Berlin in alten Fotografien

  • Es folgt in weiteren kleinen Schritten die Nordseite der Leipziger Straße:


    Wie schon auf der alten Postkarte am Ende der letzten Serie zu sehen beginnt die nördliche Seite der Leipziger Straße mit einem visuellen Paukenschlag (tolle Formulierung :biggrin: ).

    Am Spittelmarkt 16-17, Alterthum & Zadeck. Das Haus beherbergte eine Zeitlang das Kaufhaus Jandorf, bis sich Adolf Jandorf größeren Objekten zuwandte und dieses Haus aufgab.


    Leipziger Str, Blick nach Osten, Zielke Leopold, 1835:

    Man erkennt sehr schön die noch offenen Abwasserrinnen, was zu dem Auspruch führte "die Berliner Rinnen stinken" floet:)


    Leipziger Straße 72-74, Koffer Albert Rosenhain, gegr. 1864, um 1932:


    Leipziger Straße, Spittelkolonnade, Nordseite, um 1910:


    Leipziger Straße, Spittelkolonnade, Nordseite, um 1930:


    Leipziger Straße, Spittelkolonnade, Nordseite, auf der Südseite ist die Kolonnade beseitigt um die Straße zu vebreitern, dafür steht dort dieser scheußliche Klotz, der auch aus dem "Heute" stammen könnte, 1931:


    Leipziger Straße, Spittelkolonnade, Nordseite, vor 1945:


    Leipziger Straße, Spittelkolonnade, Ruine, Nordseite, 1946:


    Leipziger Straße 75, Ehem Abgeordnetenhaus am Dönhoffplatz, 1901:


    Leipziger Straße, am Dönhoffplatz mit Filmatelier im Dach, 3. Haus v. links, um 1930:


    Leipziger Straße 77, Reichshallen, Postkarten, um 1880:


    Leipziger Straße 77, Reichshallen, Postkarte, um 1880:


    Leipziger Straße, zwischen Jerusalemer und Spittelmarkt, 1908:


    Leipziger Straße 79, Aschinger, um 1936:


    Leipziger Straße 83, Spinn und Mencke, von Heinrich Kayser & Carl von Großheim, Foto: F. A. Schwartz, um 1884:


    Zitat aus "Berlin und seine Bauten, 1896:


    1877-79 lassen sich die Inhaber der »J.C. Spinn & Comp. Aktiengesellschaft für Bronze-Fabrikation« Carl Spinn und Sohn von den Architekten Kayser & Groszheim ein neues Wohn- und Geschäftshaus auf dem Grundstück Leipziger Straße 83 erbauen. Das im Neorenaissancestil errichtete Gebäude fällt durch seine reich geschmückte und dreifarbig ausgeführte Fassade auf und ist, mit 30 Metern eines der höchsten Häuser in der Straße. Der Skulpturenschmuck stammt aus der Werkstatt des Bildhauers Otto Lessing. Die »Möbel-Fabrik Spinn & Mencke mit Lager, Spiegel-Manufaktur und Tafelglashandlung, Goldleistenfabrik, Glaserei, Glasbläserei und Ätzerei« hat im Keller-, Erd- und ersten Geschoss seine Geschäftsräume, in den oberen Stockwerken sind vier Mietwohnungen untergebracht.

    Links, Leipziger Straße 84, erkennt man ein mit der Skulptur der Heiligen Gertraud geschmücktes Geschäftshaus, in dem das »Central Möbel Magazin« der Hoflieferanten »J.C. Spinn & Comp.« sowie das Verkaufslager der »Berliner Porzellan-Manufactorei« firmieren. Im rechts anschließenden Gebäude haben eine weitere Möbelhandlung und die »Königsberger Thee-Compagnie Aktiengesellschaft« ihren Sitz. Sämtliche Gebäude existieren heute nicht mehr.


