@ Erbse
Bei dieser Webcam siehst Du die Baustellendokumentation: http://extern5.1000eyes.de/cam/dr/00408CC7F72D/
Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal
-
-
und es sind immer noch genügend Interessenten da für Rekonstruktionen, auch wenn die GmbH schon einige aktiv (!!) vergrätzt hat.
Vor allem da würde ich gerne mal durchblicken. Immer hört man auf der einen Seite von Interessenten, und auf der anderen Seite heißt es, es gebe nicht genügend Nachfrage nach Rekonstruktionen bzw. vielleicht Anfragen, aber dann doch kaum Leute, die sich tatsächlich zum Erwerb eines Erbbaurechts und zum Bau eines Fachwerkhauses entschließen. Ja, was denn nun? Wenn es diese ernsthaften Interessenten tatsächlich gibt - wie kann die GmbH dann öffentlich verkünden, es gebe keine?
-
Die Frankfurter Rundschau berichtete gestern, an ihrem schwarzen Tag, im Artikel "Zehn planen die Altstadt um" http://www.fr-online.de/frankfurt/alts…8,20861462.html von der Initiative "Zehn Frankfurter". Die prominent besetzte Inititative (u.a. Dankwart Guratzsch (Die Welt), Marika Kilius (Ex-Eiskunstläuferin), Ernesto Melber (Goethe-Nachfahre), Apfelweinunternehmer Günter Possmann, HR-Moderator Holger Weinert) spricht in einem offenen Brief von einer eklatanten Fehlplanung und fordert an der Gasse Markt - dem früheren Königsweg - alle Häuser zu rekonstruieren!
Die im Römer vertretenen Freien Wähler möchten nun den Appell in der Sitzung des zuständigen Dom-Römer-Sonderausschusses am 22. November in die Diskussion einbringen.
-
Auch die "Frankfurter Neue Presse" berichtete. Man schaue sich mal die Leserkommentare an. Dort haben mehrheitlich die Anhänger moderner Baublocks recht hasserfüllt gegen Rekonstruktionen in die Tasten gehauen. Einer vergleicht das Areal mit dem Berliner Nicolaiviertel, an dem ihm offenbar weniger die dortigen Beton-Plattenbauten als die Rekonstruktionen missfallen.
Promis wollen mehr Fachwerk
Kritik an moderner Architektur in der Altstadt – Magistrat sieht keinen Grund, die Pläne zu ändern
http://www.fnp.de/fnp/region/lok…0318638.de.htmlKommentar: Demokratische Entscheidungen akzeptieren
http://www.fnp.de/fnp/nachrichte…0318639.de.htmlAuch die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" brachte einen Artikel unter dem Titel "Aufruf zur Rekonstruktion". Aber der ist nicht online zu finden.
-
Ich lese mir solche Kommentare gar nicht mehr durch. Die einzigen, die anscheinend Probleme mit demokratischen Entscheidungen haben, sind anscheinend die fanatischen Vertreter jenes Modernismus, der erst zur Unwirtlichkeit unserer Städte nach dem Krieg beigetragen hat.
Leider stößt dieses lautstarke Geplärre in der Bevölkerung nicht nur auf taube Ohren. Irgendwie gelingt es denen immer wieder Leute, die sich nach einer lebenswerteren Stadt sehnen und dieses durch Rekonstruktionen gewährleistet sehen, regelrecht ein schlechtes Gewissen einzureden. Wer will schon als rückwärtsgewandt oder demokratisch unreif gelten? Der Kostenaspekt wird auch immer wieder irreführend ins Feld geführt und der Eindruck erweckt, Rekos seien teurer als "moderne" Lösungen, was nur teilweise stimmt. Billigkästen sind letztendlich natürlich billiger, aber sobald es der zeitgenössischen Architektur gelingt ihr volles Potential zu entfalten, wird es wesentlich teurer, siehe Elbphilharmonie.
Diese Modernisten sollen sich am besten in ihrer 150 Quadratmeter Altbauwohnung mit ihrer Behnisch'schen Katze in ihre Le Corbusier-Liege kuscheln und Reko-Viertel meiden. -
Zitat
Noch ist es nicht zu spät dieses Projekt zu kanzeln.
Noch ist es nicht zu spät, das Denglisch-Vokabular entweder wenigstens richtig zu schreiben oder lieber auf die deutsche Sprache zurückzugreifen.
ZitatSolche Verschwendung von Steuergeldern ist kriminell.
Die meisten Häuser werden von privaten Investoren gebaut. So eine oberflächliche Polemik ist kriminell.
