• Meist wirklich toll. Negativ aus dem Rahmen fällt für mich die Lückenschließung in der Breiten Straße. Das ist völlig unpassender und unnötig unruhiger Mist im Bauhaus-Spätlese-Stil. Zum Glück hat die Stadt so viel Altbausubstanz, dass die mehr mit dem Sanieren als mit den Neubauten beschäftigt sind.

  • Diese Meldung hat nur sehr bedingt mit Baukultur zu tun, aber um ein Neubauprojekt geht es trotzdem. Was daran bemerkenswert ist, ist der Eingriff in die Privatsphäre der Mieter. Es soll eine reine Nichtrauchersiedlung sein. Für mich aber ist jeder kollektive Eingriff in das persönliche Verhalten in den privaten vier Wänden, sofern nicht unmittelbarer Schaden für die Anwohner besteht (Lärm, massiver Gestank, Ungeziefer usw.), ein totalitärer Ansatz. Ob Raucher oder Nichtraucher, das ist für mich unantastbare Privatsphäre, sofern jetzt nicht das ganze Treppenhaus stark vollgequalmt wird. Relativierend kann man allerdings sagen, dass jeder, der dort hinzieht, weiß, worauf er sich einlässt. Zumindest ist der Zuzug bislang noch freiwillig und man hat Ausweichmöglichkeiten.

    Qualmen verboten
    Rauchfreie Mietshäuser umstritten
    Wer raucht, fliegt. Das soll in den in Halle gebauten Mietshäusern Usus werden. Nach Angaben der Bauherren sind es die ersten rauchfreien Mietshäuser in Deutschland. Der Mieterbund bewertet das Konzept skeptisch.
    http://www.faz.net/aktuell/wirtsc…n-13062666.html

  • Im Großraum Halle-[lexicon='Leipzig'][/lexicon] soll ein Nationales Leistungszentrum für «Chemie und Biosystemtechnik» gegründet werden, hat die Fraunhofer-Gesellschaft mitgeteilt.

    Zitat

    Im Großraum Halle/[lexicon='Leipzig'][/lexicon] sollen demnach verfahrenstechnische Prozesse der kunststoffverarbeitenden, chemischen, biotechnologischen und biomedizinischen Industrie vom Rohstoff bis zum Produkt erforscht werden. Daran beteiligen sich acht Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft, sechs Hochschulen, Unternehmen aus Sachsen und Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Über die Höhe von Investitionen wurden keine Angaben gemacht.


    Quelle: Welt/dpa-infocom GmbH

  • Auch mir gibt es ein paar neue Bilder. Angefangen mit der Mittelstraße, wo zwei mittelalterliche Fachwerkhäuser renoviert und von Neubauten umramt werden.
    Hier noch eine alte Aufnahme

    Quelle: Halle Spektrum

    Hier noch ein paar Bilder des von Stahlbauer schon gezeigtem Geistes- und sozialwissenschaftlichen Institutes.

    In der Leipziger Straße entsteht zur Zeit ein Neubau für den Technikmarkt Saturn.
    Hier ein Link dazu: Halle Spektrum

    Fachwerk am Graseweg.

  • Hallo,

    wieder ein paar Fotos von mir.

    Beginnen wir in der Freiimfelder Straße hinter dem Bahnhof in Halle-Ost. In Halle die "Stalinbauten" genannt. Zuerst der Blick von der Delitzscher Straße. An der Fassade entstand das neue Blockheizkraftwerk.



    Die Kreuzung zur Freiimfelder Straße.






    Ins Paulusviertel: Wielandstraße 7:





    In Kröllwitz: Schleifweg 24.








    In die Innenstadt. Johann-Andreas-Segner-Straße 12:




    In der Rannischen Straße 9 wurde eine Woche nach meinen letzten Bildern eine neue Haustür eingefügt:



    Neuwerk 6:









    Hier der Originalzustand: http://www.akpool.de/ansichtskarten…mann-mit-garten


    Die ehemalige Staatsanwaltschaft in der Kleinen Steinstraße wird jetzt vom Landesamt für Denkmalschutz genutzt.







    Ein Erker aus dem Vorgängerbau aus dem 17. Jahrhundert.




    Die Integrierte Gesamtschule (ehemaliges Stadtgymnasium), wurde saniert, leider habe ich keine Vorher-Bilder. Die Türen sind neu angefertigt.


    In Glaucha: Beesener Straße 253.



    Geseniusstraße 34.