    Leipziger Straße 83, Spinn & Mencke, 1878:


    Leipziger Straße 85, Hübnersches Haus, auch Knobelsdorffhaus genannt (Vorgängerbau gehörte Knobelsdorff), um 1885:


    Leipziger Straße 84-88, das Hübnersche Haus ist im EG und 1 OG total verändert, F. A. Schwartz, 1888:


    Leipziger Straße 86, Laden Automat, von Wilhelm Ossenbühl, aus BAW Oktober 1904:


    Leipziger Straße 91, 1943:


    Leipziger Straße 91, Treppenhaus, 1943:


    Leipziger Straße 92-93, von Georg Rathenau & Hirschhorn, 1904:


    Leipziger Straße 93, Pelikan Apotheke, Martin Hirsch, um 1890:


    Leipziger Straße 96, Ecke Charlottenstraße, Cafe Keck:


    Leipziger Straße 97-98, Schuhgeschäft Werner, von Emil Heinicke, 1908:


    Leipziger Straße 99, von R. Gerstenberg & Güthlen, aus BAW Juli 1909:


    Leipziger Straße 101-106, Ecke Friedrichstraße nach Westen, 1920:


    Leipziger Straße 101-102, Ecke Friedrichstraße, Equitable-Haus, um 1910:


    Leipziger Straße 101-102, Laden Moritz Mädler, von Hillerscheidt & Kasbaum, aus BAW Oktober 1904:


    Leipziger Straße 101-102, Postkarte, um 1890:


    Leipziger Straße 101-102, Friedrichstraße, Equitable, um 1900:


    Leipziger Straße 101-102, Ecke Friedrichstr nach Norden:


    So! jetzt gehts ins Bett (23:53) :schlafenbett::gutenacht:

  • Blick über den Spittelmarkt 1783, Gertraudenkirche, dahinter die Leipziger Str, J.G.Rosenberg

    85 Jahre später, der Spittelmarkt 1868, Blick zur Leipziger Str, F.A.Schwartz

    der Spittelmarkt 1906

    der Spittelmarkt 1931 Richtung Leipziger, Max Missmann

    Am Spittelmarkt 16-17 Ecke Leipziger stand das Warenhaus Jandorf, der Architekten Ascher & Muenchow

    Warenhaus Jandorf Portal

    Zwischen Leipziger und Niederwallstr.

  • Palais Hardenberg, Leipziger Straße alt 55, neu 75, 1868.
    Von 1804 bis 1822, Wohn- und Arbeitssitz des Kanzlers Hardenberg,
    zwischen 1855 un 1899 Sitz des preußischen Abgeordnetenhauses,
    zwischen 1868 und 1870 auch Tagungsort des Deutschen Zollvereins.

    Palais Hardenberg 1891

    Dönhoffplatz um 1880

    Dönhoffplatz um 1886, jetzt mit den Reichshallen

    Dönhoffplatz um 1900-04

    Dönhoffplatz um 1910, Hardenberg-Denkmal und Reichshallen

    Leipziger Str.N° 79, 1865, später Aschinger

    Leipziger Str. 101-2, Equitable Versicher 1899, Arch. Karl Schäfer

    und noch ein Blick in die Friedrichstr. 1926

    Aber ich stelle fest, überall sind die gleichen Lücken. Wer die füllen kann, immer her damit

  • Vielen Dank für die ergänzenden Bilder. Mit folgendem Bild hat sich auch die Zuordnung eines Stiches erledigt. Am linke Bildrand steht angeschnitten das Palais Splitgerber II, zuerst Leipziger Straße 57, spätere Nr. 77.





    Dazu aus "Barocke Stadtpalais in Berlin" von Melanie Mertens:

    Palais Splitgerber II oder Grappendorf

    Bauzeit: 1735
    Adresse: Leipziger Straße 57 (?), später Nr. 77
    Architekt: Friedrich Wilhelm Diterichs
    Zustand: um 1900 abgebrochen

    Die Patronage des Palais ist nicht vollständig geklärt: Während die firmengeschichtliche Überlieferung David Splitgerber als Bauherrn benennt (Lenz), weisen die Feuertaxe aus dem Jahr 1752 (1.) und der Stadtplan Schmettaus (1748) den Baron von Grappendorf als Besitzer des Palais aus. Einiges spräche für die Grappendorfs, unter denen Hieronymus zusammen mit Leopold August von Wülcknitz 1714 als Kammerherr an den Hof Friedrich Wilhelms I. kam (Berliner geschriebene Zeitungen). Vielleicht wurde auch erst sein Sohn tätig, der Oberjägermeister Wilhelm Hilmar Freiherr von Grappendorf, dessen zweite Frau Louise Albertine (1729-53) mehrmals von Antoine Pesne porträtiert wurde (Antoine Pesne).