ZitatNichts spricht gegen eine Bebauung des Areals, aber bitte von nahmhaften Architekten und in moderner Bauweise.
Da weiß man gar nicht, was dümmlicher ist - die Form oder der Inhalt...
-
Claus-Jürgen Göpfert, Redakteur der "Frankfurter Rundschau", setzt zum Ende seines Blättchens die Maske ab und zeigt die wahre Stimmung in Teilen der linken Journaille.
Zitat:ZitatDas zeigte Hübner schon beim Thema der Altstadt-Bebauung im Frankfurter Zentrum. Er instrumentalisierte geschickt das Unbehagen, das sich gegen Erscheinungsformen der zeitgenössischen Architektur richtet. Am Ende hat sich die Frankfurter Kommunalpolitik von diesen Ressentiments einer Minderheit treiben lassen – das zeigen die Pläne für die neue Altstadt zwischen Dom und Römer.
Quelle: http://www.fr-online.de/frankfurt/komm…8,21069792.html
Die Entgegnung: http://www.freie-waehler-frankfurt.de/artikel/index.php?id=443
-
Leider vertreten einstmals gute und seriöse Zeitungen inzwischen Positionen, die sie quasi unlesbar machen (außer für die eigene Klientel, die offensichtlich mit einer solchen Positionierung als Leserschaft gebunden werden soll).
Jedenfalls ist das der Eindruck, den ich über die jeweiligen Websites der Zeitungen gewinne, allenfalls die FAZ erscheint mir von den großen Zeitungen noch halbwegs in der Mitte verortet.
-
Aaaha!... Jetzt wissen wirs mal wieder. Indirekt wird hier ein verschwurbelter Alt-68er, (nebenbei komisch, dass gerade immer solche Leute, die angeblich doch links stehen die Tendenz besitzen zum rechten Rand zu triften, siehe auch Grass und Konsorten), in die Nähe der Reko-Befürworter gerückt. Es wird unterstellt, dass jeder, der sich kritisch mit der Gesellschaft auseinandersetzt, also auch deren gebautem Umfeld so wie ich, anfällig für rechtes Gedankengut ist – qued. Heute reicht es schon den radikalen Islam abzulehnen, was ich tue, genau wie das radikale Christentum und jeden sonstigen -ismus, dann muss man Rekonstruktionen gutheißen und seine Heimat lieben, was ich auch ohne jeden Blut und Boden-Quatsch tue, schon ist man rechts. Nur: das ist eine Seite meiner selbst. Ich heiße jeden willkommen in Deutschland zu leben, der unsere demokratischen Regeln anerkennt egal woher, welche Farbe etc. und ich bin ein Fan guter zeitgenössischer Architektur. Bin ich jetzt etwa schizophren. Bitte liebe FR erhelle diesen verwirrten Geist!
-
"Rechts" ist man heute doch angeblich schon, wenn man dezent darauf hinweist, daß die EU in der heutigen Form vielleicht nicht wirklich demokratisch ist und nicht wirklich sinnvoll mit unseren Steuergeldern umgeht... und man daher als Bürger gern noch ganz konkret hier vor Ort seine demokratischen Grundrechte wahrnehmen möchte. Aber das ist jetzt wirklich ziemlich weit ab vom Thema dieses Diskussionsstrangs.
-
@"Pfälzer Bub"
Nichts für ungut. Aber bevor man aus irgendwelchen irrationalen Gründen lospoltert, sollte man sich vielleicht erst einmal in Ruhe über Hintergründe schlau machen. Dann würde man die reale Bedeutung der verschiedenen Personen bei der Realisierung des Frankfurter Altstadtprojekts auch etwas besser einschätzen können. -
Sorry, aber genau das ist das Problem.
Indem der Wiederaufbau der (winzigen) "Altstadt" mit solchen Personen von gewissen Zeitungen verquickt wird, wird unseriöse Meinungsmache betrieben. Mein angebliches "Lospoltern" bezog sich genau auf diese unseriöse Art von Journalismus. Da ich kein Frankfurter bin und mir schlicht die Zeit fehlt mich mit der Situation dort bis ins Detail zu beschäftigen, kann ich mich nur darauf beziehen, wie solcher Journalismus bei noch weniger Bedarften als mir ankommt. Fazit: Eine verschwindende Minderheit hat, unterstützt vom rechten Rand, ein bei der Mehrheit unpopuläres, rückwärtsgewandtes Projekt durchgeboxt. -
Eine verschwindende Minderheit hat, unterstützt vom rechten Rand, ein bei der Mehrheit unpopuläres, rückwärtsgewandtes Projekt durchgeboxt.
