Dresden - Wiederaufbau Stübelbrunnen

  • Seitdem der 10-Geschosser an der Marschnerstraße abgerissen wurde
    und dadurch eine große Freifläche entstand,trage ich den Gedanken mit mir herum,daß dort eine kleine Parkanlage mit dem wieder zu errichtenden Stübelbrunnen hervorragend hinpassen würde. Dieses Projekt ist aus meiner Sicht ein realisierbares,da es sich um eine realtiv kleine Rekonstruktion handelt. Diese Rekronstruktion stellt eine Politik der kleinen Schritte dar,mit der eindrucksvoll die Schönheit vergangener Baustile mit überschaubaren Aufwand in das Bewußtsein der Leute gerufen wird und so eine Muse geschaffen werden soll die zum Verweilen einläd in einer ansonsten sterilen Umgebung.

    1) Gibt es hier im Forum Unterstützer dieser Idee die in Dresden wohnen
    und gute Verbindungen zur Stadt haben?

    2) Wem gehört dieses Grundstück mit bereits vorhandener
    Strauchbepflanzung am Straßburger Platz, welches für diese Projekt
    genutzt werden soll?

    3) Gibt es detailierte Baupläne des Stübelbrunnens?

    4) Kann man potentielle anliegende Geldgeber wie VW,die WOBA und
    Sarrasani, die zweifellos von einer solchen Parkanlage mit Brunnen
    profitieren würden, gewinnen?

    5) Wer hat Kontakte zu Brunnenbau,Steinmetz und Wasserwirtschaft?

    6) Ich würde Eigenleistung in Form von Arbeitsstunden
    (Gräbenschachten,Pflanzen setzen etc.),Engagement und 500 € an
    Spenden beisteuern können.

  • Ich finde Deine Idee super, zumal diese Kreuzung nichts, besser gesagt: gar nichts mehr mit dem Stübelplatz gemein hat, nur Verkehr, architektonische Kälte und Zugigkeit. Da ist ja der Postplatz fast noch angenehmer...
    Natürlich vertreibt der Brunnen keine Autos und die Häuser drumherum werden auch nicht schöner, aber es ist ein netter Ruhepunkt.



    Quelle: Bildindex


    Frage: ich glaube der Orginalstandort würde sich heute auf der Fahrbahn befinden? Gibt es überhaupt noch Teile des Orginals?
    Schön fände ich auch, wenn man in diesem Zuge gleich den alten Verlauf der Canalettostraße wiederherstellt, allerdings nur für Fußgänger



    Quelle: "Damals in Dresden" Verlag der Wissenschaften

  • Eine der ehemals geilsten Ecken Dresdens.

    Abgesehen vom finanziellen Engagement wäre ich selbstverständlich dabei - und wenn ich 20 Stunden pro Woche graben müsste.

    Die Bedingungen vor Ort haben sich allerdings grundlegend geändert:
    So stünde der Stübelbrunnen heute auf der stadtzugewandten Seite der Güntzstraße. (und dort ist nicht allzu viel Platz)

    Weiß jemand, was dieses große steinerne Monument gegenüber des Brunnens gewesen ist? (Heute steht dort das Fucik-Denkmal)

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Du meinst die steinerne Säule? Meiner Meinung nach gehört die zum Brunnen.
    Man müßte natürlich die heutigen Gegebeheiten berücksichtigen,hinterm Fucikdenkmal vor der Straßburg ist genügend Platz.

  • Du würdest den Brunnen also nicht am Originalplatz errichten, Henry?
    Ich fände das wichtig.

    Ich meinte dieses große Etwas auf Straßburg-Seite (auf dem zweiten Bild direkt hinter der Ur-Straßenbahn)

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    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Man müßte bei einer Vorortbegehung schauen, entscheiden bzw. in Erfahrung bringen wem das Grundstück gehört und ob der Eigentümer zustimmt usw. Ich kann mich mit beiden Standorten abfinden.Hauptsache ist das der Brunnen wieder da ist. Man sollte da flexibel sein. Der Ferdinandbrunnen wurde auch versetzt. Viellleicht steht er ja irgendwann mal wieder am Ferdinandplatz.

    Aber alles Reden ist eh unnütz,wenn sich kein Verein gründet.

  • Henry und youngwoerth
    könnte nicht einer von Euch mal im Lapidarium Zionskirche mal vorbeischauen und mal anfragen, ob es noch fragmente gibt. Zumindest kennen die sich doch etwas besser aus.
    Ich könnte mir im Übrigen vorstellen, dass man Investoren wie VW gewinnen könnte.

