Potsdamer Stadtschloss

  • Zitat von "Mathias"

    :!:

    Wobei aber mit "innen" wohl ziemlich sicher der Innenhof gemeint ist und nicht die Innenräume. Aber das ist im Moment noch nicht so wichtig. Momentan geht es einmal darum, auch die Reko der Innenhoffassaden durchzubekommen. Hoffentlich gelingt das! Viel Erfolg!

  • Zitat von "Wissen.de"

    Könntest du bei Gelegenheit mal detailiert die Situation vom Standort des Schlosses über die Breite Straße bis hin zur Garnisonkirche dokumentieren. Dieser Abschnitt ist, wenn man maps24 zu Rate zieht, sehr heterogen, eine Mischung aus Altbauten, Platten und Neubauten. Mich würde die aktuelle Lage sehr interessieren. Aber nur wenn du Zeit hast :zwinkern:

    Da ich fast täglich am Hbf bin, habe ich mal die Gelegenheit für ein par Bilder genutzt. Die Breite Straße verläuft ja hin zum gedrehten Schloss und entspricht in ihrer Wirkung ungefähr Unter den Linden zum [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon]. In der gesamten Straße sind nur noch ein Dutzend Gebäude erhalten, dafür aber mit die wichtigsten und größten in Potsdam. Das Wetter war leider diesig, aber dann ist die Stimmung gleich passender.

    Live Maps: http://maps.live.de/LiveSearch.LocalLive?cp=52.39494784965012~13.057068412972654&scene=10855008&style=b&lvl=1&dir=0&tilt=-90&alt=-1000\r
    maps.live.de/LiveSearch.LocalLiv ... &alt=-1000

    http://www.abload.de/gallery.php?key=jJ4R9DJz\r
    http://www.abload.de/gallery.php?key=jJ4R9DJz

    Vom Schlossplatz aus gesehen in die Breite Straße, neben der eigentlichen Straße verlaufen parallel zwei kleinere Straßen, die wesentlich besser erhalten sind:

    Rein in die nördliche Nebenstraße. Am Anfang steht der langezogene Plattenblock, in dem heute Studentenwohnheime sind (saniert letztes Jahr- leider). Danach folgen die Reste des Langen Stalls von dem nur noch die Front steht. Die Schlösserstiftung möchte dort ein Depot für ihre Statuen erichten. Daneben befindet sich die alte Feuerwache, welche aber bald abgrissen wird. Auf der anderen Seite der Straße ist der rosa Bau der IHK Potsdam, ein Neubau aus den 90er Jahren mit zwei Gebäuden. An den Bauten wurde viel kritisiert, aber sie fügen sich ganz brauchbar ein. Am Ende ist dann der Block des Rechenzentrums, auf dem die Garnisonkirche errichtet werden soll. Dahinter der riesige barocke Bau des Militärwaisenhauses, den ich nur zum Teil drauf habe.

    Zurück auf die andere Straßenseite. Die Hillerbrandtschen Häuser werden gerade saniert. Am Ende der Breiten Straße folgen die Platten, die Türme sind alle saniert und bleiben wohl, die anderen Platten sind unsaniert und werden hoffentlich irgendwann abgerissen. An der Kreuzung muss ein Bau aus den 50er Jahren sein.

    In die südliche Nebenstraße rein Richtung Alter Markt. Das Gebiet wird durch Kasernen dominiert. Zu sehen gibt es auch die Rückseite des rosa IHK Gebäudes.

    Blick aus der Breiten Straße hin zum Alten Markt:

  • @ unify

    ein ganz großes Kompliment für deine Mühen. Ich finde es toll, wie du dich als Neumitglied hier eingefügt hast!

    Wird das Rechenzentrum neben den "Studentenplatten" jetzt eigentlich abgerissen?. Dies wäre ja schon einmal ein großer Schritt nach vorne.

    Dass die Studentenplatte saniert wurde, ist natürlich sehr ärgerlich. Was stand dort eigentlich vorher. War dort eine Grünfläche? Denn es fällt auf, dass auf der gegenüberliegenden Seite ja an gleicher Stelle Neubauten entstanden sind.