Wer das 1:1 glaubt, dem ist nicht zu helfen - was leider für eine große Zahl der Bundesbürger zutrifft.
Die Meisten haben eben immer noch nicht gemerkt, dass eine politisch links eingefärbte Journaille der Stadt- und Bauplanungscamorra wider jeder Sachkenntnis die Stange hält.
Nach den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte müßte der aufmerksame Bürger darauf gekommen sein, daß man die Wahrheit oft nur zwischen den Zeilen findet. -
Auf der Webseite des Dom-Römer-Projekts hat man auf der Panorama-Tour-Seite die 360-Grad-Ansichten überarbeitet. Nun im Großformat und auch eine Ansicht über die Dächer der neuen Altstadt ist dabei.
-
Ein schöner Kommentar zum Artikel "Promis wollen mehr Fachwerk":
Jonny Janssen schrieb am 15.11.2012 10:02 Uhr
ZitatAlleinstellungsmerkmal
Meiner Ansicht nach ist es falsch ideologische
Schlachten um die Altstadt zu führen. Es sollte so historisch wirkend
wie möglich sein, denn genau das ist das Alleinstellungsmerkmal. Wenn
man das mit erkennbar modernen Formen mischt, erweckt man den
verzerrenden Eindruck einer modernisierten Altstadt, also einen
Hyperrealismus. Es ist deshalb am besten, wenn man sich nur direkt an
den historischen Formen orientiert, die nebenbei bestens dokumentiert
sind, und Geld für Architekten spart. Seit Le Corbusier steht modernene
Architektur unter dem Generalverdacht der Menschenfeindlichkeit. Das
muss aber nicht sein. Geschmackfreie Disneylands gibt es vor allem in
moderner Formensprache, man denke an den Clock Tower in Mekkah der Bin
Laden Group oder die Hochhäuser in Shanghai. Frankfurt macht Altstadt,
weil es sich das leisten kann. Darum muss es echt wirken, nicht eine
Lösung, die weder Fisch noch Fleisch ist. Mehr rekonstruieren hilft,
denn mit Rekonstruktion kann man nichts falsch machen.Moderationshinweis (Pilaster): Bitte die Quelle des Artikels angeben.
-
Das ist ein Stück weit an mir vorbei gegangen aber wirklich grässlich, was die in Mekka in direkter Nachbarschaft zur Kaaba gebaut haben. Wenn das der Prophet sehen würde... Frankfurt hat auch Hochhausarchitektur, die ich aber viel stilvoller finde. Mir gefallen die Pläne für das Domrömer-Areal nicht so sehr, aus eben diesen Gründen. Man macht daraus etwas wie eine mittelmäßige Einkaufspassage mit vereinfachten Häusern. Hyperrealismus ist ein gutes Wort für diesen Alt-Moderne Anscheinmix, die "neue Altstadt". Das wichtige Gebäude Hühnermarkt 18 z.B. ist einfach nur langweilig und glatt, während es historisch doch jedenfalls interessant war ohne sonderlich stilvoll zu sein. Vielleicht kann man es dadurch retten, dass man die Fassade irgendwie bemalt.
-
Ein aktuelles Interview aus der Frankfurter Rundschau mit Christoph Mäckler, der bekanntlich Vorsitzender des Gestaltungsbeirats ist, der die Stadt bei der Entwicklung des neuen Altstadt-Ensembles am Dom berät.
Der Journalistin der FR beginnt ihr Interview mit folgender (ironischen?) Frage, die mir wieder einmal bestätigt, warum ich dieses Blättchen sicherlich nicht vermissen werde....:
Zitat...die neue Visualisierung des geplanten Altstadt-Plätzchens Hühnermarkt erinnert an eine Puppenstube. Wenn dort alles eins zu eins nachgebaut wird, was da früher mal stand – wozu brauchte es denn dann einen Gestaltungsbeirat...
Ein paar Zitate von Mäkler aus diesem Interview:
Zitat...Trotzdem werden wir sehr schöne neue Häuser bekommen. Unsere Arbeit im Beirat besteht darin, dass wir diese Entwürfe so fördern, dass sie gegenüber den sogenannten Rekonstruktionen bestehen können. Ich habe mir die Aufgabe nur auf den Hals geladen, weil ich nachweisen will, dass man mit zeitgemäßer Architektur sehr schön bauen kann. Ich war immer gegen Puppenstuben-Architektur. Ich präferiere das Bauen der heutigen Zeit....