    In der Feuertaxe ist mit dem »Herrn Baron von Grappendorf« sicherlich der Sohn gemeint (L). Wülcknitz hatte 1734 ein Grundstück in der Lindenstraße zugewiesen bekommen und darauf ein »grosses und prächtiges Haus« (Küster) erbaut. Daß auch Grappendorf ein solches unweit dessen in der Leipziger Straße zugewiesen wurde, ist wahrscheinlich. Auf Splitgerber verweist lediglich der Architekt Diterichs, der zur gleichen Zeit mehrfach für den Bankier und Manufakturunternehmer tätig war (Krüger). Die Datierung 1735 geht auf jene Angaben zurück, welche Diterichs dem Topographen Friedrich Nicolai persönlich diktierte.

    Das neunachsige Haus stand in der Straßenflucht, hob sich aber mit einem zurückweichenden Mansarddach von den anschließenden Bauten ab (Abb. 77). Der dreiachsige Mittelrisalit trat mit dem beliebten Motiv einer kolossalen Pilasterordnung dominant hervor. Wie am Palais Cocceji (Abb. 74) schob Diterichs das Gebälk unverbunden über das Traufgesims der Rücklagen hinaus. Dadurch steigerte er die majestätische Wirkung der Attika-mauer und ihrer bekrönenden Vasen.

    Auf der Mauer lagerte ein einachsiger Dreiecksgiebel, den Diterichs dem Repertoire Gerlachs entnahm. Zahnschnittbänder zierten völlig unklassisch nicht nur die Simse der Fronten, sondern auch diejenigen der flankierenden Attikamauer. Die hohen Bogenfenster des Mittelrisalits, die Lünettenfenster der Flankenachsen sowie die Blendbögen des Erdgeschosses gingen auf französische Einflüsse zurück. Die vorspringenden Flanken setzten durch ein wellenartig in die Traufzone hochgebogenes Wandstück einen ungewöhnlichen Akzent. Das Motiv stammte von Grael, der es an den Palais Reichenbach (Abb. 75) und Kameke (Abb. 76) entwickelt hatte.

    Dem Corps de logis schlössen sich rückwärtig zwei Flügel an. Hinter dem Hofgelände erstreckte sich bis zum so genannten Grünen Graben, einem Teil des alten Festungsgrabens, der Garten, in welchem ein schönes Gartenhaus gestanden haben soll (Nicolai).

    1780 ging der Besitz auf den Bankier Friedrich Heinrich Berendes über, nach dessen Tod 1785 der Bankier David Schickler die Erbschaft antrat (vgl. Palais Splitgerber I). Es blieb von nun an im Besitz der Familie. Nach 1800 wurde der mittlere Eingang geschlossen, als solcher diente nun die rechte Durchfahrt. Noch 1880 bezeugt ein Foto, dass auch das Äußere des Hauses kaum Veränderungen erfahren hatte. Kohte nahm es hingegen 1923 nicht mehr in seine Häuserliste bestehender Wohnhäuser von kunstgeschichtlichem Wert auf, was auf einen Umbau oder Abriss bis zu diesem Zeitpunkt schließen lässt.


    Vielleicht hat jemand ein Foto direkt vom Haus Nr. 77. :cool:

  • Danke Spreetunnel und Hopfenbruch !! :anbeten:

    keine Fotos von den Gebäuden im Leipziger str 73/74 , Leipziger str 75/76 und Leipziger str 95 (ecke gebäude ) ?

    Die waren wegbereiter des modernen Warenhauses in Berlin.

  • Kann leider nur mit diesem total verpixelten Dia (gescannnt) von Leipziger Straße 95 / Ecke Charlottenstraße dienen, weiß nicht mehr woher das Original stammte:

    Kinderkonfektionshaus Arnold Müller, von A. Bohm, 1901, zerstört, NO-Ecke,


    Leipziger Straße 75/76 ist der Nachfolger des Palais Hardenberg, auch hier habe ich nur die gezeigte Fernansicht


    Das Haus Leipziger Straße 73 / 74 sagt mir nun leider erst mal garnichts, werde wohl mal im Adressbuch nachsehen müssen, was hier war. Es ist doch ein vergleichbares kleines Haus von ca. 12 m Breite gewesen, daneben war die Nummer 72, dann kam die Spittelkolonnade Nord mit den Nummern 68-71.