  • Hab gerade mal den Hr.Pfitzner vom Amt für Kultur und Denkmalschutz (Tel.: 0351-4888936) angerufen. Er sagt das die Portraitplakette von Stübel,die wohl am Brunnen eingearbeitet war,noch im Lapidarium vorhanden ist.

    Ansprechpartner im Lapidarium ist Hr.Haustein, Mo - Do 8-15 Uhr unter 0351-4767819.

    Youngworth: Kannst Du mit Hr.Haustein einen Vororttermin vereinbaren
    und die Plakette fotografieren sowie hier ins Forum stellen? Ich habe dazu leider nicht die technischen Möglichkeiten.

    Herr Pfitzner ist gerade auf dem Weg ins Lapidarium und ruft mich dann nochmal an bzgl. eventueller Baupläne für den Brunnen.
    Das hatte ich vergessen zu fragen. Mal sehen was das bringt.

    Paul Alfred Stübel (* 3. April 1827 in Dresden; † 9. März 1895 ebenda) war ein deutscher Jurist und Oberbürgermeister von Dresden.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Alfred_St%C3%BCbel

  • Also,Hr.Pfitzner meinte er hat keine Baupläne. Allerdings sollte man mal im Stadtarchiv fragen. Kann sein das es dort noch Pläne gibt die eventuell den Angriff 1945 überstanden haben.
    Lt. seiner Aussage war das Archiv bis 1945 im Rathaus und das ist ja bekanntlich ausgebrannt. :weinen:

    Einzelheiten kann eventuell auch der Hr.Haustein bringen. Das kann man ja gleich beim Fototermin im Lapidarium klären.

    Ich selber fahre jeden Tag von Arbeit am Stadtarchiv vorbei und werde mich nach Bauplänen bzw. Detailfotos vom Stübelbrunnen erkundigen.
    Hoffe die haben etwas,wäre schade wenn das Projekt an nicht vorhandenen Unterlagen scheitern würde. Eventuell hat ja jemand aus dem Forum eine Ideee wo man noch Pläne vom Brunnen herbekommen könnte...

  • Henry:

    Erst mal finde ich es saucool, dass Du Dich so reinhängst! :applaus:

    Technische Möglichkeiten - ja, die sehen bei mir auch ganz übel aus.
    Ich habe hier in Dresden keine Digicam mehr (hatte früher immer die eines Freundes aus Freiburg benutzt),
    sowie nicht mal einen Internetanschluss. Ich radele also immer vier Kilometer bis ins Internetcafé...
    Sogesehen gebe ich die Aufforderung mal an andere Dresdner weiter - Harmonica, was geht? :zwinkern:

    Ich bin aber gerne beim Vororttermin mit dabei.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Im Gegensatz zum Stadtarchiv blieb das Plan-, Akten- und Bildarchiv des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen vollständig (amtseigene Formulierung) erhalten. Die Unterlagen waren wohl nur auf Betreiben des damaligen Landesdenkmalpflegers Dr. Walter Bachmann nach Radebeul ausgelagert worden – Der Mann verdient selber ein Denkmal. Hans Nadler war es übrigens, der die Akten dann nach Dresden in die provisorisch eingerichtete Arbeitsstelle an der Augustusstraße schaffte – bis 1946 peu a peu mit einem Handwägelchen.
    Ich könnte mir gut vorstellen, dass im Falle der Brunnenanlage (ist ja ein Denkmal) zumindest Teile der Planunterlagen als Kopie auch im Archiv des Denkmalpflegeamtes abgelegt worden sind. Das Amt für Kultur und Denkmalschutz, wo Henry angefragt hat, ist m.W. eine städtische Behörde, das ist nicht dasselbe wie das Landesamt.

    Die Fotothek enthält folgende Fotos, die Hoffnung machen, dass vielleicht mehr Fragmente überlebt haben.

    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/bidok/df_0505871_001.jpg

    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/bidok/df_0505871_002.jpg

    Immer wieder die gleiche Frage - Warum haben die das überhaupt abgerissen? Aber es wurden ja auch intakte Denkmale beseitigt (König Albert) oder es wurde angestrebt, sie zu beseitigen. So gab es 1949 ernsthafte Pläne, das Denkmal von König Johann (Dante-Übersetzer) auf dem Theaterplatz zu entfernen und durch einen Traktor als Symbol der neuen Zeit zu ersetzen.

  • Zitat von "BautzenFan"


    Immer wieder die gleiche Frage - Warum haben die das überhaupt abgerissen?

