Bauvorhaben der Florana in der Hauptstraße (realisiert)

  • Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, Petersburgs Beitrag in voller Länge zu lesen, bevor er (..natürlich nur der "Aussenwirkung" des Forums wegen, nicht etwa aus inhaltlichen Gründen..) durch die Moderation gekürzt wurde. Petersburgs Motive, sich derart zu echauffieren, werden wohl vielen rätselhaft bleiben, aber inhaltlich liegt er wirklich ganz klar falsch.

    In der Hauptstrasse findet im Moment genau das statt, was in anderen Bereichen der Stadt erst mühsam implantiert werden muss, nämlich öffentliches Leben! Hier kaufen Dresdner (und nicht nur Touristen) Dinge des täglichen Lebens ein, hier wird Kaffee und Bier getrunken und hier finden alle möglichen Strassenmärkte und Feste statt. Im Sommer sitzen die Leute auf Bänken unter Platanen und unterhalten sich. Geht man ein paar Strassen weiter, trifft man zwar auf nette Barockhäuser, aber kaum noch auf Passanten. Die Idee, dass "moderne Bauten" gerade hier in der Hauptstrasse eine "zerstörerische Wirkung" entfalten und deren Schöpfer gar von Wut und Hass getrieben werden, ist nicht nur völlig absurd, sondern zeugt von einer irrationalen Paranoia, die weder mit Architektur noch mit Städtebau zu tun hat, sondern hier nur willkürlich in dieses Fachgebiet projiziert wird.

    Warum bemüht sich niemand, hier alle an einen Tisch zu bringen? Es gibt doch Ziele, die sowohl von der Stadtplanung, von Architekten welcher Stilrichtung auch immer, der GHND, manchen Forumsteilnehmern und Teilen der Politik getragen werden. Dazu gehören die Neufassung des Neustädter Marktes durch Ergänzungsbauten, der Umbau der Meissner Strasse, die verbesserte Anbindung der inneren Neustadt an die Altstadt, die Belebung des Barockquartiers rund um die Rähnitzgasse und die Königsstrasse etc..
    Mit Hetzkampagnen, wie Petersburg sie anzettelt, wird nichts erreicht, ausser einer fortschreitenden Polarisierung, die niemandem nützt und im günstigsten Fall gequälte Kompromisse erzeugen wird.

  • Es ist die halt Frage, was man unter 'öffentlichem Leben' versteht. Dass die Verkehrschneise der Großen Meissner in gewisser Weise lebensfeindlich ist, kann ebensowenig geleugnet werden, wie der von BmH mitgeteilte Umstand, dass am Nordrand tatsächlich so etwas wie ein nicht tourismuswirtschaftlich geprägtes städtisches Leben stattfindet, dies allerdings nicht in einer ästhetisch auch nur irgendwie annehmbaren Fassung.
    Und genau das ist das Problem, die Ästhetik.
    Alle hier diskutierten Fragen, vielleicht mit Ausnahme des Verkehrsproblems, sind ausschließlich historisierend-ästhetischer Natur.
    In Anbetracht der zentralen Lage des NsM, dh vis-à-vis des Herzens der Stadt und als wichtiges Bindeglied zwischen diesem und dem einzig authentisch erhaltenen bürgerlichen Viertel der Stadt ist diese Bedeutung, die dem Ästhetischen beigemessen wird, wohl eine Selbstverständlichkeit.
    Das hier vorliegende Problem ist komplex. Die Vorstellung mancher über den NsM als urbanen Platzraum , als einen der vormals schönsten Plätze der Stadt, als perfekt geschlossenes Gebilde treffen mE nicht ganz zu: der Platz war immer zu sehr offen, vom Durchzug geprägt, nur eine Ausbuchtung der NsHauptstraße, der in beiden Richtungen der Hauptachse keinen eigentlichen Abschluss hatte. Ich glaube nicht, dass man an irgendeinem Punkt das Gefühl hatte, sich auf einem platzartigen Gebilde wie dem NM oder AM zu befinden. Ich bin mir daher nicht sicher, ob der Verlust des Platzraumes wirklich ein so schwerwiegender war, und ob es nicht primär um die einzelnen Bauten vor allem auf der W-Seite gehen sollte, also Rathaus, Häuserzeilen an der Hauptstraße und der Großen Meissner. Gerade letztere Gasse erscheint mir als viel gravierenderer Verlust als der NsM an sich.
    Ein Wiederaufbaukonzept sollte sich daher zunächst auf dieser Seite Prioritäten setzen, was vielleicht nicht zu sehr mit den beiden Vorrednern in Widerspruch steht:

