Potsdam - sonstiges Baugeschehen

  • Nachdem die Spornstr. im Gebiet der 1. barocken Stadterweiterung an der Ecke zur Lindenstr. (Nr. 6 und 5) gegenüber dem Waisenhaus schon vor einigen Jahren aufwendig saniert bzw. wiederhergestellt wurde (Klick, Klick), wartet der Rest der Straße immer noch auf eine Sanierung.

    Die Straße war im letzten Jahr im Gespräch im Zusammenhang mit dem möglichen Bau einer Flüchtlingsunterkunft (Klick).

    Hier einige aktuelle Bilder zum Zustand der Spornstr./Ecke Dortustr. Zunächst der Blick in die Spornstr. von der Dortustr. in Höhe der Plantage und vom zugeschütteten Stadtkanal aus gesehen (Rechts ein Füllbau aus DDR-Zeiten).


    Spornstr. 1 (es heißt, dass das 3. Geschoss in den 50iger Jahren hinzugefügt wurde).


    Spornstr./Ecke Dortustr. 35 (ehem. Waisenstr.)


    Blick auf das von Unger 1753 erbaute Eckhaus von der Dortustr. aus


    Details der Fassadengestaltung am Ungerschen Haus im 1. Geschoss


    ... und im Erdgeschoss


    Bilder von mir

    Gruß aus Potsdam

    Einmal editiert, zuletzt von Brandenburger (19. Februar 2016 um 21:58)

  • "Bau auf, bau auf..." gilt wieder in Potsdam. Nicht mehr lange und Potsdam hat mehr Einwohner als Gelsenkirchen.

    Zitat

    Immer mehr Menschen ziehen nach Potsdam. 16.000 Wohnungen und Häuser könnten in den kommenden Jahren für sie gebaut werden. Das führt unweigerlich dazu, dass es enger wird in der Stadt.
    Seit Jahren steigt die Zahl der Einwohner in Potsdam kontinuierlich. Was grundsätzlich eine positive Entwicklung ist, bringt aber auch einige Herausforderungen mit sich. So muss es in der Stadt bis zum Jahr 2035 Wohnraum für gut 30.000 Menschen mehr geben – denn dann soll die Einwohnerzahl bei gut 190.000 liegen. In einer aktuellen Analyse listet die Stadtverwaltung Standorte für weitere knapp 16.000 Wohnungen und Einfamilienhäuser im Stadtgebiet auf (PNN berichteten). Viele entstehen in Großprojekten, etwa am Brauhausberg, rund um die Roten Kasernen, auf dem Areal des ehemaligen Tramdepots an der Heinrich-Mann-Allee oder in Krampnitz. Doch auch an anderen Orten wird bald gebaut. Die PNN geben einen Überblick, wo es künftig enger wird und Freiflächen wohl Neubauten weichen müssen.[...]


    Neue Wohnquartiere: Potsdam muss zusammenrücken


    Frage: Was entsteht denn an der Burgstraße?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • "Brandenburger" stellte im Februar 2016 schöne Fotos zur Spornstraße vor. Ich hoffe, dass er nichts dagegen hat, wenn ich ein Foto hier verwende, um zu zeigen, welche Unsitte es in Potsdam gab. Jeder, der es sich leisten konnte, baute ein zusätzliches Geschoss auf sein (historisches) Haus. In fast allen historischen Straßen (u.a. Charlottenstraße, Brandenburger Straße) können wir das heute noch nachvollziehen.

    So siehts heute aus. Spornstraße, Ecke Dortustraße. Wann das Geschoss draufgesetzt wurde ist mir leider auch unbekannt. Zum großen Teil haben diese Nachbauten Bestandsschutz.

    Foto: Brandenburger

    Und so sah wohl das Original aus.
    Und ein schönes Beispiel für DDR-Architektur kann man gern jeden Tag hier zusätzlich ansehen.

    Foto: Brandenburger, bearbeitet: potsdam-fan

  • Gerade hatten wir (erst Brandenburger, und dann ich ;) ) das Problem angesprochen, schon bewegt sich was!. Das Haus Dortustraße / Ecke Spornstraße ist inzwischen eine Baustelle. Wir warten auf aktuelle Fotos, denn hier geht's um fast originale Gebäude und eine originale und nicht veränderbare Straßenpflasterung in der Spornstraße.


    Foto: Brandenburger

  • Wäre schön, wenn sich da endlich was tut und im Zuge einer Sanierung auch gleich das später aufgesetzte Geschoss wieder entfernt werden würde.

    Hier noch ein Bericht aus der MAZ über die Spornstraße aus dem Sommer des vergangenen Jahres: Die kaputteste Straße Potsdam.

    Gruß aus Potsdam

  • Die Sache mit der Sportstraße hat wegen einer rechtlichen Streiterei um das Pflaster solange gedauert. Bis dato ging das Potsdamer Tiefbauamt davn aus, dass historisches Pflaster nicht normgerecht sein kann, wenn es bei einer Instandsetzung wiederverlegt wird. Deshalb ist z.B. auf dem Alten Markt für irres Geld chinesischer Granit verlegt worden.

    Die städtische Denkmalpflege hat sich allerdings durchgesetzt und das Granitpflaster der Spornstraße von 1722 zuerst in einer Probefläche verlegen und dann begutachten lassen. Die Gutachter bescheinigten dem neu verlegten historischen Pflaster keine schlechteren Eigenschaften wie neu gekauftem chinesischem Granit (welch Wunder), deshalb darf jetzt durch Aufnahme und Neuverlegung saniert werden.

