Waldschlösschenbrücke und Weltkulturerbe

  • Wie hat man sich den Abtransport per Binnenschiff dann konkret vorzustellen? Laut Tunnelgutachten soll der Tagebau in zwei Schritten erfolgen, wobei jeweils die Hälfte der Elbe nicht mehr für den Schiffsverkehr zur Verfügung steht.

    Wo wäre hier Platz (auch angesichts der sehr geringen Wassertiefe) für einen Lastkahn bzw. wie soll die Verladung erfolgen bzw. kann sichergestellt werden, daß der Tunnelbau auch bei geringem Wasserstand im Sommer überhaupt fortgeführt werden kann? Könnte ich mir für den Rhein sehr gut vorstellen, aber an der äußerst flachen Elbe?

  • Zitat von "silesianospostato"

    Wie hat man sich den Abtransport per Binnenschiff dann konkret vorzustellen? Laut Tunnelgutachten soll der Tagebau in zwei Schritten erfolgen, wobei jeweils die Hälfte der Elbe nicht mehr für den Schiffsverkehr zur Verfügung steht.

    Wo wäre hier Platz (auch angesichts der sehr geringen Wassertiefe) für einen Lastkahn bzw. wie soll die Verladung erfolgen bzw. kann sichergestellt werden, daß der Tunnelbau auch bei geringem Wasserstand im Sommer überhaupt fortgeführt werden kann? Könnte ich mir für den Rhein sehr gut vorstellen, aber an der äußerst flachen Elbe?

    Als die Elbwiesen im Stadtgebiet tiefer gelegt wurden, schob man den Boden zu großen Haufen zusammen, die dann bei ausreichend Wasserstand auf Zillen umgeladen wurden.

    Wenn man den Flußquerschnitt an der Baustelle auf die Hälfte einengt, dürfte auch im Sommer genügend Wasser da sein, daß eine Zille an der Spundwand festmachen kann. Ansonsten muß man den Aushub zwischenlagern (siehe oben).

    Gruß Frank

  • Zitat

    Der Streit um den Bau der Waldschlößchenbrücke nimmt an Schärfe zu.
    Als Bauarbeiter gestern gegen 9.45 Uhr vor der „Villa Angelika“ an der Bautzner Straße eine Sandsteinmauer abgerissen und einen Holzzaun direkt vor dem Gebäude errichtet haben, wurden sie von 65 Polizisten geschützt. Dabei kam es zu heftigen Auseinandersetzungen. Vier Demonstranten wurden von der Polizei weggetragen, zwei wurden in Polizeigewahrsam genommen und zwölf erhielten einen Platzverweis. (...)

    Zitat

    Die Baumbesetzer bekommen jetzt Unterstützung von vier Stadtratsfraktionen – von der Linksfraktion, den Grünen, der SPD und Der Linken. Eine Rettung der Buche wäre durch eine geringfügige Planänderung möglich, meint Rainer Kempe von der Linksfraktion. Der Baum gehöre zu einer frühen englischen Parkanlage, die auf Camillo Graf Marcolini zurückgeht, und zählt zu den wertvollen Natur- und Kulturdenkmalen der Stadt. Am Abend zuvor habe er noch mit Stadtentwicklungsbürgermeister Herbert Feßenmayr (CDU) über eine Planänderung gesprochen.

    Mit einem Eilantrag fordern die vier Fraktionen zur heutigen Stadtratssitzung eine Umplanung zum Erhalt der Buche, kündigt Grünen-Stadtrat Johannes Lichdi an. Gemeinsam mit Rainer Kempe und dem früheren Umweltbürgermeister Klaus Gaber hatte er gestern beim Regierungspräsidenten Henry Hasenpflug um eine Planänderung gebeten. Der Regierungspräsident habe versichert, dass der Bauablauf einschließlich des Polizeieinsatzes in voller Verantwortung der Stadt liege. Lichdi wirft Feßenmayr nun eine bewusste Täuschung vor.

    Die Hoffnungen auf Umplanung sind gering. Es würde sich dabei um eine „wesentliche Änderung“ des Planfeststellungsverfahrens handeln, sagte Mandy Reuther vom Regierungspräsidium. Das hieße drei bis sechs Monate Zeitverzug.

    Die Umweltaktivisten wollen indes auf dem Baum ausharren. „Notfalls auch über Weihnachten“, sage eine von ihnen.

    http://www.sz-online.de/special/wsb/artikel.asp?id=1695956

    Foto der Sandsteinmauer: http://www.sz-online.de/bilder/2007_12…0_480905108.jpg

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Trauriger gehts kaum.

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  • Bin heute mal vorbeigefahren. Sieht wirklich komisch aus.
    Aber Bäume wachsen wieder. Sofern man nicht, wie am Neumarkt, alles dauerhaft versiegelt.

    Bewundernswert bei der Kälte die Baumbesetzer.
    Wollen hoffen, daß sie sich, wenn sie später mal in Führungspositionen gelangen, ein Stück ihres Idealismus bewahren.

