• Doch, doch - lass uns das Ding sehen!

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Also der Bau an der Haydnstraße sieht zwar gut aus, ist aber nicht vollkommen wieder bestuckt worden - leider. Und bei dem Haus rechts daneben sind die Balkone vmtl Phantasieprodukte, sehen aber gut aus und passen sich schön ein.
    Hoffentlich finden sich bald Mieter, ohne Gardinen dahinter sehen die Fenster grausam aus.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • auch wenn der stuck nicht mehr ganz so üppig ist wie ursprüglich, ist das haus in der haydnstr. doch sehr schön geworden.
    das dach ist zwar modern geworden - aber wenigstens hat das haus ein dach und leidet nicht unter der "BERLINER KRANKHEIT" >>> STAFFELGESCHOSSE :kopfwand:

  • ok - hier ein Beispiel

    Etzold 1910

    1996

    2005

    @spaceboy - Natürlich ist Caruso nicht in städtischem Besitz.

    Däne - Die Fotos Marktgalerie gefielen mir nicht, gestern war sonniges Wetter und heute hat es geschneit... Mal sehen, demnächst. Vielleicht ist auch ein VRML-Modell nicht verkehrt.

  • mannomann, da ist wirklich nicht mehr viel übrig geblieben. man könnte, wenn es einen schönen entwurf gäbe, auch neu bauen.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Oh ja, das Haus in der Beethovenstr. 8 mit der schönen Rossbach-Fassade ist wirklich eine Augenweite. Nachdem ich das Gebäude noch halb eingerüstet im Herbst fotografiert hatte, standen meine Freundin, die ansonsten nicht viel für Architektur übrig hat, und ich am 2. Weihnachtsfeiertag bei scheußlichem Wetter ziemlich lange staunend davor.

    Das Wohnhaus direkt gegenüber der Bibliotheca Albertina rundet das historische Ensemble des Musikviertels, auch wenn dort 3 üble Plattenbauten sowie ein paar fragwürdige Abschreibungsobjekte aus der Nachwendezeit rumstehen, harmonisch ab.

    Die neu gebaute Fakultät der Uni in Sichtbetonoptik, die an der Stelle errichtet wurde, wo einst das alte Gewandhaus stand, ist natürlich schon ein bitterer Wehrmutstropfen.


    Zum Haus in der Haydnstr.: Wenn man das Vergleichsfoto aus dem Jahre 2001 betrachtet, wo das Haus übelst verstümmelt wurde, scheint die Rekonstruktion wahrlich vorbildlich gelungen zu sein. Dass das Dach hätte besser ausfallen können, stört mich nicht wirklich. Hier sollte man froh sein, dass dem Gebäude überhaupt ein Dach verpasst worden ist. Wenn ich dagegen an die Altbauten in Frankfurt denke... :schreckgrau:

    Doch, doch, das Haus ist sehr schön geworden.


    So, hier noch drei Eindrücke aus LE. Quelle: http://www.immobilienscout24.de">http://www.immobilienscout24.de


  • Ich liebe es, wenn Fenster an sanierten Gründerzeithäusern so dunkelblau getönt werden (manchmal aber auch nur ein Eindruck dessen, nicht die Realität). Sieht einfach nur "geil" aus.

    Und das Erlebnis mit der Freundin die bisher nicht viel davon hält und [lexicon='Leipzig'][/lexicon] somit nie wirklich "gesehen" hat, kenne ich auch: Es ist schön an manchen Sommertagen, blauem Himmel und frischer Luft vor alten, neuen Zeiten und ihren Hinterlassenschaften zu stehen und eine Begeisterung zu teilen, die leider den meisten verborgen bleibt. Ich kann verstehen, dass man [lexicon='Leipzig'][/lexicon] für hässlich hält (eine weit verbreitete Meinung) aber dann hat man auch wirklich nicht einmal genau hingesehen. :)

  • Booni

    Da Du Dich vehement für eine Rekonstruktion des Alten Gewandhauses aussprichst: In [lexicon='Leipzig'][/lexicon] besteht meiner Meinung nach momentan für ein zweites großes Konzerthaus keinen Bedarf. Das Neue Gewandhaus hat sich auf dem Augustusplatz fest etabliert. Das Gebäude ist von diesem Ort, auch wenn die Architektur fragwürdig ist, nicht mehr wegzudenken.

    Natürlich wäre es schön, dieses Rekonstruktionsvorhaben nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Schließlich schmückte es einst das Musikviertel, an das heute nur noch die Straßennamen berühmter Komponisten erinnert.


    Mein Anliegen in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] gilt momentan der Kongresshalle am Zoo, dessen dringende Restaurierung im Inneren des Gebäudes sich immer wieder verschiebt. Kein Geld, keine nachhaltige Nutzung usw.. Die - recht gelungene - äußere Sanierung des Hauses, das u.a. auch als Ball- und Konzerthaus fungierte (halt nur nicht so pompös wie das Gewandhaus), ist bereits abgeschlossen. Hoffentlich findet sich bald eine Lösung. Weitere Information unter http://www.kongresshalle-[lexicon='leipzig'][/lexicon].de/index.html\r
    http://www.kongresshalle-[lexicon='leipzig'][/lexicon].de/index.html

    Hier noch ein Bild von der Kongresshalle nach ihrer Sanierung. Die Bäume dahinter gehören bereits zum Leipziger Zoogelände.