    Der Vorgang ist deshalb von belang, als dass z. B. die Straße Am Kanal (von der Berliner Brücke bis zum Kellertor) noch vollständig aus historischem Pflaster besteht und eine einzige Holperstrecke ist. Hier kann jetzt also auch behutsam erneuert werden.

  • Erst dachte ich wer will denn hier eine Gartenhütte aus DDR Zeiten retten. Nun ich habe mich aber geirrt =O .

    Potsdamer Neuste Nachrichten berichtet in der Ausgabe vom 18.07.2016 das das denkmalgeschützte Alexander Haus restauriert wird. Darüber hinaus ist eine Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam und dem Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk – einer Stiftung der jüdischen Begabtenförderung –, sowie dem Avicenna-Studienwerk – einer Stiftung der muslimischen Begabtenförderung – geplant.

    http://www.pnn.de/potsdam/1096450/

    Zu der Rettung des Alexander- Hauses hat sich auch ein Verein gegründet. Unten der dazugehörige Link!

    http://www.alexanderhaus.org/

    Hinweis an den Moderatior: sollte es sich hier um den falschen Thread handeln, dann bitte verschieben!

  • Im o.g. Beitrag musste ich feststellen:

    Jeder, der es sich leisten konnte, baute ein zusätzliches Geschoss auf sein (historisches) Haus. In fast allen historischen Straßen (u.a. Charlottenstraße, Brandenburger Straße) können wir das heute noch nachvollziehen.

    Anschließend an den obigen Beitrag möchte hier zur Verdeutlichung weitere Fotos zeigen (hier die Charlottenstraße 116):

    Hochhäuser gab es schon früher. Da vor 1930 aufgestockt wurde, haben diese Ungetüme heute Bestandsschutz. So erleben wir diese Bauten tagtäglich und fast keiner findet mehr etwas dabei.

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der…le_in_Potsdam/C

    Eine andere Ansicht. Mal sehen, wie das Gebäude früher ausgesehen haben könnte...

    Man sollte es nicht glauben.

    Oder diese Ansicht von @Spreetunnel, von 2015. Ein unheimlich hässliches Haus.

    So könnte es ausgesehen haben.

    Quelle: Spreetunnel, 2015, bearbeitet: Autor, 2016

  • Die Aufstockung finde ich nicht so tragisch, was mich eher stört, ist das Dach. Ein Flachdach passt auf so ein Haus überhaupt nicht. Hätte das Haus ein normales Dach, würde es kaum auffallen. Die Fassade im Erdgeschoss ist vielleicht etwas zu stark ausgeprägt.

    Aufstockungen sind in Ordnung, wenn sie richtig durchgeführt werden.

    Das gilt für damals


    … wie auch für heute.

  • Die Denkmalpflege der Stadt versucht diese Aufstockungen bei Sanierung in der Regel in einer dritten Farbe zu fassen, damit das klar wird. Diese Aufstockungen waren - wie andere gründerzeitliche Zutaten - zur NS-Zeit Gegenstand von sog. "Entschandelungen", d.h. Rückbauten. Da sind viele Balkone, Aufstockungen oder auch die Türmchen der Hauptpost am Wilhelmplatz entfallen, um sich dem historischen Bild zu nähern.

  • Hier nun einige neue Fotos zur aktuellen Situation in der Spornstraße.

    Zuerst die heutige Dortustraße 35 (ex Waisenstraße). Damals noch mit Balkon und einem wunderschönen Gebäude zur Rechten. Man kann die Aufstockung schon auf diesem Foto der 1930er/1940er Jahre erkennen. Vorn der Stadtkanal.
    Quelle: private Sammlung

    Die Spornstraße heute. Spornstraße 1-4 werden "bearbeitet".



    Detail Spornstraße 1.
    Fotos: Autor, 20.07.2016

    Blick von der Lindenstraße in die Spornstraße, Richtung Dortustraße bzw. Plantage. 1970er Jahre? Die Aufstockungen aus den 1950er Jahren sind gut zu erkennen. Ob die wegkommen?
    Quelle: private Sammlung

    Heute der gleiche Blick. Rechts das Militärwaisenhaus. Links die Hausnummern 6 und 5 in frischem Glanz.

    Spornstraße 5 und das vielgeschmähte Straßenpflaster.

    Gleich noch einmal.

    Dortustraße 35, Ecke Spornstraße.
    Fotos: Autor, 20.07.2016

  • Sehr schönes Projekt! Es scheint sich hierbei auch um eine Teilrekonstruktion zu handeln, oder?
    Existieren von der Jute-Spinnerei denn noch historische Fotos, um diese mit der Visualisierung vergleichen zu können?

  • Zwei kleinere Sachen, über die vielleicht weitergehende Kenntnis besteht.

    Dieser Bau wurde an der Nuthestraße an der Auffahrt zur Brücke neu errichtet; die Erschließung des Grundstücks ist von der Rückseite (Holzmarktstraße). Offenbar wird das Gebäude als Kita genutzt. Interessant ist die rechts anschließende Mauer im Stil der alten Stadtmauer, welche wohl auch neu gebaut wurde.

    Dann das Sorgenkind Behlertstraße N°36. Der wohl in der Vergangenheit auch schon mal besetzte Bau verfällt zusehends, Viele Fensterscheiben sind zerstört und Birken wachsen auf dem Balkon.

    Aufgrund des massiven Autoverkehrs sicherlich keine sehr attraktive Immobilie, deren Verlust dennoch sehr betrüblich wäre.
    Vor Jahren gab es bereits mal eine rigorose Planung der baulichen Vereinigung mit dem linken Nachbarhaus.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)