• Das sich Nürnberg sich komplett von seiner eigenen Geschichte abgewandt hätte finde ich schon übertrieben. Die Dachlandschaft und der Wiederaufbau der Burg, Kirchen und Mauthalle zeigen dass man sehr wohl an die Tradition anknüpfen wollte. Leider wollte man gleichzeitig moderne Wohnungen in der Altstadt und hatte keine Sensibilität was den vielen kleineren Details der Architektur betrifft: Kalkputz, Fenstersprossen usw. Deshalb ist Nürnberg so frustrierend: man könnte so viel ohne größere Probleme erreichen. Die Dresdner Innenstadt ist außerhalb des wunderbaren Altstadtkerns dagegen hoffnungslos verloren.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Däne, in Bezug auf die Dachlandschaft muss ich dir Recht geben. Ich war letzte Woche zum ersten Mal seit Jahrzehnten in Nürnberg. Und der Blick vom Sinnwellturm auf die Altstadt hat mich beeindruckt:

    Und ums Tiergärtnertor herum schönstes Fachwerk:

    Verzeiht mir dieses kleine Abschweifen ...

    Mal im Ernst, sind nicht so ziemlich alle Städte Deutschlands um die Altstadtkerne herum "verloren"? Es ist doch heute nahezu egal, welcher Stadt man sich nähert. Es ist immer das gleiche Bild einer sich in Richtung Zentrum verdichtenden Krake aus Tankstellen, Gewerbe und Einkaufszentren. Ich ignoriere das inzwischen einfach als modern-notwendiges Übel.

    Und wenn ich mir die Menschen meiner Umgebung anschaue, sind denen die "unsrigen Probleme" meist egal oder nicht bewusst. Das ist mir auch in Nürnberg aufgefallen. Nicht einer bemerkte auch nur den Kontrast der historischen Gebäude zu denen der Nachkriegszeit.

    Und in ländlicheren Regionen (ich spreche hier beispielhaft fürs Vogtland) bewirkte der Bauboom der letzten Jahre eine derartige Schwemme an Neubauten unterster Qualität, dass man heulen möchte in Anbetracht der nun zugestellten Ortsbilder....

  • da ist der Neumarkt wirklich nur eine kleine und unwirkliche Insel inmitten einer unwirtlichen Umgebung.

    Tritt das nicht auf die Altstadt einer jeden modernen Großstadt zu? Dazu dieses:

    Mal im Ernst, sind nicht so ziemlich alle Städte Deutschlands um die Altstadtkerne herum "verloren"?

    hab ich auch immer schon so gefunden und mich gefragt, was das Abstellen auf eine "Gesamtsicht" oder so eigentlich soll (von Extremfällen wie Görlitz mal abgesehen). Das Problem an Nürnberg ist nur, dass es keinen "Altstadtkern" gibt, ja nicht einmal einen Kern eines Kernes. Umgekehrt ist es ziemlich pejorativ, den Neumarkt als "Traditionsinsel" zu bezeichnen. Wir reden dabei nämlich von einem Gebiet, das die gesamte Länge (in O-W-Richtung) des bürgerlichen Dresdens ausmacht und sich dabei harmonisch mit dem "imperialen Teil" ergänzt, wodurch das wertvollste Drittel des alten Dresdens wiedererstanden ist. So etwas ist keine "Insel" wie vielleicht der Braunschweiger Burgplatz, sondern "Festland". Schon das "Barockviertel" in der Neustadt ist etwas zu groß für eine "Insel".

    Deshalb ist Nürnberg so frustrierend: man könnte so viel ohne größere Probleme erreichen. Die Dresdner Innenstadt ist außerhalb des wunderbaren Altstadtkerns dagegen hoffnungslos verloren.