    Und die Torstraße wurde saniert. Links das Georg-Cantor-Gymnasium im Gebäude des Tor-Gymnasiums.



    Und zuletzt ein Abstecher nach Halle-Dölau. Das lange leerstehende Gaswerk wurde saniert.




    Alte Bilder: http://www.leerstehende-baudenkmale.de/baudenkmale/sa…oelau/index.htm.

    VIele Grüße!

    2 Mal editiert, zuletzt von -Gregor- (24. Oktober 2014 um 19:13)

  • Halle putzt sich immer mehr heraus. Wunderschöne Fotoreihe; macht Lust auf mehr! :applaus:

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Ich gehe davon aus, dass die Pflastersteine erhalten, eingelagert und wieder verwendet werden?


    Also soweit ich weiß landen die üblicherweise erstmal irgendwo aufm Bauhof und werden wohl eher verkauft. Nach der Wende, hab ich mir sagen lassen, konnte man sich da immer mal par abholen, da die alten Pflasterstraßen ja im Akkord gegen Asphaltstraßen ausgetauscht wurden und sich das Zeug gestapelt hat.

  • Ganz tolle Sanierungen! Ich bin begeistert. :daumenoben:

    Einziger Wermutstropfen. Durch die Sanierungen verliert sich natürlich der letzte Rest "Ostblock-Charme". Gerade die Stalin-Bauten am Anfang strömten eine Atmosphäre aus, die als perfekte Kulisse für Ostblock Agenten-Filme, z.B. Hitchcocks "Der zerrissene Vorhang", dienen konnten. Jetzt ist es eben glatt und sauber. Aber, man soll nicht meckern. Schön ist es alles geworden.

    Eine andere Frage beschäftigt mich...

    In Kröllwitz: Schleifweg 24.

    Dieses wirklich wundervolle Haus zwischen Jugendstil und Reformära besticht ja durch seine Asymetrie. Nun ist die Asymetrie in modernen Bauten meist völlig misslungen und schafft nur unnötige Unruhe. Man denke an die schrecklichen wirren Fenstersetzungen manch aktueller Neubauten, die aus Laune, aber ohne erkennbaren Sinnerfolgen. Eine Mode, die "aufpeppen" soll, aber hoffentlich bald vorüber ist.
    Was den Modernisten nicht gelingt, gelingt in diesem traditionellen Bau perfekt. Das Erdgeschoss und der 2. Stock des linken Gebäudeteils in Rundbogenfenstern, der Rest eckig. Fensterläden nur im dritten Obergeschoss. Beletage und Erker wölben sich leicht konvex in den Straßenraum. Der rechte Gebäudeteil wirkt wie nachträglich angebaut, weil er abseits des großen Erkers steht und eine Halbpfeilergliederung im 2. Stock aufweist. Dafür aber nimmt die dort befindliche Eingangstür das Motiv des nach links gerückten Erkers in klein auf.
    Ich frage mich, wie es der Architekt geschafft hat, bei so viel Asymetrie und Bruch dennoch ein so völlig harmonisches Gebäude zu schaffen. Die einheitliche Farbe kann es nicht sein, denn mit der streichen auch die Modernisten ihre Kisten. Sicherlich wirkt die verklinkerte Sockelzone beruhigend, ebenso wirken natürlich das beschirmende Dach und die organischen Rundformen angenehm in der Betrachtung. Hinzu kommt, dass in der Fensteranordnung bei aller Vielheit die horizontale und vertikale Gliederung gewahrt bleibt. Die Feinster bleiben also jeweils in einer Linie. Das dürfte wohl das wichtigste Gliederungselement sein, um dem Bau eine harmonische Gesamtform zu geben. Ein offenbar verloren gegangenes Können, von dem sich die heutigen Architekten einiges abschneiden können.

  • Ich kann mich dem allgemeinen Lob nur anschließen (sowohl Fotografen als auch Bauherren betreffend). Toll auch, dass man meistens so schöne, neue Türen eingefügt hat, die einwandfrei zu den Gebäuden passen. Sogar bei den Stalinbauten in der Freiimfelder Straße (lustig übrigens, dass es auch ein DDR-Pendant zu den Hitlerbauten gibt^^) eine deutlich bessere Türe.