    Vielleicht weiß Metropolis etwas darüber

    Einmal editiert, zuletzt von Spreetunnel (3. August 2014 um 22:55)

  • Danke Spreetunnel !!

    Das Geschaftshaus in der Leipzigerstr 73/74 enstand 1901 unter Federführung der Architekten Kurt Berndt und A.F.M Lange.

    Die Mieter des Kaufhauses war der R.Kühn Verlag ( bis 1909 ), die A.Rosenhain Galanteriewarenhandlung ( bis 1938) und die Elephanten-Apotheke (bis 1943).

    Das Haus hat vier prominenten menschliche Skulpturen und drei obelisken.

    Das Haus in der Leipziger str 75/76 hat fünf grosse höfe..wie die Hackesche Höfe, mit zwei Eingänge in der Leipziger str vor den Dönhoffplatz.

  • Der Spittelmarkt um 1896, Blick in Richtung Gertraudenstr. links die Niederwallstr. L.Levy

    ein ähnliches Bild

    Spittelmarkt 1899, links Niederwallstr. oben Kur- und Spittelmarktstr. Titzenthaler

    Spittelmarkt 1909 Titzenthaler

    Haltestelle an der Niederwallstr. 1934

    Spittelmarktstr N° 10. Ecke Kurstr. 1901, Tietzenthaler

    Spittelmarkt 1928, Titzenthaler

    Einmal editiert, zuletzt von Hopfenbruch (4. August 2014 um 12:14)

  • interessant, wie sich das schmale Eckhaus links "14a" / "Haus Mekka" immer wieder der aktuellen Mode angepasst hat... wieso wurde das zwischen 1899 und 1909 um zwei Etagen reduziert? Unvollendete Neuplanung? Brand? Einsturz(gefahr)? (kam im 19. Jahrhundert gar nicht so selten vor, wie ich bei der Durchsicht von vier Jahrgängen "Hannoverscher Anzeiger" 1895 - 98 neulich erfahren konnte...)

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

    2 Mal editiert, zuletzt von Ein_Hannoveraner (4. August 2014 um 10:31)

  • Die vorige Bebauung musste wegen des U-Bahn-Baus abgetragen werden, danach erfolgte zunächst nur eine notdürftige, zweigeschossige Neubebauung.

    Hier noch zwei colorierte Ansichten von der Jahrhundertwende.

    Zur Gertraudenstraße

    Zur Leipziger Straße (die Häuserzeile rechts entspricht der Zeile links im oberen Bild zwischen Niederwall und Kurstraße)

    Damit müsste der Spindlerbrunnen trotz Abschottung von der Straße ungefähr wieder an alter Stelle sein, oder?

    Ich habe übrigens noch keine gute Luftaufnahme vom Spittelmarkt gesehen - muss es aber doch geben...hat wer?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Anhand des großflächig entstuckten Gebäudes am Spittelmarkt (Bild von Mißmann 1931) und dem unfassbaren Abriss der Südseite der Spittelkolonaden und dem dafür gebauten "Ersatzbau", kann man sehen in welche Richtung es in Berlin auch ohne die Kriegszerstörung gegangen wäre. Auch wenn man Bilder aus der unmittelbaren Vorkriegszeit und der Kriegszeit bis 43 anschaut, fällt diese Tendenz in Berlin extrem ins Auge. Die Stadt hat einfach einen Hang zur Selbstzerstörung. So extrem ist mir der Drang zur Modernisierung des Stadtbildes in dieser Zeit bisher in keiner anderen deutschen Stadt aufgefallen, Essen vielleicht ausgenommen. Dort war die ersetzte Bausubstanz allerdings meist eher klein- bis mittelstädtisch gewesen. Die Neugotischen Geschäftshäuser an der Gertraudenstraße, hatten vor 1945 ihr fantasievolles Dekor auch schon weitgehend eingebüßt. Habe leider nur dieses sehr kleine Bild gefunden:
    http://www.antik-falkensee.de/catalog/images/2009/1000m946.JPG

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

    Einmal editiert, zuletzt von Pfälzer Bub (4. August 2014 um 12:07)

  • Spittelmarkt N°7 an der Gertraudenbrücke 1875, Schwartz

    Spittelmarkt um 1885, N° 5-2. Schwartz, in der Mitte N°4 die alte Feuerwache.

