• Zitat von "DarkVision"

    katastrophalen Dahinter


    Ja, das ist noch ein bißchen gewaltig übel. Vor allem, weil man es aus der erhöht liegenden Altstadt Görlitz' so penetrant sehen kann. Versaut deftig das Panorama! Grüße zurück ans Ostend.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • ich mag dieses wüste Nebeneinander irgendwie. Irgendwie liegt ja eine gewaltige Symbolik darin und damit eine gewisse Wahrhaftigkeit. Görlitz ist eben keine Idylle, sondern eine Stadt, die zur Hälfte oder zu 2/3 ganz knapp und imgrunde zufällig dem Untergang entkommen ist, was sich nun im Stadtbild irgendwie sozusagen manifestiert.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Tja...nur betrifft diese Zerstörung eben die nunmehr polnische Seite... ich hoffe..dass auch dort ein Umdenken stattfindet und mehr solcher eben von mir gezeigten Projekte folgen mögen...damit man Görlitz/Zgorcelec eben wirklich als Gesamtkunstwerk begreifen kann. Im augenblicklichen Zustand fällt das nämlich schwer.

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Zitat von "DarkVision"

    ich auch...am katastrophalen Dahinter ändert aber wohl nur ein Bulldozer etwas...nur der bleibt sicher fern...denn anders als in Görlitz herrscht in Zgorcelec Wohnungsknappheit.

    Können die Polnische Bürger nicht nach Görlitz ziehen oder ist es zu Teuer für die?
    Es gibt ja ein Leerstand in Görlitz.....

  • Das tun sie bereits Johan...Das kann die Abwanderung aber bei Weitem nicht kompensieren...Wenn es keine Polen gäbe, die in die Görlitzer Wohnungen zögen, würde es noch düsterer aussehen. Tja...leider ist es so :traurigboese: Diese Region brauch dringend Arbeitsplätze

    Viele Grüße

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • @Ursus: Das klingt ja wie Architektengeschwätz gemäß "Geschichte muß im Stadtbild ablesbar sein" - Deine Aussagen zu diesen Platten der absolut verkommensten Version kann ich jetzt grad gar nicht nachvollziehen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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  • Das der Platz jetzt langsam aufersteht ist schön, schöner wäre es allerdings man hätte stattdessen die Bebauung direkt am Fluß rekonstruiert. Das hätte die Ecke massiv aufgewertet. Aber vielleicht kommts ja noch.

    Eine rekonstruierte Postmeilensäule gibts übrigens auch im benachbarten Lauban. Das der polnische Adler oben drüber schwebt war sicher ein gewichtiges Argument... so sieht man das es damals Teil Polens war. Oder? :zwinkern::augenrollen:

    Und um die Stadt als Gesamtkunstwerk zu begreifen braucht es Zgorcelec nicht. Alles was man dort tun kann ist die Flußfront so zu gestalten das sie keine Beleidigung fürs Auge mehr ist, ansonsten stand in dem Vorort nie etwas was der Rede wert wäre... bis auf die Ruhmeshalle natürlich.

  • Endlich geht es auf der polnischen Seite weiter! Mit dem Hochbau wird man sicher heuer noch fertig und dann könnte bereits nächstes Jahr Leben an diesen Ort einziehen. Bin schon sehr gespannt auf das Endergebnis.

    Wird der Turm/Silo neben der Brücke auch einmal adäquat angestrichen?

    Weiß jemand vielleicht, wie es mit dem ehemaligen Gasthaus mit dem hohen hölzernen Turm im Görlitzer Süden aussieht (Karasek hat einmal ganz interessante Bilder von diesem hier eingestellt)?

    Vielen Dank jedenfalls für die Fotos!

  • Zitat

    Wird der Turm/Silo neben der Brücke auch einmal adäquat angestrichen?

    Gute Frage...zur Zeit hängen schwarze Fahnen dort überall...da das dortige Gasthaus 2010 schließen muss. Ich las dort jedenfalls das ominöse Schild, dass dies so ist und man bezüglich des Warums bei dem/der Oberbürgermeister(in) nachfragen soll.

    Wie alt ist dieser Turm eigentlich...stand da vorm Krieg mal was Anderes?

    Bei der anderen Frage kann ich dir nicht helfen...vielleicht ja Karasek?!

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Eine Mühle aus der Zwischenkriegszeit.
    youngwoerth
    Nur prima vista haste recht. Non secunda.
    Schließlich geht es auch um Gegenwart. Dass Zgorzelec nicht mehr Görlitz-Ost ist, dass mit dem Flüsschen Neiße ein Zivilisationsbruch erfolgt, dass Görlitz nicht mehr mitten in D liegt, sondern unsinnig zerrissen wurde, darf und soll sich an Äußerlichkeiten des (früheren Gesamt-)Stadtbildes manifestieren.
    Abgesehen davon ist deine Argumention falsch, bzw macht sich die verquere und unzulässige Linie der Modernisten und Arschitekten zueigen: Geschichtsauslöschung bzw - verdrängung ist natürlich abzulehnen. Eben deshalb sind wir ja für Rekonstruktionen!

