Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Zitat von "davila"

    Bei der damaligen Entscheidung hat der Bundestag eine Rekonstruktion (zu 3 Seiten) nur gewünscht, aber zugleich eine Realisierung aufgrund der Haushaltslage ausdrücklich in die Zukunft verschoben.
    Also: Für konkrete "Gelder" (zunächst der Architekturwettbewerb) braucht's einen neuen Parlamentsbeschluss.

    EDIT: ups da war einer schneller...

    Über was wird denn da genau abgestimmt? Nochmal über die historischen Fassaden? Kann das dadurch nochmal gekippt werden? :schockiert: Stimmt man dan vielleixht auch über die ostfassade ab?

  • Naja, einerseits klingt das alles einleuchtend. Andererseits ist es auch nachvollziehbar, dass die Bezirke diese Schäz behalten möchten. Bes. beim Neptunbrunnen und dem Gr. Kurfürsten ist es schwer. Schließlich stellen sie auf Grund ihrer zentralen Lage eine Landmarke dar, ohne die etwas fehlen würde. Andererseits würde das genauso für die hist. Stadtorte gelten, jedenfalls beim Neptunbrunnen, der ja ebenfalls in der Mitte eine Platzen stand.
    Beim Gr. Kurfürsten fänd ich eine Unsetzung schon schade und frag ich mich eh, wie das funktionieren soll. Die Brücke bestand doch auf drei Bögen mit zwei Pfeilern, zw./auf denen das Denkmal stand. Würde man die Brücke denn aber nicht wie die Monbijoubrücke ohne Pfeile rekonstruieren (wenn überhaupt)? Glaube nicht, dass sie das Denkmal dann aushalten würde... :?
    Und wo soll der Georg hin? Der stand auf dem Großen Schlosshof, der ja nun mal überbaut werden soll...Außerdem steht der an seinem jetzigen Standort eigentlich ganz gut...
    Um die Pferdebändiger und die ganzen Einzelteile braucht man sich glaube ich weniger Sorgen machen.

  • Der Neptunbrunnen kommt auf den Schlossplatz zurück. An dessen Stelle käme dann das Marx-Engels-Denkmal.
    Und zu guterletzt wird das Marx-Engels-Forum wieder nach historischem Vorbild bebaut.

    Schöne Vorstellung :D

  • Zitat von "Berlin-Fan"

    An dessen Stelle käme dann das Marx-Engels-Denkmal.


    Wozu?

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Zitat von "Reinhard"


    Wozu?

    Salve

    Sicher zur Abschreckung, aus demselben Grund hat man den sowjetischen Panzer an der Straße des 17. Juni stehengelassen. :P

    Ars aedificandi

  • Der TAGESSPIEGEL meldet:

    "Die Pläne zum Neubau eines Schlosses im Berliner Stadtzentrum haben die letzte Hürde genommen.
    Für das "Humboldtforum" auf dem Schlossareal hat Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) die ersten 105 Millionen Euro in den
    Haushalt des Bundes eingestellt." 8)

    und

    "Baubeginn ist 2010 und die Eröffnung ist für 2013 geplant."

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/Landesp…;art124,2324490

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Gott sei Dank! Ich hatte schon die Befürchtung, dass der Beschluss das Schloß wiederaufzubauen bei der Abstimmung gekippt wird. In "nur" 2 1/2 Jahren geht es schon los...

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Zitat von "Stephan"

    In "nur" 2 1/2 Jahren geht es schon los...

    Salve

    Diese zwo Jährchen kriegen wir auch noch rum. In diesem Zusammenhang will mir nicht aus dem Kopf, daß Geschichte, in diesem Fall Baugeschichte, eben doch von Menschen gemacht wird:
    in gewisser Weise wird der Name "von Boddien" in Zukunft genauso mit der Hohenzollernresidenz verknüpft sein, wie der von Andreas Schlüter.
    Hätte er 1993 der Welt nicht vor die staunenden Augen geführt, was dort auf dem Schloßplatz gestanden, so stünde dort demnächst sicher auch etwas x-beliebiges, wenns hoch käme, irgendein Ulk von F. Gehry.