  • Aenos
    Nun, ich bin schon oft genug durch die Innenstadt gefahren und habe die Brücke schmerzlich vermisst!
    Die Waldschlösschenbrücke liegt nicht im Innenstadtbereich.
    --> Dies habe ich auch nicht behauptet! Mit der Waldschlösschenbrücke müsste ich aber nicht mehr über Albert- oder Carolabrücke fahren und diese beiden Brücken liegen meiner Meinung nach im Innenstadtbereich.

    Was ist das eigentlich für eine seltsame Argumentation von dir? Nur weil es in anderen Städten mehr Stau gibt, braucht man die Brücke in Dresden nicht zu bauen? Solange es Stau gibt, ist die Brücke notwendig.
    Ich möchte meine Worte nicht wiederholen. Es gibt in Dresden keine "Staus", höchstens mal etwas mehr Verkehr, durch den man dann etwas langsamer fahren muss. Ob die Brücke dafür sorgen würde, dass der Verkehr immer fließt, wage ich zu bezweifeln, zumal die Staus, falls es denn welche gibt, ohnehin immer ganz woanders sind als bei den Brücken.
    --> Aha. Was ist denn bei dir ein Stau? Wenn ich in Schrittgeschwindigkeit fahre ist dies für mich sehr wohl ein Stau. Ein Stau, bei dem man komplett steht weil die Straße gesperrt ist, habe ich trotz 30.000 km Fahrleistung pro Jahr bisher sehr selten erlebt. Im Übrigen sind die Staus sehr wohl immer vor dem Brücken. Anscheinend fährst du nicht so oft mit dem Auto durch Dresden.

    Es steht doch außer Frage, dass eine zusätzliche Elbquerung die Verkehrssituation in Dresden verbessert. Wieso wird diese Verbesserung den Dresdnern und ihren Gästen nicht gegönnt?
    Dann behaupte ich ebenso platt, es steht völlig außer Frage, dass die Brücke ein Schildbürgerstreich ist.
    --> Gutachten haben sehr wohl eine Entlastung bescheinigt. Wie begründest du denn deine Aussagen?

    Die notwendige Sanierung des Blauen Wunders ist übrigens auch eine Tatsache und nicht - wie hier Teilweise suggeriert - eine Lüge der Brückenbeführworter!
    Natürlich muss das Blaue Wunder saniert werden. Ich glaube, da verwechselst du etwas.
    --> Hast du dir mal überlegt, was bei einer Sanierung des Blauen Wunders passiert? Der komplette Verkehr kommt dann in die Innenstadt über Albert- und Carolabrücke. Spätestens dann wirst auch du den Stau bemerken. :D

    Aber warum wird er denn überhaupt aberkannt? Wegen den Brückengegnern! Ihr habt zu verantworten, dass Dresden bald ohne Titel dasteht und Millionen Euro in den Sand gesetzt wurden. Herzlichen Dank dafür!
    Und der Mond ist aus Käse.
    --> Was soll denn diese unsachliche Antwort? Hätte ein Herr Blobel gewissen Herren von der Unesco nichts gesagt, würde die Brücke schon stehen und niemand würde sich an ihr stören, auch keine Unesco! Die ganzen Umplanungen und Vertragsstrafen durch die Bauverzögerung hätte sich der Dresdner Steuerzahler auch sparen können!

    Exilwiener

    Zitat von "Exilwiener"


    Also die Frage ist wohl nicht ernst gemeint - oder?
    [...]
    Hast Du schon einmal selber einen Baum, der nicht einmal halb so alt und wertvoll ist, von Deinem Grundstück entfernen wollen? Keine Chance. Beamtenwillkür? Keinesfalls, sondern gleiches Recht gilt nicht für alle gleich!
    [...]
    Und mit Verlaub, wenn Du eben den Bürgerentscheid ansprichst. Wenn Du gestern gefragt worden wärst, ob Du in Deiner Wohnung lieber die Heizungsrohre quer durch Zimmer verlegt haben willst oder weiter mit dem Holzofen heizen möchtest, dann hätteste Du Dich sicher für die erste Variante entschieden. Wenn man Dir dann später erst sagt, dass Du die Rohre auch unter dem Putz haben hättest können, dann würde ich mir an Deiner Stelle aber ziemlich verarscht vorkommen! :idee:


    Die Frage war ernst gemeint. Im übrigen habe ich bereits einen halb so alten Baum auf meinem Grundstück fällen lassen und hatte mit der Genehmigung keine Probleme. Vier weitere müssen noch dran glauben, obwohl mir dies wirklich leid tut, da die Bäume völlig gesund sind ... aber meine Nachbarin macht - spätestens seit dem Sturm im Frühjahr - ein Theater, weil die bei ihr vorm Fenster stehen.
    Zudem hätte ich mich sehr wohl für die Heizungsrohre im Zimmer entschieden, wenn das Unter-Putz-Legen aufgrund der Neuplanung ein paar Jahre länger und auch teurer geworden wäre.

    youngwoerth

    Zitat von "youngwoerth"

    Blattodea, man merkt in jedem Deiner Sätze, dass Du keinen wirklichen Bezug zur dortigen (Stadt-)Landschaft hast. Ihre Einmaligkeit und ihren Wert erkennst Du nicht.