    Na ja, grundsätzlich muss man dem sogar zustimmen. Aber spricht all dies nicht eigentlich für die Dresdner und gegen die Nürnberger Bewältigung? Und ist Nürnberg nicht selbst innerhalb des gar nicht so wunderbaren Altstadtkerns "hoffnungslos verloren", von potentiellen Kleinstinseln, die indes ebenfalls etwas utopisch scheinen, abgesehen? Ich hab diese Debatte nicht begonnen, das war Franka. Als Nürnbergerin weiß sie wohl, wovon sie spricht und hat sie wohl alles Recht dazu. Aber man hätte nicht über dieses Stöckchen zu springen brauchen und eine Diskussion zu beginnen oder zu weiterführen, die völlig absurd ist - Schlusslicht der untersten Liga gegen Spitzenvertreter der Königsklasse. Auch wenn in DD letztlich nicht alles Erträumte verwirklicht worden ist - der Vergleich mit dem Nürnberger Substandard ist einfach völlig von der Rolle.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Off topic:

    Das trifft es und mE kommt erschwerend hinzu, dass das Deutschsein (sowie der Bezug zur eigenen Geschichte) in der alten BRD mehr negativ behaftet war als das zumindest in der späten DDR der Fall war. So erfolgte beispielsweise 1977 die Grundsteinlegung zum Wiederaufbau der Semper-Oper, ebenso wurde mit dem Wiederaufbau des Residenzschloßes bereits in den 1980er Jahren begonnen.

    War das wirklich so? Ja man hatte gewisse Tabus aber dieses hysterische in Bezug auf die eigene Geschichte kam doch erst nach '90 oder? In den 80er wurde auch in Hildesheim, Frankfurt äußerst ikonische und bedeutende Bauten rekonstruiert (was wäre Frankfurt in der heutigen Wahrnehmung ohne Samstagsberg?), als spätere Fortsetzung die Löwenapotheke in Aschaffenburg, Fortsetzung des Wiederaufbaus der Residenz München, der goldene Saal in Augsburg, den ("zur Hälfte") rekonstruierten Rathaussaal in Nünberg etc. Nicht zu vergessen die Berliner Bauausstellung, die sich sehr traditionsoffen zeigte.

    Es gab auch immer wieder mehr oder weniger erfolgreiche Proteste gegen Abrisse oder Abrisspläne so z.B. beim Stuttgarter Neuen Schloss in den 50ern oder dem Braunschweiger Schloss.

  • Ich diskutier jetzt mal munter hier weiter. Ich weiß noch nicht genau, wie ich mit den Strang verfahren werde, weil man solche Beiträge nicht wirklich in der Dresdner Galerie erwarten würde. Die Diskussion empfinde ich absolut nicht als absurd!

    Das ist natürlich immer subjektiv, was einem mehr zusagt. Der Platz Beim Tiergärtnertor besitzt aber doch eine hohe Attraktivität.

    das sieht Frank ganz genauso. Siehe oben. Aber vermutlich ist diese Sicht wahrscheinlich wirklich die Beste was Nürnberg zu bieten hat.

    So sah das übrigens vorher aus:

    Pilatushaus Nürnberg – Keim Architekten (keim-architekten.de) (nach unten scrollen)

    Nur "mir" springt dann gleich das orangene Haus ins Auge. Ursprünglich war es mal bemalt und hatte Sprossenfenster. Däne hat es schon erwähnt (auch mal Riegel an anderer Stelle mit den Fenstern). Das wären Details auf die es ankäme! (Und das Dürerhaus fügt sich nun wirklich nicht historisch ein. Da setzte man ganz bewusst Kontraste).

    Es ist aber auch so, dass diese übriggebliebene Architektur sich so gar nicht mit der Moderne versteht. Die paar verbliebenen Reste wirken auf mich immer so anklagend! Es ist wie mit der Farbe Gelb! Geringste Mengen von grau trüben die Farbe ein und machen sie hässlich.

    Deshalb war Nürnberg auch so wertvoll, so zart, so empfindlich und so unendlich kostbar.