    Zu Schleifweg 24: Mir ist das Gebäude sofort ins Auge gesprungen, da es mich stark an oberösterreichische Gebäude vom Architekten Mauriz Balzarek & Umkreis erinnert. Dieser hat sich ja bei seinen Gebäuden v. a. an norddeutschen Vorbildern orientiert. Z. B. Balzareks Bad Haller Landesvilla hat starke Ähnlichkeiten mit dem Wohnhaus.


    http://www.tagdesdenkmals.at/typo3temp/pics…_79c898f69f.jpg

  • Es tut sich eine Menge in Halle. Hoffen wir, dass in absehbarer Zeit weitere Bauten folgen werden. In der Kleinen Steinstraße, gegnüber den sanierten Gebäuden der Denkmalbehörde und in der Brüderstraße finden sich einige Kandidaten, die es gilt zu verändern, fertigzustellen oder zu sanieren.

    Brüderstraße


    Eigene Fotos.


    Hier ein sehr interessanter Link dazu. Besonders der zweite Absatz, "Eigentümer, der das Objekt im Wissen, ein Kulturdenkmal vor sich zu haben, im Jahr 2011 erworben hatte..." "... also im Bewusstsein ein bedeutendes Kulturdenkmal, das einen erheblichen Reparaturstau aufweist, vor sich zu haben erworben hat." Kurz, er kauft das Grundstück mit diesen Gebäude und auch einer Verpflichtung es zu Sanieren, wo die Sanierung sicherlich einiges Kosten wird und lässt es erstmal Jahrelang verfallen um dann später einen Abrissantrag zu stellen da die Erneuerung auch nach Jahrelangen Nichtstun, Unzumutbar wäre.
    Brüderstraße 7
    Letzter Stand war das die beiden Fachwerkgebäude erhalten und in den Neubau, der auf der Freifläche entstehen soll, integriert werden sollen.

    Bei dem anderen Gebäude handelt es sich um ein Barockes Bürgerhaus aus dem Jahre 1707.
    Das Dach wurde vor einer Weile neu gedeckt und die Sanierung steht wohl auch kurz bevor. Hier ein Link dazu.
    Brüderstraße 5

    Bei den letzteren Fotos von Stahbauer handelt es sich um den Wareneingang vom Galeria Kaufhof.
    "Verantwortlich für die Projekte zeigt sich der Investor Frankonia. Der sollte eigentlich noch viel mehr Bauen, so sieht es ein städtebaulicher Vertrag mit der Stadtverwaltung. Denn während der Kaufhof-Erweiterungsbau eingeweiht wurde, präsentiert sich der Wareneingang seit dem im Rohbau. Rostige Metallstreben ragen in die Höhe. Ein Wohn- und Geschäftshaus ist eigentlich vorgesehen. Doch angesichts zu lascher Verhandlungen, die Vertragsstrafe ist viel zu gering." "Quelle: Halle Spektrum"
    Hier noch eine Luftaufnahme: Luftaufnahme

  • Am Neuwerk, ca 400m nördlich der Altstadt, entsteht an der Hochschule für Kunst und Design eine neue Mediathek. An einigen Stellen sieht man schon die Holzfassade. Äußerlich zwar noch kein spektakulärer Bau aber ich bin gespannt wie die Holz/ Glasfassade mit den beiden Villen harmoniert.
    Hier ein Link: Neubau Mediathek

    Im Vordergrund die Villa Engelmann

    Villa Steckner, heute neben der Burg Giebichenstein sitz der Hochschule für Kunst und Design

  • Also, ich habe mal ganz laienhaft bei bing maps geschaut und unter der Adresse nichts mehr von diesem Gebäude gefunden. Aber vielleicht weiß jemand aus Halle genaueres.

  • Bing zeigt die Poststraße in Stadtteil Radewell-Osendorf. Im heutigen Hallenser Stadtgebiet gab es wahrscheinlich wie überall etliche Poststraßen, die dann sukzessive umbenannt wurden. Die in der eigentlichen Stadt Halle heißt heute Hansering, da steht auch die Hauptpost. Hansering 13 ist allerdings der Justizpalast.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (1. Januar 2015 um 13:42)

  • Bei den nachfolgenden Fotos ist dann plötzlich von der Poststrasse 19 die Rede. Ob das Dir weiterhilft? Jedenfalls ein ziemlich schönes Haus - vor allem die Dachpartie.

  • Hier mal noch ein paar "Bilder" zum Fotografen aus verschiedenen Zeiten, wobei man die Namensentwicklung der Straße gut verfolgen kann ;).

    1910er:

    1920er:

    1930er:


    An der selben Stelle existiert bis heute ein Fotogeschäft (Foto Hoffmann, Hansering 14).