • Das einzige Problem an diesen grundsätzlichen richtigen Sätzen ist, dass wir einer der größten Lebensmittelexporteure und einer der größten Energieimporteure der Welt sind.


    Wollen wir mal betrachten welcher Art Lebensmittel "wir" exportieren:

    Deutschland ist eine der führenden Exportnationen für Lebensmittel ...

    Die exportstärksten Branchen der Ernährungsindustrie sind die Fleisch- und die Fleisch verarbeitende Industrie, die Milch- sowie die Süßwarenindustrie. Der Exportanteil der drei Branchen liegt insgesamt bei fast 50 Prozent. Daneben gewinnen alkoholische Getränke und Fertiggerichte im deutschen Exportgeschäft zunehmend an Bedeutung.


    Wie sieht es nun mit Getreide und Gemüse aus?

    Wirtschaft Ernährung
    Deutschland ist abhängig von Agrarfeldern im Ausland

    Die Deutschen ernähren sich immer mehr aus dem Ausland und immer weniger aus der eigenen Landwirtschaft. Aufgrund fehlender Agrarfelder ist Deutschland massiv abhängig von ausländischen Ackerflächen. [...]

    Die Wirtschaftsforscher haben ermittelt, wie viel Agrarfläche eigentlich in Deutschland nötig wäre, um die Deutschen ausreichend mit Agrarprodukten versorgen zu können.

    Das Ergebnis: Für den Inlandsverbrauch von Ernährungsgütern wurde im Jahr 2010 eine Fläche von 20,1 Millionen Hektar benötigt. Doch die Realität sieht anders aus: Bereits zwei Drittel (13,1 Millionen Hektar) dieser Agrarfläche lagen im Jahr 2010 im Ausland, nur ein Drittel (sieben Millionen Hektar) war landwirtschaftliche Flächen im Inland.

    Dagegen hat der Export deutscher Ernährungsgütern in dem Zeitraum stark zugelegt: Für deren Herstellung werden zunehmend sowohl inländische Flächen als auch Agrarflächen im Ausland genutzt.


    Folgenden bemerkenswerten Aspekt, der im WELT-Artikel aufgeworfen wurde, gilt es festzuhalten:
    Offenbar fließen auch Erzeugnisse, sich im Ausland befindlicher Agrar- und Zuchtflächen positiv in die Außenhandelsbilanz der deutschen „Ernährungsindustrie“ ein.

    Passend auch folgende Meldung von proplanta ("Das Informationszentrum für die Landwirtschaft")

    In Deutschland verbrauchte Lebensmittel größtenteils aus dem Ausland
    Wiesbaden - Um die in Deutschland im Jahr 2015 verbrauchten Ernährungsgüter zu produzieren, wurde eine Anbaufläche (ohne landwirtschaftliche Betriebsflächen) von gut 19,4 Millionen Hektar benötigt.

    Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Grünen Woche 2018 in Berlin weiter mitteilt, war das mehr als die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche Deutschlands von 16,7 Millionen Hektar.

    Nach Deutschland importierte Ernährungsgüter belegten in den Herkunftsländern eine Fläche von 12,5 Millionen Hektar. Somit machten die Importe 64 % der insgesamt benötigten Flächen für den Inlandsverbrauch von Ernährungsgütern aus. Im Jahr 2008 hatte der Anteil noch bei 60 % gelegen


    Vergegenwärtige ich mir nun folgende Aussage von dir:

    Nichts deutet darauf hin, dass Deutschland selbst bei einem weiteren Bevölkerungswachstum und selbst bei einem wie auch immer gearteten völligen Importstopp von Lebensmitteln in eine Versorgungskrise rutschen könnte.


    ... komm ich nicht umhin zu äussern, dass ich deine Auffassung dieses Sachverhaltes ganz und gar nicht teile.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Jetzt, da in unserem Land 30.000 dieser Dinger herumstehen, fällt einigen die "zunehmende Verschandelung unserer Kulturlandschaft" auf !?

    Ich scheue mich nicht, dieses, (...) gekürzt bitte kein Parteienbashing Franka so zu benennen.

    Daß in unserem Land der federführend in Berlin entwickelte DFR, DualFluidReaktor, also ein AKW der Generation 4 bzw. 5.0 nicht wenigstens mit Nachdruck zur Prototyp-Reife vorangetrieben wird, ist für dieses Industrieland Deutschland ein Skandal.

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    Weltweit geht man einen anderen Weg.

    Ja, auch wenn einige Ideologen jetzt Schnappatmung bekommen - AKW's sind vergleichsweise vorbildlich klimaneutral.

  • Vielen Dank für die Infos. Das ändert aber trotzdem nichts an der Tatsache, dass ein paar Betonfundamente für Windkraftanlagen nicht unsere Lebensmittelversorgung gefährden, wie Ihr hier zumindest angedeutet habt, zumal zur Zeit natürlich sehr viele Agrarflächen für Tierfutter (Mais) und Bioenergie (Mais) verbraucht werden, weil es sich -u.a. durch die besagten Fehlanreize zur Zeit lohnt. Das könnte man ohne Probleme umwandeln in Getreideflächen und gut wärs.