    Beauty matters!

  • Zu Punkt Drei:Der Fußgängerbereich von Nürnberg ist natürlich toll. Man kann Nürnberg wunderbar erlaufen und der Bereich ist vermutlich viel größer vom Bahnhof aus bis zur Burg. Auch die ganzen Museen liegen dicht beieinander. Und man kann sehr gut bei frischer Luft einkaufen. In Dresden erledigt man seine Einkäufe wieder in solch schlimmen Einkaufszentren.

    Trotz allem, man kann auch einen längeren Spaziergang Richtung Neustädter Markt unternehmen.

    Hier soll das Narrenhäusel entstehen. Das bringt positive Stimmung. Nürnberg hat sein Stadtbild mit dem Augustinerhof noch verschlimmert.



    Die neuen Gebäude können sich blicken lassen.


    Beauty matters!

  • Die Kneipen kann ich nicht wirklich vergleichen, da mir das Wissen fehlt.

    Aber dieses Restaurant hat mich innen echt beeindruckt. Und auch äußerlich gefällt es mir auch sehr gut.

    Hier der Augustiner.

    In Nürnberg sieht die vielgerühmte Altstadt einfach so aus.

    Wobei es innen sehr schön ist.

    Hier eine Vollreko. (Der rechte Teil ist sogar erfunden, da man keine Fotoansicht hatte)

    Beauty matters!

  • Und jetzt die Überraschungsmomente.

    Man sieht sofort: Hier wird echte Kultur geschaffen:


    Und fragt mich nicht welchen Zweck das haben soll, aber es wird bestimmt benutzt oder einfach nur angesehen.

    Schönheit zieht an.

    Und dann jene Überraschungsmomente als Läufer, nach einer gebogenen Straßenecke steht man plötzlich vor einem schönen Platz oder man eilt eine Treppe hinauf und man wird hinter den Bäumen mit einer schönen Figur überrascht... etc.





    Beauty matters!

  • Zitat

    Und fragt mich nicht welchen Zweck das haben soll, aber es wird bestimmt benutzt oder einfach nur angesehen.

    Schönheit zieht an.

    Nun es hat bestimmt viele Zwecke: dem wiederentstandenen Gebäude eine authentische Innenarchitektur zurückgeben, altes Handwerk nicht aussterben zu lassen und deren Leistungsfähigkeit zur Schau stellen, eine touristische Sehenswürdigkeit par excellence zu schaffen, den vorhandenen original Möbel/Ausstattungsstücke wieder eine angemessene Einbettung zu geben, die wissenschaftliche "Aufarbeitung" höfischer Repräsentationskultur des 18. Jh in Sachsen. Aber vor allem: Dem Ort seine Geschichte zurückzugeben, und damit Identität und Identifikation schaffen.

  • Franka, dir fehlt das nötige Sensorium für die Feinheiten der Nürnberger Altstadt! Was ist dieser überladene Kitsch im Vergleich mit dieser authentischen Interpretation bürgerlicher Gotik:

    2-Zimmer Wohnung mieten/kaufen in St Leonhard, Nürnberg


    Dieser mittelalterlichen Pracht hat Dresden einfach nichts entgegenzusetzen, nimm das bitte zur Kenntnis!

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich konnte ja wirklich nicht viel sehen bei meinem Besuch in Nürnberg letzten Woche. Und ja, auch ich empfand eine gewisse Traurigkeit ob der verloren gegangen Historie. Aber trotzdem war das historische was ich sah beeindruckend, die historischen Ensembles erzeugten Atmosphäre.

