Kurzinfo:
Die Hörder Burg im heutigen Dortmunder Stadtteil Hörde wurde im 12. Jahrhundert in unmittelbarer Nähe der Emscher als Wasserburg erbaut. Aus dieser Zeit stammt der bis heute erhaltene, historisch bedeutsame Burgturm.
Im 13. Jahrhundert ausgebaut, war sie später Stützpunkt bei der Großen Dortmunder Fehde auf Seiten der Grafen von der Mark. Die Dortmunder gewannen, doch blieb für sie die Burg uneinnehmbar.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Hörder Burg zunächst von spanischen Truppen, dann von französischen Truppen besetzt und brannte teilweise ab. Sie wurde auf den alten Grundmauern wiedererrichtet.
Im 15. Jahrhundert wurde das Amt Hörde gebildet und der Sitz des Eichlinghofer Gerichts wurde in die Hörder Burg verlegt.
Im Jahre 1840 erwarb der Iserlohner Fabrikant Hermann Diedrich Piepenstock die Hörder Burg. Auf dem Gelände richtete er ein Puddel- und Walzwerk ein. Die nach ihm benannte Hermannshütte wurde 1852 unter dem Namen Hörder Bergwerks- und Hütten-Verein zur ersten Aktiengesellschaft im Hüttenwesen des Ruhrgebietes. Der Hörder Bergwerks- und Hüttenverein fusionierte später mit der Hoesch AG.
Eine Vorburg wurde in den Jahren 1920-1922 im Stil des Historismus errichtet und diente als Verwaltungsgebäude des Stahlwerks.
Nach dem Niedergang der Stahlindustrie auf Phoenix-Ost und der Demontage des Stahlwerks wird die Hörder Burg momentan archäologisch untersucht und denkmalpflegerisch saniert. In unmittelbarer Nähe der Hörder Burg entsteht der Phoenix-See. In der Hörder Burg hat der Verein zur Förderung der Heimatpflege e.V. Hörde ein Heimatmuseum eingerichtet. Hier wird die Hörder Geschichte vom Mittelalter bis heute dokumentiert.
Im Juni 2008 begann eine umfassende Sanierung der Burg. In diesem Zusammenhang finden vor der Burg archäologische Grabungen statt. Auf dem Burgturm wird eine neue hölzerne Turmspitze errichtet. Am Tag des offenen Denkmals am 14. September 2008 steht das Gebäude im Mittelpunkt der Dortmunder Veranstaltungen und kann besichtigt werden.
Bild der noch un sanierten Burg:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?ti…=20051005171002
Bericht + Bildstrecke
HÖRDE Mit Hilfe eines riesigen Autokrans wurde am Donnerstag die neue Turmhaube auf dem Turm der Hörder Burg platziert.
Ein kurzer Blick auf die Armbanduhr verriet: Es war exakt 12.52 Uhr, als die Hörder Burg wieder eine Turmhaube hatte. Lediglich 8 Minuten dauerte die Reise der 8 Tonnen schweren Holzkonstruktion per Autokran auf den 30 Meter hohen Turm.
Mitarbeiter der Firma Frey nahmen den 9,25 Meter hohen Koloss auf der Turmplattform in Empfang. Ganz langsam, gelenkt mit langen Führungsseilen, brachten die Zimmerleute die Turmhaube in Position. Ein kurzes Absenken, eine leichte Korrektur der Schwenkrichtung und die neue Haube senkte sich zentimetergenau auf das vorbereitete Fundament.
Eine spektakuläre Aktion für die Bürger
Ein weiterer Schritt in der Sanierung des historischen Baudenkmals war damit getan. „Solche Gebäude zu erhalten, das tut der Stadt Dortmund gut. Die Hörder Burg wird eine echte Attraktion am Phoenixsee“, so Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer, der es sich nicht nehmen ließ, die spektakuläre Aktion persönlich mitzuerleben.
Genau wie zahlreiche Bürger, die sich auf dem großen Parkplatz vor der Hörder Burg versammelt hatten. Selbst auf dem Dach des gegenüberliegenden Parkhauses reihten sich die Schaulustigen aneinander. Ausgerüstet mit Ferngläsern, Videokameras und Fotoapparaten. Und sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen.
Windstille und Sonnenschein
Bei Windstille und Sonnenschein lief alles genau nach Plan, schwebte die Holzkonstruktion, die geschmückt war mit einer Hörder Flagge, wie eine Feder auf den vorgesehenen Platz. „Das ist auch ein Zeichen für alle Skeptiker, die glauben, hier geht es nicht weiter“, so ein zufriedener Bezirksbürgermeister Manfred Renno.
Dabei stand die Aktion zunächst unter keinem guten Stern. Die Gegengewichte des Autokrans fehlten, ein Anheben der Turmhaube war unmöglich. Der Zeitplan geriet ins Wanken. Warten war angesagt. Nur zwei der vier kleineren Ecktürme, die ebenfalls gestern montiert wurden, konnten auf die Reise gehen. Wie kleine Ufos schwebten sie an dicken Ketten in Richtung Turm.
Dann Aufatmen bei den Organisatoren. Die zusätzlichen Gewichte trafen ein und das eigentliche Spektakel konnte beginnen – der Flug der neuen Turmhaube.
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