München - außerhalb der Altstadt

  • Tja, in München regiert halt nur noch das Geld. Wen interessiert dann schon das Haus, in dem Heinrich Mann 14 Jahre seines Lebens verbracht hat?

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Wo anders würde diese Tatsache an sich schon einen Denkmalwert begründen. Nicht so in München. Man glaubt sich sowas noch erlauben zu können. Der Katzenjammer des Denkmalschutzes, wird nicht lange auf sich warten lassen, wenn der nächste Investor kommt und ein Haus abräumen will. Er hat ja gute Argumentationsmöglichkeiten: "Bei meinem Haus lass ich mir doch vom Denkmalschutz nix vorschreiben, da hat nie ein berühmter Literat oder sonstige bekannte Person drin gewohnt. Andere haben den Abriss des Wohnhauses von Heinrich Mann durchbekommen. Weg mit dem Glump!"
    Es nimmt immer absurdere Züge an was in Bayern in Sachen Denkmalschutz läuft.

  • Es ist unfassbar, dass ein Gründerzeitler an so einer exponierten Stelle einfach so weggerissen wird. Dafür gibt es dann ein paar Wohnungen (Profit) mehr? Wenn das Trend wird in München...unfassbar.

    ...

  • Endspurt auf der Baustelle der „Casa Don Bosco“ an der Auerfeldstraße. Im Februar dieses Jahres hat Architekt Andreas Heigl / Starnberg im Rahmen einer Vorbesichtigung die Idee und das Konzept des Neubaus interessierten Mitgliedern von Stadtbild Deutschland und den Altstadtfreunden München im Rahmen einer Baustellenführung vorgestellt - dafür an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank

    Das Projekt:

    http://www.casadonbosco.de/Architektonisches-Konzept

    Bericht über die Baustellenbegehung auf der Homepage der Altstadtfreunde München

    http://www.altstadtfreunde-muenchen.de/2016/02/14/klo…daemmung-drauf/

    Baustellenbilder:

  • Wunderbar! Wahrhaftig innovatives Bauen!!

    Zitat

    [...]
    Nicht teurer als ein herkömmlicher Neubau

    Die „Casa Don Bosco“ war von Beginn an ein mutiges Vorhaben. Sie ist als Niedrigenergiehaus mit unterdurchschnittlichen Unterhaltskosten und überdurchschnittlicher Lebensdauer konzipiert. Das Gebäude ist ein Massivbau, „ökologisch ambitioniert und preiswert“, wie der Architekt betont. „Die Schönheit liegt wieder im Rohbau, Kosten für teure Verkleidungen entfallen und die Klimatechnik kann weniger aufwendig ausfallen, das ist günstig auch im Betrieb“, sagt er. Die Baukosten lägen deshalb „unter den Kostenkennwerten für Vergleichsobjekte“, möglich gemacht „durch die Anwendung innovativer Produkte aus dem Bereich traditioneller Baustoffe“. In enger Zusammenarbeit mit dem Porenbetonhersteller Xella und der alteingesessenen Münchner Baufirma Renner haben die Architekten eine Bauweise entwickelt, die es nicht nur ermöglicht, „Bögen wieder statisch wirksam traditionell zu mauern“, sondern auch die „über die gesamte Baugeschichte üblichen dekorativen Elemente, wie Simse oder Lisenen, sehr effizient, kostengünstig und dauerhaft einzusetzen“. Es bestehe sogar „für künftige Baukünstler die Möglichkeit, diese Gestaltungselemente ästhetisch weiterzuentwickeln“.
    Was all das konkret bedeutet, konnten die Teilnehmer der Baustellenbesichtigung direkt am Objekt erfahren: Vergeblich suchten sie die „Casa Don Bosco“ nach einer dicken, hohlklingenden Außendämmung in Styropor ab.
    Klopf, Klopf.

    http://www.altstadtfreunde-muenchen.de/2016/02/14/klo…daemmung-drauf/

    Was will man eigentlich mehr? :)

  • Neeeeiiiin?!?!?! Wahnsinn!! :D:harfe:cclap:):koenig: Danke für die tollen Neuigkeiten Neußer! Noch als Teenager schon vor mittlerweile 12 Jahren hab ich damals zum Jubiläum der Wiederrichtung der Residenz einen Programmpunkt gelesen (der so leider danach meines Wissens auch in den jährlichen Residenzwochen nicht mehr auftauchte), der mich aufhorchen ließ: Besichtigung der Reste der gelben Treppe über dem bestehenden Gewölbe. Leider konnte ich zu dem Besichtigungstermin nicht kommen. Für mich war bis dahin der jetzige Zustand gegeben und sah zumindest für mich als Architekturneuling doch relativ authentisch aus. Danach hab ich mich etwas informiert und siehe da, die Treppe - von Leo von Klenze gestaltet - , war vorher wesentlich prachtvoller. (Auf diesem Blog ein Bild) Die gelbe Treppe, die man über den Schwarzen Saal erreicht, erschließt das Appartement des Königs in der Belle Etage des Königsbaus. Das Pendant zur gelben Treppe ist die Königin-Mutter-Treppe auf der gegenüberliegenden Seite des Königsbaus (Bild) und die nicht mehr existente grüne Treppe (Bild) als Prunktreppe zur Erschließung des Festsaalbaus.

