• "eine solche Reko wird es in Deutschland nie geben, schon gar nicht in Berlin"

    Moderationshinweis (Palantir): Zitat und Beitrag enstammen dem Strang Berlin - vorher, nachher, heute


    Eine Ausnahme ist mir hier bekannt, die Rekonstruktion eines gründerzeitlichen Eckgebäudes mit Kuppel im Areal "Gillitzerblock" in Rosenheim (gibt es auch als thread im Forum):


    Das Gebäude vorne ist gemeint.
    (Bild von Nutzer Markus)

    Aber das wars dann auch schon mit Gründerzeit-Reko in Deutschland. Dabei gäbe es unendlich viele schöne Exemplare die es verdient hätten, neu errichtet zu werden, gerade in Berlin.

    In dubio pro reko

  • Also in Rosenheim geht es doch! Eine richtige Reko der Gründerzeit. Warum denn in Berlin nicht wo es viele impossante Eckbauten der Gründerzeit gegeben hat. Nicht nur in Innenbezirke aber sogar weit bis in Neukölln.
    Gegen Protz und Prunk. Ja, aber weil in ganz Berlin so vieles verschwunden ist kann dass doch kein Thema mehr sein? Touristen schätzen diese Bauten sehr weil die sich ausgezeichnet zum photografieren lehen. Betonklotzen aber werden selten photografiert. Ausnahme vielleicht am Potsdamer Platz, aber diese Türme finde ich auch recht schön. Die übrige moderne Bauten sind dass nur selten.
    versteh noch immer nicht warum Kuppel nicht am Bauten zurückkehren. Berlin kann da noch sehr viel gewinnen. Auch wenn abgestuckte Fassaden, wie in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] gezeigt, wieder zu alten schönheit saniert werden. Dass augt doch wunderbar. So gilt das auch alle verschwunden Dächer, Gauben und Balkone.
    Sehe bitte nochmals die Bilder der alte Innsbrücker Strasse an und wie dass heute aussieht. Berlin soll an diesen Stellen die alten Bauten doch Block für Block zurückbekommen können, nur wenn die Wille da ist.

  • Wenn das wirklich eine weitgehende oder totale Reko ist, dann ist dieses Gebäude in Rosenheim eine phantastische Singularität. Wenn jemand von den Forums-Teilehmern in der Lage ist, darüber Informationen einzuholen und ein noch deutlicheres Foto bereitzustellen, werden wir das Beispiel in die Rekoliste von S. D. aufnehmen.

  • Zum Gillitzerblock und der Rekonstruktion eines gründerzeitlichen Eckhauses mehr hier:

    Stadtarchiv Rosenheim: Der Gillitzer-Block

    Runterscrollen bis zum Abschnitt "Ein Abbruch in Raten - Der Gillitzer-Block von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart"


    Außerdem: http://www.rosenheim24.de/stadt/ro24-ges…uch-272892.html

    http://www.rosenheim24.de/bilder/2009/05…1302686_1.9.jpg
    So sollte der K&L-Neubau an der Ecke Prinzregenten-/Münchener Straße aussehen. Mehr als 1000 unserer Leser wandten sich vor zehn Jahren dagegen. Das Unternehmen und der Stadtrat entschieden sich daraufhin für eine Rekonstruktion der Gillitzerblock-Fassade.

    http://www.stadtarchiv.de/uploads/pics/image070.jpg


    Quelle: http://de.wikipedia.org/

    In dubio pro reko

  • Ich finde, das ist ein Direktzitat wert:

    Zitat

    (...) Nachdem von Seiten des Landesamtes für Denkmalpflege keine Einwände gegen den Abbruch der Häuser Münchener Straße 2 und Prinzregentenstraße 1 erhoben wurden, sollte 1999 der Baubeginn für ein neues Gebäude erfolgen, dessen moderne Gestaltung jedoch auf Widerstände in der Öffentlichkeit stieß. Schließlich forderte das "Oberbayerische Volksblatt" seine Leser auf, in einer Umfrage für die moderne Planung oder einen Neubau nach den Fassadenplänen der Altbauten von 1895 zu stimmen. 1224 Leser wandten sich in nur drei Tagen an die Redaktion der Zeitung. Mehr als 97 Prozent der Zuschriften sprachen sich für eine Rekonstruktion der Gillitzer-Fassaden aus. Noch am Tag der Veröffentlichung der Umfrage, am 13. Mai 1999, stimmte der Stadtrat entsprechend dem Bürgervotum ab. Während der Architekt des Konzerns "K & L Ruppert" von "Disneyland- und Tapeten-Architektur" sprach, kam es nun zur Rekonstruktion zweier historischer Gillitzer-Fassaden, aus baugeschichtlicher Sicht "ein ungewöhnliches Beispiel postmoderner Zitat-Architektur". (...)


    Stadtarchiv Rosenheim: Der Gillitzer-Block

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Danke, Dirk, für die Bereitstellung der umfangreichen Informationen und des guten Fotos ! Ich gehe davon aus, dass du einverstanden bist, dass beides in unsere Reko-Liste eingeht.

  • Verwundert mich etwas, sollte dieses Eckgebäude des Gilitzer Blocks bisher nicht in der Rekoliste aufgetaucht sein, handelt es sich dabei doch um eines der Pioniere dieses Forums.
    Bei diesem Gebäude handelt es sich um eine Fassadenrekonstruktion.

  • Mich schüttelt es. Eine ästhetisch so unfassbar billig wirkende Kiste ist das, dass ich mich frage, wie tief man als Architekt und Bauherr eigentlich sinken kann, der Welt nur Ramsch zu hinterlassen, den man in jedem drittklassigen Gewerbegebiet in ähnlicher Gestalt herumstehen sieht. Und dass der CSU-Politiker das auch noch begrüßt, zeigt, dass diese Partei inhaltlich längst ihr Verfallsdatum überschritten hat.

  • Der Neubau ist allerbilligste potthässliche Architektur und wird wahrscheinlich schon in 10 Jahren zu verfallen beginnen und das an einer städtebaulich so markanten Stelle, direkt am Ausgang aus der Altstadt. Am meisten ist es mir aber um die drei Häuser, die abgerissen werden, leid. Es ist eigentlich arg, dass die nicht in der Denkmalliste stehen. Das rechte, am Eck stehende Gebäude könnte noch aus dem 17. Jh. stammen, und das mittlere mit dem Schweifgiebel ist wohl barock, und links ein Gründerzeitler - und diese sollen für solch ein Stadtverschandelungsprojekt dem Erdboden gleichgemacht werden :kopfschuetteln:

    Noch eine Straßenansicht aus dem Internet: http://www.ovb-online.de/bilder/2012/04…2277_1-h134.jpg