    Spittelmarkt 1887, Schwartz,

    Der Spittelmarkt 1904, von der Leipziger

    Spittelmarkt 1887, Blick in die Wallstraße

    Spittelmarkt 1888e, Blick auf die Wallstr

    Spittelmarkt mit Spindlerbrunnen

  • Gertraudenkirche am Gertraudischen Thor 1690, Stridbeck

    Gertraudenkirche um 1690, J.M.F.Schmidt 1835

    Gertraudenkirche, Schleuen 1760e

    Schinkel Entwurf für die Gertraudenkirche, 1819

    Spittelmarkt 1833 mit Gertraudenkirche, Blick von der Leipziger, Eduard Gärtner

    Gertraudenkirche, Foto 1860 von Georg Bartels

    Gertraudenkirche 1880, Rückwardt

    Gertraudenkirche 1880, Bartels, die Gertraudenkirche wurde 1881 abgerissen.

  • Heute die Häuser Leipziger Straße 103 - 112:


    Leipziger Straße, Ecke Friedrichstraße, Max Missmann, um 1906:


    Leipziger Straße, Ecke Friedrichstraße, Nordseite, nach Westen, um 1900:


    Leipziger Straße, DDR-Spielcasino, 1996:


    Abriss des Casinohauses an der Ecke Friedrichstraße / Leipziger Straße 1996, Dias gescannt von mir:



    Leipziger Straße 103, Ecke Friedrichstraße, Laden J. Gerson-Prager, aus BAW Mai 1909:


    Leipziger Straße 104, von Kaufmann & Wolffenstein, aus BAW April 1916:


    Leipziger Straße 105, Atelier des Fotografen Waldemar Titzenthaler, um 1890:


    Leipziger Straße 106, Geschäftshaus Hess + Rom, 1885:


    Leipziger Straße 107, Haus Henniger, erbaut 1883 von Hermann Kayser und von Karl von Großheim, Aufnahme um 1885,


    Leipziger Straße 109, Ausstattungshaus Julius Brühl und Restauration Dreher, mit Atlanten !!! :biggrin: , 1889:


    dazu siehe Artikel in Deutsche Bauzeitung, Jahrgang XXIII, Heft 40, Seite 233, vom 18. 8. 1889,


    Das Geschäftshaus mit dem berühmten Restaurant Dreher *) bauten 1886-87 in nur acht Monaten die renommierten Architekten Heinrich Kayser und Karl von Groszheim. Es wirkt in seiner Gliederung mit dem großzügigen, wenig verzierten Fenstermittelteil zwischen der neobarock gestalteten Eingangssituation und dem ähnlich beladenen Ober- und Dachgeschoss etwas befremdlich. Diese Fassadenauflösung galt aber als "neuzeitlich mustergültig" und war bei mehreren Geschäftshäusern dieser Zeit typisch.

    *) Firma Brauerei Anton Dreher aus Klein-Schwechat bei Wien,


    Leipziger Straße 110-111, von Heinrich Wolf, aus BAW Oktober 1916:





    Leipziger Straße 111, A Wertheim, Laden, um 1895:


    Leipziger Straße 111, Laden Gladenbeck & Sohn, von Albert Reimann, aus BAW Oktober 1904:


    Leipziger Straße 110-112, Ecke Mauerstr, um 1890:


    Leipziger Straße 112, Ecke Mauerstraße, 1872:


    Leipziger Straße, Ecke Mauerstraße mit WMF-Haus links, 1909


    Leipziger Straße 112, Ecke Glinkastraße (eigentlich Mauerstraße), WMF-Haus, um 1990:

  • Also warum man das Casinohaus wieder abgerissen hat, will mir jetzt nicht so einleuchten. Gut, es war ein Neubau aus DDR Zeiten, aber so arg scheußlich war es ja doch nun auch wieder nicht.