    Da hast du Recht! Ich sehe da nichts besonderes. Meiner Meinung nach gibt es wesentlich wichtigeres in Dresden, um das man sich kümmern sollte, bspw. das Gewandhaus.

  • Zitat von "Blattodea"


    youngwoerth


    Da hast du Recht! Ich sehe da nichts besonderes. Meiner Meinung nach gibt es wesentlich wichtigeres in Dresden, um das man sich kümmern sollte, bspw. das Gewandhaus.


    Mit dieser Aussage erübrigt sich jede weitere Diskussion.

  • So öst es.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Es ist immer schade, wenn gesunde Bäume diesem Alters gefällt werden und dann auch noch vor dem Hintergrund des Baus der umstrittenen Waldschlösschenbrücke.
    In Hagen haben wir auch zwei ganz besondere Bäume, die aber nur aufgrund ihres peripheren Standortes so alt geworden sind.

    Zitat

    In Hagen stehen zwei der ältesten Bäume NRWs. Die Rumscheider Femelinde in Hagen-Dahl ist geschätzte 1000 Jahre alt. Es handelt sich um eine Winterlinde mit einem Stammdurchmesser von ca. 8.5 m. Die Linde ist wahrscheinlich Kennzeichen einer alten Thing- oder Gerichtsstätte. Eine weitere alte Linde, die Priorlinde, befindet sich oberhalb des Hagener Ortsteiles Priorei. Die ebenfalls ca. 1000 Jahre alte Kandelaberlinde hat einen Stammunfang von ca. 7,5 m. Sie ist 25 m hoch und auch ihr Kronendurchmesser beträgt 25 m. Der breite Hauptstamm teilt sich kurz über dem Boden in bis zu 15 kleinere Stämme. Der Sage nach liegt an ihr ein Prior, der Vertreter eines Klostervorstehers begraben.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Priorlinde01.jpg\r
    de.wikipedia.org/wiki/Bild:Priorlinde01.jpg
    Der Rückschnitt ist unschön, aber notwendig, um den Baum vor Sturmschäden zu schützen.

  • Was für Arschgeigen

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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  • Auf die Wahlen wird sich das Waldschlösschendilemma nicht auswirken, da den Dresdnern, so immer mein Eindruck, alles (wirklich fast alles) total egal ist.

    --
    Aenos

  • Aenos

    Ich wünsche dir in diesem Fall, daß du Unrecht hast. Aber vermutlich stimmt, was du sagst. Waren von der Monarchie über die Diktaturen eben immer schön obrigkeitshörig und devot. Lebt sich doch auch ganz einfach, wenn einem die Entscheidungen immer abgenommen werden. Trotzdem wünsche ich der FDP und vor allem der CDU ein Desaster. :boese:

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Zitat von "Armin"

    Aber vermutlich stimmt, was du sagst. Waren von der Monarchie über die Diktaturen eben immer schön obrigkeitshörig und devot. Lebt sich doch auch ganz einfach, wenn einem die Entscheidungen immer abgenommen werden.


    Geht das schon wieder los?
    :boese:
    Als ob die Münchner, Hamburger oder Frankfurter wegen jedem Scheiß auf die Barrikaden gehen würden...

    Was interessiert mich die Waldschlößchenbrücke, wenn ich in Mobschatz oder Podemus wohne? Die meisten Dresdner haben nun mal wahrlich andere Probleme.

    Trotzdem ist gestern das Bürgerbegehren zum Elbtunnel gestartet:
    http://www.elbtunnel-dresden.de/\r
    http://www.elbtunnel-dresden.de/

    Vielleicht kommen ja die 20.000 Unterschriften zusammen.
    Ob daraus noch einmal ein rechtskräftiger Bürgerentscheid wird, wage ich zu bezweifeln. Denn dann ziehen die Tunnelgegner vor Gericht.
    Und dort heißt es dann: "Gehe zurück auf Los".

  • Zitat

    Gestern war nochmals eine sehr große Abordnung von Bürgern bei Oberbürgermeister Vogel vorstellig. Er teilte mit, daß er nicht zuständig sei, man solle doch zur Staatskanzlei gehen. Dort sagte man den Bürgern, die Stadt sei für alle Fragen zum Brückenbau und zur Buche zuständig ...

    Quelle: http://www.welterbe-erhalten.de\r
    http://www.welterbe-erhalten.de

    Hieran sieht man, wie sich die Verantwortlichen vor der Verantwortung drücken. Verachtenswert!