@ Heimdall
genau darum ging es mir eigentlich nicht. Man braucht keine tausendste NS-Aufarbeitungsgelegenheit. Geschichte heißt in Deutschland scheinbar automatisch Hitler. Man könnte sich z.B. mit der Zeit davor auseinandersetzten, z.B. was hatten Garnisonkirchen für eine Bedeutung, wie steht die Garnisonkirche im Kontext zu anderen Kirchen. Man könnte alles unter den kunstgeschichtlichen Wert betrachten. Man könnte auch generell mal darüber diskutieren, ob die Garnisonkirche nicht mal ein Ort wäre, um über die aktive städtebauliche Zerstörung in unterschiedlichen Systemen zu sprechen. Daneben kann und soll die Kirche aber auch Kirche sein.
Ich finde es schade, dass bei jeder Diskussion reflexartig in jedem Kontext auf die NS-Zeit angesprungen wird. Natürlich könnte man auch die Bedeutung des Widerstands thematisieren und die Doppeldeutigkeit, die der Kirche zu käme: Als Ort der Inthronisation und des Widerstands. Damit würde auch die Mehrdimensionalität deutlich. Aber wie gesagt, es gibt so viele Aspekte, für die die Garnisonkirche wichtige Anstöße liefern könnte. Die alleinige Verkürzung auf das 3. Reich kann ich nicht mehr hören, wird aber egal von welcher Seite bei dem Wort Geschichte aber schon fast zwingend voraus gesetzt. Typisch für Deutschland eben. Ich kenne kein Land, das so wenig über die eigene großartige Geschichte weiß wie Deutschland und welches solche Komplexe hat, positive Errungenschaften der eigenen Geschichte anzuerkennen.