    Und die Hochhäuser im Hintergrund sind natürlich die größte Katastrophe. Gibt es eigentlich Pläne, zumindest langfristig, diese abzureißen oder zumindest in der Höhe zu reduzieren?

    Letzte Frage: Wie sah eigentlich das Gebäude neben dem Rechenzentrum aus, von dem nur eine Fassade (sieht ja fast aus wie eine Filmkulisse) übrig geblieben ist? Will man den Rest rekonstruieren? Und was ist eigentlich mit den Bauten hinter dem Rechenzentrum bis zur Yorckstraße passiert. Da klafft ja ein riesiges Loch.

    Ich hoffe, unify, ich habe nicht zu viele Fragen gestellt, ich habe schon ein schlechtes Gewissen :peinlich:


    Und wenn ich ganz dreist sein darf, würde ich mich auch über ein paar Bilder aus der Yorckstraße freuen. Auf maps sehen einige Gebäude dort nicht gerade frisch saniert aus, um es mal positiv auszudrücken. Aber lass dir ruhig Zeit, ich will dich nicht durch ganz Potsdam hetzen :zwinkern:

    APH - am Puls der Zeit

  • Also die größte Katastrophe ist mE dieses sog IHK -Gebäude oder wie es heißt. Wer hat diesen Schund zu veranworten?
    Dass es sich einfügt, kann ich beim besten Willen nicht nachempfinden.
    Besteht irgend eine Chance auf Abriss?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "Wissen.de"


    Wird das Rechenzentrum neben den "Studentenplatten" jetzt eigentlich abgerissen?. Dies wäre ja schon einmal ein großer Schritt nach vorne.

    Ja das wird definitiv fallen. Das Grundstück wird für die Garnisonkriche gebraucht und von der Stadt/Land an die Kirchenstiftung verschenkt. Leider braucht man nun Spendengeld, mindestens 25 Mio nur für den Turm.
    http://garnisonkirche-potsdam.org/\r
    garnisonkirche-potsdam.org/

    Zitat von "Wissen.de"


    Dass die Studentenplatte saniert wurde, ist natürlich sehr ärgerlich. Was stand dort eigentlich vorher. War dort eine Grünfläche? Denn es fällt auf, dass auf der gegenüberliegenden Seite ja an gleicher Stelle Neubauten entstanden sind.

    Du meinst vor dem Krieg? Wahrscheinlich repräsentative Häuser, aber genau weiß ich das nicht. Vielleicht findet jemand präzisere Bilder? Altes Luftbild:
    http://img184.imageshack.us/img184/830/p01gn3.jpg\r
    img184.imageshack.us/img184/830/p01gn3.jpg

    Zitat von "Wissen.de"


    Und die Hochhäuser im Hintergrund sind natürlich die größte Katastrophe. Gibt es eigentlich Pläne, zumindest langfristig, diese abzureißen oder zumindest in der Höhe zu reduzieren?

    Leider fast ausgeschlossen. Potsdam wächst ja und da reißt man keine Wohnungen mehr ab. Hoffentlich werden wenigstens die unsanierten flachen Platten abgerissen, ich habe wirklich Angst, dass irgendwann die Sanierung beginnt und dann wäre Schluss mit Abriß. In dem einen Vorbau ist ein Sexshop drin...

    Zitat von "Wissen.de"


    Letzte Frage: Wie sah eigentlich das Gebäude neben dem Rechenzentrum aus, von dem nur eine Fassade (sieht ja fast aus wie eine Filmkulisse) übrig geblieben ist? Will man den Rest rekonstruieren? Und was ist eigentlich mit den Bauten hinter dem Rechenzentrum bis zur Yorckstraße passiert. Da klafft ja ein riesiges Loch.