    Ich habe die Antwort in einem Neumarkt-Kurier gefunden:

    Kann es momentan aus dem Gedächtnis nur sinngemäß zitieren. Löffler sprach seinerszeit in einem Interview - ich glaube aus dem Jahr 1982 - damals von den nach dem Krieg in Dresden herrschenden Politikern von "Kulturbarbaren". Ich denke, damit hat Löffler einen adäquaten Ausdruck für diese Leute gefunden. Mir ist es noch immer ein Rätsel, wie ein "Kulturbarbar" a la Wiesen-Weidauer auch heute noch "Ehrenbürger" von Dresden sein kann!? Das wäre doch fast so, als wenn man Bomber Harris ein Denkmal am Altmarkt errichten würde (bewußt überspitzt formuliert).

    Gibt es denn keine Bürgerinitiative, um diesen Verbrecher endgültig von der Ehrenbürgerliste streichen zu lassen? Schon allein aus Hans Nadlers, Fritz Löfflers, Walter Bachmanns Andenken wegen, sollte man diesen längst überfälligen Schritt doch endlich tuen.

  • http://www.denkmalpflege.sachsen.de/

    Habe gerade dort angerufen,Frau Niederlag Tel.:0351-48430334 ist die zuständige Person für die Plansammlung. Sie ist heute nicht am Platz und eigentlich nur Dienstag und Donnerstag von 10-12 Uhr zu erreichen. Ich werde trotzdem am Montag nachfragen, sonst Dienstag.

    Gestern war das Stadtarchiv schon zu nach Arbeit. Am Dienstag werde ich dorthin fahren. Dann ist der Lesesaal bis 18 Uhr offen und dann werde ich mal im Stadtbuch unter Stübel nachlesen. Eventuell findet sich ja dort etwas.

    Lapidarium ist von der Zeit her fast unmöglich (außer ich mache dafür einen Tag Urlaub),weil 8-15 Uhr natürlich voll in meiner Arbeitszeit liegt.
    Aber der gute youngworth hat ja Zeit :)


    Bautzenfan: sehr "schöne" Bilder vom Brunnen,ja könnte durchaus sein das noch mehr als die Plakette im Lapidarium liegt.
    Die Aktion mit dem Traktor ist typisch rotes Proletendenken.Man hätte den König auch lassen und auf den Traktor setzen können. :augenrollen:
    Diese Wahnsinnigen. :boese:

    Schön wie sich hier langsam etwas zu entwickeln scheint. Nun mal weiter sehen,der Weg ist noch sehr sehr lang. Aber solche Leute wie Nadler,Bachmann und Löffler geben einem selbst Ansporn. Das waren die Besten.

  • Klingt ja erstmal vielversprechend. Von 8-15 Uhr habe ich wochentags auch keine Zeit fürs Lapidarium, aber wenn sich youngwoerth bereit erklären würde dorthin zu fahren, könnte ich ihm auch meine Kamera leihen.

    Ich denke, es wäre erst sinnvoll ins Lapidarium zu gehen, wenn man weiß, dass es noch Pläne zum Stübelbrunnen gibt. Falls dem so ist, würde ich vorschlagen, dass wir Dresdner uns zusammensetzen und die weiteren Schritte beraten.

  • Wenn Youngwoerth wirklich ins Lapidarium kommt, macht er doch bestimmt auch ein paar Aufnahmen von Überresten des Neumarkts, oder? Kann man dort als normal Sterblicher anklopfen und um einen Rundgang bitten? Dann stünde das beim nächsten Dresdenbesuch ganz oben auf der Liste.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Wenn Du den Haustein anrufst, macht der das bestimmt. Der freut sich doch über jedes Interesse. Klang zumindest so als ich ihn anrief.

    War mal mit Freundin zum Tag des offenen Denkmals dort,als der Rathausmann noch dort lag. Kommentar eines Anwesenden:"Es gibt viel zu tun-lassen wir Ihn liegen" :lachen:

    Sogar noch ein Fragment von der Löwenapotheke vom Altmarkt gefunden. Höchst interessant.

  • Danke Henry. Bin wirklich sehr gespannt auf echtes "Altes Dresden" :D .

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Youngwoerth übernimmt das Lapidarium :zwinkern:
    Harmonica, meld Dich mal privat...

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Jo, Klasse! Krieg sofort ´ne Gänsehaut! Der ehemalige Gartenzaun, der den Herzoginnen Garten umgab, soll auch noch da sein.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"