    Mittlerweile hatte ich nicht mehr an die Rekonstruktion größerer Räume geglaubt, hat man doch mit der Wiedereröffnung des Miniaturenkabinetts der Reichen Zimmer 2001 bzw. dann noch einmal bei der Wiedereröffnung der Allerheiligen-Hofkirche 2003 doch verkündet, nun sei der Wiederaufbau endgültig abgeschlossen, und dass der "Chef" der Münchner Residenz auch nicht gerade ein Freund weiterer Rekonstruktionen an sich ist, konnte man schon hier und da zwischen den Zeilen auf seinem interessanten Blog lesen. Dort wird das vorhaben auch bislang mit keiner Silbe erwähnt.

    Vielleicht hat unser Finanzminister a bisserl neidisch auf Dresden gschaut und gsagt 'da müss ma auch noch mal was raushaun'. :D

    Sehr, sehr schönes Projekt. Vielen Dank an die Stiftung für die Spende (übrigens bereits des Öfteren herausragend in Sachen Denkmalschutz aktiv geworden, auch in meiner kleinen Heimatstadt) :)
    Selbstverständlich gäbe es noch einige Räume mehr, die eine komplette Wiederherstellung verdient hätten... einige Räume im Appartement des Königs und der Königin die man (in den Details) vervollständigen könnte, einige Räume, die bis zur Schließung des Königsbaus sehr schlichte Ausstellungsräume für Porzellan waren und auf der Seite zum Königsbauhof liegen, unter anderem das ehem. Speisezimmer(?) des Königs wenn ich mich recht erinnere, die Säle im dritten Obergeschoss (genutzt von der Akademie der schönen Künste und nicht zu besichtigen, dort ist soweit ich weiß im wesentlichen die Grundrissstruktur erhalten, Bild eines Saales) und dann natürlich noch einige schwerere Kaliber wie die Vervollständigung der Päpstlichen Zimmer, adäquatere Präsentation der Möbel der Hofgartenzimmer (wo noch sehr viel im Depot schlummert, heute teilweise in den musealen "Charlottenzimmern") etc...

  • Ist ja mal eine ganz neue Idee für München: Eine Glasfassade!

    Und weil die Idee so neu ist, wird man sie beim Neubau des Münchner Hauptbahnhofs gleich nochmal anwenden. Ja, München weiß halt, wie man gemütliche Altstadtquartiere erbaut.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Heißt das also die modernen Anbauten schieben sich Gott sei Dank nicht von der Brienner Straße schauend/vorbeikommend über die Dächer ins Blickfeld? Wenigstens das ist doch eine gute Meldung.

    Edit:
    Ach, jetzt erinnere ich mich wieder an die volle Problematik... Die haben ja auch einen historischen oder zumindest historierenden Gebäudeteil abgerissen, so dass man jetzt freien Blick vom Wittelsbacherplatz in den modernen Hof hat. München, München... *seufz* Heutzutage gehen leider gerade die Städte, die noch am besten nach dem Krieg wegkamen, am aller rücksichtslosten mit ihrem Bauerbe um. Ebenso leider Wien.

    2 Mal editiert, zuletzt von Treverer (25. März 2016 um 14:52)

  • Die Feldherrnhalle ist mir vor einigen Jahren bereits als sanierungsbedürftig aufgefallen. Letztes Jahr wurde dann über eine erfreuliche anstehende Restaurierung berichtet. - Nun wird es aber doch noch eine Weile dauern, bis die notwendigen Arbeiten beginnen können.


    (...) Noch harren muss indes die Feldherrnhalle am Odeonsplatz ihrer dringenden Sanierung. Und zwar wohl mindestens noch ein Jahr lang. Sie wurde in den 50er-Jahren letztmals renoviert und hat mittlerweile starke witterungsbedingten Spuren, Risse und Ablagerungen am Gemäuer. (...)


    Aber diese Zeit wird sie auch noch überstehen.

  • Der Kopfbau von 1938 war der letzte Rest des Pasinger Gütersbahnhofs, der nach den Abrissen der restlichen Gebäude in den letzten Jahren eigentlich erhalten bleiben sollte. Wie dieser AZ-Artikel zeigt, wurde selbst dieses Jahr noch debattiert. Heute habe ich gesehen, dass das Gebäude mittlerweile abgerissen wurde - wieder ein Stück altes gemütliches München, das für immer verschwunden ist.

    Die GWG wird dort über 300 neue und bezahlbare Wohnungen bauen - leider völlig ortsuntypisch und überdimensioniert, wie die Visualisierungen der GWG zeigen. Sicherlich ist es gut, dass auch mal bezahlbare Wohnungen gebaut werden, aber ob das dann auch direkt wie Neuperlach Reloaded aussehen muss?

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Erweiterungsbau des ev.-luth. Landeskirchenamtes (Maxvorstadt)

    Eine aktuelle Aufnahme davon:
    Katharina-von-Bora-Str. 7, Ecke Karlstraße (links die grausam verstümmelte Bonifazkirche)

    München
    !!P.S. nicht nur die Verlinkungen dort führen jetzt in die Irre, ungünstig…