    (Ich habe nur die entschärfte Fassung von St.P. gelesen, sie klingt mir verglichen mit sonst sogar äußerst moderat):

    Zitat

    Ich bin übrigens der Meinung, wenn ein Viertel wiederhergestellt ist - vorher nicht - dann kann man auch mal etwas modernes und sogar leicht provokatives hineinsetzen


    Dieser Standpunkt dürfte nicht weit von von jenem des BmH liegen:

    Zitat

    Warum bemüht sich niemand, hier alle an einen Tisch zu bringen?


    Wie wär das: W-Seite rekonstruktiv, O-Seite aufgeschlossen modernistisch?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Wenn ich es recht überlege scheint es mir, dass der Titel dieses Strangs vollkommener Blödsinn ist!

    In der Diskussion vermischen sich, ob aus reiner Unkenntnis oder Emotionalität sei einmal dahingestellt, städtebauliche- und architektonische Belange, die deshalb viel zu undifferenziert behandelt werden. Aus städtebaulicher Sicht ist es nämlich vollkommen richtig die Heinrichtstraße zur Hauptstraße zu öffnen und den dortigen Wohn- und Handelsstandort mittels einer adäquaten Nutzung zu stärken. Was allerdings auch ein Thema höchster Priorität sein sollte, ist die allgemeine Herstellung von Durchlässigkeit innerhalb der gesamten Inneren Neustadt, durch die die ehemals vorhandene Vernetzung des Viertels wiederhergestellt werden könnte. Dazu muss man die Riegelwirkung der Plattenbauten langfristig mittels Rückbau aufbrechen!
    Aus architektonisch-ästhetischer Perspektive gesehen sind die Mittel zur Umsetzung dieses Vorhabens zur Zeit leider äußerst mangelhaft, was wohl auch eine Erklärung für die teils starke emotionale Aufladung der Diskussion sein mag. Meiner Ansicht nach sollte man hier, analog zum Neumarkt, mit einem Leitbauten-/Leitfassadenkonzept arbeiten, da es sich aus ästhetischer Sicht bisher als äußerst praktikabel erwiesen hat. Dieses zu erarbeiten sollte ein wichtiges Ziel der Stadtplanung und Denkmalpflege sein. Dafür braucht es allerdings noch ein großes Maß an Überzeugungskraft seitens der Bürgerschaft, da darüber politisch leider noch kein Konsens herrscht!
    Letztlich aber wird wohl die Wiederherstellung der städtebaulichen Struktur der Inneren Neustadt nicht im Stadtplanungsamt entschieden werden, sondern es wird vielmehr ein Projekt der Verkehrsplanung sein, die sich bekanntermaßen nur sehr schwer von den "Errungenschaften" der 60'er Jahre zu trennen vermag. Hier liegt die eigentliche Crux des Projekts! Es geht nicht um das Zusammenwachsen von Alt- und Neustadt, um die Stärkung des Handels-, Wohn-, Büro- und Tourismusstandorts, sondern um die vermeintliche Durchlässigkeit des Dresdner Verkehrnetze, wo dann nur wenige Sekunden "Reisegeschwindigkeit" entscheiden können.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • @ Bilderbuch ... ich benötige eine genau Definition von Dir, bitte mit Quellenangabe, bezüglich "städtebaulicher Belange" sowie "architektonischer Belange" damit ich dieses zukünftig genau abgrenzen kann um bei der Strang Benennung nie wieder solchen Blödsinn zu kreieren... Danke

    BaumeisterHans

    Ihre Argumentation bewegt sich leider ebenfalls auf einer subjektiven, emotionalisierten Ebene. Natürlich genügt es nicht einfach ein paar barocke Bürgerhäusser zu rekonstruieren, um ein Quartier zu beleben. Allerdings besticht die Hauptstrasse durch Lage, Brunnen, Skulpturen und auch die Reste des Historischen Flaires. Die Hauptstrasse hebt sich damit wohltuend von der Prager Strasse ab. Die Königsstrasse hat den Nachteil, das sie befahren ist, und somit nicht mit der Hauptstrasse vergleichbar da steht. In Richtung Neustädter Markt bevorzugen eben die Meisten Leute die Hauptstrasse, welche ja auch genau dafür konzipiert ist.
    Allerdings ist der obere Teil der Königsstrasse immer gut Besucht. Der Platz hinter der 3-Königskirche hat im Sommer Hochkonjunktur, die Lage um das Societätsteater ebenfalls. Insofern ist das Barockviertel deutlich belebter als Sie unterstellen möchten.