Den Politikern ist hoch anzurechnen, dass sie sich, etwa in Dresden, davon überzeugt haben, dass man nicht nur historisierende Fassaden aufrichten kann – und dahinter befindet sich dann eine Shopping Mall. Sie haben entschieden, dass „parzellenscharf“, also entsprechend dem historischen Grundriss, gebaut werden muss. Jetzt gibt es ähnliche Projekte, etwa in Lübeck oder in Schwäbisch Gmünd …Wir haben über unser Institut für Stadtbaukunst eine Arbeit für Lübeck gemacht. Dort wird ein ganzes Viertel aus der Wiederaufbauzeit der 50er Jahre niedergelegt. Jetzt entstehen da Neubauten im Rückgriff auf die historischen Parzellen – aber ohne Rekonstruktionen.
... Jedes Haus hat eine Verpflichtung gegenüber der Allgemeinheit. Jedes Haus trägt dazu bei, einen öffentlichen Raum auszubilden. Wenn man sich dagegen die Glaskuben in der Mainzer Landstraße betrachtet: Die wollen mit der Öffentlichkeit nichts zu tun haben, alles ist aseptisch. So haben wir mehr als 50 Jahre gebaut. Als Gegenbeispiele kennen die Leute jetzt nur noch, was ganz früher mal da war.
...Die Moderne hat versagt....
...Heutige Architekten finden alles altertümlich, was ein Dach hat...
...Der Gestaltungsbeirat ist der Meinung , dass die Südseite [des "Markts" an der Schirn] dieser Gasse irgendwann kommen muss. Fünf, sechs Häuser, aber moderne Häuser. Das geht. Sonst hat der Markt an der Seite keine Fassung. Man sollte die Unterkonstruktion über der Tiefgarage jetzt entsprechend vorbereiten.
-
Puppenstuben-Architektur scheint das neue D-Wort zu sein.
Ähnlich wie vorher der Disney-Vorwurf assoziiert auch dieses Wort Scheinwelt und geistig-intellektuelle Unreife.
Abgedroschene Phrasen stehen scheinbar hoch im Kurs. Schon schrecklich diese Puppenstuben in Marburg, Wetzlar, Mainz, Büdingen, Limburg, Kronberg, Oppenheim usw. um mal in der näheren Umgebung zu bleiben.
Ich kann über diese reflexartigen letzen Zuckungen sogenannter Intellektueller nur noch müde lächeln. -
Sehr positive Nachrichten aus Frankfurt. Scheinbar hat eine Gestaltungskommission endlich mal ihren Job ernst genommen und viele Fassaden- man höre - weniger modern und mehr historisch gestaltet. Es geschehen also noch Wunder!
Zitat...Auch mit dem eigentlichen Altstadt-Areal geht es voran. Die Vorplanungen für die Neubauten sind abgeschlossen, jetzt geht es an die Details. Brummermann zeigte Beispiele, an denen deutlich wurde, dass durch die Einwirkung des Gestaltungsbeirats viele moderne Elemente aus den im Wettbewerb prämierten Entwürfen verschwunden sind. So gibt es keine bodentiefen französischen Fenster mehr, aus einem nüchternen Zwerchgiebel an einem Haus in der Braubachstraße haben die Architekten eine verspielte Variante gemacht, die mehr an den Klassizismus als an das 21. Jahrhundert erinnert. Insgesamt seien die Fassaden wesentlich detaillierter geworden, betonte Brummermann. "Wir fühlen uns bestätigt", lobte Thomas Kirchner (CDU) die Überarbeitung. ...
Quelle: http://www.fnp.de/fnp/region/lok…0456140.de.htmlEin sehr tolles Projekt, wie ich finde!
-
Zitat
Brummermann zeigte Beispiele, an denen deutlich wurde, dass durch die Einwirkung des Gestaltungsbeirats viele moderne Elemente aus den im Wettbewerb prämierten Entwürfen verschwunden sind. So gibt es keine bodentiefen französischen Fenster mehr, aus einem nüchternen Zwerchgiebel an einem Haus in der Braubachstraße haben die Architekten eine verspielte Variante gemacht, die mehr an den Klassizismus als an das 21. Jahrhundert erinnert. Insgesamt seien die Fassaden wesentlich detaillierter geworden, betonte Brummermann.
Kann man diese Beispiele auch mal irgendwo sehen? Insbesondere das Nachbarhaus der Goldenen Waage (Ich kann mir Adressen einfach nicht merken) hätte eine Überarbeitung dringend nötig...
-