München - Residenzstraße, Dienerstraße

  • Heute ist mir aufgefallen, dass am denkmalgeschützten Haus Residenzstraße 3 (Ecke Hofgraben) die ursprüngliche geschnitzte Holztür endlich wiedereingebaut wurde, nachdem sie 2016 unerlaubterweise entfernt worden war und sich der Eigentümer lange geweigert hatte, sie wieder einzubauen (Artikel hierzu: https://www.tz.de/muenchen/stadt…t-13840412.html).

    Das neobarocke Haus stammt von 1904/05 und beherbergte bis 2004 das Trachtengeschäft der Brüder Wallach, die um 1900 das moderne Dirndl salonfähig gemacht hatten; auf der Holztür ist somit auch "Volkskunst und Tracht in alter Pracht" eingeschnitzt. Heute ist dort ein Diesel-Store untergebracht. Sehr erfreulich, dass die Tür zurückgekehrt ist!

    Die 2016 eingebaute moderne Tür:

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    (https://www.tz.de/muenchen/stadt…t-13840412.html)

    Die ursprüngliche und jetzt wiedereingebaute Tür:

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    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • In der Residenzstraße ist gerade der Abriss der Hausnummer 15, einem netten Gebäude ser 50er im Gespräch und ein anschließender Neubau im ähnlichen Stil. Der Neubau wäre sogar von Nöfer und sieht nicht schlecht aus, nötig ist diese Veränderung aber nicht unbedingt. Ob der Abriss und Neubaj gestattet wird, steht noch offen.

    Beide Bilder stammen aus dem Artikel.

    Der jetzige Bau.

    Der geplante Neubau.

    'Das ist nicht nachhaltig': Hitzige Debatte um Abriss in der Residenzstraße in München
    Frust bei den Nachbarn an der Residenzstraße in München: Eigentümer will das Bogner-Haus abbrechen – für einen Neubau in ähnlicher Form.
    www.abendzeitung-muenchen.de

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Snork 7. März 2024 um 08:42

    Hat den Titel des Themas von „München - Residenzstraße / Dienerstraße“ zu „München - Residenzstraße, Dienerstraße“ geändert.
  • Wenn man die Fenster in den Vordergrund der Betrachtung stellt, eher eine deutliche Verschlechterung.

    Jetzt ist es ein ruhiges, unauffälliges Haus.

  • Die Fassade empfinde ich auch als eine (deutliche) Verbesserung, allerdings deutet die Visualisierung diese unmöglichen ungeteilten Fenster an, ich dachte das wäre längst überwunden... Das jetzige Gebäude stört zwar nicht, aber schade darum ist es nicht.

  • Ich kenne dieses Haus/diese Fassade. Bin ehrlich gesagt hin- und hergerissen...

    Auf der einen Seite ist der Bestandsbau sicher erhaltenswert als positives Beispiel für den Münchener Wiederaufbau. Er ist schlicht aber traditionell gehalten, und er fügt sich gut in das größere Ensemble ein.
    Auf der anderen Seite muss sich nur mal ein Besitzer dafür entscheiden die besprossten Fenster bei der nächsten Sanierung auszutauschen und vielleicht was am Erdgeschoss zu machen (ist ja nicht denkmalgeschützt), und schon hast du nur noch einen schlichten und ansonsten unansehnlichen Nachkriegskasten.

    Der Nöfer-Bau ist elegant, traditionell und sehr plastisch in der Fassadengestaltung. Den würde ich so gut wie überall mit Kusshand nehmen.
    Allerdings fällt er hier irgendwie aus dem Rahmen des größeren Ensembles. Man sieht ihm an, dass er neu und auch etwas fremd ist.
    Ich mag auch die sprossenlosen Fenster nicht so sehr.
    Außerdem wird an Nöfer-Bauten im Nachhinein gern etwas gespart, und dann sehen Details am Ende doch nicht so wertig wie auf Visualisierungen aus.

    huh:)

  • Ich denke, dass beste ist, wenn der Bestandsbau bleibt. Er ist erstens, wie Du richtig feststellst, als positives Beispiel für den Münchener Wiederaufbau erhaltenswert. Und es ist zweitens, wie Du ebenfalls richtig feststellst, überhaupt nicht gesagt, dass der Nöferbau auch wirklich so gebaut würde wie auf der Visualisierung dargestellt: einerseits aufgrund möglicher Einsparungen, andererseits aufgrund der dezidierten Vorliebe für moderne Architektur, die in der Münchner Gestaltungskommission vorherrscht. Und der Max-Joseph-Platz ist nunmal wirklich kein Platz für Experimente.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Die Argumente der Stadtgestaltungskommission gegen die "zu historisierende" Fassade sind wie immer zum Speibn...

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Uh oh... Ich hoffe, wir enden nicht bei einer Verschlimmbesserung der jetzigen Situation. Wie gesagt, ich fände es in Ordnung bei der jetzigen Situation zu bleiben, aber wenn es unbedingt zu einem Neubau kommen soll, dann doch bitte zeitlos und ästhetisch.
    Ich hoffe, der Bauherr und Herr Nöfer setzen sich jetzt durch. Bitte an diesem besonderen und sensiblen Platz keine modernen Experimente.

  • Wenn eine Gestaltungskommission ,,weitere Reduktion" bei Fassaden einfordert, dann weiß man eigentlich schon, dass da sehr verquere Leute sitzen müssen. Das gab es wohl in zweitausend Jahren Baugeschichte nicht, dass man von einem Bauherrn fordert doch bitteschön weniger in seine Fassade zu investieren. Dazu braucht man keine öffentlich finanzierten Fachorgane, solche Einsparungen können die Bauschaffenden auch prima alleine vornehmen. Eine fatale Botschaft an jeden ambitionierten Bauherren mit Billigfassaden eher durchzukommen (siehe zahlreiche Beispiele in zentralsten Lagen) als mit aufwendig gestalteten.