  • Nachdem die Platten fast vollständig gefallen sind, ergibt sich eine sehr interessante Blickbeziehung von der Augustusbrücke aus gesehen Richtung Hauptstrasse auf das nun frei sichtbare Ende der Strasse Am Obergraben. Wenn man sich überlegt, dass dort bald wieder ein weißer Kubenbau steht und was stattdessen dort hätte stehen können, dann wird einem diese vertane Chance wirklich bewußt, weil zur Zeit real erlebbar ist, wie es AUCH hätte aussehen können.

    Eventuell stellt unser aller Lieblingsblog Bausituation Dresden oder ein anderer fleißiger Knipser ja mal Bilder dieser Blickbeziehung ins Netz, die so bald nicht mehr zu erleben sein wird. Das wäre eine wichtige Dokumentation.

  • Hallo Leute,

    Ich fände es gut, Ihr würdet Euch einmal mit diesen Seiten hier auseinandersetzen.... Klingt alles nicht sehr nett:

    Rekonstruktionsvision des GHND in der Dresdener Hauptstraße

    http://richtungswechsel.cc/2010/03/12/hau…ernativentwurf/

    Podiumsdiskussionen zum Alten und Neuen Dresden

    Im übrigen bin ich maßlos von den APHlern enttäuscht, dass keiner von Euch auf den beiden Hauptstraßen-Veranstaltungen mal seinen Mund aufgemacht hat.

    So entsteht halt der Einruck dass die Dresdner Jugend geschlossen K&L will.....

    LG
    O.

  • Ein kurzer Blick genügt:

    IMPRESSUM | richtungswechsel.cc – Positionen des Kulturdialogs in Dresden

    Wohnen im Barockviertel und schwadronieren ostmodern. Am besten Umzug in den neuen weißen Kubenbau. Dann wird es wenigstens glaubwürdig.
    Neue weiße Kubenbauten feiern in Dresden gerade eine Wiederauferstehung. An allen Ecken und Enden. Ob am Elbhang ("Villa"), in der Friedrichstadt (Einkaufszentrum), in Pieschen (Einkaufszentrum), oberhalb vom Alaunpark (Wohnungen) und eben hier auf der Haupstraße. So "moderne"verdrossen kann Dresden also gar nicht sein. Mir fällt keine andere Stadt in Deutschland ein, in welcher der reine Bauhausstil momentan so aktiv gebaut wird. Ob nun als kindische und bösartige Protestreaktion der Stadtverwaltung auf den Neumarkt oder nicht kann sich jeder selbst ausmalen.

    Zitat

    Auch die Häuser Nr. 10 und 12 sind wertvolle Zeugnisse der Barockgeschichte.

    Reiseführer Dresden - Königstraße

  • Zitat von "Henry"

    Mir fällt keine andere Stadt in Deutschland ein, in welcher der reine Bauhausstil momentan so aktiv gebaut wird.

    Ich wüsste da einige. Bei Weimar schmerzt es mich am meisten.

  • Aber wieso fällt man wieder derartig aufs Bauhaus zurück? Die Postmoderne bot doch sehr schöne Ideen und Gebäude.Ein postmoderner Bau an der Hauptstraße wäre doch die salomonische Lösung gewesen. Radikalisiert sich die Strömung wieder als "Antwort" auf die aufgekommenen Rekonstruktionswelle in Deutschland?

  • Zitat von "Henry"

    Radikalisiert sich die Strömung wieder als "Antwort" auf die aufgekommenen Rekonstruktionswelle in Deutschland?

    Von einer Rekonstruktionswelle kann doch gar keine Rede sein!