  • Das Casino-Gebäude war von der wiederaufzunehmenden Baulinie der Friedrichstraße abgerückt; dies galt als entscheidender Grund für die Beseitigung. Dieser Grund wurde auch für den Abriss der nicht fertiggestellten Bauten im Bereich der heutigen Friedrichstadt-Passagen ins Feld geführt, obgleich es vor allem die Nutzungserwartungen und die Architektursprache gewesen sein dürften, die zum Abriss dieser Neubauruinen gleich nach der Wende geführt haben. Die Architektur dieser Bauten war spektakulär und passte überhaupt nicht in den westdeutschen bauideologischen Erwartungshorizont. Es hatte sich nämlich in den Jahren des Niedergangs der DDR ein Ornamentalismus im Bauen entfaltet, der teils historisierend, teils freischöpferisch ornamentales Bauen wiederzubeleben versuchte. Vor allem der Frfiedrichstadtpalast kündet noch von dieser Architektursprache, der die Wiedervereinigung ein jähes Ende setzte. Das Casino-Gebäude war aber nur ein schwächlicher Abklatsch derselben.

  • @ Spreetunnel.... ein kleiner Hinweis zum 2. Bild in Deiner wundervollen Reihe... das kann nicht von 1900 sein, da in Berlin die ersten Automobilomnibusse erst 1905 auf die Straßen kamen. Die Busse, die darauf zu sehen sein, sind auch bestimmt nicht aus den Anfangsjahren, sondern erst später gebaut worden, das sieht man an der "Schnauze", auf jeden Fall der Bus links neben der Straßenbahn mit der "Creme Mouson"-Werbung an der Frontseite. Der Bus, der die Leipziger nach links quert, ist da schon eher einer, der zu den ersten Motorfahrzeugen, er hat ein offenes Oberdeck.

    Mir war vor ein paar Tagen schon einmal ein Foto aufgefallen, auf denen das genannte Datum aus technischen Gründen nicht zum Foto passen konnte, hatte aber nicht gesagt. Jetzt wollte ich aber mal diesen kleinen Hinweis loswerden, bzw. noch einmal daran erinnern.
    Fotos mit elektrischen Straßenbahnen müssen nach 1895, Fotos mit motorisierten Autobussen nach 1905 entstanden sein... :wink:

  • .... deshalb ja auch um 1900 :cool: , ich zitiere da ja auch nur meine Quellen. Aber du hast natürlich recht, wenn man alle visuellen Quellen betrachtet kommt man sicher zu einer genaueren Datierung

  • Heute ein weiterer Abschnitt der Leipziger Straße zwischen Nr. 113 und 123


    Leipziger Straße 113, Ecke Mauerstraße, um 1880:


    Leipziger Straße 113, um 1900:


    Leipziger Straße 114, von Hermann A. Krause:


    Leipziger Straße 114, B. Loewenberg Möbel & Dekorationen, von Hermann A. Krause:


    Leipziger Straße 114, Haus Löwenberg, um 1900:


    Leipziger Straße 114, Haus Löwenberg, um 1900:


    Leipziger Straße 114, Haus Loewenberg, von Hermann A. Krause, 1898:


    Leipziger Straße 114, Haus Löwenberg, um 1900:


    Leipziger Straße 114, Laden Kodak (leider in schlechter Qualität), von L. P. Kerkham, aus BAW Oktober, 1904:


    Leipziger Straße 114, Kodakladen, Architekt L. P. Kerkham, um 1903:


    Leipziger Straße 117-118, Kaufhaus Hohenzollern, um 1900:



    Leipziger Straße 117- 118, Fa. J. A. Henckels, Stahlwerkfabrik, Schaufenster, aus BAW Mai 1909:


    Leipziger Straße 121, um 1880:


    Leipziger Straße 121, Vereinsbank, von Becker & Schlüter, um 1880:


    Leipziger Straße 122, Raddatz & Co, Glas & Spitzen, 1909:


    Leipziger Straße 123, Ecke Wilhelmstr 59, um 1880:


    Leipziger Straße 123a, von Friedrich Blume, aus BAW Juni, 1914:


    Leipziger Straße 123, Ecke Wilhelmstr 59, Handelsorganisation (HO):


    Leipziger Straße 123, HO-Kaufhaus, am 4. 4. 1949:

    Einmal editiert, zuletzt von Spreetunnel (12. August 2014 um 14:50) aus folgendem Grund: Korrektur

  • Ich kanns mir echt nicht mehr anschauen, all diese Schönheit, für immer weg. So wenig ist geblieben, ein Verlust der kaum in Worte zu fassen ist.

    In dubio pro reko