    Beispiel Pegnitz, mit Schlayerturm:

    St. Jakob und St. Elisabeth:

    Also wenn das kein ikonographisches Bild für Nürnberg ist....ich finde es toll :thumbup: :

    Selbst hier empfand ich Atmosphäre. Typisch Nürnberg, dachte ich mir:

    Und das musste noch sein:

    Wir sollten eigentlich auch aufhören, Äpfel mit Birnen oder Nürnberg mit Dresden zu vergleichen. Beide Städte haben einen völlig verschiedenen geschichtlichen Hintergrund. Beide Städte erlebten im 2. Weltkrieg ihren fast-Untergang und bekamen über verschiedene Wege ihre Identität zurück. Ich kann beiden viel abgewinnen.

  • Wir sollten eigentlich auch aufhören, Äpfel mit Birnen oder Nürnberg mit Dresden zu vergleichen. Beide Städte haben einen völlig verschiedenen geschichtlichen Hintergrund. Beide Städte erlebten im 2. Weltkrieg ihren fast-Untergang und bekamen über verschiedene Wege ihre Identität zurück. Ich kann beiden viel abgewinnen.


    Also, ich finde schon, dass man darüber reden darf und vergleichen darf, vielleicht nicht unbedingt hier in der Dresden-Bildergalerie. ;)
    Vielen Dank für die tollen Bilder übrigens, Franka!
    Zurück zu Frank:
    Wenn du ganz ehrlich bist, musst du auch zugeben, dass deine durchaus schönen Nürnberg-Bilder sehr selektiv sind. Nur ein bischen zur Seite geschwenkt oder von vertikal zu horizontal gewechselt und Nürnbergs unschöne Ecken springen sofort ins Bild.
    Wenn wir etwas nicht sollten, dann die Schönheit von Städten anhand von selektiven Bildern beurteilen.
    Letztendlich bin ich mir auch nicht so sicher, ob und wie viel Identität die Städte jeweils tatsächlich zurückbekommen haben...
    Aber das lass uns vielleicht alles in einem eigenen Strang bereden.

  • Hi Treverer,

    natürlich dürfen wir reden, es macht mir ja auch Spaß. Nur fällt mir eben auf, dass ich als ultimativer Dresden-Fan die Stadt Nürnberg als nicht weniger attraktiv fand. Nur eben vollkommen anders.

    ....Also, was meine "selektiven Bilder" betreffen... Das kann ich so nicht stehen lassen. Was sollen Bilder im 21. Jahrhundert, die historische Architektur zeigen, in Zentren deutscher Großstädte sonst sein? Ich kann das Bild nahezu jeder beliebigen Stadt in die eine oder andere Richtung selektieren. Aber darum geht es ja nicht. Noch dazu, wo mir das in Dresden noch besser gelänge. :biggrin:

    Warum ich nicht Äpfel mit Birnen vergleichen will?

    Nun, ein Beispiel. Dresden liegt am Elbestrom und ist im 18. Jahrhundert, als die Elbe als "Canal Grande" interpretiert wurde, auf diesen ausgerichtet worden. Weltklasse!

    Nürnberg wird von der Pegnitz durchflossen. Hier findet man noch heute wahnsinnig schöne Ansichten und Ensembles mittelalterlicher Baukunst. Das hat mich nicht minder beeindruckt und erstaunt. Nur ist das eben etwas vollkommen anderes. Ist das eine jetzt besser als das andere?

  • Ich bin geneigt zu behaupten, dass ein kleinteiliger und auf dem alten Stadtgrundriss durchgeführter Wiederaufbau innerhalb des 26er Rings überwiegend im 50er Jahre Stil wie in Nürnberg, Dresden heute weitaus besser zu Gesicht stünde als die aktuelle Situation und würde dafür sogar auf den rekonstruierten Neumarkt in heutiger Form verzichten.