    Das war der Lange Stall für die Pferde, es war wohl ein Holzgebäude mit über 100m (200?) Länge, deshalb brannte es bis auf die Steinfront ab. Eine kleine Moschee war intergriert für die osmanischen Soldaten. Die SPSG will dort neu bauen, aber wann und wie ist noch unklar.
    http://www.potsdam-wiki.de/index.php/Langer_Stall\r
    http://www.potsdam-wiki.de/index.php/Langer_Stall

    Der ganze Rest gehört zum Teil der Feuerwache, welche ein neues Hauptgebäude bekommt an der Humboldtbrücke (im Bau). Es gibt keine exakten Pläne, aber das Gelände wird garantiert für zukünftige Wohnblöcke genutzt. Die Grünfläche hinter der Garnisonkirche (Plantage) bleibt wohl auch zukünftig frei. In dem Flyer sind auf Seite 12 und 18 ein par Skizzen zur Gestaltung.
    http://www.potsdam.de/cms/dokumente/10038694_607865/9fd3639e/Potsdam_Stadtmitte_2Auflage2008.pdf\r
    http://www.potsdam.de/cms/dokumente/100 ... ge2008.pdf

  • Noch zwei kleine ergänzende Fragen zum Alten Markt.

    1. Wurde das Provisorium des Otto-Theaters eigentlich mittlerweile abgerissen?

    2. Wie ist eigentlich der bauliche Zustand des Hotel Mercure. Mittel- bis langfristig wird es nach dem Schlossneubau doch nicht zu halten sein, oder?

    APH - am Puls der Zeit

  • Selbst der heutige Abglanz der Potsdamer Mitte hat immer noch etwas Erhabenes (ähnlich wie in Dresden). Man kann dies immer noch am Alten Markt spüren. Momentan sieht es für die Stadtentwicklung in Potsdam ja ganz gut aus, aber natürlich will man immer mehr. Je mehr gemacht wird, um so mehr fallen die Fehlstellen auf. Ich kann mich noch erinnern, als hier fast alles vergammelt war, da haben sich nur wenige fürs Stadtbild interessiert.

    Zitat von "Wissen.de"


    Und wenn ich ganz dreist sein darf, würde ich mich auch über ein paar Bilder aus der Yorckstraße freuen. Auf maps sehen einige Gebäude dort nicht gerade frisch saniert aus, um es mal positiv auszudrücken.

    Was die Yorkstraße betrifft ist diese weiter saniert worden (zumindest der nördliche Teil). Die letzten Planen fielen vor einigen Monaten und es sieht sehr gut aus :D Die einzige Halbruine ist das Broksche Palais in der Mitte der Straße zur Südseite, welches ursprünglich zum Stadtmuseum umgebaut werden sollte. Dies geht nun aber ins Alte Rathaus und das Palais soll demnächst saniert werden (Wohnungen, Austellungen). Dann bleibt nur noch das kleine abgeranzte Hochhaus Ecke Friedrich-Ebert-Straße zum Abriß und schon sieht es dort wieder schön aus. Die Straße könnte mit dem Kanal wirklich herrlich werden.

    Zitat von "Wissen.de"


    Noch zwei kleine ergänzende Fragen zum Alten Markt.

    1. Wurde das Provisorium des Otto-Theaters eigentlich mittlerweile abgerissen?

    2. Wie ist eigentlich der bauliche Zustand des Hotel Mercure. Mittel- bis langfristig wird es nach dem Schlossneubau doch nicht zu halten sein, oder?

    1. Ja ist zum Glück endlich weg, sieht man auch auf den Photos, die ich gepostet habe. Wurde wohl verkauft nach Ungarn als Mehrzweckhalle oder so... Gerade bauen sie eine Füßgänger- und Trambrücke rechts von der Langen Brücke.

    2. Ich habe mehrfach in der Regionalpresse gelesen, dass die Tage des Interhotels gezählt sind. Es wurde aber immer wieder von einer Restnutzungdauer geschwurbelt - ich denke, es bestehen noch Verträge mit der Mercure Kette und nach Ablauf wird das Bauwerk fallen. Könnte aber leider noch etliche Jahre dauern, der Abriss wäre aber der momentan größte Beitrag zur Verbesserung des Stadtbildes. Auch hier gilt nicht saniert = Abrißkandidat.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Also die größte Katastrophe ist mE dieses sog IHK -Gebäude oder wie es heißt. Wer hat diesen Schund zu veranworten?
    Dass es sich einfügt, kann ich beim besten Willen nicht nachempfinden.
    Besteht irgend eine Chance auf Abriss?