    Außerdem mag ich einfach irgendwie Plattenbauten, auch wenn du mich dafür steinigst. Wir haben keine solchen bei uns, dafür wird das ganze Land mit geschmacklosen und widerwärtigen EFH zugeschissen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das ist soweit ich weiß (bin ja auch Auswärtiger) der Siloturm der Dreiradenmühle, und der wurde kurz vor dem Krieg erbaut.

    Das Haus was Exilwiener meint ist das Weinberghaus. Soweit ich weiß ist der Turm wieder zugänglich, aber das Haus selbst immer noch unsaniert. Vielleicht komme ich zum Tag des offenen Denkmals mal vorbei. Mal sehen.

  • Zitat von "youngwoerth"

    Das klingt ja wie Architektengeschwätz gemäß "Geschichte muß im Stadtbild ablesbar sein"

    ...was aber andererseits auch ein hervorragendes Argument für die Rekonstruktion historischer Bauten ist. 8)

  • Zitat von "Karasek"


    Und um die Stadt als Gesamtkunstwerk zu begreifen braucht es Zgorcelec nicht. Alles was man dort tun kann ist die Flußfront so zu gestalten das sie keine Beleidigung fürs Auge mehr ist, ansonsten stand in dem Vorort nie etwas was der Rede wert wäre... bis auf die Ruhmeshalle natürlich.

    Das seh ich wahrlich auch so. Görlitz kommt ganz gut ohne Zgorzelec aus, Gottseidank.

    Zitat

    Ansonsten stand in dem Vorort nie etwas, was der Rede wert gewesen wäre


    Comischerweise kann man das hier nicht so stehen lassen, zählte doch jene Zeile von Gerberhäusern an der Neiße zu den meist abgebildeten Motiven aus ganz Görlitz, vgl alte AKs sowie Hielschers Deutschland-Buch. Selbst in Schreibers "Unvergessener deutscher Osten" ist sie abgebildet, wenn hier eventuell nur um Teilung und polnischen Verfall anzuklagen.
    Man soll all dies nicht unterschätzen: etwa für mich war dies das erste, was ich von Görlitz zu sehen kriegte.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
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    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat

    ...was aber auch ein hervorragendes Argument für Rekonstruktionen historischer Bauten ist.

    Nur nicht, wenn man die Zerstörung und ideologisches Ausbleiben des Wiederaufbaus "adelt" bzw. "heilig spricht", was just diese Arschitekten und Pseudo-Intellektuellen machen.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat von "Brandmauer"

    Nur nicht, wenn man die Zerstörung und ideologisches Ausbleiben des Wiederaufbaus "adelt" bzw. "heilig spricht", was just diese Arschitekten und Pseudo-Intellektuellen machen.

    Klar, aber das Feine daran ist, dass sie durch diese Argumentation gezwungen werden, dies explizit so auszusprechen, was sie wieder angreifbarer macht. Meist tun sie das ja nicht, sondern sprechen nur dunkel von "Rückgängigmachung oder Verfälschung der Geschichte durch Rekonstruktionen", was ja viel besser klingt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Die Ecke war pittoresk, aber die Häuser an und für sich nichts besonderes (für Görlitzer Verhältnisse). Durch den Wegfall ist aber leider völlig das urbane an der Neisse verschwunden, der Fluß als Teil der Stadt. Heute endet die Stadt am Fluß, der östliche Vorort wirkt wie der Restmüll den Görlitz vor der Haustür abgeladen hat. Deshalb wären mir die Häuser auch lieber gewesen als der Platz.

  • Wobei man auch einfach zugestehen muss, dass die Zeit für solch pittoreske Hinterhöfe oder Flussseiten einfach vorbei ist, auch auf der Westgörlitzer Seite, etwa bei der Flusszeile unter der Kirche. Heute ist dort alles hell, sauber und modern, wenngleich die Substanz gewahrt wurde.
    Dass letztendlich auf Lebensqualität und Gesundheit der Bewohner geschaut wird, darf nicht eigentlich als Fehler gesehen werden.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Und so soll das neue Landratsamt gegenüber vom Bahnhof aussehen. Der sicher denkmalgeschützte Packhof bekommt ein drittes Stockwerk mit Solardach:


    (Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2257336\r
    http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=2257336)

    Dazwischen kommt ein moderner Eingangsbereich:


    (Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2257336\r
    http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=2257336)

    Und die Front sieht dann so aus (vielleicht sollte ich das Bild doch lieber scannen):


    (Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2257336\r
    http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=2257336)

    Kosten soll das alles 16,5 Mio.

  • Dieses Obergeschoss mit dem Solardach würde ich mir zur Not noch irgendwie gefallen lassen, der Eingangsbereich aber ist schrecklich. Er sieht nicht nur aus, wie ein 08/15-Bürobau aus den 90ern, wie man ihn in vielen Gewerbegebieten besichtigen kann. Er stört auch die historische Straßenfront erheblich. Nicht nur hinsichtlich der Materialien, auch hinsichtlich der aufdringlichen Auskragung in den Straßenraum.