    Abgesehen davon verstehe ich nicht, warum sich die Damen und Herren Verfasser so stark auf die "Fehler" der GHND fixieren. Hat man etwa einen Vertrag mit dem Verein, worin es um eine bessere Außendarstellung geht?
    Aber mal im Ernst; wo bleibt das Selbstbewusstsein der Macher von "Richtungswechsel"? Wenn die Damen und Herren einmal durch die Stadt laufen würden, könnten sie doch schnell feststellen, dass das Baugeschehen in Dresden vorrangig von "selbstbewussten" zeitgenössischen Bauten geprägt ist. Man muss sich nur einmal den Wiener Platz, die Seestraße, die Altmarkt-Südseite und den nördlichen Abschnitt der Prager Straße ansehen.
    In der Publizistik scheinen aber all diese Errungenschaften eines 20-jährigen Baugeschehens in Dresden gar keine Rolle zu spielen. Hier dominiert größtenteils der Neumarkt, der zu Recht oftmals kritisiert wird.
    Aber scheinbar merken die "Richtungswechsel"-Macher höchstselbst, dass die billigen Fassadenrekos, die in einer Anwandlung von ausgesprochener Selbstvergessenheit als reine Kommerzkisten abgestempelt werden, für Dresden und seine Identität viel wichtiger waren, als die gigantische Anzahl explizit zeitgenössischer Bauten.
    Letztlich wäre das ein Eingeständnis des Scheiterns, konnte man doch mit seiner Auffassung einer modernen Stadt nicht gegen den Mythos Dresden anbauen, bzw. ihm eine neue Schicht hinzufügen. Aber die Damen und Herren die hinter dem Projekt "Richtungswechsel" stehen, bestimmen immer noch das Baugeschehen in Dresden, wissentlich, dass sie mit ihren Kreationen nie werden überzeugen können. Fördert das vielleicht die Radikalisierung in der Form, wie wir es beispielsweise an der Hauptstraße werden sehen können?!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von "bilderbuch"

    Letztlich wäre das ein Eingeständnis des Scheiterns, konnte man doch mit seiner Auffassung einer modernen Stadt nicht gegen den Mythos Dresden anbauen, bzw. ihm eine neue Schicht hinzufügen. Aber die Damen und Herren die hinter dem Projekt "Richtungswechsel" stehen, bestimmen immer noch das Baugeschehen in Dresden, wissentlich, dass sie mit ihren Kreationen nie werden überzeugen können. Fördert das vielleicht die Radikalisierung in der Form, wie wir es beispielsweise an der Hauptstraße werden sehen können?!

    Ein guter Gedanke.

    Und weil sie es nicht können (gegen den Mythos Dresden anzubauen), holen sie die "Jetzt erst recht" Keule raus mit dem Ergebnis der bekannten Minimalästhetik.

  • Zitat

    Aber scheinbar merken die "Richtungswechsel"-Macher höchstselbst, dass die billigen Fassadenrekos, die in einer Anwandlung von ausgesprochener Selbstvergessenheit als reine Kommerzkisten abgestempelt werden, für Dresden und seine Identität viel wichtiger waren, als die gigantische Anzahl explizit zeitgenössischer Bauten.

    Was das ganze auf die Spitze der Absurdität treibt, ist aber die Tatsche, daß die Macher von "Richtungswechsel" - die ich privat gut kenne - hautpberuflich Stadtführer sind und zu einem nicht geringen Maße vom eben dem "Reko-Mist" am Neumarkt leben.

    Crazy gell?
    Nur in Dresden möglich!

  • Zitat von "Oktavian"

    Crazy gell?