    Ich finde dieses Gebäude zwar nicht schön,aber richtig hässlich ist es auch nicht,da kenn ich wirklich schlimmeres,eine andere Farbe würde hier schon wunder bewirken.

    Zitat von "Wissen.de"


    Dass die Studentenplatte saniert wurde, ist natürlich sehr ärgerlich. Was stand dort eigentlich vorher. War dort eine Grünfläche? Denn es fällt auf, dass auf der gegenüberliegenden Seite ja an gleicher Stelle Neubauten entstanden sind.

    Zitat

    Du meinst vor dem Krieg? Wahrscheinlich repräsentative Häuser, aber genau weiß ich das nicht. Vielleicht findet jemand präzisere Bilder? Altes Luftbild:
    http://img184.imageshack.us/img184/830/p01gn3.jpg\r
    img184.imageshack.us/img184/830/p01gn3.jpg

    Bin zwar kein Potsdamer aber ich weiss das an dieser Stelle direkt nach dem Krieg,noch schöne erhaltene Barockhäuser standen.
    Sie wurden dann genau wie die Garnisonskirche abgerissen,obwohl sie wie gesagt nicht beschädigt waren.
    Irgendwo im Forum wurde auch ein Bild mit dem Zustand ein paar Jahre nach dem Krieg hier reingestellt,weiss aber leider nicht mehr in welchen thread.

    Zitat von "Wissen.de"


    Und die Hochhäuser im Hintergrund sind natürlich die größte Katastrophe. Gibt es eigentlich Pläne, zumindest langfristig, diese abzureißen oder zumindest in der Höhe zu reduzieren?

    Zitat

    Leider fast ausgeschlossen. Potsdam wächst ja und da reißt man keine Wohnungen mehr ab. Hoffentlich werden wenigstens die unsanierten flachen Platten abgerissen, ich habe wirklich Angst, dass irgendwann die Sanierung beginnt und dann wäre Schluss mit Abriß. In dem einen Vorbau ist ein Sexshop drin...

    Das ist etwas was ich nicht nachvollziehen kann.
    Kann man nicht,die leute dort dazu bewegen in Neubaugebiete oder kleine Wohnungen von Altbauhäusern zu ziehen!
    Wenn die Leute dann ausgezogen sind,kann man die Platten abreissen,und auf diesen Grundstück vernünftige (Stadt)Häuser Bauen und gleichzeitig wieder die Alte Grundstrucktur herstellen.

    Sowas denke ich mir bsw. immer in Dresden,dort gibt es soviele Grünflächen wo Hochhäuser teilweise draufgesetzt worden sind,ohne die vormalige Grundstrucktur einzuhalten!
    Am besten,wie gesagt Umsiedeln,Abreissen und dann richtige Stadthäuser auf alter Grundfläche errichten.
    So kann man Städte auch wieder lebendiger machen,denn solche Platten sind alles andere als einladent.

  • Zitat

    Selbst der heutige Abglanz der Potsdamer Mitte hat immer noch etwas Erhabenes (ähnlich wie in Dresden).

    Da hast du völlig recht. Es ist auch diese Symbiose von Potsdam und Berlin, die derart spannend ist. Berlin, der große Bruder, eine zerrissene, eine ständig im Wandel begriffene Stadt auf der einen Seite und Potsdam, diese "kleine", überschaubare Stadt, die durch ihre Parks, Schlösser und den barocken Glanz und die weitgehend erhaltene Innenstadt den Kontrapart zu Berlin einnimmt. Es ist ein ungleiches, aber vielleicht gerade deshalb so erfolgreiches Paar!