  • Meiner Ansicht nach wurden viele Baulücken in der Innenstadt mit einer anspruchsvollen modernen Gebäudearchitekturwieder aufgefüllt. Anspruchsvoll auch deshalb, weil diese Gebäude sich so gut es geht harmonisch in das historische Ambiente einfügen - ohne dabei störend zu wirken.

    Natürlich gelang dies nicht immer, wenn ich nur an die langweilige Konsumtempelarchitektur in der Innenstadt denke. Der Umbau des Messehauses am Markt, in dem die Kette Zara eingezogen ist, erscheint ja depremierend mit seiner granitschwarzen Verkleidung und den phosphorgrünen Linien. Dies soll wohl das Pendant zum Hugendubel-Haus sein, oder was?

    Das Zentrum ist zwar nach wie vor attraktiv, wobei ich mir in seiner Neugestaltung einen anderen Weg gewünscht hätte. Man wird einfach den Gedanken nicht los, in einem Zentrum zu sein, das stellvertretend für viele Zentren in Westeuropa steht. Das Herzstück von [lexicon='Leipzig'][/lexicon] wirkt heute ziemlich kühl, funktional und konsumorientiert. Schade eigentlich.


    3 Beispiele von moderner Architektur in der Innenstadt:

    Specks Hof


    Dachgewölbe Hansa-Haus (wurde meiner Meinung nach komplett neu gebaut)


    Zeitgeschichtliche Forum (hier hätte man die Dachpartie anders gestalten müssen)

    Quelle: http://www.rolei.de/html/">http://www.rolei.de/html/ Leipzigpagen.html

  • naja, nichts umwerfendes, aber man hat wenigstens versucht, etwas kreativ zu sein - auch wenn dies mit modernistisches mitteln sehr schwer ist.
    das haus zur zeitgeshichte gefällt mir allerdings überhaupt nicht und passt zu den beiden nebenstehenden gebäuden wie die faust auf's auge.

    zum thema funktionalismus stimme ichzu: gerade innenstädte müssen zuallererst aufenhaltsqualität vermitteln und erst dann kommt die funktionalität.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • An alle Leipziger hier im Forum: Ab morgen (Freitag, d. 18.2.) rollen die Bagger an. Der Umbau der Jahnallee beginnt. Zu diesem Anlaß werden sich die Stadtoberen zum symbolischen ersten Spatenstich neben der kleinen Funkenburg einfinden.
    Verschiedene Bürgervereine, Architekten und Denkmalpfleger nutzen die Gelegenheit, um ab 13 Uhr gegen den Abriß des ältesten Hauses der Straße zu protestieren.
    Ich möchte alle Leipziger herzlich dazu einladen sich an der Demonstration zu beteiligen und die sicherlich letzte Chance zu nuten, öffentlichkeitswirksam den Erhalt dieses Baudenkmals zu fordern.

  • Zitat

    Baggerabriss mit Wirbel

    Eigentlich sollte es ein angenehmer Termin werden: Nach etlichen Jahren der Vorbereitung ging gestern mit einem symbolischen Baggerbiss die Öffnung des Elstermühlgrabens los. Dabei gibt es einen umstrittenen Punkt: die Kleine Funkenburg, deren Abriss bereits genehmigt ist. Im Stadtforum [lexicon='Leipzig'][/lexicon] vereinte Bürgervereine sowie der Umweltbund Ökolöwe forderten gestern erneut ihren Erhalt. "Die Funkenburg gehört dazu" schrieben sie auf Plakate.


    Um sie zu retten und vor allem den vierspurigen Ausbau der Jahnallee zu verhindern, riefen sie das Bundesverwaltungsgericht an, um im Eilverfahren einen Baustopp für das Projekt zu erreichen. "Anstatt den Verkehr aus der Innenstadt herauszuhalten, schafft man eine Art Autobahn im Zentrum", sagte Ökolöwe-Vorstand Holger Seidemann. Anlieger würden einer hohen Luftverschmutzung ausgesetzt, die Immissionswerte deutlich überschritten. In der Sache hat das Bundesverwaltungsgericht noch nicht entschieden. Es befand aber, das es vorerst - sechs Wochen nach Klageerhebung - nur bauvorbereitende Maßnahmen geben darf. Vor einer endgültigen Entscheidung des Gerichts sollen keine Tatsachen geschaffen werden. Der Bescheid ging ans Regierungsspräsidium, das das Planfeststellungsverfahren genehmigte und sich innerhalb der Frist dem Gericht gegenüber äußern muss.

    http://www.lvz.de/aktuell/content/157979.html\r
    http://www.lvz.de/aktuell/content/157979.html