    https://de.wikipedia.org/wiki/26er_Ring

    Zitat

    Die Häuser Grunaer Straße 7–43 bilden den ersten Bauabschnitt der zwischen 1951 und 1956 errichteten Wohnbebauung zwischen Grunaer und Pillnitzer Straße. Die Entwürfe stammen von Bernhard Klemm, Hans Poppe, Heinz Mersiowsky und Wolfgang Hänsch.[5] Es handelt sich um eine fünfgeschossige, mit flachgeneigten Walmdächern versehene Straßenrandbebauung, die lediglich von zwei Querstraßen (Zirkus- bzw. Mathildenstraße) unterbrochen wird. Dadurch entsteht der Eindruck großer Geschlossenheit. Der Block zwischen Zirkus- und Mathildenstraße wird durch eine Zurücksetzung des mittleren Bereichs (Hausnummern 23–29) – dieser enthält gleichzeitig die Ladenzone – optisch in drei Abschnitte geteilt. In den eingezogenen, vollflächig mit teilweise reliefverzierten Sandsteinplatten verkleideten Gelenken (neben Hausnummer 23, bzw. 29) befinden sich Fußgängerdurchgänge. Gestaltungselemente sind ein gedrücktes Attikageschoss mit quadratischen Fensterchen, hochrechteckige, paarweise gekoppelte Fenster sowie tief eingeschnittene Loggien, bzw. französische Fenster über den Eingängen. Das Sockelgeschoss der ansonsten mit einem Rauputz (dem sogenannten Erlweinputz) versehenen Gebäude ist mit Sandsteinplatten verkleidet, auch die auskragenden Fenstergewände bestehen aus Sandstein. Mit diesen Elementen wurde versucht, einen Bezug zur Dresdner Bautradition herzustellen.

    Trotzdem wurden die Gebäude bald nach ihrer Fertigstellung heftiger Kritik unterzogen. In einer vom Forschungsinstitut für Wohnungsbau der Deutschen Bauakademie verfassten Analyse vom Mai 1953 heißt es zusammenfassend, dass „die Wohnblocks in der Grunaer Straße nicht als Beitrag zur neuen deutschen Architektur gewertet werden (können). In ihrem Ausdrucks- und Ideengehalt sind sie noch im Formalismus verwurzelt.“[8] Im Einzelnen kritisiert wurden die Betonung der Horizontalen, eine zu geringe Gliederung der Fassaden, „das Fehlen jeglicher Schmuckelemente“ sowie eine zu niedrige Ladenzone, die „nicht Ausdruck solcher Organisation wie der HO und des Konsum sein“ könne.[8] Im zweiten und dritten Bauabschnitt wurde auf diese Kritik mit einer stärkeren Verwendung bauplastischer Elemente eingegangen. Beispielhaft dafür ist die Bebauung Blochmannstraße 1–19, deren Kopfbau (Hausnummer 1) die Zeile entlang der Grunaer Straße abschließt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Grunaer_Stra%C3%9Fe

  • Interessante Meinung. Offenbar gibt es für manche noch nicht genug gesichtslose Pseudoaltstädte in Deutschland. Für manche scheint es in der Tat zu reichen, dass ein Altstadthaus ein schönes rotes Dach hat. Dafür kann man schon auf authentische Bauformen verzichten.

    Nürnberg wird von der Pegnitz durchflossen. Hier findet man noch heute wahnsinnig schöne Ansichten und Ensembles mittelalterlicher Baukunst.

    Noch einmal: Der Punkt ist nicht, dass das nicht wunderschön wäre, sondern dass es das einfach nicht mehr gibt. Franka hat das sehr schön beschrieben. Auch an seinen besten Stellen ist Nürnberg verdorben, nicht einmal neben dem Dürer-Haus hat man auf die typische Wiederaufbau-Moderne verzichten können. Du hast ja selbst auf deinen bemüht selektiven Bildern kein intaktes Ensemble zustandegebracht. Wie deprimierend es an der Südseite von St. Sebald und um St. Elisabeth aussieht, weiß man ja.

    Nur ein bisschen zur Seite geschwenkt oder von vertikal zu horizontal gewechselt und Nürnbergs unschöne Ecken springen sofort ins Bild.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.