• Auch 2023 hat der Bayerische Landesverein für Heimatpflege wieder eine Auswahl an bedauerlichen Abrissen gesammelt. Zwölf davon stellen sie für den „Abriss des Jahres 2023“ zur Wahl. Jeder kann über ein Formular am Ende folgenden Links seine Stimme abgeben. Nach zwei Wochen werden die Stimmen ausgezählt und der traurige Gewinner verkündet.

    Abriss des Jahres 2023 - Jetzt abstimmen - Bayerischer Landesverein für Heimatpflege

    Das Ziel ist, die Wahrnehmung für das bestehende Problem der ubiquitären Abrisse infolge falscher wirtschaftlicher Anreize und Versagen der unteren Denkmalbehörden zu verbessern. Wäre also stark, wenn Wir da Unsere bedeutenden Mitstreiter in der Heimatpflege tatkräftig unterstützen würden. Eventuell ja sogar in Form einer Wiedergabe des Ergebnisses in den eigenen Vereinskanälen.

  • Man möchte es bei solchen Ausgangssituationen zumindest als wohltuend bezeichnen, daß es noch andere Instititionen und Interessensgruppierungen gibt, deren grundsätzliche Ausrichtung sich weitgehend mit der unsrigen hier deckt. In einer Zeit, in der sich das Ende einer jahrzehntelang bestehenden Wegwerfmentalität mehr und mehr abzeichnet, ist es wünschenswert, einen gegenseitigen Austausch zu suchen und das Potential von Erhalt und Sanierungen anstelle von Abrissen auch öffentlich darzustellen. Die erstmalige Wahrnehmung des Abrisses in Rödensdorf freilich ist schwer verdaulich und es wird sich daran auch auf lange Zeit nichts ändern. Warum auch?

  • Weingeist Ich sehe das auch so. Die Heimatpflegevereine sind oft die einzigen kleinen organisierten Widerstandszellen vor Ort (zumindest hier im ländlichen Bayern), wenn es um die Baukultur geht. Diese Vereine sind traditionell verankert und meistens gar nicht so schlecht vernetzt. Leiden aber erheblich an Nachwuchsproblemen. Mich würde interessieren, ob es anderswo in Deutschland da ähnliche Strukturen gibt in der Heimatpflege, oder ob diese nur in Bayern einen starken Partner darstellt.

  • Majorhantines

    Es versteht sich, daß ich hier bewußt nur für mein eigenes Bundesland sprechen möchte, und das auch nur mit einem sehr distanzierten Blick. Das generelle Interesse scheint mir über viele lange Jahre und Jahrzehnte sehr vernachlässigt worden zu sein. Eine "Identität des (bzw. zum) eigenen Bundesland(s) kann ich nur sehr bedingt erkennen. Wenn es Ansätze zum Erhalt von Einzeldenkmälern gegeben hat, scheint dies oft wirklich nur in bestimmten Ausnahmefällen geschehen zu sein. Hinzu kommt das Problem, daß es zu entfernteren Regionen des Bundeslands oft nur einen eher oberflächlichen Bezug gibt und eine gemeinsame Identität sich in diesen mittlerweile 75 Jahren nur bedingt entwickeln konnte. Die Art der Wahrnehmung einer Region scheint in den ganzen Jahrzehnten je nach ihrer geographischen Lage ganz unterschiedlich zu beurteilen zu sein. Als (touristisch) vorteilhaft erweist sich natürlich eine Lage an Rhein, Mosel, teilweis auch an der Nahe. Die kulturelle Wahrnehmung und auch die touristische Erschließung scheint sich erst seit vielleicht 25 Jahren zu verbessern (so würde ich jedenfalls es ad hoc einschätzen). Ein Traditionsbewußtsein, wie man es als Außenstehender beispielsweise (möglicherweise auch etwas idealisiert) in Bayern sehen möchte, gibt es hier nicht. Insoweit sind auch Vereine wie Heimatvereine, Geschichtsvereine daher keine besonders "großen Player" und der Einsatz wird oft von wenigen Mitstreitern geleistet. Daß sich eine regionale Mentalität hier mit derjenigen beispielsweise in vielen hessischen Regionen messen könnte, sehe ich persönlich nicht. Mir scheint es, daß in vielen länger bestehenden Bundesländern das Interesse größer zu sein scheint.

    Mein persönliches Steckenpferd beispielsweise ist es, möglichst viel regionale Kulturgeschichte festzuhalten, da sie natürlich besonders von den Veränderungen der letzten Jahrzehnte betroffen ist. Der Aspekt, wie sich das große im kleinen niederschlägt, wie sich die große Politik in einem Dorf widerspiegelt, ist dabei auch immer wieder sehr lehrreich.

    Daß es ein breites Interesse an regionaler Bau- und Kulturgeschichte, oder auch ein Interesse an Heimatpflege gibt, möchte ich eher verneinen. Ich sehe aber, daß mittlerweile häufiger wahrgenommen wird, wie mehr und mehr typische orts- und regionaltypische Orts- und Raumbilder verloren gehen und daß man sich fragt, wie man mit diesem Thema auf die Zukunft gesehen hin umgehen sollte, um etwas von der Typizität eines Dorfes festzuhalten.

  • Hierzu ein Beitrag bei YouTube:

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  • Natürlich ergeben sich durch die Reportage etwas genauere Eindrücke des Sachverhalts, die natürlich zu berücksichtigen sind; aber man darf in diesem Fall auch davon ausgehen, daß das Haus selbst und die Umstände seines Nichtmehrvorhandenseins dauerhaft im Gedächtnis verhaftet bleiben werden. Wenn das Fachwerk in wesentlichen Teilen gesichert sein und wenn ein Wiederaufbau am authentischen Ort wegen Besitzverhältnissen und weiterem nicht möglich sein sollten, dann ergibt es sich fast zwangsläufig, daß dann der Wiederaufbau sehr ortsnahe oder aber in einem Freilichtmuseum anzustreben wären. An Vergleichsbeispielen, aber auch an Vorbildern für den weiteren Umgang mangelt es nicht. Das Haus war ein bau- und kulturhistorisches Glanzlicht seiner Zeit für die ganze Region und die Lücke, die es hinterläßt, die nun wird bleiben.

  • Falls bei jemandem am Tag des Kreppelkaffees irgendwie trotzdem noch keine so richtige Stimmung aufgekommen sein sollte oder wie man bei uns sagt: "Isch glaabs jo net!"

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