    APH - am Puls der Zeit

  • Manchmal hat man dass Gefühl, dass wenn die Mauer nicht gefallen wäre, die ostdeutschen Städte irgendwann in sich zusammengefallen wären. Wenn man Bilder - aus egal welcher ostdeutschen Stadt sieht - bin ich oft fassungslos, wie marode die Bausubstanz vieler Gebäude damals war.
    Die Platte sieht aus, als würde sie jeden Moment wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen, in einem ähnlichen Zustand sind im Moment die FH und die Platte hinter der Nikolaikirche. Manchmal möchte man den Passanten zurufen, sie sollen ja nciht zu nah an den Gebäuden vorbeigehen.

    Schlimmer sehen nur noch die Universitäten im Ruhrgebiet aus. In Köln hängen jetzt Netze in den Hörsälen, damit die Studenten nicht von herabstürzenden Lampen erschlagen werden, in Bochum ist die Uni so undicht, dass die Botaniker nur mit Regenschirmen in die Bibliothek können und soweit ich weiß wäre der Rektor der Uni Regensburg um ein Haar von herabstürzenden Fassadenteilen erschlagen worden. :augenrollen:

    APH - am Puls der Zeit

  • wissen wollte wissen:
    Dass die Studentenplatte saniert wurde, ist natürlich sehr ärgerlich. Was stand dort eigentlich vorher. War dort eine Grünfläche? Denn es fällt auf, dass auf der gegenüberliegenden Seite ja an gleicher Stelle Neubauten entstanden sind.

    Was Genaueres als diese AK hab ich niemals gesehen, da die betreffenden Gebäude eigentlich immer von den Alleebäumen verdeckt sind:
    http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&rd=1&item=150287399160&ssPageName=STRK:MEWA:IT&ih=005\r
    cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... :IT&ih=005

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "Wissen.de"

    Manchmal hat man dass Gefühl, dass wenn die Mauer nicht gefallen wäre, die ostdeutschen Städte irgendwann in sich zusammengefallen wären. Wenn man Bilder - aus egal welcher ostdeutschen Stadt sieht - bin ich oft fassungslos, wie marode die Bausubstanz vieler Gebäude damals war.
    Die Platte sieht aus, als würde sie jeden Moment wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen, in einem ähnlichen Zustand sind im Moment die FH und die Platte hinter der Nikolaikirche. Manchmal möchte man den Passanten zurufen, sie sollen ja nciht zu nah an den Gebäuden vorbeigehen.

    Schlimmer sehen nur noch die Universitäten im Ruhrgebiet aus. In Köln hängen jetzt Netze in den Hörsälen, damit die Studenten nicht von herabstürzenden Lampen erschlagen werden, in Bochum ist die Uni so undicht, dass die Botaniker nur mit Regenschirmen in die Bibliothek können und soweit ich weiß wäre der Rektor der Uni Regensburg um ein Haar von herabstürzenden Fassadenteilen erschlagen worden. :augenrollen:

    Ja, das ist die Nachhaltigkeit der Moderne; man könnte richtig böse werden; diese Gebäude haben eine Halbwertzeit von wenigen Jahrzehnten und doch feiert sich die Mafia in Selbstbeweihräucherungsritualen ständig selbst.

    Was "Unsere DDR" angelangt, wer sie kurz nach dem Mauerfall bereist hat, weiß, was für ein alptraumhaftes Land er da zu sehen bekam:
    bestilischer, kopfschmerzverursachender Gestank von der Braunkohle; graue bis braune Fassaden,; überall die Reste abgebrochener Balkone; in den HO - Märkten ganze Regalmeter entlang ein und derselbe langweilige Artikel; die Menschen in ärmliche Plastekleidung gehüllt, alles ein Bild der Öde und des Jammerns.

  • Dies ist übrigens der "Staudenhof" hinter der Nikolaikirche, über den ich hier schon mehrfach geklagt habe und der eventl. unter Denkmalschutz kommt.

    "Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen."
    Friedrich der Große

  • Die sagen uns nicht viel, aber uns sagt das sehr viel...also dann kommt im schlimmsten Fall eine mit vorgefertigten historischen Formplatten gestaltete Ausßenfassade und ein mit Glasstahlbeton zugebauter Innenhof.