    Wie gesagt, das Thema ist interessant und man könnte sicherlich viel schreiben. Aber dass die Betonfundamente für Windkraftanlagen ein über ein lokales Ärgernis hinausgehendes Thema sind, welches von überregionaler Bedeutung wäre, halte ich für eines der in diesen Diskussionen leider typischen Strohmannargumente.

    Deutschland kann ganz ohne Probleme auch eine wachsende Bevölkerungszahl autark ernähren. Dass es das zur Zeit nicht tut, weil ein Einkauf aus dem Ausland billiger ist, beweist nicht das Gegenteil.

  • Jetzt, da in unserem Land 30.000 dieser Dinger herumstehen, fällt einigen die "zunehmende Verschandelung unserer Kulturlandschaft" auf !?

    Ich scheue mich nicht, dieses (..) gekürtzt Franka zu benennen.

    Daß in unserem Land der federführend in Berlin entwickelte DFR, DualFluidReaktor, also ein AKW der Generation 4 bzw. 5.0 nicht wenigstens mit Nachdruck zur Prototyp-Reife vorangetrieben wird, ist für dieses Industrieland Deutschland ein Skandal.

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    Weltweit geht man einen anderen Weg.

    Ja, auch wenn einige Ideologen jetzt Schnappatmung bekommen - AKW's sind vergleichsweise vorbildlich klimaneutral.

    Naja, in diesem Bereich sind immer die anderen Ideologen und man selbst Experte. Ich habe gar nichts grundsätzlich gegen Atomenergie, bin da also erschreckend "unideologisch", aber wenn man sich die Milliarden ansieht, die für die Atomenergie in Deutschland verbrannt wurden von schnellen Brütern über nicht zu Ende gebaute Wiederaufarbeitungsanlagen bis hin zur weiterhin ungeklärten Entsorgungsfrage, sehe ich da ehrlich gesagt die Atomindustrie am Zuge. Wenn es eine überzeugende Neuentwicklung gibt, von mir aus gerne. Nur werden uns auch schon seit 50 Jahren Fusionsreaktoren versprochen (immer in etwa 10 Jahren marktreif) und wenn ich mich so umschaue, so werden weiterhin meist konventionelle Druckwasserreaktoren gebaut, wenn überhaupt neue Atomkraftwerke gebaut werden.

    In diesem Bereich ist -allein schon durch Skandale wie in der Asse mit den leckenden Fässern- einfach schon zuviel zerschlagen worden, als dass ich glaube, dass die Atomenergie in Deutschland (oder in Europa überhaupt, selbst Frankreich stellt ja langsam um und baut nicht mehr neu) noch eine große Zukunft hätte. Das kann man durchaus bedauern, aber eine Mehrheit für diese Dinger wird man eben nicht mehr bekommen, egal, ob man die Deutschen insgesamt als "Ideologen" beschimpft oder nicht.

    Zumal es in vielen Milieus, in denen Atomenergie als okay gilt, auch der anthropogene Klimawandel als solcher mit großer Verve bestritten wird, so dass das Argument der CO2-Neutralität irgendwie auch im Sande verlaufen würde. Ich respektiere hier jede halbwegs fundierte Meinung, und Deine scheint mir trotz der Ausflüge in die vermeintlichen Ideologien der anderen eine solche zu sein. Ich würde es eher als "schade", aber typisch für Deutschland bezeichnen, dass solche Dinge hier nicht vorangetrieben werden. Das gilt übrigens auch für viele andere Bereiche der Energieerzeugung wie den Tod unserer Solar- und Windindustrie, auch hier könnte man von einem Skandal sprechen. Nur sagt mir irgendetwas, dass das letztere für Dich keiner sein wird, obwohl es hier anders als im Atombereich bereits extrem viele Produkte, die sich erfolgreich auf dem Weltmarkt verkauft haben, gab.

  • Daß in unserem Land der federführend in Berlin entwickelte DFR, DualFluidReaktor, also ein AKW der Generation 4 bzw. 5.0 nicht wenigstens mit Nachdruck zur Prototyp-Reife vorangetrieben wird, ist für dieses Industrieland Deutschland ein Skandal.

    Weltweit geht man einen anderen Weg.

    Ja, auch wenn einige Ideologen jetzt Schnappatmung bekommen - AKW's sind vergleichsweise vorbildlich klimaneutral.

    Ja, aber die Grünen jammern laut: "In jedem dieser Mini-Reaktoren entsteht die Radioakivität vieler Hiroshima-Bomben. Ein Unfall oder ein Anschlag auf ein Kleinst-AKW könnte eine Stadt unbewohnbar machen. Viele kleine Reaktoren sind viele kleine, zwangsläufig schlecht gesicherte, potentielle Anschlagsziele."
    Was also zuvor höchst nötig wäre, ist eine rein politische Angelegenheit, die hier nicht diskutiert werden kann.