Ahja. Die Hauptstadt Preußens mit rd. 300.000 Einwohnern schon im 18. Jahrhundert war ein unbedeutendes Nest...
Im Vergleich mit London, ja. Berlin wurde übrigens erst 1709 durch eine, heute würde man sagen, Gebietsreform gegründet (Groß-Berlin, also grob das heutige Berlin, noch lange nicht), dabei auch erst zur Hauptstadt Preußens, mit 55.000 Einwohnern. Berlin ist eine sehr junge Stadt mit sehr junger Geschichte, das kannst du drehen wie du willst.
Das ist alles relativ, denke ich. Als die berühmte Hauptstadt der USA, Washington D.C. im Jahre 1790 gegründet wurde, hatte Berlin schon eine 550-jährige Geschichte hinter sich. Dass beispielsweise Berlin und Cölln noch lange unter verschiedenen Namen firmierten, spielt für die Siedlungsgeschichte an dieser Stelle nicht wirklich eine große Rolle.
Umgekehrt gibt es wohl kaum eine andere westliche Hauptstadt, die innerhalb der letzten 250 Jahre einen derartigen Bedeutungszuwachs erfahren hat wie Berlin - allen geschichtlichen Wirrungen zum Trotz.