Ich würde gerne die Aufmerksamkeit auf ein wenig bekanntes, aber sehr bemerkenswertes Gebäude im alten Klosterviertel lenken: Die Turnhalle des Gymnasiums zum Grauen Kloster, errichtet 1904 von Ludwig Hoffmann.
Sehr gut gefällt mir neben den liebevollen Details (wie z.B. den turnenden Berliner Bären) die Neuinterpretation der traditionellen norddeutsch/märkischen Backsteinarchitektur, die sowohl in die Gotik zurück, als auch in den Expressionismus nach vorne greift. Hoffmann gehört m.E. zu den besten historistischen Architekten überhaupt. Er schafft es, aus den Vorlagen klassischer Stile eine ganz persönliche Sprache zu entwickeln und wirklich eigenständige, sehr qualitätvolle Bauten zu schaffen, die sich perfekt in die Stadt einfügen und dennoch herausstechen.
Nur wenigen Architekten gelingt das in dieser Zeit: Alfred Messel vielleicht; und Edwin Lutyens als überragendes Vorbild.
Bilder: E. v. Brauchitsch, Architekturmuseum der TU, (CC BY-NC-SA)