    Apropos, ich empfehle bei Youtube unter 'Suchen' einmal 'Simpsons' und 'Gehry' einzugeben, ich habe selten in meinem Leben so gelacht, dort bekommt Springsville ein neues Rathaus und Matt Groening demonstriert uns das Geheimnis, wie Gehry seine Modelle herstellt...
    Achtung, Taschentuch für die Lachtränen bereithalten. :P

    Ars aedificandi

  • Naja, die zwei Jahre kriegen wir schon noch rum und es bietet die Möglichkeit, noch mal was bez. der Ostfassade zu tun. Und dann noch nur 3 Jahre Bauzeit. D.h. ja, dass es - wenn alles glattläuft - schon 6 Jahren steht :D .
    Das heißt Springfield bzw. die Nachbarstadt Shelbyville.;)

  • Genau sowas befüchte ich. Das wird bei dem anstehenden Wettbewerb herauskommen. :augenrollen:

    Das hat doch fast nichts mehr mit dem Schloss zu tun. Dann doch lieber gar nichts bauen. :x Jetzt wird einem auch klar, wieso die Bauzeit nur 3 Jahre betragen wird. Dieses Stahl-Glas-Zeugs läßt sich doch schnell hochziehen. Es wird ja nur sehr wenig rekonstruiert. :weinen:

  • Was ich nicht verstehen kann ist, dass sich der Schlossverein nicht für die Ostfassade einsetzt.
    An der Stelle Herrn von Boddiens könnte ich bei dieser Zukunftsaussicht nicht ruhig schlafen.
    Gegenüber den vielen Menschen, die für das Rekonstruktionsprojekt spenden, ist der Schlossverein in meinen Augen dazu verpflichtet, diesen Unfug abzuwenden.
    Ohne die Ostfassade ist das Schloss einfach nicht komplett. Diese kleinteilige Fassade spiegelt die Stadtentstehung besonders gut wider.

    Den in kürze bevorstehenden internationalen Architekturwettbewerb betrachte ich als reine Zeit- und Geldverschwendung :!:

  • Zitat von "Berlin-Fan"


    Was ich nicht verstehen kann ist, dass sich der Schlossverein nicht für die Ostfassade einsetzt.
    An der Stelle Herrn von Boddiens könnte ich bei dieser Zukunftsaussicht nicht ruhig schlafen.
    Gegenüber den vielen Menschen, die für das Rekonstruktionsprojekt spenden, ist der Schlossverein in meinen Augen dazu verpflichtet, diesen Unfug abzuwenden.
    Ohne die Ostfassade ist das Schloss einfach nicht komplett. Diese kleinteilige Fassade spiegelt die Stadtentstehung besonders gut wider.

    Den in kürze bevorstehenden internationalen Architekturwettbewerb betrachte ich als reine Zeit- und Geldverschwendung Ausrufezeichen

    Hier die Erklärung von Herrn von Boddien höchstpersönlich:


    Quelle: http://www.berliner-schloss.de\r
    http://www.berliner-schloss.de

  • Zitat von "Berlin-Fan"

    Damit ist die Linkspartei für immer und ewig unwählbar für mich. Wer solche Ansichten vertritt, der verdient nur Verachtung. Erst läßt ihre Vorgängerpartei das Schloss in den 50er Jahren sprengen und nun wollen sie auch noch den Wiederaufbau (eine wichtige Wiedergutmachung) stoppen. :wuetenspringen:

  • Was will man von der Partei, die einst das Schloss gesprengt hat, erwarten bzgl. des Wiederaufbaus desselben? Genau, nichts.
    Manchen Leuten ging es nie um Städtebau oder Architektur, es ging immer nur um eine bestimmte politische Ideologie ins Extreme ausgedeutet.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Ich kann mich noch an einen Zeitungsartikel vor etwas längerer Zeit erinnern, in dem sich die Linkspartei für den Wiederaufbau des Stadtschlosses, als eine Art wiedergutmachung, ausgesprochen hat.

  • Da müsste man aber wirklich die Details kennen, nicht wahr?

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Wirklich beängstigend, was diese Partei von sich gibt! Ich hoffe, dass mit zunehmenden Wohlstand sowie breiter Aufarbeitung der Vergangenheit und schulischer Bildungidieses Phänomen wieder von der politischen Bühne verschwindet oder zumindest, wie in anderen Ländern, bei 1- 2 % daherdümpelt.

    Eine alte Dame hat einmal zur Zerstörung des Potsdamer Stadtschlosses gesagt, "dass sie die Leute nicht verstehe, die die Sprengung dadurch rechtfertigten, dass diese prachtvollen Gebäude nur für absolutistische Herrscher errichtet wurden. Diese Schlösser haben Handwerker und Arbeiter errrichtet, also gehören sie uns allen. Es ist auch eine Geringschätzunmg deren Einsatzes, wenn diese Gebäude zerstört werden, bzw. mit solchen dummen Argumenten nicht rekonstruiert werden dürfen."