    Wenn man während seiner sicher gar nicht so schlechten Führungen ständig mit dem Lob für eine ohne Zweifel große Vergangenheit konfrontiert wird, kann man als ambitionierter und nicht selten weit gereister Stadtführer schnell in Zweifel über die hiesige Gegenwart geraten.
    Da widert einen das von allerhand Rentnerhorden vorgebrachte Lob ob der großen Aufbauleistung sicher schnell an, wird es doch meist nur in Ansichtigkeit von Zwinger, Semperoper, Frauenkirche und „Kommerzienmarkt“ vorgebracht. Kulturpalast, Ufa-Palast, Volkswagen-Palast und allerlei andere lokal hochgelobte Errungenschaften zählen da nicht.
    Letztlich muss diese Ambivalenz, der latent vorhandene Brechreiz ob August und Co., und der Wille zur Manifestation der doch sicher auch wertvollen Gegenwart zu einer gewissen Unsicherheit, zu Selbsthass im Blick zurück und scheinbarem Aktionismus im Blick nach vorn münden. So empfindet man die Stadt und ihre Selbstdarstellung schnell als muffig und identifiziert sich lieber mit Zaha Hadid, Rem Koolhaas, Frank O. Gehry und vielleicht noch dem längst toten Kitsch-Vermarkter Hundertwasser. Daran zu partizipieren erscheint als heilsbringend, rechnet man doch mit der sicher nicht ausbleibenden internationalen Aufmerksamkeit. Was man hierbei allerdings nie vergessen sollte ist die Tatsache, dass man Dresden mit all diesem Kram nie identifizieren wird. Dresden bleibt eben immer Dresden, das alte „Elbflorenz“. Das erwartet die Welt!
    Was man daraus für Lehren für die längst nicht anstehende Entwicklung des Neustädter Marktes ziehen sollte, ist dennoch nicht leicht zu sagen. Vielleicht kann man ja mal etwas wagen und ein hübsches Disney-Schloss bauen?!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat

    Vom einstigen Plattenbau in der Hauptstraße 5 bis 7a zeugt nur noch ein großer Schutthaufen. In den vergangenen drei Wochen wurde das lange Zeit leer stehende Wohnhaus, das sich in Höhe des Obergrabens und der Heinrichstraße befand, abgerissen.

    An dieser Stelle will Investor Heinz Nettekoven von der Weimarer Firma Florana zwei neue Wohn- und Geschäftshäuser bauen. Ursprünglich sollten diese Ende 2011 fertig werden. „Aber durch die lange Frostperiode im Winter haben wir etwas Zeit verloren“, sagt Florana-Sprecher Peter Dyroff. Grund für die Verzögerung war eine Fernwärmeleitung, die von der Drewag verlegt werden musste. Dafür brauchte es mildere Temperaturen. Die Bauleute haben zwei Monate verloren. Jetzt wollen sie Ende Februar 2012 fertig sein.

    Schsische Zeitung [online] - Dresden: Die Platte an der Hauptstrae ist weg

    Mit der Bitte um nochmalige Aufmerksamkeit, vor allem, weil die Bäume vorm Baugrundstück noch nicht grün sind :

    Zitat

    Nachdem die Platten fast vollständig gefallen sind, ergibt sich eine sehr interessante Blickbeziehung von der Augustusbrücke aus gesehen Richtung Hauptstrasse auf das nun frei sichtbare Ende der Strasse Am Obergraben. Wenn man sich überlegt, dass dort bald wieder ein weißer Kubenbau steht und was stattdessen dort hätte stehen können, dann wird einem diese vertane Chance wirklich bewußt, weil zur Zeit real erlebbar ist, wie es AUCH hätte aussehen können.

    Eventuell stellt unser aller Lieblingsblog Bausituation Dresden oder ein anderer fleißiger Knipser ja mal Bilder dieser Blickbeziehung ins Netz, die so bald nicht mehr zu erleben sein wird. Das wäre eine wichtige Dokumentation.

  • Vorher:

    http://s2.directupload.net/images/100130/dow9zlqs.jpg


    Aktuell:

    http://4.bp.blogspot.com/_hyMAHRDzt_I/T…j5Q/s1600/8.JPG


    Augustusbrückenblick:

    http://2.bp.blogspot.com/_hyMAHRDzt_I/T…RFo/s1600/1.JPG


    Bausituation Dresden

    Vielen Dank.


    PS.: Ich bin dafür die Hauptstraße in "Knerer & Lang Allee" umzubenennen. (Sponsored by Stadtplanungsamt Dresden.) Verdient, ob der zahlreich hinterlassenen Architekturperlen , hätten sie es.

  • Nun weicht also die Betonkopf-Politideologie der Betonkopf-Intellektideologie. Das Ergebnis bleibt das selbe. Die baustilistisch identische und daraus resultierende räumliche und visuelle Abrieglung des Barockviertels Dresdens. Wie in der DDR - so auch in der BRD. Wer hätte das gedacht - vor 20 Jahren zur Wendezeit.